Es kommt mir vor, als wäre es eine Meldung aus einer anderen Galaxie. Kodak erhöht die Filmpreise angeblich um 20 Porzent bis zu 40 Prozent. Damit würden Kodak Gold, Kodak Portra und andere Filme des Unternehmens quasi unerschwinglich. Bereits jetzt ist jedes Kodak Mittelformatfoto beim Kauf schon etwa € 1,- teuer:
Inhaltsverzeichnis
Kodak erhöht die Filmpreise bis zu 40 Prozent
Die Meldung kommt von Kosmo Foto¹. Laut Kosmo Foto will Kodak Alaris (so heißt der Inhaber für die Filme heute) 2023 die Preise auf Farbnegativfilme um 20 Prozent bis zu 40 Prozent erhöhen. Auch bei nationalphoto.co.jp ist publiziert dass es Preiserhöhungen von 20 Prozent bis zu 40 Prozent sein könnten.
Die Nachfrage nach analogem Filmmaterial ist so drastisch gestiegen, dass Kodak Eastman, verantwortlich für die Produktion der Filme (Sitz in den USA, Rochester), nicht mehr wie vor Jahren 5 Tage mit einer Schicht, sondern 24/7 mit drei Schichten arbeiten lässt und nicht genug Personal und Kapazität hat.
Meinung: Schnell Kodak Filme kaufen und einfrieren
Laut dem englischen Fotomagazin Kosmo Foto ist die Preiserhöhung sogar schon ab dem 16.01.2023 zu erwarten. Das würde bedeuten, dass Analogfotografen nur wenig Zeit bleibt, die Filme zu kaufen und einzufrieren. Was für eine Entwicklung, nachdem Kodak doch erst 2012 Insolvenz angemeldet hatte und die Filmsparte im Jahr 2013 an Kodak Alaris verkauft wurde.
Bedenklich ist die Preiserhöhung, weil ein Mittelformatfoto schon jetzt etwa € 1,- bis € 2,- kostet (nur Filmpreis, ohne Entwicklung, Scan und Porto).
Es wird Zeit, dass wieder Unternehmen analoge Filme entwickeln und Kodak mehr Mitbewerber bekommt. Das Photohaus.de weißzu berichten, dass nur noch Kodak Alaris und Wolfen Farbnegativfilme herstellen (Ilford produziert zusätzlich schwarzweiß-Filme). Das ist ein bisschen wenig, wenn wir bedenken dass die Zukunft analog wird und die Verkäufe von analogem Filmmaterial um geschätzte 20 Prozent im Jahr zunehmen.
Hoffentlich ist die Zukunft nicht ausschließlich analog schwarzweiß.
Jetzt noch schnell kaufen:
120er Rollfilme | ASA | Rollfilm 120 schwarz weiß (sw) | Rollfilm 120 Farbe Negativ C41 | Rollfilm 120 Farbe Dia E6 | Besonderheiten |
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Fujifilm | 100 | Fujifilm Neopan Acros 100 120 | |||
400 | Fujifilm Pro 400 H 120 | ||||
100 | FUJI Provia F 100 120 | ||||
100 | FUJI Velvia 100 120 | ||||
50 | FUJI Velvia 50 120 | ||||
Kodak | 100 | KODAK T-MAX 100 120 | Panchromatisch | ||
400 | KODAK T-MAX 400 120 | Panchromatisch | |||
400 | KODAK TRI-X 400 120 | ||||
100 | KODAK Ektachrome E100 120 | ||||
100 | KODAK Ektar 100 Rollfilm 120 | ||||
100 | KODAK Gold 200 120 | ||||
160 | KODAK Portra 160 120 | Natürliche Hauttöne | |||
400 | KODAK Portra 400 120 | Natürliche Hauttöne | |||
800 | KODAK Portra 800 120 | Natürliche Hauttöne | |||
Ilford | 100 | ILFORD Delta 100 120 | |||
3200 | ILFORD Delta 3200 120 | ||||
400 | ILFORD Delta 400 120 | ||||
125 | ILFORD FP4+ 120 | ||||
400 | ILFORD HP5+ 120 | ||||
80 bei Tageslicht 40 bei Kunstlicht | ILFORD ORTHO PLUS 80 120 | Orthochromatisch Rotblind | |||
50 | ILFORD PAN F 120 | ||||
200 | ILFORD SFX Film mit erweitertem Rotbereich | Infrarotähnliche Wirkung | |||
400 | ILFORD XP2 Super Rollfilm 120 | C41 Farbentwicklung | |||
Cinestill | 250 | CINESTILL BWxx 120 | |||
800 | CINESTILL 800 Tungsten | Kunstlicht | |||
50 | CINESTILL 50 Daylight | ||||
Fomapan | 100 | FOMA FOMAPAN 100 120 | |||
200 | FOMA FOMAPAN 200 120 Retro Edition | Retro-Verpackung | |||
400 | FOMA FOMAPAN 400 120 | Retro-Verpackung | |||
320 | FOMA RETROPAN 320 soft 120 | ||||
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Diese Tabelle wird laufend aktualisiert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit |
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Kodak erhöht die Filmpreise bis zu 40 Prozent
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Hallo Peter,
vielen Dank für die Info. Ich fürchte, der Markt hat darauf reagiert, dass ich mir die Pentax 67 gekauft habe … ;-)
Ich habe mir auf jeden Fall mal einen Schwung Kodak Portra 120 gesichert. Allerdings für den hohen Norden den ISO800. Und einen Hand voll vom Fuji Acros in 120. KB habe ich noch genug von Ilford.
Nebenbei, wer eine „Zweiäugige“ 35mm mal selbst bauen möchte. Einfach nach „Twin Cam“ auf Pearl.de suchen. Ein Bastelspaß für Kinder und Junggebliebene in den Ferien. Für etwa 20,- (Chinaware)
Liebe Grüße,
Bernhard
Hallo Peter,
vieles ist denkbar. Vielleicht nimmt die Analogfotografie nochmal Fahrt auf. Dass allerdings die Zukunft größtenteils analog sein wird, ist mir kaum vorstellbar. Was mir ebenso kaum vorstellbar ist, sind solche (Preis-) Entwicklungen, die nun einer Marktanalyse der Hersteller neuer Analog-Kameras durch die Lappen gegangen sein sollten. Ich vermute, Pentax & Co haben das längst im Blick, und werden da was drehen. Sollte dem nicht so sein, regulieren die Preise die Nachfrage nach unten, und die analoge Fotografie wird mittelfristig wohl eher eine Nische für eher elitäre Gruppen werden. Vielleicht ist das ja auch der Plan… ;-)
Besten Gruß, Dirk
Hallo Peter,
seit ein paar Tagen schaue ich bei deiner Website vorbei und muß sagen, (nicht nur) die „alternativen“ Infos über die analoge Fotografie gefallen mir sehr gut.
Deshalb auch einen herzlichen Dank für den Tipp einen Filmvorrat anzulegen.
Viele Grüße
Kai
Lieber Herr Roskoten
Danke auch für diesen informativen Artikel.
40% sind sehr viel. Ich werde noch achtsamer fotografieren, komponieren, planen, mit dem Licht spielen und erst dann den Auslöser betätigen, wenn ich denke, dass es ein gutes Bild gibt. Die Bilder mögen in der Tat 40% teurer werden, wenn man sich aber noch mehr aufs Bild konzentriert, vielleicht umso wertvoller.
Beste Grüsse
R. Cicillini
Pentax hat angekündigt, wahrscheinlich eine neue Analogkamera vorzustellen. Das wird wohl noch nicht sofort passieren, eher mittelfristig. Selbstverständlich wird das eine Nische sein und bleiben, die neue Kamera soll eine KB SLR sein. Für Analogfans natürlich gute Sache, Filmkameras aus neuer Produktion gibt es meines Wissens nur von Leica und sind sehr teuer. Die analoge Fotografie wird aber auch Nische bleiben, denn es werden sonst wohl keine analogen von anderen Herstellern geben.
War ja abzusehen. Analoge Fotografie ist nun leider am Abstieg. Ich habe allerdings noch meine Dunkelkammer aufgebaut und zeige jetzt meinen Kindern wie man früher fotografiert hat und wir retuschieren die Bilder unter dem Projektor durch abwedeln? gemeinsam.
Danke für den Kommentar, aber die analoge Fotografie hat jedes Jahr Zuwächse und ist nicht im Abstieg, sondern im Aufstieg. Ihnen viel Spaß mit der analogen Fotografie und Ihren Kindern. Vielen Dank.
Ich sehe das noch weitestgehend entspannt.
Das Format, in dem ich wohl die meisten Fotos mache, ist Kleinbild mit manuellen Kameras und Festbrennweiten des Olympus-OM- oder Nikon-F-Systems, außerdem nutze ich aber auch eine Hasselblad 501CM und Rolleiflex 3.5E für 6×6-Mittelformat und – wenn ich denn mal ganz durchdrehe – eine Toyo 45A für 4×5″-Großformatplanfilm.
Wie die meisten Hobbyfotografen bin ich aber auch nicht jeden Tag mit einer Kamera unterwegs. Vielleicht ein oder zweimal im Monat ziehe ich los, um ein paar Fotos zu machen. Im KB-Format mit 37 bis 38 Bildern pro Film (in die OM-4 kann man sehr knapp einführen) komme ich meistens über zwei Fototrips, mit 6×6 geht ein Film pro Trip drauf. Und Großformat hab ich alle paar Monate maximal drei Filmhalter mit 6 Bildern dabei.
Vor dem Hintergrund ist der Preis für die Filme zwar etwas, wo ich kurz die Stirn in Falten lege. Aber dann lade ich eben doch ohne weiteres Nachdenken meinen TMax oder Ektar, denn die Gesamtkosten für Film bleiben für mich eben doch niedrig. Wenn ich überlege, was ich für mein anderes Hobby (Klavier inklusive Unterricht für Lehrer und zwei mal im Jahr den Stimmer) ausgebe und was andere Leute für Tabak zum verbrennen und inhalieren ausgeben, ist analoge Fotografie auch mit den neuen Preisen ein ziemlich günstiges Hobby (wenn man nicht an zu schwerem GAS leidet und alle drei Wochen ne neue alte Kamera kauft).
Ja, die Filme sind viel teurer als vor 10 Jahren. Aber nein, ich wechsle meine bevorzugten Filme dennoch nicht; meine Zeit ist mir noch viel wertvoller und wenn ich am Ende mit Ergebnissen rauskomme, die mir nicht gefallen, ärgere ich mich noch viel mehr.
Darüber hinaus muss man auch einfach akzeptieren, dass es nie wieder ein Massenmarkt wird wie vor 20 – 25 Jahren, als Kodak alleine dutzende Fabriken zum Filmgießen überall auf der Welt unterhielt. Die Skaleneffekte sind einfach komplett weg.
Film wird bleiben, aber Film bleibt teuer. Wer tausende Fotos im Jahr macht, muss das im Grunde alleine aus Kostengründen digital machen. Aber wer 10 – 15 Filme im Jahr verschießt kommt verglichen mit den Preisen von vor 5 Jahren mit vielleicht 100 EUR Mehrkosten über’s Jahr. Hätte ich gerne für was anderes ausgegeben, kann man aber nichts machen.
Ich finde, dass die Preise vom Kodak Vision 3 noch ziemlich human sind. Vor ein paar Jahren hat mich Silbersalzfilm als Stammkunde gewonnen. Die Jungs da entwickeln und scannen neben Kodak Vision 3 auch ganz „normale“ C41-Filme. Und das finde ich gut :-)