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Makro-Photographie mehr oder weniger abstrakt

Makro-Photographie mehr oder weniger abstrakt: Irgendwann habe ich mich gefragt, ob es neben dem Geknipse von Urlaubsbildern und diversen Alltäglichkeiten für mich noch etwas anderes in der Photographie geben kann. Mehr oder minder zufällig gesehene Bilder animierten mich dazu, dieses Andere mal selber auszuprobieren. Den eigenen Blick, auch für die Alltäglichkeiten, zu weiten und zu schärfen, ohne immensen technischen Aufwand, sondern mit dem Equipment, was gerade da ist, einschließlich meiner selbst.

Also fing ich an, mit Freude am Experiment rumzuspielen und habe gemerkt, dass es wie beim Computer ist: ausprobieren! Es kann dabei (so gut wie) nichts kaputtgehen und für mich auch noch wichtig: Das bange-lange Warten auf die Ergebnisse entfällt bei der digitalen Photographie nahezu komplett, auch wenn ich oft erst beim Blick auf den Bildschirm des Rechners Dinge sehe, die dann doch nicht so gelaufen sind, wie gewünscht. Aber man kann zumindest anfangs eine inspirierend steile Lernkurve beschreiten.

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Makro-Photographie mehr oder weniger abstrakt

Wenn ich im Modus der Be(ob)achtung der kleineren Dinge losziehe, komme ich die ersten Minuten in aller Regel höchstens 10 Meter weit. Ich sehe dann schon in der Wohnung, im Hausflur oder direkt vor der Haustür Dinge, die ich sonst nicht wahrnehme: Schrauben, Schlösser, Klingelanlage, Werbeplakate, Laternenpfähle, Dinge, die unbeachtet am Wegesrand liegen. Erst nach einiger Zeit gucke ich weniger konzentriert.

Für diese Streifzüge nutze ich, bei aller Limitierung gegenüber einem „richtigen“ Makroobjektiv oder einem Balgengerät, die günstige Möglichkeit, mich mit Makroringen auszuprobieren: Die sehr passgenauen Fuji-Makroringe überzeugen mich haptisch und ich habe sie in einem guten Zustand gebraucht erworben. Noch einmal günstiger sind viele Ringe von Fremdherstellern, die Ringe sind meist leichter und die, die ich habe, weisen keinen festen Sitz auf und wirken fast wie ausgeleiert, verrichten ihren Dienst allerdings grundsätzlich auch. Neben Festbrennweiten mit Autofokus (Fuji, Viltrox) und ohne (Samyang, Meyer-Görlitz, Zeiss) verwende ich für Nahaufnahmen noch ein Minolta MD-Rokkor 50 mm f/3,5 mit eigenem 1:1 Makroring. Bei diesen Werten kommt man um ein Stativ größtenteils nicht mehr herum und für die Arbeit damit habe ich zwei Makroschlitten miteinander kombiniert, das ist eine große Vereinfachung beim Einfangen einiger Motive. Dazu den Selbst- oder den Funkauslöser oder die mir liebste Variante, weil sie mich an die Heranführung an die Photographie durch meinen Vater erinnert: mit Draht. Auch dafür, diese Möglichkeit zu haben, liebe ich die Fuji X-T-Serie.

Schärfentiefe

Ich mag geringe Schärfentiefe lieber als die tiefstmögliche und höchstmögliche Schärfe, auch weil sie meistens erheblich weniger Aufwand, mir aber genauso viel Freude bereitet. Bei allen nicht parallel zur Sensorebene verlaufenden Motiven ergibt sich ein Punkt der maximal möglichen Schärfe ohnehin fast ganz von allein, ich muss ihn dann nur noch gut setzen, was für mich schwierig genug ist (und dann ist der Aufwand wieder höher …).

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Bewusste Unschärfe

Ich kann aber auch bewusst die Unschärfe im Bild lassen und wenn eine Blume sich dann auch noch während der Aufnahme leicht im Wind bewegt, finde ich Ergebnis oft ganz hübsch.

Unschärfe kann ein gutes Mittel sein, um Abstraktion zu erzielen, aber manchmal ist es auch einfach der Bildausschnitt und/oder der Blickwinkel:

Interessant finde ich, wenn es einen beim ersten Blick nicht anspringt, ob ein Bild in Farbe oder Schwarz-Weiß gemacht wurde. Naturgemäß eignet sich graues oder silberfarbenes Metall besonders gut dazu:

Oder es auch auf den zweiten Blick und ohne Vergleichsmöglichkeiten eher im Vagen bleibt:

Mich interessiert eher die unbelebte Natur, aber wenn Pflanze, dann ist Tier oft nicht weit:

Oder ich finde einen Teil davon:

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Alte Objektive

Der Aussage, dass ältere Linsen, den neueren in der Bildqualität in vielen Fällen nicht nachstehen, kann ich subjektiv zustimmen. Dazu habe ich geguckt, welche empfohlen werden und welche eher nicht. Aber gerade im Empfinden des Bokehs können da ganz unterschiedliche Beurteilungen zustande kommen… und die Linsen“fehler“, die früher nicht zu korrigieren waren und heute manchmal mit unnötig viel Geld bei neuen Linsen eingekauft werden, haben ihren ganz eigenen Charme.

Experimentieren

Experimentieren ist mindestens der halbe Spaß, wenn nicht sogar mehr. Und das Ganze geht (sicher nicht nur) für den Hobbyisten auch hervorragend mit günstigem Altglas ohne Autofokus, auf den ich gerade bei Makroaufnahmen mit Schlitten, z.B. dank Focus-Peaking oder anderen Hilfsmitteln, auch gut verzichten kann, meist auch verzichten will.

Die meisten oder sogar alle meiner Aufnahmen sind sicherlich nichts grundlegend Neues für einen erfahrenen Bildermacher: Schon mal gesehen, auch schon mal selbst gemacht. Spaß macht es trotzdem. Und hoffentlich so manches Mal auch dem Betrachter.

© Peter Ri – Makro-Photographie mehr oder weniger abstrakt

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Peter Ri

Als Kind über die Yashica Electro 35 und andere, aber letztlich als Jugendlicher über die Rollei 35 SE und vor allem die Minolta X-700 mit Photographie in Berührung gekommen. Über die Suche nach einem geeigneten Fernglas bin ich nach über 25 Jahren Abstinenz wieder zum Bildermachen gekommen, nun zum Glück nicht mehr analog. Bei aller Anfälligkeit für nostalgisches Bewahren bin ich heilfroh über die Bequemlichkeiten, die mir die moderne digitale Photographie bietet.

Allerdings nutze ich, außer mal für Beschnitt oder Retusche, keine Bildbearbeitung außerhalb der Kamera, zumindest bisher.

Die Rollei ist verkauft, die Minolta verschenkt, die Yashica habe ich immer noch, ein neues Fernglas immer noch nicht. Aber irgendwann gern die GFX50S I.

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

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