Die wilde Möhre und ihre Fakten
Ich möchte euch heute eine Pflanze vorstellen, die ich schon seit langer Zeit nicht nur fotografisch reizvoll finde. Es ist die wilde Möhre, die sicher viele kennen, denn sie fällt fast das ganze Jahr über durch ihre weißen, doldenartigen Blüten auf. Sie kommt in weiten Teilen Europas vor und ist aus unseren Wiesen kaum wegzudenken, denn sie stellt kaum Ansprüche an ihren Standort. Obgleich sie es natürlich sonnig liebt! Die wilde Möhre gehört zu den Heilpflanzen und ist mit Anis, Dill und Kümmel verwandt.
Die wilde Möhre ist eine zweijährige und stark krautige Pflanze, deren Wuchshöhe zwischen 50 und 100 cm liegt und vom Nährstoffangebot des Bodens und der Konkurrenz beeinflusst wird. Die Pflanze bildet die so genannten Wurzelrüben aus, die zum Teil aus der Hauptwurzel bestehen. Im Gegensatz zur Gartenmöhre sind die Wurzeln der wilden Möhre eher bleich.
Die Blätter der wilden Möhre sind relativ zierlich und zwei- bis dreifach gefiedert. Im ersten Jahr werden so genannte Grundblätter ausgebildet, die meist ein- bis dreifach gefiedert sind und in der Regel größer als der Stiel sind. Der Stiel bzw. die Sprossachse weist eine starke Behaarung auf.
Die Blütezeit der Wilden Möhre kann recht langdauernd sein und kann, je nach Wetter- und Standortbedingungen, zwischen Mitte Mai bis weit in den Herbst andauern.
Die fotografische Idee
In den verregneten Wochen des Herbstes habe ich versucht, verschiedene Pflanzenportraits zu fotografieren. Dabei wollte ich möglichst viele Details der Pflanze abbilden, aber auch, für mich subjektiv, Charakteristika herausarbeiten. Im Falle der wilden Möhre sprechen mich schon seit meiner Kindheit die zarten Blüten an. Beim näheren Betrachten vor der Linse nun fiel mir aber auf, dass jede dieser Blüten (es handelt sich ja um einen Doldenblütler), natürlich auch einen Stengel benötigt, um Teil der Dolde zu sein. Gerade diese vielen Stengel haben mich, in der Ansicht vom Stiel aus, dann doch noch stärker in den Bann gezogen, als die eigentlichen Blüten. Ebenso fasziniert war ich von den feinsten Haaren, die am Stiel zu finden sind. Daher beziehen sich einige Aufnahmen mehr auf diese Aspekte, denn auf die offensichtliche Blüte.
Die fotografische Umsetzung
Bei der Umsetzung des Projektes hatte ich erneut Hilfe, denn ich habe zum ersten Mal versucht, Blitze gezielt einzusetzen. Meine Idee war, nicht zwingend alle Aufnahmen mit Stativ vornehmen zu müssen und somit etwas flexibler zu sein. Um mehr Tiefenschärfe zu erhalten, sind aber auch einige Aufnahmen ohne Blitz, aber mit Stativ entstanden. Gearbeitet wurde mit zwei Lichtquellen, jeweils seitlich bzw. leicht von oben platziert. Da ich Portraits fotografieren wollte, habe ich wie bei Portraits von Menschen, bevorzugt in schwarzweiß gearbeitet. In Anlehnung an menschliche Portraits wollte ich versuchen, das Charakteristische der Pflanze herauszuarbeiten. Da die Blüte weiß ist, konnte ich mit schwarzem Hintergrund arbeiten. Wie man schon bei einigen meiner Fotografien sehen konnte, mag ich den satt schwarzen Hintergrund sehr gern! ;-) Ausgestattet mit meinem 105mm Macro-Objektiv von Sigma habe ich mich ins Projekt gestürzt. Am Ende hatte ich so viele Aufnahmen, dass es mir schwer fiel, eine Auswahl zu treffen. In diesem Prozess war es dann wichtig, mir immer wieder klarzumachen, dass ich ein Portrait erstellen wollte und keine Exposé über eine Pflanze.
Ich freue mich wie immer, über Kommentare und Anregungen!
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Ikebana, gehört zu den traditionellen japanischen Künsten. Es handelt sich dabei aber nicht bloß um Blumensträuße: Diese Art des Blumenarrangements folgt einer ganz anderen Ästhetik als bei uns und zeigt eine lange Tradition der Beziehung zur Natur. Deine Beziehung zu dieser Pflanze kommt auch in Deinen Bildern zum Ausdruck. Mehr geht nicht.
LG
Thomas
Lieber Thomas, ich bin sprachlos und ein wenig stolz! Herzlichen Dank für dein Kompliment. Es erfreut mich sehr, dass meine Intention und meine intensive Auseinandersetzung beim Betrachter ankommen. Ich muss zugeben, ich war auch ein wenig verliebt in die Details, sowohl bei den Aufnahmen als auch im weiteren Prozess. Nochmals meinen herzlichen Dank!
LG Maike