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Schwarzwald in Schwarz/Weiß

Liebe Fotointeressierte,

drei ziemlich spannende Dinge und Möglichkeiten haben sich mir in recht kurzer Zeit aufgezeigt, die perfekt zusammen passten, und da ich nicht unbedingt an Zufälle glauben mag, habe ich sie mir bewußt geschnappt und zusammengefügt.

1. Mein zunehmendes Interesse, öfter in schwarz/weiß zu fotografieren.

2. Die Buchvorstellung “Die hohe Schule der Schwarz-Weiß Fotografie”, gefunden hier bei *fotowissen

3. Eine Reise in meinem alten VW Bus durch den Nord- und Südschwarzwald

Obwohl natürlich auf Reisen, bei denen ich so charmant begleitet werde wie auf dieser, nicht der ausschließliche Fokus auf der Fotografie liegt, habe ich mir “Schwarzwald in monochrom”, Format 3×2, zu meinem inoffiziellen Projekt für diese Fahrt erkoren. Im Ergebnis ist dabei herausgekommen, dass ich in zwei Wochen Urlaub das o.g. Buch mehrmals gelesen, und die wichtigsten Passagen mit Praxisübungen für bevorstehende Wanderungen und Stadtausflüge versehen habe. Und was die Aufnahmen als solche anbelangt, habe ich ausschließlich schwarz-weiß fotografiert, und zwar ohne farbliches “Hintertürchen”. Also die Variante, bunten Bildern rückwirkend die Farbe zu klauen, ist von vorne herein ausgeschieden, daher besitze ich tatsächlich keine bunten Bilder dieser Tour.

Unterwegs gewesen bin ich mit:

FUJIFILM X-T2, Fujinon XF 35mm 1,4 / Fujinon XF 16mm 1,4 / Fujinon XF 10-24mm 4 / Fujinon XC 50-230mm 4,5-6,7. Zum Einsatz kamen u.a. ein POL-Filter, ein Verlaufsfilter, wie auch ein 10-fach Graufilter. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind alle Fotos vom Stativ/Einbein aus entstanden.

Im ersten Abschnitt der Reise haben wir unser kleines Lager auf einem feinen Naturcampingplatz vor den Toren Freudenstadts aufgeschlagen. Die Architektur mit den Arkaden und den spitzgiebeligen, teils in Fachwerk ausgeführten Häuserzeilen hat es mir gleich angetan.

Bei allen Aufnahmen habe ich das Format JPEG gewählt und per Spotmessung gearbeitet. Außerdem bin ich bzgl. Belichtung recht hingebungsvoll dem Zonensystem des Herrn Adams gefolgt, welches in o.g. Buch trefflich beschrieben ist. Zugegeben, Theorie und Praxis nähern sich nicht binnen einer Hand voll Fotos aneinander an. Selbst 2 Wochen, die sich lang anhören, vergehen beim Studium & Umsetzung dieser Dinge allzu rasant. Alleine die Tatsache, mit fast 2000 Fotos auf den Speicherkarten heimgekehrt zu sein, zeigt mir sehr deutlich, so manches Motiv mehrfach belichtet zu haben, um einfach mal zu sehen, was die diversen Zonen und Stufen im Ergebnis überhaupt ausmachen. Als souveräner Nutzer nach 14 Tagen Praxisübungen fühle ich mich trotz allem tatsächlich nicht. Aber es hat mir viel Spass gemacht, mich in das Thema farblich unabgelenkt reinzufuchsen. Und im Abgleich zu älteren Schwarzweißfotos kann ich auch durchaus erkennen, wo sich Unterschiede und Fortschritte abbilden.

Warum, so fragt sich vielleicht der Eine oder Andere, habe ich alles ausschließlich in schwarz/weiß fotografiert? Dazu ein paar Gedanken:

Für mich besteht ein Unterschied darin, ob ich ein reisender Fotografierender bin, oder ein fotografierender Reisender. Der reisende Fotografierende hat immer und überall Zeit, auf den perfekten Moment zu warten. Er kann für jedes Foto die entsprechende Situation planen. Er kann auf die optimalen Lichtverhältnisse warten. Er kann mehrmals für lange Zeit am selben Ort auftauchen und arbeiten. Er ist gerne und optimaler Weise in alledem unabhängig.

Der fotografierende Reisende hat alles dies nicht. So einer bin ich.

Konkret bedeutet das, auch mal zu echt miesen Lichtverhältnissen mittags an einem Ort zu sein, wo ich gerne fotografieren würde. Der reisende Fotograf geht einfach, und kommt abends wieder. Ich hingegen bin im Urlaub nicht vollig alleine, mag nicht alles und jeden der Fotografie unterordnen. Und bzgl. Fotografie um die Mittagszeit kann ich 2 Dinge machen. Entweder in Farbe fotografieren, und mit dem bestmöglichsten Ergebnis aller faulen Kompromisse heimfahren. Oder ich fotografiere schwarz-weiß! Denn skuriler Weise ist gerade nicht selten das eigentlich schlechte Tageslicht ziemlich gut, um in s/w anständige Ergebnisse hinzubekommen.

Menschen zu fotografieren, ohne sie erkennbar zu zeigen, hat auch seinen Reiz. Die jungen Damen auf den Stufen habe ich mit Erfolg um Erlaubnis fragen können, und der ältere Herr wahrte lieber das Geheimnis seiner Identität. Doch vieles verrät schon der Hut alleine, und der Rest bleibt im Verborgenen, reizt die Phantasie, liegt im Auge des Betrachters.

Landschaftlich ist der Schwarzwald sehr reizvoll. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die touristischen HotSpots so dermaßen bequem erreichbar gemacht worden sind, dass auch wirklich jeder hinzugelangen trachtet. Dem haben wir uns entzogen, und stattdessen auf leisen Sohlen bei teils langen Wegen die Kleinode aufgespürt, an denen Natur noch Natur, und die wenigen Menschen rücksichtsvoll waren. Spannend finde ich zu sehen, was Tageslicht und Uhrzeit auch bei schwarz/weiß ausmachen. Das mittlere Bild mit dem Doppelstamm ist spät abends aufgenommen, die anderen beiden um die Mittagszeit.

In der zweiten Woche waren wir dann in der Region am Titisee/Feldberg. Auch dort bin ich mit reichlich Ausrüstung im Gepäck unterwegs gewesen, die Herren Adams  & Walmsley in den Sinnen ;-)

Wasser ist etwas, auf das ich mich nicht gerne einlasse. Ich finde es schwierig, all´die Spiegelungen, Trübungen und Helligkeitsextreme angemessen gut einzufangen. Etwas herumexperimentiert habe ich. Links, eine stimmungsvolle Gesamtansicht. Daneben, Detailaufnahme der Schuhe im Sand, schemenhaft die dazu gehörigen Beine. Die aufgereiht liegenden Tretboote sprangen mir sofort ins Auge. Und zu guterletzt habe ich mich noch an einer Langzeitaufnahme versucht. Die Idee war, dem ruhenden Fels im Vordergrund das schnell drehende Riesenrad gegenüber zu stellen. Für meinen Geschmack hätte die Distanz dazwischen gerne kürzer sein können, aber See ist See.

Wasser im Schwarzwald ist allerdings nicht nur so erhaben und still, wie es die Seen vermuten lassen. Trotz der Dürre und Regenarmut der letzten 2 Jahre fanden wir in der Ravenna-Schlucht ein paar wunderbare Stellen, die noch nach Schlucht aussehen und sich auch so anhören.

Bei der abschließenden, recht langen Tagestour von gut 30 Kilometern sind wir zunächst auf den zweithöchsten Berg des Schwarzwaldes gelaufen, das Herzogenhorn. Es war uns ein Anliegen, den durch Seilbahnen und endlosen Touristen-Nepp vernarbten und entstellten Feldberg als Must-Have Nr. I. nicht auch noch durch uns zu behelligen. Aber wir konnten ihn sehen, von Gipfel zu Gipfel sozusagen. Meine Gedanken, die ich hier bzgl. Feldberg aufführe, habe ich bei der Bildgestaltung umzusetzen versucht. Im Vordergrund scharf abgebildet ein recht kleiner, unscheinbarer Felsen am Gipfel des Herzogenhorns, der in meiner Vision über sich und die Umgebung hinaus wächst, und in Unschärfe dahinter der Feldberg.

Tja, soviel dazu! Mehr Details zur Reise an sich möchte ich hier nicht veröffentlichen. Sollte dennoch Interesse an paar Informationen bestehen, stehe ich für Fragen gerne zur Verfügung. Vorneweg, der Schwarzwald ist deutlich mehr als schwarz-weiß… ;-)

Es freut mich, ein bisschen was von eurer Meinung zum Beitrag, zu den Fotos zu erfahren, daher hiermit die Anregung, es auch gerne zu tun…

Freundliche Grüße und einen lieben Dank für die Aufmerksamkeit!

Dirk Trampedach

Schwarzwald in Schwarz/Weiß - *fotowissen
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Dirk Trampedach

Eine Geschichte, ein Bild, eine Stimmung. Erlebnisse, Schreiben und Fotografieren, das hängt für mich unmittelbar zusammen. Foto-Themen, denen ich mich gerne widme, sind Berichte von Touren im VW T3 WESTFALIA, Street Photography, sowie Storys um klassische Automobile und deren Besitzer. Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten: www.dt-classics.de.

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