Neues Canon EF 50mm f/1.8 STM
Festbrennweiten sind wieder ganz in. Gerade erst habe ich – Fotograf und Fototrainer Peter Roskothen – einen ganzen Urlaub lang mit dem Canon EF 35mm f/2 IS USM fotografiert. Ich war von der Handhabung und den knackscharfen Fotos begeistert.
Hier ein Beispielfoto von einem Canon EF 50mm f/1.4 USM Objektiv, weitere siehe unten:
Das Zoomen mit lichtschwächeren Objektiven verleitet dazu, eine Brennweite zu nutzen, die für Portrait oft unvorteilhaft ist, für Landschaften zu wenig Tiefenschärfe bietet oder ungewollte Verzerrungen abliefert. Viele Fotografen nutzen daher diszipliniert Festbrennweiten, die in aller Regel mehr Kantenschärfe liefern als die Zoomobjektive. Und natürlich lassen sich lichtstarke Festbrennweiten auch in dunklerer Umgebung hervorragend einsetzen. Ein weiterer Vorteil: oft lassen sich bei Festbrennweiten die Entfernungen sehr viel genauer per Skala einstellen.
Auf APS-C Sensoren (EOS 7D Mark II, EOS 750D,…) liefert das EF 50mm f1.8 die Brennweite für Portrait (etwa 80mm)
Seit jeher sind die Brennweiten 50mm und 80mm bei Fotografen für Portraitfotos beliebt. Jetzt hat Canon das neue EF 50mm 1:1,8 STM vorgestellt. Es ist günstig und liefert die gewünschte Tiefenunschärfe für Portraits. Es bleibt abzuwarten, ob die preiswerte Linse die gewünschte Schärfe und das tolle Bokeh liefert, welches vergleichbare Objektive von Canon erreichen.
Ein gutes Beispiel ist das EF 50mm f1.4 des japanischen Herstellers. Die offenste Blende dieses hochwertigen Objektives liegt bei 1.4. Das bedeutet für ein Portrait mit einer EOS 7D Mark II im Abstand von etwa einem Meter nur etwa 2cm Tiefenschärfe.
Beliebt, aber auch teuer und schwer ist das Canon EF f1.2. Wenn Sie mit der offensten Blende fotografieren (EOS 7D) und der portraitierte Mensch etwa einen Meter entfernt steht, dann bleiben 1,8cm Tiefenschärfe für das Foto. Sprich: die Nasenspitze wird nicht wirklich scharf.
Das neue Objektiv hat vor allem diese Vorteile im Vergleich zu den anderen 50mm Canon-Objektiven:
- Preiswert
- Leicht (160 Gramm)
- Kompakt
Warum kaufen Profi Fotografen teure Objektive?
Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, warum soll ich mir also ein teureres f/1.4 oder sogar ein super teures f/1.2 Objektiv kaufen? Es gibt mehrere Gründe:
- In der Regel sind teurere Objektive auch wirklich schärfer
- Je offener die Blende, desto höher der Herstelleraufwand. Desto mehr Glas im Objektiv, desto mehr Licht kommt durch das Glas (größerer Durchmesser), desto schneller arbeitet der Autofokus
- Die teureren Objektive haben meist mehr Blendenlamellen. Das ist die Mechanik, die für die Größe der Blendenöffnung zuständig ist. Diese sind für die Qualität des Bokeh, also die Hintergrundunschärfe verantwortlich (Wikipedia Bokeh)
- Die Vignettierung und Verzeichnung sind bei teureren Objektiven oft schwächer
Gegen die teureren Varianten spricht:
- Das teurere Objektiv mit mehr Glas ist meist schwerer
- Vignettierung und Verzeichnung werden von Software wie Lightroom 6 meist sowieso heraus gerechnet
- Der Unterschied zwischen der Offenblende f1.2 und f1.8 ist im Dunkeln recht unerheblich. Meist wird mit diesem Objektivtyp sowieso erst ab Blende 2.8 fotografiert. Anders sieht das aus bei besseren Zoomobjektiven die eine offenste Blende 2.8 haben und Kitobjektiven, die eine offenste Blende 5.6 haben
- Den Schärfeunterschied werde ich erst auf Postern oder am Monitor in hoher Vergrößerung sehen können
Das Canon EF 50mm f/1.8 STM wird laut Hersteller ab Ende Mai für etwa EUR 135,- im Handel sein.
Information: Wer von oben auf das Objektiv schaut, der findet dort einen Aufdruck 49mm. Dies ist nicht die falsche Brennweite, sondern der Filterdurchmesser, den man wissen möchte, wenn Filter auf dem Objektiv verwendet werden. Eine Streulichtlende wird nicht mit dem Objektiv ausgeliefert, gehört also nicht zum Lieferumfang. Weil aber Streulicht die Fotos immer verschlechtert, empfehlen wir bei *fotowissen, diese Streulichtlende mit der Bezeichnung ES-68 gleich mit zu bestellen.
Kleiner Tipp für Fotoenthusiasten: Probieren Sie mal statt eines Zoomobjektives eine Festbrennweite und schlendern einen ganzen Urlaubstag oder Sonntag mit diesem durch die Stadt. Sie werden zwar feststellen, dass Sie einige Male vor oder zurück gehen müssen, um den passenden Bildausschnitt zu erreichen, aber die Schärfe einer Festbrennweite ist ungeschlagen. Idee Thementag: Strukturen fotografieren mit der Festbrennweite auf Ihrer Digitalkamera.
Fotokurs von Peter Roskothen zum Thema Digitale Fotografie >>
Bei diesem Fotokurs können Sie ein Canon EF 50mm/ 1,4/ USM Objektiv ausprobieren!
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