Eine leichte Fotoausrüstung auf Reisen ist für viele Fotografen ein Traum. Ich selbst rate schon seit Jahren zu einem möglichst kleinen und leichten Fotogepäck. Wie man das macht? Das erkläre ich halbwegs in diesem halb italienischen Artikel:
Inhaltsverzeichnis
Leichte Fotoausrüstung auf Reisen und sonst auch
Zunächst einmal rate ich Ihnen nur in Ausnahmefällen zu einer Fototasche oder einem Fotorucksack mit Sling. Eine einseitige Belastung des feinen Fotografen-Körpers wollen wir gerne vermeiden, denn das führt zu Verspannungen, im schlimmsten Falle zu Ausfällen unserer wertvollen Motorik. Nehmen Sie also eine Fototasche nur mit, wenn der Ausflug es verlangt, zum Beispiel bei der Straßenfotografie oder einem abendlichen Ausflug in Ihren Urlaubsort. Die leichte Fototasche können wir auch in den botanischen Garten mitnehmen, also dorthin, wo wir relativ kurze Zeit verbringen und kurze Wege gehen.
Auf einer Bergtour hat eine Fototasche oder ein Slingbag nichts zu suchen, denn das wird sich Ihr astraler Körper merken und Sie strafen. Mit Schmerzen irgendwo auf der Skala zwischen 1 und 10. Als kleines Zeichen sozusagen: Du Schlingel (daher der Begriff Slingbag) musst mir das nicht zumuten!
- schultergurt
- Tragegriff für einfachen Transport
- Außentasche für kleines Zubehör
Der leichte Fotorucksack
Der leichte Fotorucksack passiert nur dann, wenn Sie seine innere Freifläche ignorieren. Ich selbst packe jeden Fotorucksack voll, irgendwie ist das wie angeboren. Ich esse auch dummerweise immer mein Essen ganz auf, weil ich laut Auskunft Dritter wirklich gut kochen kann. Das führt dazu, dass ich seit einigen Jahren eine kleine Plautze habe. Vielleicht der Grund dafür, dass ich den Artikel schreibe und Ihnen zu leichtem Gepäck rate.
Foto oben: Leichte Fotoausrüstung auf Reisen und sonst ist das nicht. Aber wie sonst bekommt man seine Fotoausrüstung transportiert?
Man darf den Fotorucksack ruhig vollpacken. Aber nur für den Transfer zum Urlaubsort. Dann nämlich sollten wir alle nur eine Kamera, ein Objektiv plus Polfilter und mehrere Akkus zur Tour im Fotorucksack mitnehmen. Ich weiß, wovon ich rede, denn bevor ich 60 werde, habe ich viele Bergtouren unternommen und mir mit schwerem Gepäck die Knie so vernichtet, dass ich nur noch bergauf laufen kann. Vielleicht kommt das auch davon, dass ich oben angekommen immer zu viel Spiegeleier und Bratkartoffeln, später im Leben zu viel Kaiserschmarrn gegessen habe. Letztlich benötigt man für den Kaiserschmarrn nur ein Smartphone, um Beweisfotos seiner eigenen Lust und fehlenden Disziplin zu schießen. Das nennt sich dann Selphy mit Kaiserschmarrn. Oder es heißt Selphy ohne Kaiserschmarrn, weil ich vergaß ein Foto zu machen, bevor ich den Schmarrn aufhatte und den Berg nur noch runter kullern konnte.
Ich nahm jahrelang im Fotorucksack meist zwei Kameras, mehrere Weitwinkelobjektive, Normalobjektive und Teleobjektive samt Zubehör mit. Dazu gehörte auch oft ein schweres Stativ. Früher waren Stative nicht leicht und hießen keinesfalls Reisestative. Sie sehen ein Beweisfotos einer nicht zu kleinen Fotowanderung, von der ich heute noch denke:
Du Schlingel warst ganz schön bekloppt. Damals. Wir hatten ja nichts, aber immer zuviel Gepäck.
- SICHERER ZUGANG ZUM GANZEN RUCKSACK: Einfach den Rucksack abnehmen, hinlegen und den Zugang über die Rückenplatte öffnen! Eine Griffschlaufe erleichtert das Bewegen des Rucksacks in dieser Position.
- SCHUTZ VOR DEN ELEMENTEN: Verbesserte Reißverschlüsse, stoßfestes Material aus geformtem EVA und PU-Beschichtung an der Frontseite sorgen für extreme Langlebigkeit und Schutz vor den Elementen.
- OBJEKTIVE SIND SCHNELL ZUR HAND: Neuer seitlicher Zugang als weitere Zugriffsöffnung für schnelle Objektivwechsel.
Arnold Schwarzenegger mit Kamera
Ich fühlte mich wie Arni, aber immer mit zwei Kameras. Warum ich zwei Kameras dabei hatte? Weil ich Angst hatte. Ich hatte Angst, etwas zu verpassen. Es hat auch mindestens 40 Jahre Fototouren gebraucht, bis ich merkte, dass das überflüssigste bei Bergtouren ein Teleobjektiv ist. Das kann man mitnehmen, wenn man Wildlife fotografiert, dann braucht man sicherlich kein anderes Objektiv als das eine, es sei denn man kauft sich einen Esel. Oder man sieht aus wie Arnold Schwarzenegger.
Ich habe so einen Freund, der fährt jedes Jahr nach Ungarn mit der berühmten Nikon Z9, die Nikon das Über-Leben rettete (eine hervorragende Kamera, die, wenn es sie nicht gäbe, erst noch erfunden werden müsste. Ich denke, Canon ärgert sich, dass sie nicht selbst darauf gekommen sind und bastelt gerade eine nach. Das kann noch vier Jahre dauern und heißt dann ganz unaufgeregt Canon EOS R2 oder EOS R1). Mein Freund nimmt ins Tarnzelt mindestens zwei Teleobjektive, bei denen die vordere Linse die Größe einer Bratpfanne hat.
Mein Freund hat dabei aber auch die Statur eines Arnold Schwarzeneggers. Ich habe mir oft vorgestellt, so ein kleines ungarisches Tierchen wie eine A-Trappe würde bei ihm mal aus Versehen in das Tarnzelt schauen, dann würde es sich so fühlen, als wenn wir Menschen meinem wirklich netten Freund bei Nacht begegnen. Ich persönlich könnte da schon mal ein Bächlein in die Hose machen. Aus Versehen.
Wer also keinen Esel hat und nicht wie Arnie gebaut ist, sich auch nicht so fühlen möchte, der verzichtet auf Anabolika, die in den 70er- und 80er-Jahren irgendwie zum guten Ton gehörten, wie bei mir der guate Wein zum Kaiserschmarrn, und nimmt weniger mit. Das schönste dabei ist: Sie verpassen gar nichts. Denn wenn Sie beim Wandern ein Murmeltier begrüßen sollte, haben Sie ohnehin keine Zeit, das dicke 150-600 Millimeter draufzuschrauben. Versuchen Sie es dennoch, dann Halleluja, der Berg ruft und vor allem ist das Murmeltier längst mit dem Kopf zuerst … Sie wissen schon.
Schiefe Blicke
Schiefe Blicke bekommen Sie nicht nur anerkennend, bewundernd, von diejenigen, die schon wieder den Berg herunterkommen, während Sie noch die zwei Kameras, das Weitwinkelobjektiv, Normalobjektiv und Teleobjektiv in der Gegenrichtung schleppen und sich alle 10 Meter mit der T-Shirt die Stirn abwischen, dabei die kleine Plauze unter dem T-Shirt Ihre Behaarung preisgibt und schön hell weiß glänzt, weil sie sie zuletzt jahrelang nicht der Sonne ausgesetzt war (das war ein anstrengender Satz). Schiefe Blicke bekommen Sie auch, weil sich die Menschen schon oben auf der Alm mit dem Guaten im Glas selbst belohnt haben. Ich weiß, wovon ich rede. Mein Pappi hat das auch ein- bis zweimal droben praktiziert, bevor er mit schiefem Blick wieder runter zum Auto ist. Damals ging das noch in Italien. Da gab es noch keine Null-Promille-Grenze, an die sich kein Italiener Südtiroler hält.
Überhaupt, Italiener fotografieren nicht, das ist unter ihrer Würde. Geht gar nicht. Schon gar nicht mit einer Kamera. Und die Smartphones wurden für die Italiener erfunden, so viel ist klar.
In Italien gab es lange Jahrzehnte gar keine Technik. Davon zeugen die Briefkästen in Italien, die auf unterirdischen Papierkörben gebaut wurden. Das erleichtert es der italienischen Post, denn wer dort beschäftigt ist, ist superstolz und hat noch nie irgendeinen Brief oder eine Postkarte zu Gesicht bekommen. Wenn Sie also als Tedeski eine Postkarte aus Ihrem Urlaub in Italien nach Hause senden möchten, dann auch heute noch besser aus dem naheliegenden Ausland, also bei Ihrer Rückreise über den Reschenpass, gleich hinter der Grenze.
Der Grund, warum die Italiener auf das Smartphone warteten und sich dann darauf stützten, war das italienische Telefon-Festnetz. Das feste italienische Telefonnetz war ein wenig löchrig. Es ließ keinerlei feste Verbindungen zu. Das Netz kostete viel Geld, aber niemals hatte man beim Wählen den Eindruck, dass man richtig verbunden war. Auf diese Art hat lernte mancher Urlauber viele nette Italiener kennen, aber konnte kaum mit den Verwandten im Kartoffelland reden. Somit war es besser, wenn man vor dem Telefonat einen Kleinen (Guaten) genommen hatte, um die netten Menschen am anderen Festnetzende besser kennenzulernen. Kam man von einem Italien-Urlaub zurück, so hatten die deutschen Verwandten schon lange eine Vermisstenmeldung bei der Polizei eingereicht. Das war etwas peinlich, aber Postkarten aus Italien halfen da auch nicht.
Das leichte Smartphone auf Reisen
Zurück zum Smartphone. Mir ist nicht übermittelt, ob Italiener damit fotografieren, denn die meiste Zeit scheinen diese unglaublichen Sympatico mit dem Ding am Ohr herumzulaufen (ich kenne gerade den Plural von Sympatico nicht, so kommen da Strumpfhosen für Damen bei raus, echt jetzt hier bei Amazon). Vermutlich ist es doch so, dass sich der Italiener ärgert, warum das Smartphone nicht gleich zur Geburt ins Ohr implantiert wurde und so groß sein muss. Ich stelle mir das lustig vor, wenn die Italiener nachts aufs Klöchen gingen und erst den Ladesteckers aus dem Kopf nehmen müssten. Aber immerhin ist es mit dem Handy am Ohr ersichtlich, dass der Sympatico arbeitet. Also schnell redet und mit dem freien Arm rudert. Und ich bin sehr sicher, dass das Smartphone gar nicht für die Amis, die Chinesen, die Japaner oder Deutschen erfunden wurde, sondern für die Italiener. Wir Deutschen sind nur Beiwerk, mit Plauze und zu schwerer Kameraausrüstung.
Ich komme irgendwie vom Thema ab. Ach ja: Der Italiener würde niemals mit einer schweren Fotoausrüstung gesehen werden. Bestens gekleidet, mit Sonnenbrille auf dem Oberkopf, stolz und schlank, ist er eine Erscheinung, der keine Fototasche kennt. Ich habe übrigens noch nie einen Italiener mit Fotorucksack getroffen. Die sind für uns Deutsche erfunden worden. Wir Tedeski sind praktisch, aber nicht schick.
Wie bekomme ich jetzt die Kurve zur leichten Ausrüstung? Ok:
Tipp leichte Fotoausrüstung
Denken Sie immer an die Italiener. Da wird niemals mit einer schweren Ausrüstung geprahlt. Nehmen Sie nur eine Kamera mit einem, höchstens zwei Objektiven mit. Wenn Sie es italienisch halten, dann suchen Sie sich eine schicke Kamera heraus. Und die legen Sie in den fast leeren deutschen Fotorucksack (aus China), um sie bei der Wanderung gar nicht dort aufzubewahren, sondern ständig in der Hand zu halten. Schließlich lohnt sich das Einpacken nicht, wenn Sie wie ich mit 2.000 Fotos von der Tour zurückkommen. Das nenne ich dann eine leichte Fotoausrüstung.
Dabei kann es in meinem Falle auch mal passieren, dass ich eine nicht so schicke GFX 50S mit einem TS-E 24 mm spazieren führe. Ja, Sie haben recht, das ist nicht wirklich leicht. Aber ich kann nicht anders. Runter fahre ich meist mit der Seilbahn. Sie wissen schon: wegen der Knie, nicht wegen des Guaten.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Leichte Fotoausrüstung auf Reisen und sonst auch
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Lieber Peter-Christian,
vielen Dank, es freut mich sehr, dass es Ihnen Freude bereitet hat.
Herzlichen Gruß, Peter R.
„Der Grund, warum die Italiener auf das Smartphone warteten und sich dann darauf stützten, war das italienische Telefon-Festnetz. Das feste italienische Telefonnetz war ein wenig löchrig.“
Guten Tag Herr Roskothen,
selbstverständlich ist das italienische Telefonnetz löcherig. Denn wäre es das nicht, wäre es kein Netz, sondern eine Decke. ?
Wenn ich früher mit leichtem Gepäck reiste – und es reist sich wirklich besser mit leichtem Gepäck- dann kam fotografisch die Minox 35 mit, inkl. dem Minox-Ministativ. Damit war ich fotografisch für alle Situationen gewappnet.
Inzwischen ist es die Nikon Z fc mit dem 16-50 mm, welches in ca. einem Monat durch das 24 mm/1.7 ersetzt werden wird. Eventuell noch ein kleines Joby Gorillapod dazu, schon bin ich wieder für alles gerüstet. Damit würde ich, wie damals mit der Minox 35, die ich übrigens immer noch habe, auch auf ausgedehnte Reisen (z. B. sechs Wochen Europa, USA oder Thailand und Kambodscha als Rucksack-Tourist) gehen und garantiert mit hervorragenden Aufnahmen nach Hause kommen. Schweres „Geraffel“ belastet gleich im doppelten Sinne: Man schleppt sich mit mehr an Volumen und Gewicht ab, welche die körperliche Aktionsfähigkeit einschränken und man denkt ständig darüber nach, ob das gewählte Objektiv auch das richtige ist oder ob man lieber das Superweitwinkel, das Tele, das Makro oder eine der drei lichtstarken mittleren Festbrennweiten einsetzen soll. Bis man sich dann endlich entschieden hat, ist der fotografierwürdige Moment vergangen, die Sonne untergegangen, die Wolken vor dem Sternenhimmel aufgezogen. Die Beschränkung auf ein Objektiv, idealerweise eine lichtstarke Fest Brennweite, erzieht zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und geistigen Auseinandersetzung mit der fotografischen Situation.
In diesem Sinne wünsche ich angenehmes Reisen mit leichtem Gepäck und allzeit gut Licht.
Lieber Herr Roskothen, so kann der Sonntag starten?. Mit großem Spaß und durchgängig lächelnd haben ich Ihren Artikel gelesen! Einfach herrlich – und so entlarvend……
Nun gehöre ich tatsächlich zu denen, die eher leichtes Equipment mitnehmen, aber die Qual der Wahl ist mir durchaus bekannt!
Herzlichen Dank für diesen kurzweiligen und so schön geschrieben Artikel!
Danke für das Feedback, Frau Jung. Ich freue mich darüber.
Herzlichen Gruß, Peter R.
Ein wunderbarer Artikel; zumal wir gerade auch die Erfahrung gemacht haben, dass von 10 Postkarten, die wir im Dezember 2022 am Gardasee geschrieben haben, gerade mal 2 (in Worten ZWEI) bis heute angekommen sind und dabei haben wir sogar das teurere „Express“ Porto geklebt.
Lieber Herr Scholle,
Ihre Erfahrung beweist, dass unter 8 von 10 Briefkästen MÜlleimer stehen. Mit zwei Postkarten hätte ich auch im Jahr 2023 nicht gerechnet, da scheint schon etwas zu gehen in Italien …
Herzlichen Gruß, Peter R.
Moin Herr Roskothen,
wie wahr, wie wahr mit dem Gewicht der Technik (toller Blog Beitrag) und dem was man wirklich braucht. Vor mehr als fünf Jahren hatte ich schon die schwere DSLR Ausrüstung an den Nagel gehängt und bin damals auf die X-E3 mit leichten Objektive umgestiegen, habe es eigentlich auch nie bereut, nun bin ich wieder am überlegen ob es doch wieder „Betgauf“ also XH2 oder doch eher leichter XT5 gehen soll oder doch noch warten auf vielleicht X-Pro4. Aber leicht bleiben und minimalistisch davon bin ich überzeugt und begeistert!
Hallo Herr Roskothen,
ja mit der leichten Fotoausrüstung für unterwegs ist das immer so eine Sache, das habe ich auch schon in allen Dimensionen hinter mir.
Zu den von Ihnen erwähnten Knieproblemen: Ich hatte zuerst Probleme beim Bergabgehen, dann auch beim Beraufgehen. Orthopäde nach MRT: Arthrose – kann man wenig machen. Im Netz bin ich dann auf das Dehnen gestoßen. Heute gehe ich wieder den Berg hinauf und hinab. Gute Botschaft: es hilft wirklich, schlechte Botschaft: man muss täglich etwa 30 Minuten investieren, zumindest die 1. 6 Wochen, dann genügen auch jeden 2./3. Tag.
Italien: Letztes Jahr habe ich im Adamellogebirge einen Italiener mit 15kg analoge Mittelformatausrüstung, incl. mittelschwerem Gitzo, getroffen. Sein Kommentar, mit Blick auf meine EOS M6 II: digital kann ja jeder!
Schönen Restsonntag
K. Unger
Ich bin bald 60 und hatte auch schon einen Schlaganfall, bin übergewichtig und habe Bluthochdruck, aber ohne meinen Fotorucksack mit 2 Bodys, 3-4 Objektiven, Audiorecorder und Zubehör gehe ich selbst in Italien nicht aus dem Haus bzw. dem Wohnwagen. Ok, meine Wanderungen sind nie so sehr lang. Ich hangele mich an Cafés und Gaststätten durch mein Zielgebiet. Bergbesteigungen… nur, wenn eine Seilbahn fährt. Ansonsten wäre eine Bilderstellung durch KI noch eine Alternative. Aber Italien ist so reich an fotografischen Schätzen, dass man auch am Fuß der Berge genug Motive findet.
Das mit den Postkarten ist tatsächlich eine Katastrophe. Da bin ich zu Fuß mit Rollator noch schneller am Zielort in Deutschland.
Unendlich vielen lieben Dank für diesen zutiefst humorvoll und auch noch literarisch kunstvoll sowie technisch unterhaltsam geschriebenen Text zum Thema leichter Ausrüstung!
Ganz herrlich! ???
&
Ganz herzlich! ?
Jörg
P.S.:
Mein Zwerchfell ist nicht so dankbar wie mein Hirn, weil es beim Lesen ungebremst lachenderweise beinahe lebensgefährlich gerissen wäre! ???
Lieber Peter,
ein herrlicher Beitrag abseits von Fototechnik (bis aufs Gewicht) und Herstellerproblemen. Und auch schön mal den Spiegel vorgehalten zu bekommen…
Bin zwar nie zu Deiner ‚Schwarzenegger‘-Form mit zwei Gehäusen aufgelaufen aber nach so mancher Tour habe ich mich schon leicht am Gehirn gekratzt. Derzeit oft mit einem Fuji 70-300mm an der XT-3 unterwegs dessen kurze Naheinstellgrenze ein schönes Freistellen von Objekten bis zur Schmetterlingsgröße erlaubt. Wie sich die Themen so ändern wenn es Richtung 70 und darüber geht… Waren es früher die reinen Fotothemen so kommen mit den Lenzen Themen wie Weihrauchpillen gegen Gelenkprobleme (mir helfen sie) und den Dehnungsübungen von Roland Liebscher aus dem Internet dazu – ebenfalls mit Erfolg. Sicher die Berge werden niederer aber immerhin es geht noch etwas – demnächst wieder auf Alpenblumenpirsch im Südtiroler hinteren Passeiertal.
Was mir allerdings an dem Artikel am besten gefiel war der Eindruck dass es Dir wieder besser geht – schön – hat mich gefreut!
Und zum Schluss noch der Rat eines Jahrgang 1950: Auch die Bäume die Arny heute ausreißt dürften nicht mehr so groß sein ;-)
Gruß
Herbert
Lieber Herbert,
danke für die Tipps, ich bin Yogi, das hilft mir gesundheitlich. Meine Knie-Probleme tauchen nur dann auf, wenn ich längere Gefälle ohne Wanderstöcke gehe. Südtirol lockt mich nicht mehr so, da ich die 10-12 Stunden Autofahrt nicht mehr als Urlaub betrachte. Das geht von mir aus besser in die Eifel oder so. Das sind 1.5 bis 2 Stunden und auch da ist die Luft gut, auch wenn der Kaiserschmarrn fehlt.
Du hast recht, es ändert sich einiges im Alter, aber das wird schon. :-) Danke!
Herzlichen Gruß, Peter
Lieber Herr Roskothen,
sehr entspannend, auch mal einen kabarettistischen Beitrag von Ihnen zu lesen.
Ich habe gerade eine Fototour durch Hamburg gemacht und war am Überlegen, welche Technik ich mitnehmen soll. Es wurde dann die X100V mit 2 Ersatzakkus und ein Polfilter. Herrlich befreiend- keine Objektivwechselei, in Problemgegenden einfach Kamera unter der Jacke getragen, keiner merkt, dass da eine ist.
Danke für Ihre Tipps.
Herzliche Grüße
F.Seeber
Hallo,
seit einiger Zeit erhalte ich (wunschgemäß natürlich) den Fotowissen-Newsletter. Bisher habe ich mich immer gescheut, hier etwas beizutragen, auch wenn es mich manchmal schon „gejuckt“ hat.
Diesmal aber …
danke für den wirklich humorigen Beitrag: „leichtes Fotogepäck und Italiener fotografieren nicht“.
Erst hab ich mich allein (wie man bei uns sagt) „beömmelt“. Dann aber einem Freund vorgelesen, der (natürlich) immer mit „beachtlichem“ Gewicht an der Schulter loszieht. Noch mehr musste ich (nur ganz ganz leise) in mich hineinlachen, weil er das gar nicht komisch fand… aber deswegen erst recht. Wenn wir jetzt demnächst nochmal zusammen losziehen… weil es ja gemeinsam viel mehr Spaß macht, werde ich mich zusammenreißen müssen um nicht den ein oder anderen „italienischen“ Seitenhieb einfließen zu lassen. Ich freue mich schon ?:
Toll geschrieben, sehr komisch, und so herrlich lebensnah. DANKE ?
Freundliche Grüße