Es existiert ein großer Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren. Für mich beginnt der Unterschied mit einer passenden Kamera (Sucherkamera) und dem Know-how. Doch was ist eine passende Kamera und welches Know-how benötige ich?
Inhaltsverzeichnis
Knipsen und Fotografieren
Viele Menschen schätzen heute das Smartphone für ihre Fotos. Dabei kommt oft eine große Menge an Fotos heraus, die auf dem Computer landen und nie wieder angeschaut werden. Noch schlimmer: viele Fotos verschwinden mit dem Notebook oder der defekten Festplatte auf Nimmerwiedersehen.
Know-how per Fotokurs
Die Qualität der Fotos mit dem digitalen Smartphone im Vergleich zu analogen Zeiten ist gewaltig. Die meisten Fotos von Smartphones sind einfach nur geknipst und nicht der Rede wert. Früher überlegte man schon aus Kostengründen um den Film, bevor eine Aufnahme entstand. Nur wenige Menschen können mit heute dem Smartphone gute Fotos schießen. Dazu gehört ein Fotokurs mit Know-how in den Bereichen:
- Bedienung des Smartphones / der Kamera
- Bildgestaltung
- Blick für ein gutes Motiv und Foto
- Aufnahmetechnik
- Bildbearbeitung
Wer wirklichen Wert auf seine Fotos legt, der schaut sich zunächst nach einer guten Kamera um. Denn der große Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren ist nicht nur das Know-how um die Technik. Auch die Bildgestaltung hat einen großen Wert an einem guten Foto. Und gute Kameras haben vor allem einen Kamerasucher:
Kamerasucher und Know-how
Immer wieder erreicht mich die Frage: zu welcher Kamera würden Sie mir raten? Ich habe meine letzte Kamera fallen lassen, eine Reparatur lohnte sich nicht. Ist diese oder jene Kamera gut für mich? Ich möchte gerne maximal EUR 300,- ausgeben.
Ich bin überzeugt, dass jemand, der mir diese Fragen stellt, gerne ambitioniert fotografiert. Immer wieder biete ich vor allem zur Kamera auch einen Fotokurs an, denn ich bin der Meinung, dass die meisten Schulen in Europa dieses Thema sträflich vernachlässigen. Somit werden Sie nie lernen, wie man gute Fotos bewusst aufnimmt oder was ein gutes Foto überhaupt ist.
Um ein gutes Fotos zu schießen bedarf es ein bisschen des Glücks. Um viele gute Fotos zu schießen, muss ich wissen, was ein gutes Foto ist und lernen es bewusst zu fotografieren.
Letztendlich ist ambitioniertes Fotografieren immer besser mit dem Kamerasucher möglich. Denn durch den Kamerasucher kann ich ein Foto weitaus besser gestalten und planen. Wer hingegen mit ausgestreckten Armen auf ein Display schaut, welches in grellem Sonnenlicht gar nichts anzeigt, der ist im Nachteil. Das Fotografieren mit Hilfe des Displays ist noch am besten vom Stativ aus möglich. Erst dann ist eine genaue Bildplanung mit von der Partie. Zu groß sind die Ablenkungen rund um das ausgestreckte Smartphone oder die ausgestreckte Kompaktkamera im Vergleich zum Kamerasucher.
Smartphone versus Kamerasucher
Wer mir als Fototrainer mit genau dieser Erfahrung nicht glaubt, der gehe mal durch einen Park mit einem Smartphone und Tags darauf mit einer Sucherkamera. Ich bin ganz sicher, dass Sie mit der Sucherkamera die besseren Fotos schießen werden. Allerdings muss ich ergänzen, dass man auch mit einem Smartphone hervorragend fotografieren kann, wenn man das gelernt hat. Dennoch macht der Kamerasucher meist den Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren!
Für mich ist Fotografieren definiert durch bewusste Bildgestaltung. Der Kamerasucher hilft dabei.
Erst in zweiter Linie ist die Technik und der Preis der Kamera entscheidend für ein gutes Foto. Sicher, auch der Koch arbeitet lieber und leidenschaftlicher mit einer Klinge, die mehrere hundert Euro kostet. Auch Fotografen lieben Kameras, die ihnen die richtige Technik bieten. Aber im Umkehrschluss zaubert auch ein guter Koch mit einem einfachen Messer ein zauberhaftes 4-Gänge Menü. Dem Profi-Fotografen gelingen auch mit einem Smartphone die besten Fotos.
Einsteigerkameras
Oft aber sind Handhabung und die Liebe zur Kamera entscheidender als der Preis. Wenn ich also eine Anleitung zum Kamerakauf geben darf, dann achten Sie auf diese Kriterien in dieser Reihenfolge, nachdem Sie sich einen Preisrahmen gesetzt haben:
- Hat die Kamera einen Sucher?
- Liegt die Kamera gut in Ihrer Hand?
- Ist die Kamera leicht genug um sie mitzunehmen?
- Bietet Ihnen die Kamera Ihre gewünschten Funktionen?
- Bietet die Kamera alles für Ihr Fotogenre (Familienfotos, Kinderfotos, Tierfotos, Naturfotos, Sportfotos oder Produktfotos unterscheiden sich sehr)?
- Kann die Kamera JPG und RAW-Fotos aufnehmen?
- Benötige ich überhaupt Wechselobjektive oder genügt mir eine Kompaktkamera mit Sucher (oder Bridgekamera)?
Ich halte diese Kriterien beim Kamerakauf für wichtig. Natürlich muss die eigene Digitale dann noch gut ausschauen. Der Retrolook manch einer modernen Digitalkamera kommt dann ins Spiel.
Hobbyfotografen und Amateurfotografen – Systemkamera (DSLM)
Falls Sie ganz viel Spaß an der Fotografie bemerken, kommen Sie vermutlich nicht um um eine Systemkamera mit Wechselobjektiven (DSLM) herum. Die Kameras ohne den Spiegel sind den Spiegelreflexkameras in mindestens 14 Punkten überlegen:
Tipp: Achten Sie beim Kauf darauf, ob es sich um eine Sucherkamera handelt. Der Sucher macht zusammen mit dem Know-how oft den Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Knipsen und Fotografieren – Der Unterschied
Ein eigener Sache (Werbung für Kameraberatung und Fotokurs):
Kameraberatung und Fotokurs
Im Rahmen meiner Fotokurse leiste ich auf Wunsch Beratung in Sachen Fotoequipment. Ansonsten empfehle ich den Gang in ein Fotofachgeschäft. Gute Fotofachgeschäfte erkennt man vor allem an einem: den gebrauchten Kameras und Objektiven, die der Fachhändler im Schaufenster zeigt. Darunter kann die eine oder andere hervorragende Kamera für Einsteiger verborgen sein. Nicht immer muss es die neueste Kameratechnik sein!
Im Fotokurs ganz einfach Fotografieren lernen
Meine Fotokurse sind aus gutem Grund Individualkurse oder maximal Kurse für zwei befreundete Teilnehmer (auch Paarfotokurs). Ich kann Ihnen bei einem Individualkurs genau Ihre Kamera erklären. Sie erhalten auf alle Ihre Fragen Antworten von mir als Profi Fotograf und Fotojournalist.
Ein großer Dank für Ihre Spenden im Jahr 2024. Ohne Ihre Hilfe hätten wir die Arbeit nicht leisten können.
Hilfeaufruf 2025 von *fotowissen
*fotowissen leistet journalistische Arbeit und bittet um Ihre Hilfe. Uns fehlen in diesem Jahr noch etwa € 29.296,- (Stand 20.01.2025, 08:00 von ursprünglich 30 TSD.), um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit dem Spendenbutton, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil es für uns vor weitere unkreative Aufgaben stellt, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Mit Paypal für *fotowissen schenken. Vielen Dank!*fotowissen Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem *fotowissen Newsletter, der sonntagmorgens bei Ihnen zum Frühstück bereitsteht. Der *fotowissen Newsletter zeigt die neuesten Beiträge inklusive des Fotos der Woche, Testberichte, Tipps und Ideen für Ihre Fotografie und vieles mehr. Einfach anmelden, Sie können sich jederzeit wieder abmelden und bekommen den Newsletter einmal pro Woche am Sonntag:
Bei vielen (meist jungen ) Menschen stelle ich vermehrt fest , dass sie sich überhaupt keine Gedanken über die Sicherung ihrer digitalen Fotos machen. Funktioniert das Smartphone plötzlich nicht mehr , dann sind auch meist alle Fotos verloren.
Dies scheint wohl eine Auswirkung unserer Weg-Werf-Gesellschaft zu sein. Viele Menschen haben keine Wertschätzung mehr vor vielen Dingen. So auch vor einem gut gemachten Foto.
Hallo Georg,
dem möchte ich – zum Teil – widersprechen. Ich kenne auch genügend ältere Menschen, die sich ebenso wenig um die Sicherung ihrer Bilder auf dem Smartphone/Rechner etc kümmern. Es ist immer der Bezug zu den Bildern der ausschlaggebend ist. Egal ob jung oder alt, wenn man einen Bezug zu den Bildern hat, vielleicht sogar viele selber gemacht hat und Zeit, Arbeit und Geld in die Fotografie gesteckt hat, dann sind diesem Menschen auch die Bilder und deren Sicherung wichtig. Gleiches gilt für die Wertschätzung. Wenn ich keine Ahnung habe, wie viel Herzblut, Zeit, Arbeit, Geld etc in einem Foto steckt, der sagt einfach nur: Schönes Bild! Das ist ja lieb und nett, ringt mir das als Schöpfer dieses Bildes aber nur noch ein leichtes Lächeln ab. Sagt mir jedoch ein anderer Fotograf: Schönes Bild, dann werte auch ich selber diese Aussage ganz anders und fühle mich verstanden.
So pauschal würde ich dies also nicht sehen. Oftmals fotografieren Menschen wirklich gerne und halten ihr Leben und ihre Erinnerungen in Bildern fest, die ihnen durchaus auch sehr wichtig sind, haben aber leider keinen blassen Schimmer von Technik. Ergo, sie sind mit dem Thema Datensicherung einfach schlicht und ergreifend überfordert. Da muss man ansetzen. Und ja, natürlich gibt es auch die Gleichgültigen in dieser Gesellschaft denen das alles vollkommen egal ist, für die andere Themen wichtiger sind. Alles eine Frage der Perspektive :-)
LG
Britta
Hallo, Herr Rosskotten,
Ihren Ausführungen kann ich von meinem Wissen und Können von der Fotografie – ja nur bedingt – zustimmen. Grundsätzlich haben Sie Recht, wenn Sie sagen, dass man schon ein Wissen um die Bildgestaltung mitbringen muss. Auch das wie wirkt sich etwas aus, wenn ich diese oder jene Blende einstelle. Welches Objektiv für welchen Zweck –und, und, und. Sie dokumentieren in Ihren Berichten ja recht ausführlich über die Fotografie und wie man gute Bilder macht.
Lassen Sie mir meinen Weg zur Fotografie kurz schildern. Im Anfang ging es mir wirklich auch darum, schöne Bilder zu machen. Ich denke, es ist mir auch über weite Strecken gelungen. Im Laufe der Monate und Jahre baute sich allerdings ein sehr umfangreicher Bilderbestand auf. Eigentlich habe ich sie nur im Computer über Lightroom verwaltet. Der Sinn erstreckte sich eigentlich darin, dass ich mir die Bilder von Zeit zu Zeit anschaute und mir sage. Hei, das haste aber schön gemacht. Aussagekräftig und sehr schön anzusehen.
Soweit gut.Aber was haste denn davon –außer viele,viele Bilder, die sich auf dem Rechner immer mehr häufen.
Da man mir nachsagt, dass ich ein sehr kreativer Mensch sei und doch mal was mit meinen Bildern machen sollte, habe ich überlegt: Ja,aber was denn? In der Suchfrage kam mir die Idee,die Bilder zu thematisieren und in Kontext mit Texten zu stellen. Ich fotografiere viel Natur. Bäume, Blumen, Blüten, Tiere usw. Das habe ich dann auch gemacht. Ich habe ein Buch oder Büchlein mit 68 Seiten geschrieben (Bild mit Text kombiniert). Die Bilder habe ich in diesem Fall mit eigenen Texten der Schöpfung (angelehnt an biblische Berichte) in Zusammenhang gebracht. Darüber hinaus bringe ich meistens am Jahresende einen schönen Kalender heraus. All das lasse ich dann im Digitaldruck mit relativ kleinen Auflagen drucken. Und gegen Spätjahr fragen mich Bekannte schon an, ob ich dieses Jahr z.B. wieder einen Kalender machen würde. Wohlgemerkt,ich verkaufe die Bücher oder Kalender nicht. Ich schenke sie einfach her – und vielen Leuten mache ich so eine Freude.
Was ich noch damit ausdrücken möchte ist, dass der Hintergrund, warum jemand fotografiert, nicht zu unterschätzen ist. Wie Sie selbst schreiben, tut es manchmal auch eine recht einfache Kamera. Auch eine, die nicht auf dem letzten Stand der Technik ist. Ich muss sagen, das ist mir schon ein bisschen suspekt, wenn es darum geht ob dies oder jenes Teil an der Kamera vorhanden ist um das letzte Quäntchen an Qualität raus zu kitzeln.
Ich selbst habe vor 2 Jahren noch mit einer Panasonic dmc fz 8 also mit hohem Zooomfaktor, fotografiert. Inzwischen habe ich ein Fuji x-a1(auch nicht der letzte Schrei)–aber sie erfüllt den Zweck, für den ich sie benötige. Habe 2 Objektive + Zwischenringe für Makroaufnahmen. (1 Objektiv mit 14-70 mm und das 2. mit 70-250 mm). Das deckt im Prinzip für mich alles ab. Möchte damit nicht sagen, dass Kameras nichts kosten dürfen. Wäre sicher auch gerne stolzer Besitzer eine Leica (weiß nicht welches Modell). Aber ist auch eine Kostenfrage und auch der Verhältnismäßigkeit.
Aber was ich als Quintessenz sagen möchte: durch die Drucklegung – wenn auch nur mehr oder weniger- im privaten Bereich hat das Thema Fotografie für mich eine neue Sinnhaftigkeit bekommen. Ich möchte das mal gerne in den Raum stellen. Vielleicht ist das Thema einmal wert, aufgegriffen zu werden. Bilder und Text zusammen, sind zwei der stärksten Ausdrucksmittel, die es gibt. Vielleicht eine neue oder zusätzliche Sichtweise der Hobby-Fotografie. Im übrigen möchte ich mir erlauben, anzumerken, dass ich Rentner bin und mir die Zeit erlauben kann. Des weiteren komme ich auch aus der Verlagsbranche, wo diese Sichtweise berufsbedingt doch eher gegeben ist.
Viele Grüße
B.D.
Man sollte schon vor dem Kamerakauf genau wissen, was man von der Kamera will. Wenn sich Einsteiger noch kein Bild machen können, müssten Sie bestenfalls von jemandem an die Hand genommen werden, der erstmal in Erfahrung bringt, was diejenigen überhaupt erwarten. Ich denke, jede Art von Kamera könnte die passende sein, ein Handy, eine Kompaktkamera oder eine DSLR. Kommt auf die Umstände an. Wenn erst der Fotokurs zeigt, dass derjenige die falsche Kamera hat für seine Bedürfnisse, ist das sicher frustrierend. Ein Schnupperkurs zur Kamerawahl wäre hilfreich. Vielleicht wird das ja auch schon angeboten. Ein Fotokurs käme für mich erst danach in Betracht.
Auch das mit dem Sucher gegenüber einem Handydisplay ist relativ. Wenn man nur durch den Sucher guckt, verpasst man die Hälfte. Man sieht gar nicht, was sich rechts, links, oben und unten gerade so abspielt. Ich kann mit dem Display in Ruhe den Bildausschnitt festlegen, muss nicht dauernd die Kamera vom Auge nehmen, wenn ich meine Position verändern möchte (Stolpergefahr). Hier ist die eigene Arbeitsweise entscheidend, und auch wieder, wie im vorigen Abschnitt erwähnt, was möchte der Fotograf überhaupt fotografieren.
Mein Standpunkt ist, die Art der Kamera oder Handy ist völlig egal, gute Bilder machen die alle. Die technischen Unterschiede sollte man kennen und verstehen, für sich dann das geeignete Equipment aussuchen. Das eigentliche Bild macht immer noch der Fotograf. Für mich steht die Bildgestaltung im Vordergrund. ISO und Verschlusszeit überlasse ich der Automatik (beim Handy ist die Blende fix).
Ich nutze seit einigen Jahren nur mein iPhone zum Fotografieren. Ich mache wenig Bilder und nur, wenn ich was (für mich) echt interessantes und erhaltenswertes sehe. Und die Hälfte dieser Bilder fliegt auch wieder raus.