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Neue Canon EOS M5 – elektronischer Sucher in Systemkamera

Die neue Canon EOS M5 ist die erste richtige spiegellose Systemkamera des Kameraherstellers mit elektronischem Sucher. Viele hatten die Vorgängerkameras belächelt und kritisiert, dass der Autofokus zu langsam und bei schlechtem Licht sogar unbrauchbar war. Was kann die Neue Canon?

Canon EOS M5 mit der Ledertasche
Canon EOS M5 mit der Ledertasche

Vorgestellt: Neue Canon EOS M5

Was hatte man sich in der Vergangenheit aufgeregt und echauffiert. Die Systemkameras EOS M1 und EOS M3 hatten nur ein Display auf dem Rücken, nicht aber einen elektronischen Sucher. Die Systemkameras waren kompakt aber kamen nicht annähernd an die Leistung der Mitbewerber Panasonic, Fujifilm oder Sony heran. Obwohl man die Objektive wechseln kann und mit einem Adapter auch den Objektivpark von Canon an den Vorgängern montieren kann, brachten die Canon Systemkameras nicht den erwünschten Umsatz. Das alles soll jetzt mit der EOS M5 der Vergangenheit angehören:

So wurde Canon endlich aktiv und baute ein ganz neues Gehäuse, welches vom Design an die digitalen Spiegelreflexkameras des Japaners anlehnt. Dennoch ist das Aussehen abgegrenzt und unverwechselbar, zudem viel kleiner als das einer EOS 80D. Der sympathische Griff, der die Kamera gut in der Hand liegen lässt ist neu für Nutzer der M1 / M3. Ein bisschen Retrodesign kann man sehen und fühlen. Verstärkt wird dies durch die schöne Ledertasche für die EOS M5, die jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Vermutlich hat Canon Millionen in das neue Design und die neue Technik der M5 gesteckt. Herausgekommen ist eine Systemkamera die sich sehen lassen kann und preislich im Rahmen bleibt. Mit 24 Megapixeln und einem Dual-Pixel-Autofokus hat sie die Chance der wahre Held der Photokina 2016 zu werden. Denn wir wissen bereits von der EOS 5D Mark IV, dass der Dual-Pixel-Autofokus eine hervorragende Scharfstellung liefert (bei der EOS 5D Mark IV nur in Live-View).

Die Technik der M5

Neben WLAN und NFC bietet die Canon EOS M5 auch Bluetooth. Der Verbraucher, der seine Fotos gerne per Smartphone an seine Liebsten schicken oder bei Facebook und Co. veröffentlichen möchte, wird mit diesem Novum sehr glücklich sein. Der ambitionierte Fotograf kann die EOS M5 sicherlich vom Handy oder Tablet aus fernbedienen. Das macht vor allem Sinn, wenn man einen größeren Monitor wünscht oder vom Stativ fotografiert.

Ein neuer schneller DIGIC 7 Bildprozessor ist das Herzstück der Spiegellosen EOS 5M. Der Computer der Kamera liefert die Verarbeitung der Bilddaten, Entfernen von Bildrauschen und andere Rechenkunststücke. In Kombination mit dem Dual Pixel CMOS AF kommt die 5M so angeblich auf Spiegelreflexkamera ähnliche Autofokus-Geschwindigkeit und Autofokus-Präzision.

Der Sensor, der an den der EOS 80D anlehnt, vergrößert vermutlich auch den Dynamikumfang der Kamera im Vergleich zu älteren Baureihen. Der ISO-Bereich reicht jetzt bis zu ISO 25.600. Abzuwarten ist, wie sich das Rauschen bei höheren Werten als 1.600 ISO entwickelt.

Die EOS M5 erlaubt Reihenaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde bei voller AF-Nachführung bzw. mit bis zu neun Bildern pro Sekunde bei statischem AF. Sehr interessant ist die neue Bildstabilisierung mit fünf Achsen! Die neue Bildstabilisierung reduziert Verwacklungen auch wenn kein Objektiv mit Bildstabilisator zum Einsatz kommt. Die Stabilisierung kann laut Canon noch weiter verbessert werden, wenn man ein Objektiv mit Dynamic IS verwendet. Die spiegellose Systemkamera ist eine Sekunde nach dem Einschalten startklar.

Auf 4K Video wurde bei der neuen verzichtet. Das ist auch gut so, denn wenn sich Canons 4K wieder als Flop erweist, ähnlich wie das der EOS 5D Mark IV, dann wäre es schöner in einer Videokamera untergebracht, die es vernünftig kann. 4K Video ist vor allem für Sportfotografen interessant, die sich aus den 30 Bilder pro Sekunde eines heraussuchen, um es in maximal DIN A3 zu nutzen. Wer braucht das bei einer EOS M5, würde mein Kollege Klaus Dicken fragen.

  • 24,2 MP APS-C CMOS Sensor
  • DIGIC 7 Bildprozessor
  • Horizontal klappbarer 3.2 Zoll LCD Touchscreen mit 1,6 MP Auflösung, lässt sich als Unterstützung für den Autofokus nutzen
  • Elektronischer Sucher mit 2,4 MP Auflösung und 120 fps Bildwiederholrate
  • Full HD Video (1080p /60)
  • WLAN, NFC, Bluetooth
  • Dual Pixel CMOS Autofokus
  • 7 Bilder pro Sekunde Serienbildgeschwindigkeit mit AF, 9 Bilder pro Sekunde bei statischem AF
  • 5-Achsen Bildstabilisator im Video Modus

Der elektronische Sucher

Ein laut Canon großer elektronischer Sucher mit hoher Auflösung und Bildwiederholfrequenz (120 Bilder pro Sekunde) liefert uns ab sofort elektronische Abbildungen, dessen, was die Kamera durch das Objektiv sieht. Im Gegensatz zu den optischen Suchern der Spiegelreflexkameras haben wir die Möglichkeit vor der Aufnahme die Bildhelligkeit zu beurteilen. Auch das Fotografieren in Schwarzweiß wird durch diesen Sucher stark unterstützt, denn der Fotograf kann bereits bei der Aufnahme schwarzweiß sehen und denken.

Benutzt man den Sucher, so kann der Touchscreen als Touchpad benutzt werden, auf dem Fotografen mit dem Daumen das AF-Feld oder die Zone verändern. Bei den Canon Spiegelreflexkameras ist das über den Joystick möglich. Eine sehr praktische Idee für die Bedienung!

Bei der Auflösung des Suchers unterscheidet sich Canon auf den ersten Blick kaum zum Mitbewerber Sony. Beide Kameras, die EOS M5 und Alpha 6300 haben rund 2.4 Millionen Subpixel. Das neue Touchdisplay von Canon jedoch ist mit 1.6 Millionen Subpixeln ausgerüstet. Zum Vergleich: das Display der Sony Alpha 6300 hat rund 920.000 Subpixel.

Adapter für die EF Objektive

An der EOS M5 können wir per optionalem EF-EOS M Adapter laut Canon mehr als 80 EF Objektiven verwenden – ohne Verlust bei Performance oder Qualität. Wir dürfen gespannt sein, ob das stimmt. Umrechnen müssen wir in kleinbildäquivalente Brennweite mit dem Faktor 1.6. Sprich das neue 18-150mm Objektiv liegt bei vergleichbaren 28-237 Millimetern Brennweite. Das sind wir bereits von den APS-C Sensoren der gängigen Canon Spiegelreflexkameras gewöhnt.

Der Preis der M5

Mit vorgeschlagenen EUR 1.129,- (empfohlener Verkaufspreis) liegt das EOS M5 Gehäuse unter dem Preis der bekannten Sony Alpha 6300, ebenfalls ohne Objektiv. Zusammen mit dem neuen Objektiv Canon EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM liegt die Kamera bei einem empfohlenen Preis von EUR 1.499,-. Das ist eine Kampfansage an Sony und sicherlich der richtige Weg. So könnte Canon der Weg zurück an die Spitze der Bestenlisten und bei der Beliebtheit der Fotoamateure und Fotografen gelingen!

Fazit die neue Canon EOS M5

Wie immer wird es interessant sein sich bei der neuen EOS M5, Schärfe, Dynamikumfang, Rauschverhalten, Autofokus und vor allem den Stromverbrauch zu untersuchen. Die spiegellosen Systemkameras haben dank dem elektronischen Sucher und vieler Stromfresser im Gehäuse meist eine sehr kurze Nutzbarkeit pro Akku.

Auf den ersten Blick überrascht Canon mit einer sehr professionell aussehenden Systemkamera, die mit vielen guten Ansätzen daher kommt. Dazu gehört der neue DIGIC 7 Bildprozessor, der viele Berechnungen – unter anderem Beugungskorrekturen der Objktive – erlaubt. Richtig Spaß wird wohl der Dual Pixel CMOS Autofokus machen, der schon in der 5D Mark IV einen ähnlich guten Dienst beim Scharfstellen versieht. In der EOS M5 wird der Dual Pixel CMOS Autofokus richtig gefordert, denn hier ist immer Live-View.

Das neue Touchdisplay ist leider wieder nur horizontal nach oben und unten schwenkbar. Mir ist unklar, warum Ingenieure immer noch solchen Mist bauen, der einem beim Hochformat nicht hilft. Ich kenne genügend Fotoamateure, die das Hochformat gar nicht benutzen. Da können wir doch gleich auf quadratische Fotos wechseln oder?

Canon macht mit der M5 Kamera auf den ersten Blick alles richtig, wenn auch viel zu spät. Hoffentlich ist die Kamera tatsächlich in der Lage einer EOS 80D oder Sony Alpha 6300 das Wasser zu reichen. Ich bin zuversichtlich, dass Canon mit dieser Kamera auch Verkaufszahlen schaffen kann, wenn die inneren Werte stimmen. Schließlich möchte die ganze Welt leichte und kleine Systemkameras und wartet seit Jahren auf eine Canon. Das betrifft nicht nur Damen, die gerne leichte Kameras nutzen, sondern auch männliche Fotoamateure und Fotografen.

Ob die inneren Werte stimmen, wird in Kürze zur Photokina 2016 bekannt werden. Ich persönlich werde die Kamera kaufen, wenn Sie hält was sie verspricht. Dann ist es eine hervorragend Alternative zu den optischen Suchern. Ich warte tatsächlich aber auch gespannt auf den großen Durchbruch einer spiegellosen Vollformat von Canon. Jetzt aber ran an den Speck!

Ein Video mit einem Vorbericht:

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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Die neue Canon EOS M5 – elektronischer Sucher in Systemkamera

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Peter Roskothen

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Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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2 Kommentare

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  • Hallo Peter,

    eine umfangreiche Vorstellung der Kamera. Zwei Anmerkungen dazu. Die 24,2 MP bei APS-C Sensor sehe ich kritisch. Aus eigener Erfahrung bei meiner Kamera ist das Rauschverhalten bei höheren ISO Werten einfach Mist. Der zweite Punkt ist eher ein emotionaler. Ich liebe den elektronischen Sucher.

    LG

    Thomas

    • Endlich mal jemand, der sich zum elektronischen Sucher bekennt! Das ist ja schon fast ein Outing heutzutage. :-)
      Ich gebe Dir Recht, 24 MP für einen APS-C ist schon verdammt eng.

      Herzlich, Peter

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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