Das Unternehmen Net SE hat im Juli 2018 Insolvenz beantragt. Net SE ist Inhaber der Firma Meyer Optik Görlitz, die mit Crowdfunding-Kampagnen Millionen Euro einsammelte. Offiziell wird von Seiten des Unternehmens nur auf einen schweren Autounfall von Dr. Stefan Immes hingewiesen. Auf der Webseite von Meyer Optik Görlitz ist bis dato kein Wort von der beantragten Insolvenz zu lesen.
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NET SE hat Insolvenz beantragt
Die Net SE ist im Impressum von Meyer Optik Görlitz aufgeführt. Der bit-Verlag Weinbrenner GmbH & Co. KG mit dem Medium Digital Imaging berichtete, dass das Unternehmen NET SE am 17. Juli 2018 Insolvenz anmeldete. Überprüft man die Shop Webseite von Meyer Optik Görlitz, so sind die meisten Objektive im Shop nicht lieferbar.
Die Net SE hatte beliebte klassische Objektive hergestellt, die besondere Eigenschaften (Bokeh, Schärfe) mit sich brachten. Diese Objektive wurden mit verschiedenen Anschlüssen für die verschiedensten Kameramarken hergestellt und geplant. Über zwei Crowdfunding-Projekte (Kickstarter und Indiegogo) wurden von tausenden Fotografen und Sammlern enorme Summen investiert, um diese Objektive unter verschiedenen Markennamen (unter anderen Meyer Optik Görlitz) wieder herstellen und vertreiben zu können. Offenbar war es hinter den Kulissen finanziell nicht ganz so rosig, wie es hätte sein müssen.
Die Hintergründe über vieles, was im Unternehmen offenbar schief gelaufen ist, können Sie auf PetaPixel in englischer Sprache nachlesen. Dort ist zu lesen, dass man scheinbar Geld aus neuen Kampagnen dazu verwandte, die vorherigen Optiken überhaupt möglich zu machen.
Was wird aus Meyer Optik Görlitz?
Leider bedeutet diese Nachricht erstens vermutlich nichts Gutes für die Fotografen, die sich wunderschöne alte neue Objektive wünschten und in Crowdfunding-Projekte investierten, ohne bislang das entsprechende Objektiv zu erhalten. Zweitens dürfte dies ein großer Rückschlag für Kickstarter Projekte überhaupt sein, denn wer möchte mit Crowdfunding Geld verlieren? Wie sicher sind Kickstarter Projekte überhaupt? Diese und ähnliche Fragen stellen sich natürlich im Anschluss an die beantragte Insolvenz.
Immerhin dürften die bereits hergestellten und ausgelieferten Optiken sich im Wert steigern, denn sie sind inzwischen offenbar limitiert. Auch ein Blick auf die Webseite der Net SE ist sehr interessant. Dort werden verschiedene Marken des Unternehmens aufgeführt. Die meisten Links auf der Webseite führen ins Leere. Sind alle diese Produkte und Marken jetzt vom Insolvenzverfahren betroffen?

Außerdem stellen sich Fragen wie:
- Sollten die Crowdfunding-Unternehmen nicht eigentlich auch Verantwortung für die bei Ihnen initiierten Projekte übernehmen? Schließlich müssten diese Plattform wenigstens überprüfen, ob die Initiatoren solvent sind und die technischen Fähigkeiten haben, die Projekte umzusetzen.
- Hatten diejenigen Recht, die von Anfang an vor diesem Projekt gewarnt hatten?
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