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Paukenschlag für Canon und Nikon – Meinung

Canon und Nikon, ich nenne sie in diesem Artikel CaNikon, haben objektiv seit Jahren den spiegellosen Kameramarkt verschlafen. Jetzt haben sie die wichtigste Presse-Agentur als Kunden verloren. Ein Zeichen, welches auf beide Hersteller wie ein Paukenschlag wirken muss. Meine Meinung:

Sony FE 200–600 mm F5,6–6,3 G OSS

Sony ist die neue Marke der AP

Canon und Nikon – der Paukenschlag

Zugegeben, der Titel wirkt zunächst übertrieben, trifft aber die Meldung, die gerade für viele unbemerkt über den Ticker rast. Canon und Nikon haben eine der wichtigsten Presse-Agenturen der Welt als Kunden verloren:

Die Associated Press (AP) hat angekündigt, ihr gesamtes Fotoequipment zu Sony zu wechseln.

Was zunächst als Nebenschauplatz in Corona-Zeiten, oder wie ein schlechter Scherz wirken könnte, hat vermutlich die größte Tragweite aller Kamera-Zeiten für die alteingesessenen japanischen Unternehmen Canon und Nikon. Der Wechsel der AP hat den Stellenwert eines Sonnenuntergangs für CaNikon, denn der wichtigste, presstrigeträchtigste Kunde wechselt zum größten Mitbewerber. Das bedeutet, dass die Kameras in der Presseberichterstattung auf den kommenden Olympiaden und wichtigsten weltweiten Ereignissen von Sony geprägt sein werden.

Wir werden in Zukunft die Sony 600 mm Teleobjektive der GM-Serie und andere Sony-Kameras und Sony-Objektive auf den wichtigsten Ereignissen der Welt sehen.

Gesichtsverlust CaNikon

Die Entscheidung der Associated Press ist der größte Gesichtsverlust für die japanische Unternehmen CaNikon, den ich mir vorstellen kann. Wer die japanische Mentalität versteht, wird sofort wissen, dass in kürzester Zeit die Geschäftsführer von Canon und Nikon in Altersruhe gehen könnten (und müssten). Die Associated Press ist kein geringer als der Entscheider für viele andere Journalisten in der Welt, die folgen werden, wenn es nicht schon passiert ist. Mehrere hundert Fotografen, ein Heer von Freelancern, sowie etwa 50 Photo-Editoren publizieren etwa 3.000 Fotos und Presseberichte pro Tag für die ganze Welt. Journalisten tauschen sich untereinander aus und werden, wenn Sie nicht schon längst gewechselt haben, von einer solchen Meldung der AP beeinflusst.

Die Entscheidung, die J. David Ake als Direktor der Associated Press im Interview bei dpreview vorträgt, klingt gut überlegt und basiert auf langjährigen Tests, welche dem Sony Service auf den Zahn fühlten. J. David Ake sagte gegenüber der dpreview, die Mitarbeiter mögen die leisen Auslöser, das geringere Gewicht und den super schnellen Autofokus von Sony. Die AP habe Kameras und Objektive verschiedener Hersteller in den härtesten Gebieten, der Arktis, dem Regenwald, oder bei Ereignissen wie Hurrikanen getestet. Die überwiegende Rückmeldung der AP-Fotografen war, dass sie das Sony Equipment wirklich mochten: Wie es arbeitet, sich anfühlt, inklusive der Bildqualität.

Interessant sind für die AP auch die gleichen Bildqualitäten und Farben von Sony im Bereich Video und Foto. Auch der Austausch zwischen Videographen und Fotografen der AP scheint ein wichtiges Argument für Sony zu sein. So könne ein Fotograf dem Video-Kollegen mit kleinen Sequenzen helfen (auch B-Rollen). Und wenn man aus den 4K-Videosequenzen ein Foto herauszöge, würde es die gleiche Anmutung haben, wie ein einzelnes Foto.

Es geht um eine ungeheure Investition der Associated Press in eine neue Marke, vorwiegend Alpha 9 II für Fotografen und A7R IV für Videografen der Presseagentur. Das Unternehmen will alle Mitarbeiter bis zur US-Wahl im November und den folgenden Olympischen Spielen mit Sony Kameras und Objektiven ausstatten.

CaNikon am Ende?

Der Gesichtsverlust für CaNikon ist immens. Es ist so, als würden beide Japaner das allerwichtigste Aushängeschild verlieren. Zu lange haben die Beiden offenbar mit ihren Entscheidungen für das spiegellose System gehadert. CaNikon brachten die ersten spiegellosen Vollformatkameras erst 2018, 5 Jahre nach Sony (2013). Genau jetzt, als Canon sein Comeback mit der EOS R5 und diversen Objektiven versucht, muss sich diese Meldung der Associated Press wie ein Paukenschlag für die japanischen Unternehmen CaNikon anfühlen. Canon bäumt sich mit der EOS R5 noch einmal auf, will mit Sony aufschließen und die Meldung nimmt im gleichen Moment den Wind aus den Segeln.

Mit der Wirkung der Meldung zur AP erscheinen eine Canon EOS R5 und eine Nikon Z5 (letztere und auch die Z6 / Z7 spielen für Journalisten keine Rolle) bereits vor ihrem Erscheinen, wie Relikte aus der Vergangenheit. Vielleicht werden sich andere Agenturen noch einmal für Canon entscheiden? Werden solche Profis wie Journalisten, die vor Jahren zu Sony und Fujifilm wechselten, in Zukunft noch einmal Interesse für Canon zeigen?

Nur eine Woche vor dem Verkaufsstart der Canon EOS R5 konnten Interessierte erstaunt bei YouTube live zusehen, als Canon bei Calumetphoto die EOS R5 vorstellte und gleich einleitend nur Prototypen der Kamera zur großen Show ankündigte. Offenbar hat Canon Europe selbst keine verkaufsfähige Kamera in ihrem Fundus für eine Roadshow?. Das Unternehmen verbot den Besuchern Bilder auf Speicherkarten mitzunehmen (Versprechen der Formatierung).

Canon schafft es nicht, wenige Tage vor dem Verkaufsdatum den interessierten Besuchern Kameras zu präsentieren, die auch stellvertretende Bilder produzieren. Wäre ich zu der Roadshow gegangen, wäre ich nach drei Minuten aufgestanden und hätte den Raum verlassen. Im Grund hätten sich alle Besucher vor Ort sofort Ihre Fahrtkosten erstatten lassen können. Was für ein Totalversagen von Canon!

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Weitere Informationen

Associated Press

Offenbar wollte die Associated Press nicht länger auf Produkte von CaNikon warten und hat sich für Sony entschieden. Klar ist, dass weder Canon noch Nikon zur Zeit ein spiegelloses Vollformatequipment anbieten, welches dem Umfang (Kamerabodies und Objektive) von Sony auch nur ansatzweise nahe kommt.

Sony indes ist es gelungen, mit spiegellosen Kameras und großem Objektivsortiment, einen der weltweit wichtigsten Entscheider auf seine Seite zu ziehen. Nur Sony kann derzeit liefern, was Profi-Journalisten für ihre Arbeit benötigen (Nikon stellt zum jetzigen Zeitpunkt nicht einmal das native journalistische Brot- und Butter-Objektiv 70-200mm F/2.8 zur Verfügung). Andere Agenturen werden folgen. Das bedeutet in meinen Augen den Nackenschlag für Canon und Nikon.

Was das für uns Fotografen bedeutet

Viele Fotografen haben bereits zu Panasonic, Fujifilm oder Sony gewechselt. Sie waren es leid auf Canon und Nikon zu warten, um dann endlich in 2018 alte Objektive mit einem Adapter an neue Kameragehäuse zu schrauben, die nur einen Kartenslot boten. Der einzelne Kartenslot war aber nur ein Ausdruck des Versagens beider Unternehmen, in 2018 ähnlich professionelle spiegellose Kameras wie Fujifilm oder Sony auf den Markt zu bringen. Die Geschäftsberichte und der Aktienkurs beider japanischen Hersteller spiegeln, was die Unternehmen lange verschliefen:

Die spiegellose Revolution.

Digitale Spiegelreflexkameras sind Out – 14 Vorteile spiegelloser Systemkameras – *Meinung

Die gute Nachricht: Fotoamateure können weiterhin großen Spaß an den Kameras (Spiegelreflex und Spigellose) der beiden Unternehmen haben, genauso wie die Sony-, Olympus-/Panasonic- und Fujifilm-Fotografen. Viele Fotoamateure interessieren sich nicht für Aktionen hinter der Kulisse. Auch wissen viele Fotografen heute, dass die Kamera nicht über die Bilder entscheidet, sondern der Fotograf. Manch einer kann die Diskussion über die besten Kameras gar nicht mehr hören.

Daher werden die allermeisten Fotografen vielleicht erst einmal gar nicht bemerken, welche Entscheidungsgewalt die AP auf den Kameramarkt besitzt. Aber mit dem Umsatzverlust werden unsere Kameras für Nikon und Canon immer uninteressanter (sie verdienen viel Geld mit Überwachungskameras).

Mit der Entscheidung der AP werden die Bilder mit CaNikon-Kameras nicht schlechter.

Zwar steht in den CaNikon-Geschäftsberichten immer wieder zu lesen, die Umsatzrückgänge in der Imaging-Sparte seien auf die Smartphones zurück zu führen. Leider ahnen die Journalisten, dass die beiden die Entwicklung verpassten, während Sony und Fujifilm Zuwächse schafften. Fünf Jahre zu spät sind im digitalen Zeitalter eine Ewigkeit. Und so wurde mit dieser “kleinen” Entscheidung der Associated Press vermutlich das Ende der Imaging-Sparte beider Marken offenbar. Sony, Canon und Nikon wissen, dass die Profis immer wegweisend für die Fotoamateure sind. Deshalb werden die Journalisten und anderen Profis mit einem sehr guten Service hofiert und genau deshalb ist die Entscheidung der AP so wegweisend.

Am Umsatzrückgang werden weder eine viel zu teure Nikon Z5, noch die wesentlich innovativere Canon EOS R5 großartig etwas ändern können. Es ist weder Canon, noch Nikon zu wünschen, aber die Fehlentscheidungen der letzten Jahre zeigen jetzt offensichtliche Folgen. Vermutlich haben beide Unternehmen sehr um den AP-Kunden gekämpft und alles versucht, ihn zu halten.

Was kann die Associated Press zu dem Wechsel veranlasst haben? Aus dem Interview geht Sony als Sieger für Journalisten hervor. Nur Sony genügte den Anforderungen der Associated Press. Zu weit ist Sony mit den Kameras und Objektiven technisch vorne, als dass die AP CaNikon noch etwas zutraute. Es ist eine Entscheidung der AP, die zukunftsweisend für die Fotografie sein könnte. Es könnte bedeuten, dass für Fotoamateure und Profis CaNikon in der Zukunft nicht mehr die Relevanz der vergangen Jahre haben. Für viele Fotografen, die nicht ewig warten wollten, sind Panasonic, Fujifilm und Sony bereits jetzt Realität.

Keine Frage, Canon und Nikon produzieren immer noch sehr gute Kameras und Objektive.

Jetzt spätestens muss der Sony Service der Associated Press zeigen, was er kann. Der Sony Service wird sehr wichtige Indizien für alle anderen Entscheider geben. Es wird Ernst für Sony. Vermutlich wird der Unterhaltungskonzern Sony bald der Marktführer im Kamerageschäft sein. Hoffentlich wachen CaNikon mit diesem Paukenschlag der Associated Press endlich (!) auf.

Das Interview bei dpreview >>

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Der Paukenschlag für Canon und Nikon – Meinung

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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Meine andere Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

14 Kommentare

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  • Ja, das ist spannend. Als Sony damals Minolta übernommen hat, haben sie schon verkündet, dass sie die Profi-Nr.1 werden wollen. Ein langer Weg – jetzt sind sie offenbar nah dran. Und sicherlich nicht unverdient, die beiden arrivierten Marken C+N haben es wirklich verschlafen und sich vom Innovationstreiber erstmal zum Schlusslicht entwickelt. Fujifilm, Panasonic, Sony usw. haben die Zeichen der Zeit früh erkannt und sich gut positioniert. Jetzt soll Sony die eierlegende Wollmilchsau sein und werden – ich wünsche viel Glück und Erfolg!

    Letztlich sind solche Paradigmenwechsel gut, denn sie wirbeln die Szene auf, sorgen für Freude und Ärger – und vielleicht auch für einen neuen Ehrgeiz derjenigen, die nun gerade “gekündigt” wurden.

    Mit Sicherheit wird diese Entscheidung den Markt ordentlich aufmischen, es “macht” etwas mit einem Markennamen (und seinen Usern), wenn so etwas passiert.

    In diesem Sinne: es bleibt spannend.
    VG, Christian

  • Hut ab vor diesem Erfolg!

    Ich hoffe, dass Sony sich beim Service mächtig angestrengt und aufgeholt hat. Und ich hoffe, dass diese Entwicklung auch allen anderen Sony-Kunden zu Gute kommt….

  • Danke für die interessante Information.

    Wird diese Entwicklung auch Folgen für Fuji und die Nutzer der Fuji-Kameras haben?

    Grüße, KH

    • Warum sollte es? Das sind zwei völlig verschieden Baustellen. Die Bildagenturen liefern minutenaktuell Top Bildmaterial von wichtigen Events rund um den Globus. Die Fotografen, die in diesem Segmant arbeiten jaben ganz andere Andorderungen an eine Fotoausrüstung und den technischen Service als ein Studiofotograf, Portraitfotograf, Landschaftfotograf, Modefotograf oder jemand, der es als Hobby macht.

  • Ich kann nicht beurteilen, inwieweit im Profibereich Sony Canon und Nikon überlegen ist, daher erspare ich mir Mutmaßungen.
    Die etwas überstürzte Präsentation der R5 mit nicht serienkonformen Prototypen und vermutlich noch nicht ausentwickelter Software wird allerdings vor dem Hintergrund des drohenden Wechsels von AP zu Sony mehr als verständlich: man wollte ein „we too“ Produkt um jeden Preis zeigen, um verzweifelt im allerletzten (zu späten) Moment noch das Ruder herumzureißen.

    Sony ist ein Riesenkonzern, der strategische Ziele hat. In großen Konzernen ist es üblich, neue Geschäftsfelder bzw entscheidende strategische Schritte im „cost no object“ Modus zu bewältigen.

    Die Presselandschaft steht seit Jahren unter extremem Kostendruck, sicherlich auch AP.
    Da ist sicherlich auch die Vermutung nicht abwegig, daß durchaus auch banale ökonomische Gründe und nicht ausschliesslich rein berufstechnische Gründe eine gewisse Rolle bei der Entscheidung spielten?

    Das laute und publikumswirksame Herausposaunen des Lieferantenwechsels ist sicherlich nur eine Komponente im sorgsam von Sony angebotenen und geschnürten „Gesamtpaket“ für AP und diese Verwertung der Entscheidung lässt sich Sony ganz sicherlich vielGeld kosten lassen, die Kasse von AP deutlich entlasten. It´s a game of give and take…

    Damit will ich keineswegs die Qualität der Sony DSLMs herunterspielen, sondern lediglich auf die ökonomischen Rahmenbedingungen hinweisen, welche noch ZUSÄTZLICH zu den hier vielfach hinreichend beschriebenen schwersten Strategischen Fehlern der einst als Marktführer verwöhnt-arroganten Unternehmen Canon und Nikon hinzukommen.

    Die bewährten DSLR / DSLM Systeme von CaNikon werden dadurch nicht schlechter, aber es ist ein PR-Desaster erster Güte.

    Allerdings ist es EINE Sache, für eine gewisse kleine Auswahl von AP-Fotografen eine Weile lang einen Top-Service zu liefern – eine ANDERE Sache ist es, die große Menge ALLER Fotografen perfekt über viele Jahre zufrieden zu stellen.

    Mit der Marktbeherrschung kommt auch die Arroganz und das Bestreben einer ganzen Reihe von „Controllern“, die Kosten gerade im unrentablen Servicebereich massiv zu senken. Gerade der Servicebereich von Canon ist da wohl ein Paradebeispiel, wie sehr dieser für Profis entscheidende Bereich Höhen und Tiefen in Sachen Fachkompetenz und Schnelligkeit aufweisen kann… und der Servicebereich von Sony im Bereich der Unterhaltungselektronik in den 80er und 90er Jahren (als Sony Marktführer war) galt unter Insidern als der Schlechteste und arroganteste überhaupt.

    Eine völlig andere Sache ist es, welche Bedeutung die Entscheidung von AP für den Bereich der Amateurfotografen hat.
    Die Allerwenigsten werden es jemals überhaupt erfahren. Kaum Jemand wird das als Entscheidungskriterium für die eigene Ausstattung haben.

    Für mich ist die Entscheidung weg von DSLR-Canon und hin zu DSLM-Fujifilm bereits mit der ersten X-100 gefallen, und hat sich mit den XE-Modellen gefestigt und mit der X-T4 jetzt „zementiert“:
    Leichtes, durchgängig hochwertiges Material, welches extrem Nutzerfreundlich ist und zudem günstiger als CaNikon – zudem ein unerreicht gutes „Ohr für die Kundschaft“, um ständig das eigene Produkt NOCH besser und praxisgerechter zu machen. Das zieht nicht nur bei Amateuren, sondern zunehmend auch bei Profis weitere Kunden an.

    Übrigens gab es bereits mit der 5D Mk II (oder III?) bei Canon einen „silent mode“, der die Kamera zumindest im Einzelbildmodus (also für Amateure und Profis abseits des Maschinengewehrfeuers im Sport und bei Pressekonferenzen) akustisch kaum noch wahrnehmbar war.
    Canon hat eine enorme technische Kompetenz (gehabt), aber die Strategie des ökonomischen Managements war unterirdisch.

    Und jetzt schaue ich freudig auf meine XE-3, freue mich auf die bald anzuschaffende X-T4 und noch ein paar weitere, leichte, gute Fujifilmobjektive und versuche weiterhin, mich und den Betrachter ansprechende Motive zu entdecken und umzusetzen…

    Allen gutes Licht

    DWL

  • Sony überzeugt nicht mit seinen Produkten den für den professionellen Einsatz ist das Zeugs nicht zu gebrauchen. Alle die Haptik dieser Kameras ist ein Disaster und Service wissen die nicht was das ist!

    Entscheident ist nicht das Produkt sonder wieviel Sony überweist!

    Wie wir alles wissen hat ja Sony den Walkmen erfunden, genauso glaubwürdig ist diese Firma!

    • Canon oder Nikon Fanboy? Können Sie Ihren Kommentar begründen? Sind GM Objektive Spielzeuge? Welches System haben andere dem Sony System für Bildjournalisten entgegenzusetzen.

    • Der Walkman hat den Weg für alles was Personal Audio heißt geebnet, das Videosystem U-MATIC hat die portable elektronische Berichterstattung begründet, die Übernahme der Fotosparte von Minolta ist eine Geschichte von überwältigendem Erfolg. Ähnlich erfolgreich ist Fujifilm. Canikon werden zukünftig nur noch in der 2. Reihe spielen, Sony und Fuji in der 1. Reihe.
      Die Haptik spielt bei den Profis keine große Rolle, sonst wären diese ja bei Leica. Das Zauberwort heißt 100prozentige Verfügbarkeit der Ausrüstung. Berichterstatter haben Werkzeug, kein Spielkram.
      Das sind die Kriterien, wonach Presseagenturen ihre Werkzeuge aussuchen.
      Ein Förster fährt schließlich auch nicht mit einem Tiguan durch den Wald sondern per Unimog.

  • Habe das netterweise von Peter verlinkte Interview mit dem Verantwortlichen von AP durchgelesen.
    Er listet ganz sachlich viele Argumente auf, die angesichts der Versäumnisse von CaNikon fast schon zwingend dazu führen, Sony zu bevorzugen.
    Insbesondere seine Ausführungen zur kompatibilität der gleichen Bildanmutung von Fotos und Videos vom gleichen Hersteller, leuchtet sogar mir als Amateur sofort ein.

    CaNikon haben zu lange geschlafen.

    Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben…

    • Genau so sehe ich das auch.
      Die Ausrichtung der “AP” ausschließlich auf “Sony”-Equipment betrifft nämlich nur die dort angestellten Fotografen!
      Freie Fotografen (und das sind ‘ne Menge …) werden weiterhin ihr Equipment benutzen, und dort muss nicht zwingend “Sony” draufstehen.

  • @Martin Berding

    Volle Zustimmung, was die Trennung von Werkzeug und Spielkram anbelangt!

    Worauf der Satz von „Georg“ abzielte, ist wohl der Umstand, daß Sony tatsächlich die IDEE des Walkman geklaut hat – das führte zu einem jahrzehntelangen (!) Patentstreit mit dem eigentlichen Erfinder des Walkman. In der Tat unrühmlich, diese Geschichte.
    ABER: Sony hat mit dem Walkman und insbesondere mit dem Discman eine UNBESTRITTENE, extrem hohe industrielle Kompetenz im Bereich der Miniaturisierung von elektromechanischen und elektronischen Komponenten erreicht, welche vermutlich sogar bis heute so manches erleichtert im Hause Sony.

    Nikon war vor einer Reihe von Jahren kurz vor der Pleite – und hat Sony einen Teil seiner digitalfotografischen Kompetenzen verkauft, um zu überleben . Retrospektiv betrachtet möglicherweise ein fataler Fehler….

    In der Aufzählung der technologischen Errungenschaften von Sony für den professionellen Bereich fehlt zumindest noch die überragende „Triniton“ Bildröhre, welche zunächst wegen ihrer enormen Schärfe überwiegend im professionellen Bereich für Furore sorgte, später auch im Oberklassesegment der Häuslichen Medien, zusammen mit Loewe, Metz. Bis zur Epoche der LCDs…

    Gruß
    DWL

    • Richtig, es war im Jahr 2016, als Nikon am Rand des Abgrunds stand. Die japanische Regierung hatte Fujifilm für den Insolvenzfall gebeten, Nikon zu übernehmen. Ganz einfach aus dem Grund, weil so ein Unternehmen japanisch bleiben würde und nicht von den Chinesen übernommen. Der Insolvenzfall ist, wie wir alle wissen, nicht eingetreten, Nikon geht es aber noch nicht richtig gut. Zu sehen an diversen Dingen, die einfach nur mit heißer Nadel gestrickt werden. Z6 und Z7 mit nur einem Kartenfach nur als Beispiel oder eine wirklich anständige Z5, wo ein lichtschwaches Objektiv zwangsweise mitgekauft werden muss. Auch Sony hat schon wesentlich schlechtere Zeiten hinter sich, nur ist Sony viel breiter als Nikon aufgestellt und die Fotografie ist nicht nur ein Mitläufer, sondern da wurde wie bei Fuji richtig gearbeitet. Aber Nikon hat Tradition, in der Vergangenheit waren diese Kameras bei härtesten Einsätzen erste Wahl. Wer vor 40 Jahren eine Nikon hatte, das war schon was. Zu dieser Stärke müssen sie zurück, Voraussetzung dafür ist harte Arbeit, Sparsamkeit und das Ziel vor Augen. Canon war im Prinzip bei Events stärker als Nikon vertreten, so meine Beobachtung. Wenn beide wieder ein klares Ziel vor Augen haben, könnten sie zu alter Stärke zurück finden, wenn nicht, wird man eben häufiger Kameras von Sony und Fuji sehen. Gerade Fuji beeindruckt viele, sie haben es geschafft, innerhalb 10 Jahren ein schlüssiges XF-System und als Mittelformat ein GFX-System auf die Beine zu stellen.

  • Man darf die symbolisch Wirkung nicht unterschätzen. Gesichtsverlust ist in machen asiatischen Staaten zu ziemlich das schlimmste was einem passieren kann.

    LG Bernhard

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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