Fujifilm hat gestern offiziell neue Objektive, Firmwareupdates, eigene RAW-Software und eine Kamera vorgestellt, bzw. angekündigt. Mit dabei ist das lang ersehnte Makroobjektiv mit 90mm Brennweite und F/2.8 für das X-Bajonett. Alle Neuigkeiten und Kaufoptionen im Überblick:
Inhaltsverzeichnis
Neue Fujifilm Kamera, Objektive und Roadmap
Wer Fujifilm kennt, der weiß, dass der Hersteller richtig Gas gibt. Das Vorpreschen in Sachen Digitalkameras und Objektive hat zu einem massiven Wachstum der Umsätze beigetragen und so manchen Fotoamateur und Fotografen zum Systemwechsel oder zusätzlichen Kauf von Fujifilm-Kameras und Linsen veranlasst. Gestern hat Fujifilm eine schiere Flut von Neuigkeiten in Sachen Hardware und Software vorgestellt, von denen sich die Geburtstagskinder Canon und Nikon eine Scheibe abschneiden könnten.
Fujifilm Roadmap
Viele Fujifilm-Fans lieben die so genannte Roadmap mit dem Überblick der kommenden Objektive. Darin erklärt uns der japanische Kamerahersteller und Objektivhersteller die zu erwartenden Linsen für das X-Bajonett (APS-C Kameras) und der GFX-Serie (Mittelformat). Wer sich die Fujifilm Roadmap anschaut, der findet dort für das laufende Jahr und kommende Jahr 2018 die Linsen-Entwicklungen. Die interessantesten Neuigkeiten in dem Bereich Objektive:
Fujifilm Makroobjektiv XF80mmF2.8 R LM OIS WR Macro
Ein lang ersehntes Fujifilm Objektiv ist das das neue FUJINON XF80mmF2.8 R LM OIS WR Macro. Mit dem Abbildungsmaßstab von 1:1 wird es stabilisiert und mit hoher Lichtstärke den Linsen von Canon und Nikon Konkurrenz machen. Wird das Makroobjektiv genauso gut, wie das, was Fujifilm sonst an Objektiven baut, dann ist auch der Preis von UVP: 1.299,- Euro in Ordnung. Für alle die gerne Makro fotografieren habe ich aber auch eine hervorragende Alternative beschrieben (Artikel rechts auf der Seite / Mobil: unten).
Wenn Sie das neue FUJINON XF80mmF2.8 R LM OIS WR Macro nutzen, erhalten Sie eine schnelle und leise Scharfstellung, die beim alten XF90mm F2 R LM WR noch nicht up to date war. Außerdem ist das XF80mm stabilisiert und, was zu besseren Aufnahmen aus der Hand führen wird. Der Hersteller sagt, dass damit bis zu fünf Blendenstufen länger Belichtungszeiten möglich werden. Die Linse ist überdies spritzwassergeschützt und lässt sich sowohl mit dem 1,4 fachen Telekonverter, als auch mit dem 2,0 fachen Telekonverter auf kleinbildäquivalente Brennweiten von 171mm und 244mm bringen. Fujifilm liefert das Makro-Objektiv ab November 2017.
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Legende der Fujinon Abkürzungen
XF = Diese Objektivreihe ist überwiegend aus Metall und hat größere Blendenöffnungen
R – Diese Fujinon Objektive besitzen einen Blendenring. Dieser Blendenring fehlt zum Beispiel an dem flachen XF27mm F2.8 (35mm KB-äquivalent). Beim Pancake wird die Blende über das vordere Einstellrad vorgenommen.
WR = Weather Resistant, dt. Wetterresistent / staubgeschützt und spritzwassergeschützt
LM = Linear Motor für den Autofokus. Schnell und leise. Hierauf sollte man beim Objektivkauf achten!
OIS = Optical Image Stabilization ist das Fujifilm Bildstabilisierungs-System zum Ausgleichen von Zittern und Bewegungen. Das System sitzt wie bei anderen Herstellern auch im Objektiv. Mit diesen Objektiven können Sie aus der Hand längere Belichtungszeiten fotografieren, als ohne OIS-Stabi.
[/mks_one_third] [/mks_col]Makrofotos mit Fujifilm – Fujifilm Makro Zwischenring für X-Systemkameras
FUJINON XF8-16mmF2.8 R LM WR
In der Roadmap für Anfang 2018 ist das FUJINON XF8-16mmF2.8 R LM WR Superweitwinkel angekündigt. Damit wird eine kleinbildäquivalente Brennweite von 12-24mm erreicht. Die Offenblende von F/2.8 ist überdies eine Voraussetzung für Nachtaufnahmen mit der Linse. Natürlich wird das Objektiv für Landschaftsfotos oder Architekturfotos interessant sein. Zum Preis ist noch nichts bekannt, aber das Zoom dürfte sicher über EUR 1.000,- liegen (meine Vermutung).
FUJINON XF200mmF2 R LM OIS WR
Wahnsinnig interessant dürfte auch das FUJINON XF200mmF2 R LM OIS WR werden, welches einer Brennweite von 300mm im Vergleich zum Kleinbild entspricht. Mit der Offenblende von F/2 eignet es sich für Sportfotos und Wildlifefotos gleichermaßen. Auch diese Linse kann mit den beiden Fujifilm Telekonvertern eingesetzt werden. Dann erreicht man mit dem 1,4-Konverter 427mm äquivalent zum Kleinbildformat und mit dem 2,0-Konverter 610mm äquivalent zum Kleinbildformat.
Im Kleingedruckten der Pressemitteilung findet man noch den Hinweis, dass der Hersteller sein Ultraweitwinkelangebot und Teleangebot weiter ausbauen will. Gute Nachrichten für uns Verbraucher!
Mittelformat – FUJINON GF45mmF2.8 R WR
Für die Mittelformatreihe GFX ist ein neues 45mm (36mm Kleinbild äquivalent) angekündigt. Auch das wird im November für UVP: 1.799,- Euro erhältlich. Darüber hinaus sind zwei weitere Mittelformat-Neuigkeiten angekündigt für 2018.
- Tele: FUJINON GF250mmF4 R LM OIS WR (200mm Kleinbild äquivalent)
- Konverter: FUJINON GF1.4X TC WR (damit erreicht das GF250mm 277mm Kleinbild äquivalente Brennweite)
Ultra-kompakte Systemkamera FUJIFILM X-E3
Diese neue Kamera bietet leider kein Klappdisplay. Die neue spiegellose Kamera ist vermutlich als eine Einsteigerkamera und kleine Schwester der X-PRO 1 konzipiert. Sicherlich hat die Systemkamera schöne innere Werte, aber ein Klappdisplay ist heute schlichtweg unverzichtbar, so meine ich und viele meiner Redaktionskollegen.
UVP: 899,- Euro ab September 2017
Firmwareupdates für FUJIFILM X-Pro2, X-T2, X-T20, X100F und GFX 50S
Die besten Nachrichten sind die zum geplanten Firmwareupdate für verschiedene Systemkameras. Fujifilm erweitert damit im Gegensatz zu Canon oder Nikon den Funktionsumfang seiner Kameras nachträglich. Das ist ein guter Kaufgrund für die Fujifilm-Kameras, denn Service ist beim Fotografen sehr hoch im Kurs.
Mit dem X-Pro2 Firmware Update wird tatsächlich das 4K-Videofilmen möglich. Der Autofokus wird zwei mal so schnell werden, wie bisher! Das X-T2 Update wird ebenso den Autofokus beschleunigen.
FUJIFILM X RAW STUDIO
Zunächst ist diese Meldung über die RAW-Software nur eine Ankündigung. Immerhin gibt der Hersteller damit Aussicht auf eine Firmeneigene Bildbearbeitungssoftware für RAW-Fotografien. Das Besondere daran: Die Kamera wird mit dem Rechner über ein USB-Kabel verbunden und die Bilder werden in der Kamera verarbeitet, nicht im Rechner. Damit erreichen Fotografen eine sehr hohe Bildqualität, sagt Fujifilm. Die neue Software wird voraussichtlich ab Ende November 2017 verfügbar sein.
Ein heißer Herbst und ereignisreiches Jahr für Fujifilm und uns Fotografen!
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Neue Fujifilm Kamera, Objektive, Roadmap, Firmware
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Ob Klappdisplay oder nicht. Hört mal auf mit den ewig gleichen Nörgeleien.
Als Profi habe ich noch nie einen Klappdisplay gebraucht, und habe auch noch keinen beobachtet
@sam – Na da ist Ihnen ja bislang ganz schön was entgangen.