LEICA feiert das 100-jährige Jubiläum. Der runde Geburtstag hat eine lange Geschichte und ist bedeutend, nicht nur für LEICA-Fans:
Inhaltsverzeichnis
- LEICA Forever – Das 100-jährige Jubiläum
- Leica – 100 Jahre Innovation und Fotografiegeschichte
- Technologische Innovation und kontinuierlicher Fortschritt
- Leicas Rolle im Zweiten Weltkrieg – Licht und Schatten
- Ein Jahrhundert Leidenschaft für die Fotografie
- Was macht Leica außer Kameras und Objektiven noch?
- Leica bleibt innovativ – Die Zukunft der Marke
LEICA Forever – Das 100-jährige Jubiläum
Die Leica Camera AG feiert ein Jahrhundert Fotografie: Vor genau 100 Jahren wurde die erste in Serie gefertigte Leica Kamera, die Leica I, auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Dieser Meilenstein markierte nicht nur die Geburt der Kleinbildfotografie, sondern auch den Beginn einer globalen Erfolgsgeschichte. Leica steht seit jeher für technische Exklusivität, ikonisches Design und eine tiefe Verbindung zur künstlerischen und journalistischen Fotografie.

Leica – 100 Jahre Innovation und Fotografiegeschichte
Von der Vision zur Revolution
Erfolg braucht immer starke Unternehmer und Arbeiter. „Ich entscheide hiermit: Es wird riskiert“, sagte Ernst Leitz II und legte damit den Grundstein für eine der einflussreichsten Entwicklungen in der Fotografiegeschichte. Die Leica I, basierend auf der bahnbrechenden Erfindung von Oskar Barnack, revolutionierte die Art und Weise, wie Bilder aufgenommen wurden. Mit ihrem kompakten Format und ihrer hohen Leistungsfähigkeit eröffnete sie Fotografen neue Perspektiven.
Schnell erkannten namhafte Fotografen wie Alexander Rodtschenko, Gisèle Freund und André Kertész das Potenzial der Leica. Sie nutzten die unauffällige Kamera, um authentische Momente aus dem Leben einzufangen. Die Geburtsstunde des modernen Bildjournalismus und der künstlerischen Fotografie hatte geschlagen. Bereits im ersten Jahr wurden rund 1.000 Kameras verkauft – der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte, vor der auch japanische Kamerahersteller Respekt haben.

Technologische Innovation und kontinuierlicher Fortschritt
Die Leica I war nur der Anfang. In den Folgejahren setzte Leica immer wieder neue Maßstäbe:
- 1930: Einführung der ersten Leica mit Schraub-Bajonett für Wechselobjektive.
- 1932: Die Leica II mit gekoppeltem Messsucher für präzisere Fokussierung.
- 1954: Die legendäre Leica M3, die bis heute als eine der besten Kameras aller Zeiten gilt.
- 2025: Leica bleibt innovativ mit neuen Technologien wie der Leica LUX App und dem Leica LUX Grip für Smartphone-Fotografie.
- Leica als Kultobjekt – Rekordpreise für Sammlerstücke
Dass Leica Kameras nicht nur Werkzeuge, sondern Kultobjekte sind, zeigt sich immer wieder auf dem Auktionsmarkt. Sammler zahlen beeindruckende Summen für gut erhaltene Modelle aus der Vergangenheit. Zuletzt erzielte eine seltene Leica 0-Serie von 1923 einen Rekordpreis von über 14,4 Mio. Euro – ein Beweis für die zeitlose Bedeutung der Marke.

Leicas Rolle im Zweiten Weltkrieg – Licht und Schatten
Die Leica Camera AG (damals noch Ernst Leitz GmbH) spielte während des Zweiten Weltkriegs eine komplexe und teils widersprüchliche Rolle.
- „Leica Freedom Train“ – Die Rettung von Juden und Verfolgten
Ein wenig bekanntes Kapitel in der Leica-Geschichte ist die heimliche Rettung von jüdischen Mitarbeitern und deren Familien. Ernst Leitz II, der damalige Firmenchef, organisierte in den 1930er Jahren die Ausreise vieler gefährdeter Personen, indem er sie offiziell als Mitarbeiter in ausländische Niederlassungen versetzte – ein Vorgang, der später als „Leica Freedom Train“ bekannt wurde. Diese mutige Handlung rettete Dutzenden von Menschen das Leben.
Quelle: Leica_Freedom_Train - Produktion für das Nazi-Regime
Auf der anderen Seite war Leica – wie viele deutsche Unternehmen – während des Zweiten Weltkriegs in die Rüstungsproduktion involviert. Die Firma lieferte optische Präzisionsgeräte wie Ferngläser, Zielfernrohre und Entfernungsmesser für die Wehrmacht. Die Produktion von Kameras wurde in dieser Zeit stark zurückgefahren, da das Unternehmen auf militärische Optik umgestellt wurde. Zudem gab es in den Fabriken Zwangsarbeiter, ein dunkles Kapitel, das Leica mit anderen großen Unternehmen jener Zeit teilt, aber offen diskutiert.
Quelle: Mittelhessen.de – Weitere Tafeln erinnern an Zwangsarbeit bei Leitz in Wetzlar
Nach dem Krieg wurde die Firma in den Entnazifizierungsprozessen als nicht nationalsozialistisch belastet eingestuft, was es Leica ermöglichte, ihre zivile Produktion rasch wieder aufzunehmen.
Ein Jahrhundert Leidenschaft für die Fotografie
Dr. Andreas Kaufmann, derzeitiger Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, betont: „Leica hat die technologische und kulturelle Weiterentwicklung der Fotografie in den vergangenen 100 Jahren entscheidend geprägt. Unsere Marke steht für Innovationskraft, Handwerkskunst und eine unvergleichliche Leidenschaft für authentische Bilder, die das Weltgeschehen dokumentieren und bewahren.“
Mit weltweit renommierten Fotografen feiert Leica das Jahrhundertjubiläum in einem großen Rahmen. Zahlreiche Sonderveranstaltungen, Ausstellungen und Fotoprojekte sind geplant, um die Leica-Geschichte zu würdigen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft der Fotografie zu werfen.

Was macht Leica außer Kameras und Objektiven noch?
Leica ist weltweit für seine hochwertigen Kameras und Objektive bekannt, doch das Unternehmen stellt noch viele andere Präzisionsoptiken her:
- Ferngläser und Spektive.
Leica produziert erstklassige Ferngläser und Spektive für Naturbeobachtung, Vogelbeobachtung und Jagd. Die hochwertigen Glaslinsen und die robuste Verarbeitung machen sie besonders bei Outdoor-Enthusiasten beliebt. - Zielfernrohre für Jagd und Sport.
Ein weiteres Geschäftsfeld sind Zielfernrohre für Jäger und Sportschützen. Diese werden für ihre extreme Präzision und Langlebigkeit geschätzt. - Leica Microsystems – Mikroskope für Wissenschaft und Medizin.
Ein Bereich, der oft übersehen wird, ist die medizinische und wissenschaftliche Optik. Die Tochterfirma Leica Microsystems stellt Hochleistungsmikroskope für Forschung, Medizin und Industrie her. Diese werden in medizinischen Labors, Universitäten und Hightech-Industrien genutzt, um kleinste Strukturen sichtbar zu machen. - Leica Geosystems – Vermessungstechnik und 3D-Scanning.
Leica Geosystems, eine Tochterfirma, stellt Laserscanner und Vermessungsgeräte her, die in der Architektur, Kartografie, Ingenieurwissenschaft und Bauindustrie verwendet werden. Mit diesen Systemen können exakte 3D-Modelle von Gebäuden, Landschaften oder ganzen Städten erstellt werden. - Smartphone-Fotografie – Kooperationen mit Huawei und Xiaomi.
In den vergangenen Jahren hat sich Leica auch im Bereich der Smartphone-Fotografie vorgewagt. Bekannt wurde die Partnerschaft mit Huawei, die einige der besten Kamera-Smartphones hervorbrachte. Nach dem Ende der Huawei-Kooperation arbeitet Leica jetzt mit Xiaomi zusammen, um die Smartphone-Kameras weiter zu verbessern.
Leica bleibt innovativ – Die Zukunft der Marke
Leica setzt weiterhin auf Fortschritt: Neben klassischen Kamerasystemen engagiert sich das Unternehmen zunehmend im Mobile-Segment. Mit der kürzlich vorgestellten Leica LUX App und dem Leica LUX Grip (für iPhones) wird die Leica-Experience auf das iPhone erweitert und spricht neue Zielgruppen an.
Ob klassische Messsucherkamera oder innovative Smartphone-Lösung – Leica bleibt auch nach 100 Jahren ein Synonym für Exzellenz in der Fotografie, die sich immer wieder als exklusiv herausstellt.
Alle *fotowissen Leica Artikel und Fotos >>© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – LEICA Forever – Das 100-jährige Jubiläum
Alle Fotos: © Leica Camera AG.
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