Nostalgische Fotografie, verehrte Leserinnen und Leser, ist ein fotografischer Stil, der in erster Linie darauf abzielt, Gefühle von Sehnsucht, Erinnerung und Melancholie hervorzurufen. Sie, ich, wir alle tragen Bilder in uns, die aus vergangenen Tagen stammen, und mit denen wir Umstände wie Nostalgie, Sentimentalität und Kindheitssehnsucht verbinden. Nostalgische Fotografie neu entdecken – Zeitreise durch die Linse:
Inhaltsverzeichnis
- Nostalgische Fotografie neu entdecken
- Zeitreise durch die Linse
- Making Of Nostalgische Fotografie neu entdecken – Zeitreise durch die Linse
- Die Absicht der „Nostalgischen Fotografie“
- Merkmale der Nostalgischen Fotografie
- Kulturelle Referenzen
- Kritik und Reflexion
- Anwendung in der zeitgenössischen Fotografie
- Farbgebung und Tönung
- Körnigkeit und Textur
- Motivwahl für nostalgischen Fotolook
- Verwendung von Vintage-Techniken und Vintage-Ausrüstung
- Interpretation der Vergangenheit
- Einstellungen von Kamera & Objektiv
- Fazit
Nostalgische Fotografie neu entdecken
Mit etwas Glück gab es immer schon jemanden in unseren Familien, der fotografiert hat. Falls ja, fällt Ihnen höchstwahrscheinlich sofort eine dieser alten Fotografien ein, die Sie in die Nostalgie leitet, und Sie gefühlsmäßig wunderbar einfängt. Die Fotos aus der Vergangenheit haben ihre eigene Sprache, die der Zeit ihrer Entstehung entspricht.
Nostalgische Fotografie neu entdecken bedeutet aufzugreifen, was uns die stimmungsvollen Fotos vergangener Zeiten zeigen und vermitteln. Die Zeitreise durch die Linse verwendet visuelle Elemente, die an vergangene Zeiten erinnert. Dieser Stil nutzt gerne eine spezifische Ästhetik, die oft durch eine warme, gedämpfte Stimmung, entsättigte Farben, leichte Unschärfen, Körnung und bewusste Unvollkommenheiten geprägt ist. Es soll bewusst jenes Empfinden geweckt werden, dass uns ereilt, wenn wir Bilder aus einer früheren Ära anschauen.
Zeitreise durch die Linse
Genau diese Parameter habe ich mir zur Grundlage gemacht für meine Fotografie während einer Camping-Zeitreise in die Schweiz, die ich mit meinem klassischen VW Bus kürzlich unternommen habe. Mein Fahrzeug ist Nostalgie pur, meine Art zu reisen im Grunde auch, warum also nicht nostalgisch fotografieren? Abgesehen davon möchte ich Sie dazu animieren, sich für ihre Reisen, ihren Urlaub, oder sonstige Unternehmungen, einen Plan für ihre Fotografie auszuarbeiten. Ein roter Faden, welcher auch immer, ist einer von vielen Aspekten, mit denen wir uns vom Knipsen weg, und hin zu einer bewussteren Fotografie entwickeln.
In diesem Artikel zur „Nostalgischen Fotografie neu entdecken“ finden Sie sowohl meine eigenen Ausführungen, Fotografien und die spezielle Vorgehensweise mit dem FUJIFILM X-System, wie als auch einen wunderbar ergänzenden Passus von Peter Roskothen, in dem er professionell und Marken übergreifend aufzeigt, wie man sich auch mit anderen Systemen und Techniken der „Nostalgischen Fotografie“ nähern kann.
Making Of Nostalgische Fotografie neu entdecken – Zeitreise durch die Linse
In eigener Sache: Nostalgische Fotografie, der rote Faden meiner Schweiz-Campingreise, hat mich natürlich auch theoretisch beschäftigt. Zu Hause, die Vorbereitung der Nostalgischen Fotografie zur Reise, Ideen zu Motiven, dann unterwegs die abendliche Begutachtung der tagsüber entstandenen Fotos. Alles das habe ich in erster Linie für mich schriftlich vorbereitet und festgehalten. Der Hintergedanke an einen Artikel hier bei *fotowissen.eu ist allerdings naheliegend. In Summe bedeutet der vorliegende Artikel ca. 20 Stunden textliche Aufarbeitung, plus einige Stunden für Fotos sichten, auswählen, aufbereiten, betiteln, und Größe anpassen, hochladen.
Den Artikel selbst zu arrangieren nimmt dann noch einmal einiges an Zeit in Anspruch, sodass man ehrlich bis zu Ende gerechnet deutlich mehr Zeit „investiert“, als es scheinen mag. Peter hat ebenfalls noch 3 Stunden lang korrigiert und später einen eigenen Artikel zum Thema „Test Die Ultimative Nostalgie-Software für jede Kameramarke“ geschrieben. Insgesamt haben Peter und ich etwa 50 Stunden (1 Arbeits-Woche) in die Publikation beider Artikel investiert. Für Ihre Kommentare, ihre Unterstützung in jedweder Form, wie auch für ihr wertschätzendes Interesse daran möchte ich mich gerne bedanken!
Es wäre nett, wenn Sie die Links nutzen, damit wir bei *fotowissen auch in Zukunft so aufwendige Artikel für Sie bereitstellen können, ohne eine Paywall zu installieren. Alternativ finden Sie in der Seitenleiste einen Spendenbutton. Auch € 10,- helfen uns bei der Arbeit, vielen Dank.
Meine Farbaufnahmen sind entstanden mit dem FUJIFILM-Rezept „Nostalgic Negative“, unter zusätzlicher Verwendung eines Polarisationsfilters. Die Belichtungen in Monochrom habe ich angefertigt mittels des Rezepts „Mullins“. Fotografiert habe ich die Aufnahmen dieses Artikels mit: FUJIFILM X-T2, X-T3, sowie XF 23mm F2 / XF 35mm F1.4.
Die Absicht der „Nostalgischen Fotografie“
Generell können wir sagen, dass die nostalgische Fotografie eine Verbindung schafft zwischen dem Betrachter und einer idealisierten oder romantisierten Vorstellung der Vergangenheit. Das gelingt, indem sie visuelle und emotionale Elemente einsetzt, die Erinnerungen lebendig werden lassen, und das Gefühl von Vergänglichkeit hervorrufen. Wir Fotografen und Fotografinnen beabsichtigen damit, die Essenz vergangener Zeiten einzufangen. Oftmals gelingt uns dies dann am besten, wenn eine melancholische oder sentimentale Atmosphäre entsteht.
Der Stil „Nostalgic Negative“ weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten, in denen analoge Fotografie weitverbreitet war. Er vermittelt ein Gefühl der Nostalgie, das den Betrachter in eine andere Ära zurückversetzt. Dies geschieht durch die Replikation von Farbverzerrungen, Körnung und anderen typischen Merkmalen von alten Filmnegativen.
Diese Bilder erzeugen beim Betrachter oft eine emotionale Reaktion, die über das rein Visuelle hinausgeht. Ziel ist es, beim Betrachter starke emotionale Reaktionen wie Sehnsucht oder sentimentale Erinnerungen auszulösen. Dazu zählen oft solche Dinge wie beispielsweise Kindheitserinnerungen, vergangene Urlaubsorte oder bedeutungsvolle Momente vergangener Tage.
Merkmale der Nostalgischen Fotografie
Fotografien in diesem Stil bemühen sich, ästhetisch ansprechend zu sein. Das gelingt dann ganz gut, wenn sie das Auge durch sanfte, gedämpfte Farben und eine harmonische Bildkomposition beruhigen. Die Bilder wirken dadurch oft zurückhaltender, was sie besonders in Zeiten der digitalen Überreizung attraktiv macht. Häufige Motive können sein: Historische Gebäude, Vintage-Objekte und -Gegenstände, Portraits oder Szenen, die eine vergangene Zeit symbolisieren.
Kulturelle Referenzen
Der „Nostalgic Negative“-Stil, bzw. die „Nostalgische Fotografie“ überhaupt, spielt mit kulturellen Erinnerungen und visuellen Referenzen an frühere Epochen. Unsere eigene Nostalgie ist geknüpft an Erinnerungen. Eine gelungene, gut umgesetzte nostalgische Fotografie weckt Assoziationen an die 60er, 70er oder 80er Jahre, oder wann immer „unsere gute, alte Zeit“ war für solche Momente. Das Ergebnis ist jeweils abhängig von den spezifischen Farbtönen und der Bildkomposition. Dies schafft eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.
Kritik und Reflexion
Aus meinem eigenen Empfinden heraus betrachtet, komme ich durchaus zu der Ansicht, dass der Stil der Nostalgischen Fotografie ganz sicher auch als Kommentar zur Schnelllebigkeit und zur digitalen Perfektion der modernen Fotografie verstanden werden darf. Nostalgische Fotografie stellt die Unvollkommenheiten und das Gefühl der Vergänglichkeit in den Vordergrund. Und sie vermittelt eine Wertigkeit von Dingen, die etwas mit Bescheidenheit, Zufriedenheit und möglicherweise Demut zu tun haben. Dadurch lädt sie möglicherweise zur eigenen Reflexion über sich selbst, und über die Bedeutung von Lebensumständen, Werten und Erinnerungen ein.
Anwendung in der zeitgenössischen Fotografie
In der zeitgenössischen Fotografie wird der „Nostalgic Negative“-Stil oft verwendet, um Porträts, Landschaften oder Alltagsszenen mit einer besonderen Bedeutungsebene zu versehen. Letztlich entspricht das dem Ansatz, der auch mich dazu bewogen hat, in der Schweiz ausschließlich „Nostalgic Negative“ & „Mullins“ zu verwenden.
Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation >>
Den Fujifilm Filmlook Mullins finden sie in diesem Buch. Tipps für andere nostalgische Möglichkeiten unten im Artikel:
- Jones, Thomas B. (Author)
Wenn die Motivauswahl entsprechend dem Stil gelingt, lässt sich in der „Nostalgischen Fotografie“ eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart vermuten. Sie lädt uns dazu ein, die Schönheit und die Emotionen vergangener Zeiten wiederzuentdecken. Konsequent betrachtet, spielt diese Form der Fotografie mit dem Konzept der Vergänglichkeit und versucht, Momente so festzuhalten oder darzustellen, dass sie an frühere Zeiten erinnern.
Sicherlich ist Nostalgie sehr individuell. Somit ist auch die eigene Definition von Nostalgischer Fotografie ein ureigener Rahmen, in dem sich vieles abzeichnen darf. Ein paar eher allgemeinere Merkmale, die nostalgische Fotografie auszeichnen können, habe ich für Sie aufgelistet, nämlich Farbgebung und Tönung, Körnigkeit und Textur sowie die Motivwahl.
Farbgebung und Tönung
Nostalgische Fotografien verwenden gerne warme, gedämpfte Farben oder teilweise auch Sepiatöne, um die Ästhetik alter Fotos zu imitieren. Dazu sei der Vollständigkeit halber gesagt, dass Sepia nicht unbedingt eine fotografische Raffinesse ist, sondern lediglich ein Alterungsergebnis analoger Fotografien. Sepia fotografisch herstellen geht im Grunde gar nicht. Dennoch häufig umfassen Farbpaletten der nostalgischen Fotografie Braun-, Beige- und Gelbtöne, die an verblasste Fotografien oder alte Filmaufnahmen erinnern.
Körnigkeit und Textur
Eine leichte Körnigkeit oder ein weicher Fokus kann das Bild älter wirken lassen. Diese Effekte simulieren die Textur alter Filmnegative oder früher Druckverfahren und tragen zur Illusion einer anderen Zeit bei. Gerade beim FUJI-Rezept „Mullins“ lässt sich dieser Effekt herrlich ab ISO 800 aufwärts erkennen. In einigen meiner Fotos ist das relativ gut sichtbar geworden.
Motivwahl für nostalgischen Fotolook
Nostalgische Fotografie funktioniert nahezu nie mit modernen Motiven. Die Motive in der Nostalgischen Fotografie sind daher oft solche, die keine zeitlich präzise Zuordnung zulassen, und vorrangig Erinnerungen an vergangene Zeiten wachrufen. Dazu gehören etwa alte Gebäude, Vintage-Objekte, historische Kleidung oder Szenen, die an bestimmte Epochen erinnern.
Auch Landschaften und Porträts können nostalgisch wirken, wenn sie in einem bestimmten Stil oder mit einer bestimmten Ästhetik aufgenommen werden. Landschaften, die eine ruhige, unveränderte Natur zeigen, wie Wälder, Felder, verlassene Straßen, oder eben Motive aus Bergregionen, können ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Melancholie erzeugen.
Falls vorhanden: Nebel, Dämmerlicht oder Herbstfarben verstärken diesen Effekt. Meines Erachtens ist auch von Bedeutung, die Komposition schlicht und auf klassische Motive samt deren Details fokussiert aufzubauen. Schlichtheit ist in jedem Fall eine Facette, die das Einordnen in Zeitzonen und Epochen schwierig macht. In dieser chronologischen Unsicherheit schwingt viel von dem mit, was Nostalgie ausmacht.
Nostalgische Fotos zeichnen sich aus durch Themen, Stimmungen und Motive, die an vergangene Zeiten erinnern oder ein Gefühl von Sehnsucht und Romantik hervorrufen. Hier sind einige Fotomotive, die sich gut für nostalgische Fotos eignen:
- Vintage-Objekte und -Accessoires: Alte Schreibmaschinen, Schallplatten, Retro-Kameras, antike Uhren oder Möbelstücke können eine nostalgische Atmosphäre erzeugen.
- Historische Gebäude und Orte: Verlassene Fabriken, alte Häuser, Kirchen, Stahlwerke, Bahnhöfe oder klassische Straßenzüge erinnern an vergangene Zeiten und bieten eine passende Kulisse.
- Retro-Mode und -Styling: Kleidung und Frisuren aus früheren Jahrzehnten (z.B. 1920er, 1950er oder 1970er) lassen sich hervorragend in nostalgischen Fotos inszenieren.
- Familienfotos und Erinnerungen: Bilder von alten Familienalben nachstellen oder aufbereiten, um die Vergangenheit in einem neuen Licht zu zeigen.
- Landschaften und Natur: Orte wie ländliche Felder, alte Bauernhöfe, Wälder und Gärten können eine ruhige und zeitlose Stimmung vermitteln.
- Alte Fahrzeuge: Oldtimer, Fahrräder oder Züge aus vergangenen Jahrzehnten sind oft perfekte Motive für nostalgische Aufnahmen.
- Traditionelle Feste und Bräuche: Szenen aus vergangenen Zeiten, wie zum Beispiel traditionelle Hochzeiten, Feste oder handwerkliche Tätigkeiten, die heute selten sind, bieten sich an.
- Stillleben: Arrangements von alten Büchern, Blumen in antiken Vasen, Kerzenleuchtern und anderen klassischen Elementen können ein Gefühl von Zeitlosigkeit vermitteln.
Diese Motive lassen sich je nach persönlichem Stil und Vorlieben vielfältig von uns Fotografen inszenieren und in einem nostalgischen Bildlook speichern.
Wenn Sie es mal probieren möchten, finden Sie sicher bald ein Oldtimer-Treffen in Ihrer Nähe.
Verwendung von Vintage-Techniken und Vintage-Ausrüstung
Wer schon etwas geübter ist im Thema alternativer Equipments, darf hinsichtlich „Nostalgischer Fotografie“ auch gerne über die Verwendung von Vintage-Ausrüstung nachdenken. Manchmal wirkt nostalgische Fotografie nämlich tatsächlich mit älteren Kameras oder Techniken authentischer, als die beste Software nachträglich zu leisten, in der Lage ist.
Dazu zählen z.B. adaptierte Vintage-Objektive an Digitalkameras. In vollkommener Weise wäre es die Verwendung von Film statt digitaler Fotografie, sowie dem Experimentieren mit alten Entwicklungsprozessen. Vorausgesetzt, unsere Motive und Bildkompositionen geben das her, trägt dies alles zur Authentizität des nostalgischen Stils bei.
Mein persönlicher Tipp zur Ausrüstung: Wenn wir ein Objektiv mit einer mittleren Brennweite (z. B. 35mm oder 50mm Kleinbild/Vollformat), verwenden, erhalten wir exakt jene natürliche Perspektive, die in früheren Zeiten Standard war. Auch das trägt dazu bei, der nostalgische Wirkung die entsprechende Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Interpretation der Vergangenheit
Mit unserer Nostalgischen Fotografie bemühen wir uns oft, eine idealisierte Darstellung der Vergangenheit herbeizuführen. Wir fangen damit ganz sicher nicht die Realität ein, sondern eher das Gefühl, oder die romantisierte Vorstellung, die wir mit bestimmten Zeiten oder Ereignissen verbinden. Der Stil der Nostalgischen Fotografie ist damit mehr als nur eine visuelle Ästhetik. Er ist ein Mittel, um persönliche und kollektive Geschichten zu erzählen, die über die Fotografie hinausgehen.
Einstellungen von Kamera & Objektiv
Auch, wenn sich bei jedem Foto im Kern immer alles ums Belichtungs-Dreieck (ISO, Verschlusszeit, Blende) dreht, gibt es dennoch ein paar Kniffe, die speziell der Nostalgischen Fotografie in die Karten spielen. Ich habe in der Schweiz ein wenig damit herumexperimentiert. Vielleicht mögen Sie ja zu ganz anderen Ergebnissen kommen, die ihrer Fotografie weiterhelfen. Meine Erkenntnisse, um nostalgische Wirkungen zu unterstützen, sind folgende:
Nutzen wir eine offene Blende (z. B. f/1.8 bis f/2.8), um eine geringe Schärfentiefe zu erzeugen! Dadurch werden der Hintergrund unscharf und das Motiv hervorgehoben. Diese Technik macht in Verbindung mit den o.g. Farbeffekten etwas, das eine teils weiche, träumerische Ästhetik entstehen lässt, die wir gerne mit nostalgischen Fotos in Verbindung bringen. Auch das eigentliche Motiv in der Tiefe des Fotos in Unschärfe zu belassen (siehe Foto unten), wirkt auf seine Art gut!
Super-knack-scharfe Fotos sind überhaupt nicht nostalgisch! Was wir benötigen, ist ein Mix aus etwas Korn + Unschärfe, Weichheit, und der Unvollkommenheit einer vergangenen Zeit. Lassen Sie uns mutiger sein, was längere Verschlusszeiten anbelangt. Eine mittlere bis lange Verschlusszeit (z. B. 1/15 bis 1/60 Sekunde) hilft, Bewegungen kaum erkennbar, aber dennoch leicht zu verwischen, was dem Bild eine gewisse Unschärfe und Dynamik verleiht.
Für mich ist die Option der Belichtungskorrektur das Salz in der Suppe des Kamera-Menüs! Damit ist feinschrittig vieles machbar. Zum Beispiel leicht unterzubelichten (z.B. -0,3 bis-1EV), um die Farben zu sättigen und die Details in den Lichtern zu bewahren. Dies kann unserem Bild einen subtilen, dunkleren und atmosphärischen Look verleihen. Kontraste lassen sich übrigens in kleinem Umfang durch Verwendung eines UV-Filters verringern.
Fazit
Eine Zusammenfassung dessen, was mir bzgl. Nostalgischer Fotografie wichtig erscheint, kommt nicht umhin, den Spaß und die Experimentierfreude in den Fokus zu stellen. Wenn ich mir meine eigenen Fotos anschaue, erscheinen sie mir teilweise wirklich so, als wären sie aus der Zeit gefallen. Wichtig finde ich, nicht zu groß zu denken. Nostalgische Fotografie gelingt auch im Kleineren, und auch bei diesen Resultaten dürfen wir erkennen, dass es lohnt! Probieren Sie es gerne selbst aus, und stellen Sie fest, dass die Anwendung nostalgischer Fotografie uns als Fotografen*innen eine einzigartige Möglichkeit bietet, Emotionen und Erinnerungen zu wecken, die über das rein Visuelle hinausgehen. Durch den Einsatz von Techniken, die an vergangene Zeiten erinnern – sei es durch analoge Methoden, spezielle Filter oder die bewusste Wahl von Motiven – schaffen wir Bilder, die eine tiefere, emotionale Resonanz erzeugen und bestenfalls uralte Geschichten neu erzählen.
Sich mit Nostalgischer Fotografie auseinanderzusetzen, fordert unsere Kreativität neu heraus. Dies könnte nicht nur unsere eigene künstlerische Identität stärken, sondern möglicherweise auch die Verbindung zu den Betrachtern verändert, ja, bestenfalls vertiefen.
Zu ihrer eigenen Nostalgischen Fotografie wünsche ich Ihnen das Allerbeste!
Herzlich, Ihr
Dirk Trampedach
Hilfreiche Links für Sie
„Nostalgic Negative“ Filmsimulation für FUJIFILM
Der rote Faden – Buchrezension >>
Und sollte der Artikel Ihr Interesse geweckt haben, meinen großen Reisebericht auf meiner eigenen Webseite DT-Classics anzuschauen, sind Sie hiermit herzlich eingeladen:
VW-Bulli Reise Schweiz-Wallis/Rhone/Jaunpass >>
Test Perfekte Nostalgie-Software für jede Kameramarke >>
© Dirk Trampedach, Journalist für Fotografie bei *fotowissen – Nostalgische Fotografie neu entdecken – Zeitreise durch die Linse
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Ein paar Gedanken sind bei mir aufgetaucht bei der Lektüre Ihres Berichts. Hier eine Zusammenfassung.
„nostalgische Fotografie eine Verbindung schafft zwischen dem Betrachter und einer idealisierten oder romantisierten Vorstellung der Vergangenheit“:
Sie nennen Nostalgie auch einen „Kommentar zur Schnelllebigkeit und zur digitalen Perfektion der modernen Fotografie“. Für mich ist diese Art von Fotografie gar nicht so nostalgisch, wenn man die grossen Regale in den Buchläden mit Achtsamkeitsliteratur und Meditation berücksichtig. So gesehen, sind Sie sehr modern. Ich mag diese Art von Fotografie, weil sie einem vom Zwang zur geschleckten Digitalperfektion befreit. Zwang nenne ich es, weil heute erwartet wird, dass kleinste Störungen wie ein Vogel am falschen Ort gepinselt wird oder dass tiefe Schatten Zeichnung haben müssen. Von Rauschen gar nicht zu reden, denn das muss weg, sonst ist es ein schlechtes Foto, egal was drauf ist (Erfahrungen aus einer Fotogruppe). Das bedächtige Vorgehen, wie es diese Art von Fotografie voraussetzt, tut den Fotos und mir gut. Die Auswahl aus wenigen Varianten ist angenehm. Ich kenne Fotografen, die auch Bäume mit Serienbild fotografieren und 1000 Fotos von einem einzigen Spaziergang auswerten müssen.
Auch die Rolle des „Subversiven“ mag ich dabei. Neulich habe ich digitalisierte Negative ausgedruckt und in einer Fotografenrunde gezeigt. Man hat mir fast nicht geglaubt, dass es digitale Prints waren. Die Vermischung von Analog- und Digitalwelt finde ich reizvoll, besonders wenn nicht sofort klar ist, wie deren Anteile sind. Im Vorteil ist, wer die analoge Fotografie nicht nur aus dem Internet kennt.
„Sepia nicht unbedingt eine fotografische Raffinesse ist, sondern lediglich ein Alterungsergebnis analoger Fotografien“:
Das trifft sich nicht mit meinen Erfahrungen. Früher gab es Fotopapier in der Version Chamois – extrem warmtonig mit Farbstich, sieht ein bisschen aus wie Sepia. Das waren teure, edle Barytpapiere. Wer sowas verwendet hat, wusste meist warum und hat entsprechend sorgfältig gearbeitet. Es gibt deshalb gut erhaltene Abzüge, die kaum Alterung zeigen. Vor der Farbzeit mit den Billiglaboren waren Abzüge meist kleine Barytabzüge, die ein sehr gutes Alterungsverhalten haben, weil sie von Fachgeschäften angefertigt wurden. Die plastifizierten PE-Papiere kamen erst später. Diese haben gegenüber Farbprints immer noch eine gute Haltbarkeit, allerdings geringer als Baryt.
Sepia gab es als Tonung. Das war ein aufwendiges Verfahren, bei dem fertig entwickelte Abzüge gebleicht, dann getont und nochmals fixiert wurden. Das ergab einen speziellen Look, Hauptgrund war aber eine gesteigerte Haltbarkeit. Heute gibt es fast keine Labore mehr, die das anbieten. Wenn, dann geht es richtig ins Geld. Es gab auch Tonungen wie Selen, die extrem gesundheitsschädlich waren, Anselm Adams hatte eine Gasmaske für einige Laborarbeiten – so wichtig war die Haltbarkeit und die erweiterte Dynamik der Abzüge.
Bei beiden Varianten ist der deutliche Unterschied zu digitalem Sepia, dass das ganze Papier bis zum Rand gefärbt ist. Digital sind die Ränder um den Printbereich so weiss wie das unbedruckte Papier.
„geringe Schärfentiefe“:
Diese Aussage erstaunt mich, denn grosse Blenden waren früher nicht möglich. Alte Kameras hatten 4.5, wenn es kosten durfte 3.5. Weil die Distanzen oft geschätzt und in einer kleinen Skala eingestellt werden mussten, hat man meist abgeblendet, damit man den Schärfebereich eher trifft. Auch bei technisch immer noch modernen Kameras wie eine Rollei 35, hat man das so gemacht, wenn man nicht mit Messband unterwegs sein wollte. Es soll im Herbst eine Neuauflage mit AF auf den Markt kommen – für Film. Sie hat keine Anzeige, wo der Fokus liegt. Ob das Fokusraten ein Fortschritt ist? Schön ist, dass es so viele Nostalgiker gibt, dass 2024 ein weiterer Hersteller neben Pentax eine Filmkamera auf den Markt bringt.
„den Spaß und die Experimentierfreude in den Fokus zu stellen“:
Alle Fotografie ausserhalb der Auftragsfotografie sollte in diesem Sinne geschehen. Wie sonst sollen sich die hohen Kosten, die Schlepperei und die Wartezeit der Mitreisenden rechtfertigen? Interessant finde ich die meist gehörte Bemerkung: Was machst du dann mit den Fotos, du wirst nicht alle verkaufen? Es gibt neben der Zweckbestimmung auch noch die Freude am Tun, die Freude an der Benutzung von schöner Technik oder die Förderung von Sehgewohnheiten, die Konzentration auf die Wahrnehmung der Umgebung und …
Leider weiss ich den Namen nicht mehr von einem Fotografen, der nach seinem Tod Tausende unentwickelter Filme hinterlassen hat neben seinem Werk, das ihn in die Topliga der Fotografenkünstler einreihte. Seine Erben pendeln nun zwischen dem Wunsch zu sehen, was auf den Fotos ist (und sie zu kommerzialisieren) und der Akzeptanz, dass es ihm wichtig war, mit der Kamera durchs Leben zu gehen ohne Auswertung. Er hätte auch mit der Kamera ohne Film losgehen können, aber das hätte sich wohl zu deppert angefühlt. So hatte er auch später noch die Wahl – Freude am Tun oder Entwickeln. Er beeindruckt mich.
Noch ein Hinweis zum Schluss: Ich habe mir Ihre SW-Fotos genauer angeschaut, auch die in Ihrem Reiseblog. Eine Störzone bezüglich Nostalgie ist mir aufgefallen – harte Kontraste und tiefe Schatten. Das war früher anders. Die Objektive haben diese Härte nicht geliefert, sie waren mehr auf Auflösung entwickelt, Abzüge waren nur schon deshalb weniger tiefschwarz, weil das Umgebungslicht schon eine Aufhellung verursachte.
Der Name Schwarz-Weiss enthält eine Falle. Es müsste Grauwertfotografie heissen. Schwarz-Weiss trifft es heute aber doch ganz gut, denn sehr oft sind vor allem diese Extreme wichtig. Feine Grauwertabstufungen können nie so knallen, weil es die Gradationskurve nicht hergibt. Sind die Tiefen auf knackig und die Lichter auf HDR gezogen, muss die Mitte leiden. Wenn man die Mitten höher berücktsichtigt, gibt es manchmal Kritik Richtung „zu flau“. (Als alter Analogiker habe ich diesbezüglich Schlagseite, die sich auch in meinen Digitalfotos nieder schlägt.) Letztlich ist es eine Geschmacksfrage und soll bitte nicht als Kritik ankommen. Bei dem sonnigen Wetter, das Sie meist hatten, ist hartes Licht das Einzige, was da war. Geholfen hätte vielleicht Film, aber das ist eine andere Geschichte, die eine zusätzliche Ferienwoche bedingt hätte für die Entwicklung und die Abzüge.
Vielen Dank für Ihren Bericht. Ich muss wohl meine Schweizreviere erweitern. Fürs Campen bin ich wohl etwas zu spät dran.
Lieber Herr Rebholz,
danke vielmals für diese ausführliche, wie auch spannende Rückmeldung! Es freut mich sehr, herauszulesen, dass doch einige meiner Themen auch ihre Themen sind, und auf ein paar ihrer Gedanken möchte ich eingehen.
Da wäre einmal die Sache mit Sepia. Ich kenne das wirklich nur als Vergilbungs-Resultat, und freue mich zu erfahren, dass man das auch tatsächlich annähernd so belichten konnte. Das war mir bis dato völlig unbekannt, was u.a. dem geschuldet sein mag, nicht tief genug in die Materie eingestiegen, und selbst nie Filme eigenhändig entwickelt zu haben.
Zu ihrem Einwand bzgl. der Schärfe kann ich nur vermuten, dass unser beider Blick auf nostalgische Zeiten samt ihrer Fotografien zweierlei Zeiträume meinen könnte. Für mich sind ja durchaus die Fotos der 70er und 80er alt und nostalgisch, und wer (wie auch ich) damals ein 50mm CANON FD 1:1.4 nutzte, hatte beste Möglichkeiten, Motive freizustellen, auch ohne AF. Zugegeben, die Schnittbildmesser waren da eine große Hilfe. Zumindest meinem Anflug von Nostalgie kommen auch solche Aufnahmen entgegen.
Ihre Gedanken zur Thematik schwarz/weiß, Kontraste + Schatten teile ich. Was sie dazu schreiben, stimmt, und nicht gerade selten fotografiere ich in Anlehnung an das Zonensystem. Ausgerechnet die Fotos der Schweizreise, wie auch teilweise meiner Streetfotografie, sind allerdings im FUJI-Rezept „Mullins“ belichtet. Dieses Rezept basiert auf der Simulation zum Film „Acros“, der ja auch schon als analoger Film mehr ins Schattenhafte und Kontrastreichere belichtet, und deutlich schärfer zeichnet, als ein „normaler“ Schwarzweiß-Film. Die Fotos von Kevin Mullins mag ich, gerade auch wegen dieser Charakteristika. Von daher mögen meine Fotos sicher etwas schattenreicher und schärfer ausfallen, als das landläufig alte Schwarzweiß-Papiorbilder ausdrücken. Was mir außerdem noch dazu einfällt, ist die Nutzung von Digitalkameras. Auch da steckt die Schärfe schon höher drin, als in einer Analogkamera.
Als letztes noch eine Herzensangelegenheit: Gehen sie campen! Alter ist marginal, und sollte Sie Spass haben, sich dazu paar Infos einzuholen, nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf!
Herzlichen Dank für den bereichernden Austausch
und beste Grüße aus Siegen,
Dirk Trampedach
Lieber Herr Trampedach,
erstmal ganz herzlichen Dank für das Infoangebot. Auf Ihren Hinweis hin habe ich mir mal ein paar Stunden Infos angeschaut und fiktiv Campermöglichkeiten durchgespielt. Ein bisschen hat es sich angefühlt wie bei einer Situation, als ich ein Magazin „Image Hifi“ am Bahnhof gekauft habe und anschliessend von einem Mann angesprochen wurde, was ich ihm als beste Kamera empfehlen würde. Er hat das Wort Image gelesen, was ihm ausreichend erschien (das Magazin richtet sich an Fans von exklusiven Musikanlagen). Ich bin im Camperthema ein genau so ausgeprägter Anfänger wie der Frager, aber sicher weniger naiv unterwegs. Ich würde sehr gerne mit Ihnen in Kontakt treten – nur schon, weil ich Sie sehr schätze für Ihr Engagement und Ihre Art, wie sie auf meine Kommentare reagiert haben (wir sind uns hier schon ein paar Mal begegnet). Ein Kontakt sollte wohl ausserhalb hiesiger Kommentare stattfinden. Vielleicht kann Herr Roskothen aushelfen, denn er hat unsere Mailadressen. Was ist Ihr Vorschlag?
Hoffentlich haben Sie das Canon FD 50/1.4 noch zur Verfügung. Ich verwende es sehr gerne. Weil ich manchmal mit der digitalen Perfektion hadere, habe ich meine analogen Canonkameras alle revidieren lassen (noch sind die Mechaniker aktiv trotz Rentenalter). Dazu habe ich angefangen, meine Canonobjektive an digitale Kameras zu adaptieren. Anders als viele Kommentatoren im Netz, die von überholter Ware mit mangelhaften Möglichkeiten schreiben, bin ich begeistert von meinen Resultaten. Bei einem Kommentar schreiben Sie, dass Sie diesen Weg auch mögen.
Ich habe mit dem Metabones Speedbooster Ultra 0.71 meine Canon FD an Olympuskameras adaptiert. Die digitale Härte war völlig weg, sehr feine Farbverläufe und ausgezeichnete Schärfe über das ganze Foto ergaben aussergewöhnliche Fotos, die sich aber trotzdem gut kombinieren liessen mit Olympus-Digifotos für ein Buchprojekt. Der Adapter ist teuer, die Objektive bekommt man aber fast nachgeschmissen. Das 50/1.4 kann man sogar am digitalen Mittelformat verwenden, es vignettiert dort kaum.
Für Ihre Fuji gibt es einen Ultra-Adapter Canon FD auf Fuji X für 449 Dollar. B+H liefert ohne Probleme. Man sollte unbedingt die Ultra-Variante mit den Linsen nehmen: Digitale Kameras haben einen mehrere mm dicken Glasblock vor dem Sensor, der nicht eingerechnet ist in den analogen Objektiven. Deswegen wird oft über Farbsäume und schlechte Schärfe geschrieben, dabei wurden wohl bloss günstige Lochadapter verwendet. Mit dem Ultra hat man diese Themen aber nicht, weil die Unterschiede für digital einkonstruiert werden. Aber vielleicht haben Sie schon einen guten Adapter.
Oder der Beitrag nebenan zum Bokehvergleich von Makros: Mit einem Canon FD 100/4 Makro mit 450 g für 100.- am Adapter bekommen Sie ein Objektiv, das Fotos wie von einem fiktiven Fuji X 110/2.8 liefert mit einem Bokeh, das wohl alle Testkandidaten wegbügeln würde. Dies, weil die neuen Objektive auf Kontrast optimiert sind und digital nachgeschärft werden, was jedes Bokeh unruhiger macht als das von Objektiven, die auf hohe Auflösung gezüchtet sind wie die FD. Die Fotos mit dem 100/4 werden so scharf, dass ich bei Negativreproduktionen einen Profiscanner mit echten 4000 dpi übertreffen konnte. Ich kann ich Ihnen viele Infos liefern, u.a. welche Objektive besonders gut funktionieren.
Meiner Erfahrung nach ist es sehr hilfreich, wenn man Analogkenntnisse hat, gerade auch für die digitale Fotografie. Mit den Programmreglern kann man sonst Gefahr laufen, völlig künstliche Resultate anzustreben. Analoge Fotos können eine Referenz vorgeben, die man nicht einhalten muss, die einen aber bewahren kann vor Künstlich-Werken. Wenn Sie den Umgang mit analogem Material einmal vorgeführt bekommen möchten, lade ich Sie ein auf einen Besuch bei mir, z.B. während Ihrer nächsten Schweizreise, wo ich Ihnen fast alles zeigen könnte, von SW-Filmentwicklung bis Printlabor. Daneben habe ich viele FDs, vom Tilt/Shift, Makro, Zoom bis Reflexlinsen im Supertele – alle bereit für Tests an Olympus und Mittelformat bzw. an Ihrer Kamera mit Ihrem Adapter.
Viele Grüsse
Ruedi Rebholz
Guten Morgen, lieber Herr Rebholz,
4:12h, das ist sportlich, danke für ihre Mühe!
Zunächst einmal zur Foto-Technik. Das FD 50mm, wie auch alles von Canon aus den 80er, besitze ich nicht mehr. Es gab Zeiten, wo mir schlicht unvorstellbar war, diese Dinge überhaupt zu verwenden, ich habe mich von Vielem verabschiedet damals. Meine letzte Phase analog hat übrigens 2014 geendet, als mir meine komplette Olympus OM2-Ausrüstung gestohlen wurde. Seither mit FUJI arbeitend, ist erst in diesen Jahren der Mix aus beiden Optionen entstanden, den ich auch heute gerne verwende. Diesen SpeedBooster, den sie meinen, besitze ich seit etliche Jahren, allerdings wurde der noch unter „Fokal-Reduktor“ angepriesen. Entschieden habe ich mich für Adaption von M42-Objektiven, und nutze sehr gerne u.a. die von ASAHI Pentax. Dazu findet sich sogar ein älterer Beitrag hier bei *fotowissen.eu.
Bitte schauen unter:
https://www.fotowissen.eu/fokalreduktor-vollformat-flair-an-der-systemkamera/
Zur persönlichen Kontaktaufnahme darf ich hinweisen auf die Fotogalerie der Autoren, siehe rechte Spalte der Startseite. Dort finden sich, falls angegeben, die jeweiligen Kontaktmöglichkeiten. Meine ist kein Geheimnis, d.trampedach@yahoo.de.
Einen sonnigen Sonntag wünscht,
Dirk Trampedach
Guten Morgen Herr Rebholz,
ihre Abhandlung bzgl. gewisser Störzonen in Tiefen, Lichtern, Tages-Hartlicht, S/W-Ausprägung digital/analog, u.v.m., sind eines Photographiedozenten würdig und messerscharf (viktorinoxlike) ausformuliert, trotzdem recht entspannt, unemotional verbleibend.
Sowas kann eigentlich nur ein waschechter Schweizer, alle anderen emotionalisieren verfrüht, na ja, bis auf eine Profis, Peter, Dirk, u.a. z.B. können’s auch, ohne kleinste Anzeichen von Stirnschweiß zu offenbaren.
Man sieht hier ist jemand jahrzehntelang am Foto-Queue aktiv partizipierend dabei.
Und wenn der was aufführt, dann wirkts austariert und -balanciert, ohne harte Kanten, oder gar Weichzeichnungseffekt, sondern auf den Punkt.
Dank‘ für diesen und so manchen anderen wertigen Kommentar und Gut Licht!
eine=einige (Profis…)
Hallo Dirk,
das ist wirklich ein sehr guter Artikel, der Lust macht, gleich mal loszuziehen- so mit Adapter und altem 50mm auf meiner Fuji!
Als vor ein paar Jahren mein Vater gestorben ist, habe ich auch einen Karton voller alter Fotografien gefunden, die auch noch von seinem Vater stammen, der 1897 geboren wurde. Zum Teil waren das Bilder, die auf Fotoplatten entstanden sind! So etwas anzuschauen, ruft bei mir genau das hervor, was Du beschrieben hast.
Man verbindet alte Fotografien spontan mit s/w- Aufnahmen- ich selbst bin großer Fan von s/w- Fotografie, nicht zu letzt durch fotowissen. eu. Und immer wenn ich „Altglas“ nutze, schalte ich auf „Mullins“! Um so schöner aber finde ich, dass Du auch Farbfotografien zeigst. Gerade die Filmsimulation „L-Train“ bringt in meinen Augen gut einen nostalgischen Eindruck in die Fotos!
Vielen Dank!
Beste Grüße
F.Seeber
Hallo Frank,
die Variante 50 mm analog auf FUJI ist was Feines, ich mag das auch sehr, viel Spass weiterhin damit. Es freut mich, wenn das, was ich mit Nostalgie meine, von dir auch so nachempfunden werden kann. Das ist ja nicht selbstverständlich.
Vielen lieben Dank für deine Zeilen, ich freue mich schon auf Bad Hersfeld…
Herzlich, Dirk
Hallo,
schöne, aufgeräumte Photographien und obendrein wieder ein guter Artikel!
Respekt!, Dirk, Respekt!, da hast Du echt ein Händchen für…
Liegt dabei immer so ein gewisser Hauch von Berufung in der Luft…
Oder täusche ich mich etwa?
Gut Licht und guten Sprit, unpräzisiert natürlich…! ;-)
Guten Morgen,
einen schönen Dank für die positiven Worte zum Artikel!
Beruf, Berufung…hm…die einen sagen so, die anderen so… ;-)
LG, Dirk
Lieber Herr Trampedach,
ich bin immer wieder begeistert von Ihren Beiträgen wie „Street“, „Nostalgie“, „Altglas“ usw. Ich freue mich schon auf das nächste „fotowissen“.
Ich fotografiere seit einigen Jahren mit alten Zeiss- und Meyer/ Pentacon-Objektiven an meiner Fuji X-T3. Besonders begeistern mich die 70 Jahre alten Meyer-Objektive, weil der Look einfach ungewöhnlich, schön und anders ist, als die modernen makellosen, gestochen scharfen High-Tech Gläser. Mein Favorit ist das Meyer Optik Görlitz Primagon 4,5/ 35mm. Es ist eine „Primadonna“, die alles zwischen flauem Foto bis wunderschönem Bokeh erzeugen kann. Das macht seinen Reiz aus.
Seit einigen Tagen habe ich einen Rollfilm in meiner 6 x 6 Pentacon Six, „angestachelt“ auch von Herrn Roskothen, nachdem ich immer gesagt habe, dass ich nieee wieder auf Film fotografieren werde. Man sollte nie „nie“ sagen. Es ist extrem spannend, auch als Kontrast zu digitalem APSC.
Viele Grüße aus Erfurt
Wilfried Babutzka
Lieber Herr Babutzka,
bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen mit dem analogen Film, gerne auch als Gastkommentar, wenn Sie mögen. Vielen Dank!
Herzlich Peter R.
Lieber Herr Roskothen,
darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber erst muss ich meine Pentacon Six testen, ob und wie sie funktioniert. Dann muss ich vorzeigbare Ergebnisse vorweisen können, danach sehr gern.
Viele Grüße
Wilfried Babutzka
Hallo Herr Babutzka,
das freut mich aber, freundlichen Dank für die motivierende Rückmeldung!
Ja, die alten Objektive haben einen magischen Reiz. Vor allem für diejenigen, die Stimmung und Authentizität vor Massentauglichkeit und Perfektion setzen. Wenn man dann noch berücksichtigt, mit den alten Linsen manuell zu fokussieren, und sich dabei auch sonst von allen Automatiken löst, kommt es dem tatsächlich Analogen zumindest von der Handhabe und der Einstellung dazu sehr nah.
In meinem nächsten größeren Artikel wird es übrigens um die (Anfänger-) Anfangsphase der Straßenfotografie gehen, bitte paar Tage Geduld noch. Ich blicke nach meinen Jahren der Street Photography nochmal zurück an den Beginn, und es finden sich Tipps & Tricks in hoher Vollständigkeit.
Herzliche Grüße,
Dirk Trampedach
Lieber Dirk,
ein schöner Artikel, zu einem Thema, welches mich ja auch immer begleitet, wenn ich mit der Kamera in der Hand unterwegs bin. Du kennst ja wahrscheinlich meine Affinität zur „Squeezerlens“, mit der ich seit Jahren gerne unterwegs bin, weil ich alles andere bin als ein „Pixelschubser“: Es darf gerne unscharf und mit Korn sein. Gut, ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, es „nostalgische Fotografie“ zu nennen. Aber das sind ja ohnehin nur „Wortspielereien“ – Ich sehe mich tief verbunden mit deiner Sicht auf die Dinge , auch mein Werkzeug aus dem Hause Nikon stammt.
Ganz herzliche Grüße und vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag,
Werner
Dir, lieber Werner,
vielen herzlichen Dank dafür!
Ja, manche Sachen gehen tatsächlich (nahezu) wortlos, mich freut das sehr… ;-)
Freundschaftlichen Gruß,
Dirk