Inhaltsverzeichnis
- Nikon Z5II – Neue spiegellose Vollformatkamera vorgestellt
- Wichtigsten Merkmale Z5 II laut Nikon
- Bildqualität und Sensor
- Bildverarbeitung und ISO-Leistung
- Autofokus und Serienbild
- Sucher, Monitor und Bedienung
- Video und Farbnachbearbeitung
- Konnektivität und Speicher
- Gehäuse und Ausstattung
- Verfügbarkeit und Preise
- Meinung: Was ist an der Nikon Z5II wirklich neu?
- Meinung: Was ist NICHT neu – aber hätte es sein sollen?
- Meinung zur Nikon Z5II – Eine Kamera im Einstiegs-Vollformat
Nikon Z5II – Neue spiegellose Vollformatkamera vorgestellt
Nikon hat mit der Z5II eine neue spiegellose Vollformatkamera (FX-Format) angekündigt. Die Z5II ist die Nachfolgerin der Nikon Z5 und richtet sich an Fotografinnen und Fotografen, die eine kompakte Kamera mit Vollformatsensor suchen. Sie übernimmt zahlreiche Funktionen aus den höherklassigen Modellen der Z-Serie, insbesondere aus der Z6III, bleibt aber in einem vergleichsweise erschwinglichen Preisrahmen.
Wichtigsten Merkmale Z5 II laut Nikon
- 24,5-Megapixel-FX-Ibis-Sensor: Vollformatsensor mit integriertem Bildstabilisator mit bis zu 7,5 Blendenstufen Kompensation in der Mitte des Bildausschnitts und 6,0 Blendenstufen an der Peripherie. Der Fokusmessfeld-VR priorisiert die Stabilisierung um das aktive Fokusmessfeld.2/3
- Höhere, klarere ISO-Empfindlichkeit: Maximale ISO-Empfindlichkeit von 64.000 für Fotos und 51.200 für Videos. Durch ausgeklügelte Rauschunterdrückung werden bei wenig Licht Aufnahmen mit hoher Sättigung und vielen Details erzielt.
- Das Autofokussystem ist 68 % schneller als das der Z5 und empfindlich bis zu -10 LW für eine starke Leistung bei Dunkelheit.
1 Intelligente Mehrfach-Motivwahrnehmung und 3D-Tracking sorgen laut Nikon für noch höhere Genauigkeit. - Elektronischer Sucher mit hoher Leuchtdichte: Heller Sucher mit hoher Auflösung und einer maximalen Helligkeit von 3.000 cd/m² und 18 Helligkeitsstufen.
- Großer, hochauflösender, drehbarer, neigbarer und ausklappbarer Touchscreen: 170-Grad-Betrachtungswinkel. Das Bild, die Infoanzeigen und die Menüs drehen sich automatisch mit dem Bildschirm, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
- Video: Maximale Detailtreue mit 4K/30p oder bis zu 4K/60p (beschnitten). N-RAWMaterial kann direkt auf die SD-Speicherkarte in der Kamera aufgenommen werden. N-Log Aufnahmen bieten mehr Flexibilität beim Color Grading.
- One-Touch Picture-Control-Taste: Vorschau ansehen und inspirierende Farbprofile für Fotos und Videos in Echtzeit anwenden. Eigene Picture-Control-Farbeinstellungen mit Nikon NX Studio erstellen und speichern.
- Kamera-zu-Cloud-Konnektivität mit der Nikon Imaging Cloud: Speicherung von Fotos automatisieren und Look‘s von Nikon und Creator:innen direkt auf die Z5II herunterladen.
- Erweiterter AF-A Modus: Erkennt selbst die kleinste Bewegung und wechselt bei Bedarf von AFS (für unbewegte Motive) zu AF-C (für bewegte Motive).
- Bis zu 30 Bilder/s mit Pre-Release Capture: Action-Aufnahmen gelingen, auch wenn sie vor der Auslösung stattfinden.4
- Besserer Klang: Ausgestattet mit einer 3,5-mm-Buchse für ein externes Stereomikrofon und einem Kopfhöreranschluss.
- Verbesserte Ergonomie: Tieferer Griff für mehr Stabilität, intuitives Tasten-Layout und zwei SD(UHS-II)-Speicherkartenfächer. Kompatibel mit dem Multifunktionshandgriff MB-N14, um im Hochformat zu fotografieren oder die Aufnahmezeit im Vergleich zum Z5II-Akku allein zu verlängern.
- Wetterfeste Bauweise: leichtes (ca. 700 g, nur Kamera) Gehäuse aus Magnesiumlegierung mit Staub- und Tropfwasserresistenz auf dem Niveau der renommierten Z6III.5
1 Im Fotomodus, bei Verwendung von Einzelautofokus (AF-S), Fokusmessfeld in der Mitte, bei ISO 100 und einer Temperatur von 20 °C mit einem Objektiv mit Blende f/1.2.
2 Bildstabilisator mit bis zu 7,5 Blendenstufen in der Mitte und 6,0 Blendenstufen am Rand, basierend auf CIPA-Standard 2024.
3 Nur im Fotomodus mit NIKKOR-Z-Objektiven ohne VR. Fokusmessfeld-VR funktioniert nicht, wenn mehrere Fokusmessfelder angezeigt werden.
4 Bis zu 30 Bilder/s. In Highspeed-Serienaufnahmen + (C30). Nur JPEG-Dateien, auf JPEG [normal] festgelegt. Bei Verwendung von High-Speed Frame Capture+ kann der elektronische Verschluss je nach Bewegung des Motivs und Art der Aufnahmesituation zu Verzeichnung führen.
5 Eine vollständige Staub- und Tropfwasserresistenz kann nicht in allen Situationen oder unter allen Bedingungen garantiert werden.
Bildqualität und Sensor
Die Z5II verfügt über einen 24,5-Megapixel-CMOS-Sensor im FX-Format. Ein integrierter Bildstabilisator (IBIS) sorgt für Stabilisierung um das aktive Fokusmessfeld mit einer Kompensation von bis zu 7,5 Blendenstufen in der Bildmitte und bis zu 6,0 Stufen am Rand (in Kombination mit bestimmten NIKKOR-Z-Objektiven).
Bildverarbeitung und ISO-Leistung
Herzstück der Kamera ist Nikons aktueller Bildprozessor EXPEED 7. Damit ermöglicht die Z5II höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit, verbesserte Rauschunterdrückung und einen erweiterten ISO-Bereich bis ISO 64.000 für Fotos und ISO 51.200 für Videoaufnahmen. Der Autofokus arbeitet laut Hersteller bei bis zu -10 LW, was Aufnahmen auch bei sehr schwachem Licht unterstützt.
Autofokus und Serienbild
Die Z5II verwendet ein Hybrid-AF-System mit Phasen- und Kontrasterkennung sowie intelligenter Motivverfolgung (3D-Tracking). Im erweiterten Modus sind Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich. Der sogenannte Pre-Release-Capture-Modus erlaubt zudem das Festhalten von Momenten, die bereits kurz vor dem eigentlichen Auslösen stattgefunden haben.
Sucher, Monitor und Bedienung
Die Kamera besitzt einen OLED-Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten und einer Helligkeit von bis zu 3000 cd/m². Das rückwärtige Display ist ein dreh- und neigbarer, sogar ausklappbarer Touchscreen (im Stil von Sony) mit einer Diagonale von 8 cm und ca. 2,1 Millionen Bildpunkten. Die Kameraanpassung wurde gegenüber der Vorgängerin leicht überarbeitet – mit einem tieferen Griff und neuer Tastenanordnung.
Video und Farbnachbearbeitung
Die Z5II unterstützt Videoaufzeichnung in 4K mit bis zu 60p (in Crop-Auflösung) sowie internes N-RAW-Material direkt auf SD-Karte. Für erweitertes Color Grading steht N-Log zur Verfügung. Eine One-Touch-Picture-Control-Taste erlaubt die direkte Auswahl und Vorschau verschiedener Farbprofile.
Konnektivität und Speicher
Die Kamera bietet zwei UHS-II-kompatible SD-Kartenslots. Für drahtlose Konnektivität stehen WLAN und Bluetooth bereit. Zusätzlich ist die Nikon Imaging Cloud nutzbar, mit der Aufnahmen automatisch gesichert oder neue Picture-Control-Looks auf die Kamera geladen werden können.
Gehäuse und Ausstattung
Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und wiegt ca. 700g (mit Akku und Karte). Es ist laut Nikon gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Die Kamera ist kompatibel mit dem Multifunktionshandgriff MB-N14, der Hochformataufnahmen erleichtert und die Akkulaufzeit verlängert.
Verfügbarkeit und Preise
Die Nikon Z5II soll ab Ende April 2025 im Handel erhältlich sein. Die Kamera wird sowohl als Body als auch in verschiedenen Kit-Varianten angeboten. Die unverbindlichen Preisempfehlungen lauten wie folgt:
- Nikon Z5II Gehäuse: 1.899,00 €
- Nikon Z5II Kit mit Z 24–50mm: 2.199,00 €
- Nikon Z5II Kit mit Z 24–70mm: 2.499,00 €
- Nikon Z5II Kit mit Z 24–200mm VR: 2.699,00€
Weitere Informationen zur Nikon Z5II finden Sie auf der offiziellen Website: www.nikon.de
Fotos und Informationen: Nikon.
Meinung: Was ist an der Nikon Z5II wirklich neu?
- EXPEED 7 Prozessor: Schneller, moderner – ja. Aber bringt er hier denselben Sprung wie in der Z8 oder Z9? Nein. Die Z5II bleibt in ihrer Leistungsklasse eher bodenständig.
- Display: Drehbar horizontal, vertikal und ausklappbar. Vorbildlich im Stil von Sony. Die beste Displaykonstruktion auf dem Markt.
- Sucher: Heller. Doch war der vorhergehende Sucher wirklich wegen mangelnder Helligkeit kritisiert worden?
- Besserer Autofokus und -10 LW Empfindlichkeit: Klingt gut, aber war das ein echtes Problem bei der alten Z5? Für viele war der alte AF “okay”, aber nicht herausragend – die Z5II hebt ihn in den Bereich „zeitgemäß“, nicht „überragend“.
- 4K-Video mit weniger Einschränkungen: Auch das war überfällig. Die erste Z5 hatte in 4K einen nervigen 1,7x Crop. Jetzt ist 4K/30p ohne Crop möglich – aber 4K/60p ist immer noch gecroppt. Kein Quantensprung.
- Picture-Control-Taste, N-RAW, N-Log, Cloud-Anbindung: Nice-to-have, aber eher aus der Marketingabteilung. Die Zielgruppe nutzt wahrscheinlich seltener LUTs und N-RAW.
- Serienbildgeschwindigkeit: Deutlich gesteigert
Ein großer Unterschied zur Vorgängerin ist die deutlich gesteigerte Serienbildgeschwindigkeit:
Mit mechanischem Verschluss: Bis zu 14 Bilder pro Sekunde im JPEG-Format.
Mit elektronischem Verschluss: Bis zu 30 Bilder pro Sekunde – ebenfalls im JPEG-Format.
Dabei wird der sogenannte Pre-Release-Capture-Modus unterstützt, bei dem bereits vor dem vollständigen Durchdrücken des Auslösers Bilder gespeichert werden können. Diese Erweiterung ist besonders interessant für die Fotografie von schnellen Motiven wie Sport, Wildlife oder Action. Allerdings gilt zu beachten, dass bei Nutzung des elektronischen Verschlusses Rolling-Shutter-Effekte auftreten können – je nach Bewegungsart und Motivgeschwindigkeit.
Meinung: Was ist NICHT neu – aber hätte es sein sollen?
- Sensor: Es bleibt beim alten 24,5 MP Sensor – ohne BSI, ohne Stack, ohne Überraschung.
- Sucher und Monitor: Keine Auflösungserhöhung.
- Gehäuse und Design: Etwas besserer Griff – aber optisch kaum ein Unterschied zur Vorgängerin.
- Keine BSI-Technologie, keine „Next-Gen“-Features wie in der Z6III oder gar Z8.
Meinung zur Nikon Z5II – Eine Kamera im Einstiegs-Vollformat
Die Nikon Z5II ist kein technischer Meilenstein, sondern eine abgespeckte Weiterentwicklung ohne echte Highlights. Dass Nikon sie als „Upgrade“ verkauft, ist Marketing-Sprache. In Wahrheit ist sie eine konservative Modellpflege – eher Z5.1 als Z5II.
Wer bereits eine Z5 hat, braucht diese Kamera nicht. Wer eine Z6II, Zf oder sogar Z8 in der Hand hatte, wird die Z5II eher müde belächeln.
Fazit: Die Nikon Z5II ist keine Revolution und macht keinen wirklichen Sprung nach vorn. Ein Upgrade der Vorgängerversion dürfte keine besseren Fotos ergeben. Die Neue macht nur wenig besser als die Z5. Allerdings ähneln sich die Kameramarken in diesem Punkt alle. Der Höhepunkt der Entwicklung ist erreicht.
Sind digitale Kameras am Ende der Entwicklung?
Wer den Einstieg ins Vollformat sucht oder ein unkompliziertes Zweitgehäuse will, findet hier eine Option. Warum die Kamera so teuer sein muss, bleibt meine offene Frage. Ich muss bei diesem Update (und bei dem anderer Kameramarken in der letzten Zeit) inzwischen wirklich gähnen.
Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass viele Fotomagazine die Nikon Z5II nahezu uneingeschränkt loben – obwohl es sich objektiv betrachtet um eine sehr moderate Modellpflege handelt. Zahlreiche Testberichte preisen die Kamera als großen Wurf, obwohl die Unterschiede zur Vorgängerin überschaubar sind. Gerade im Umfeld redaktioneller Inhalte wünsche ich mir mehr kritische Distanz, Transparenz und echte Einordnung – statt PR-Texten in Testform.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Nikon Z5II – Moderate Modellpflege.
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Moderate Modellpflege? Alleine der Autofokus ist ein Riesensprung zum Vorgängermodell. Ich war viele Jahre bei Fujifilm. Von so einem AF hatte ich dort immer geträumt. Die Z5II mit der Z6III oder gar Z8 zu vergleichen macht auch wenig Sinn. Sie bleibt der Einstieg ins Nikon-Vollvormat, nicht mehr und nicht weniger. Warum sollte sie die anderen Modelle kanibalisieren?
Als Z6III-Nutzer kann ich das ganz gut beurteilen, denke ich. Und zwar ohne rosa Nikonbrille.
Ich liebe fotowissen.eu und bin ein treuer Leser, aber sorry, hier hab ich eindeutig eine andere Meinung.
Guten Tag Ollika,
das ist der Wesenszug von Meinungen, sie dürfen unterschiedlich ausfallen. Ich respektiere Ihre und danke für Ihren Kommentar. Sie können auch gerne Ihren Namen nennen und mich mit solchem anreden, so als würden wir uns begegnen. Das Internet ist voller Trolle, da wollten Sie sich nicht anschließen, oder?
Was meinen Sie, geht über die Modellpflege hinaus und wäre das ein Grund für Sie, von einer Mark I auf eine Z5 Mark II umzusteigen? Was haben Sie am Fujifilm-Autofokus vermisst und in welcher Hinsicht würde der Nikon Z5II-AF Ihre Fotos verbessern? Wildlife? Danke für Ihre Antwort.
Gruß, Peter R.
Alleine der Autofokus ist ein Riesensprung zum Vorgängermodell.
Ja, mit Betonung auf “alleine”. Wobei es mich als Z6III Nutzer schon ärgern würde, dass die Z5II auch den Vogel AF der Z8 erhalten hat, während dieser der Z6 III aus unerklärlichen Gründen selbst per Update bis heute vorenthalten wird. Somit fällt für mich ein wesentlicher Kaufgrund für die Z6III schon mal weg, obwohl sich die Z6III mit ihrem part-stacked Sensor prinzipiell besser für die Vogelfotografie eignen würde als die Z5II. Von diesem Punkt abgesehen ist die Z6III aber die bessere Kamera und der Preisabstand zur Z5II dafür einfach zu gering.
Hallo Herr Roskothen,
Die Z5 II hat leider auch nur ein gewöhnliches Schwenkdisplay a la Canon und nicht das innovative kombinierte Klapp/Schwenkdisplay wie wir es aus der Sony A7RV kennen.
Ja, die Z5 II wird als “Einstiegsmodell” vermarktet. Aber bei knapp 2000€ UVP (!) darf man mehr Upgrade erwarten als nur ein verbesserter Autofokus. Im Gegenteil, dass der Autofokus aus dem Flagschiff über die Zeit nach und nach in die günstigeren Modelle bis hin zur Einsteiger-APS-C nachgereicht wird ist ein ganz normaler Prozess. Das alleine rechtfertigt weder den Preis noch den relativ kanppen Abstand zur Z6III.