Die Nik Collection 2 von DXO steigt in das RAW-Format ein. Das französische Unternehmen hat die beliebten Foto Plugins für Photoshop Lightroom Classic und Elements überarbeitet. Was ist neu und lohnt sich ein Update?
Inhaltsverzeichnis
Neue Nik Collection 2 von DXO
Die wohl wichtigste Neuerung der beliebten Nik Collection laut dem Hersteller DxO ist nicht die zwei am Ende, sondern das Bearbeiten von RAW-Dateien. Leider lassen sich RAW-Bilder ausschließlich in der mitgelieferten Software DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition oder in der DxO PhotoLab 2.3 (nicht enthalten) bearbeiten. Die Übergabe der Dateien an die Plugins aus PhotoLab, Aperture, CaptureOne oder Lightroom heraus erfolgt in unserer Testversion immer noch als TIF, wenn auch mit möglichen 16 BIT. Das ist aber nichts Neues. Also keine RAW Unterstützung direkt in den sieben Programmen ANALOG EFEX PRO, COLOR EFEX PRO, DFINE, HDR EFEX PRO, VIVEZA, SILVER EFEX PRO UND SHARPENER PRO!
Die Software DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition haben wir nicht getestet, jedoch kann die größere Version DxO PhotoLab 2 nach unseren Tests keinerlei Fujifilm RAW-Dateien öffnen. Das Unternehmen hat für das nächste Update eine Lösung für Fuji-Nutzer versprochen, aber es bleibt abzuwarten, wie diese aussehen wird. In diesem Update ist keinerlei Unterstützung für Fujifilm-Kameras (auch ohne X-Trans-Sensoren wie GFX 50S, GFX 50R) enthalten!
Achtung: Noch immer kann weder die Nik Colection 2 noch PhotoLab 2.3 Fujifilm RAW-Bilder bearbeiten!
Insgesamt sieben Plugins stehen für Adobe Photoshop, Lightroom Classic und Elements zur Verfügung. Das Haus DXO verspricht insgesamt eine Palette von 200 kreativen Effekten und Filtern in hoher Qualität. Mit an Bord ist die exklusive U-Point-Technologie, mit der Korrekturen in bestimmten Partien von Bildern ermöglicht wird. Die Plugins im einzelnen:
7 Plugins von Nik Collection 2
- COLOR EFEX PRO
die 55 kreative Filter mit 20 Voreinstellungen verhelfen Bildern zu wunderschönem andersfarbigen ausdrücken. Bekannt sind diese Filter vor allem durch die Crossfilter, die schon beim analogen Filmmaterial Anwendung fanden. - SILVER EFEX PRO
das Plugin ist mit 48 Vorgaben für die Schwarzweiß Umwandlung ihrer Farbbilder zuständig. Hiermit sind auch klassische Filmstile aus analogen Zeiten möglich, die sogar ein Korn haben können. - DFINE
diese Software ist für das Entrauschen von Bildern prädestiniert. Durch Profile ist es möglich, schon perfektionierte Voreinstellungen für das Entrauschen zu verwenden. - VIVEZA
mit diesem Plaque in lassen sich Änderungen an Farbe, Hauttönen und Tonalität Lokal im Bild vornehmen. - ANALOG EFEX PRO
die Software kann klassische analoge Filme wiedergeben und ihren Bildern das alte Aussehen wie auf Film verleihen. - HDR EFEX PRO
dieses Programm sorgt dafür, dass verschiedenen Belichtungen zu einem einzigen HDR Bild zusammengefügt werden. Selbstverständlich sind auch Algorithmen für die Verringerung von geistigen Effekten enthalten. - SHARPENER PRO
interessantes dieses Programm vor allem für das nachträgliche Schärfen von Bildern zum Beispiel für die Ausgabe auf Postern, Bildern hinter Acryl oder anderen. - DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition
im Paket der Software mit enthalten ist das Programm DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition. Die Bildbearbeitungssoftware für RAW-Dateien mit Korrekturen für die Optiken der Kameras.
PREIS: 149 € – Update 79 € – DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition inkl.
Neue Voreinstellungen:
Neuerungen
Zu den Neuerungen gehört die Unterstützung von hochauflösenden Bildschirmen unter Windows, der U-Point-Technologie in DXO Photolab 2 und die erweiterten Voreinstellungen. Es gibt keinerlei neue Bearbeitungswerkzeuge! Eine RAW-Unterstützung der NIK Collection Plugins (die auch als Standalone Software funtioniert) konnten wir bei unserem Test nicht erkennen.
Zur Webseite von DXO >>Lohnt sich ein Update der Softwarelösungen?
Wer die Nik-Filter noch nicht besitzt, der sollte den Erwerb nach dem Test ernsthaft ins Auge fassen. Ob sich jedoch ein Update lohnt ist fraglich. Die kleineren Änderungen der Programme in Sachen Bildschirmanpassung oder Voreinstellungen machen das zu einer persönlichen Entscheidung.
DXO Photo Lab Update
Ab dem 05.06.2019 steht auch ein Update der DXO Photo Lab Software (nicht die Essential-Version) zur Verfügung. Aus der Software heraus kann man Bilder direkt an die Plugins übergeben. In den Bildern sehen Sie den entsprechenden Button:
Meine Meinung zu DxO Nik Collection 2
Mit dem neuen Paket der wirklich guten Plugins, die auch als Standalone Software funktionieren (Bild auf das Icon ziehen), hat man einen wesentlich höheren Preis zu zahlen als bislang. Dafür ist die DxO PhotoLab 2.3 ESSENTIAL Edition im Paket enthalten, ob man will oder nicht. Für Nutzer der Vollversion DxO PhotoLab 2.x kann das also kein Grund zum Kauf der einzelnen Programme im Verbund sein. Alle anderen Fotografen sollen offenbar einen höheren Preis zahlen. Mit den marginalen Verbesserungen, wie den zugefügten Presets, ist also im Prinzip alles beim Alten und es gibt keinen Grund, die Software als Version 2 zu bezeichnen. Die Änderungen der Windows Einstellungen für 4K-Monitore hätte meines Erachtens gratis sein müssen.
Von einer neuen Version hätte man reden können, wenn man RAW bearbeiten könnte oder wenn Fujifilm-Unterstützung gewährleistet würde. Ich sehe mir der Version 2 nur den Versuch, die Software samt einiger kosmetischer Änderungen teurer zu verkaufen. Mein Urteil über dieses vermeintliche Update ist demnach vernichtend.
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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – NIK Collection 2 – alles neu alles RAW?
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Diesem vernichtenden Urteil zur DxO Nik Collection 2 schliesse ich mich zu hundert Prozent an. Ich sehe in dieser ‘Update’-Politik von DxO den Versuch, die Nik Collection in PhotoLab zu integrieren und als separates Plug-in allmählich zu liquidieren. Warum sonst soll DxO versuchen, den Anwendern ein Programm (PhotoLab) zu einem überrissenen Preis unterzujubeln, das längst nicht alle benötigen und wünschen.