Kürzlich gaben vier Fujifilm Manager ein Interview, welches viele Fragen zu Kameras, Objektiven und der Zukunft von Fujifilm klärt. Die interessantesten Passagen habe ich für Sie als *fotowissen-Leser übersetzt und werde unter den Fakten auch meine Meinung zum Interview mit Fujifilm veröffentlichen:
Inhaltsverzeichnis
Fujifilm Interview und Fakten
Das Interview führte dpreview mit vier Fuji Managern der Imaging Sparte, Jun Watanabe, Product Planning Manager, Makoto Oishi, Product Planning Manager, Masato ‚Mark‘ Yamamoto, General Manager and Shinichiro ‚Shin‘ Udono, Senior Manager. Die Kernaussagen des Fujifilm Interviews sind:
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Mittelformatkameras GFX 100S Die GFX 100 richtet sich wegen des integrierten Akku Hochkant griff mit zwei Akkus und dem dreh- und schwenkbaren elektronischen Sucher an professionelle Fotografen. Die GFX 100S richtet sich ebenfalls an professionelle Fotografen und an Fortgeschrittene Fotoamateure, die vom analogen Kleinbild oder von der digitalen Vollformat Spiegelreflexkameras wechseln möchten.
- Die GFX 100S wurde völlig neu konzipiert. Nicht nur der IBIS, sondern auch das interne Layout wurde optimiert. Dazu gehört auch der neue Akku griff der Kamera.
- Die GFX 100 ist auf maximale Stärke und Langlebigkeit optimiert.
- Für die GFX 100S gibt es keinen Handgriff, da es die GFX 100 mit Hochkant Handgriff gibt.
- Fujifilm (kurz: FF) Nutzer lieben die Bildqualität der GFX 100 inklusive der Auflösung. Der neue Sensor hat eine verbesserte Leistung, zum Beispiel auch für die Gesichtserkennung.
- Viele Fujifilm Fotografen wollten ein kleineres, leichteres Gehäuse für einen geringeren Preis. Für diesen größeren Kundenkreis ist die GFX 100S konzipiert.
- Für die Fotografen, die von einer Spiegelreflex wechseln ist das Modus Wahlrad eine einfache Lösung (Anmerkung der Redaktion: PSAM-Wahlrad mit sechs Customfunktionen).
- Für die hochauflösenden GFX Kameras wird der IBIS in Zukunft Standard.
- Fuji entwickelt die GF Objektive weiter, um Lücken in der Brennweite zu schließen. Viele Wünsche der Kunden zielen auf größere Offenenblenden und auf Tilt- / Shift-Objektive. FF wertet die Kundenwünsche aus.
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Kleine Kamera, große Wirkung mit 100-400mm Objektiv. Für die FF X-System Kameras werden in Zukunft längere Brennweiten verfügbar.
- Einige der XF Objektive sind fast zehn Jahre alt und werden in Zukunft überarbeitet in Sachen Autofokus und Staubschutz / Spritzwasserschutz (WR).
- Die X100V hat trotz der Coronakrise bereits die Verkaufszahlen des Vorgängermodells X100F erreicht. FF denkt das sich in der Pandemie eine höhere Nachfrage für Lifestylekameras entwickelte.
- Die X-T4 war ein Erfolg in Sachen Bildqualität, IBIS, neuer Akku und Verschluss. Auch die Videoleistung und das bei Preis-Leistungs-Verhältnis sind wichtig. Einige Sportfotografen wünschen eine noch besseren Autofokusleistung.
- Verbesserungen der Autofokusleistungen kommen zum Teil über Firmware Updates und in Zukunft auch über andere Hardware. Die Gesichtserkennung auf größere Distanz muss verbessert werden. Einige der alten Objektive bremsen die Autofokusleistung.
- Fujifilm denkt bereits 4-5 Jahre im Voraus an die nächsten Generationen von Kameras.
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X-Array Fujifilm Farb-Matrix vor dem Sensor. Die Aufnahmen werden schärfer und farbechter. Bayer-Array Farb-Matrix vor dem Sensor. Auch mit steigenden Auflösungen ist der X-Trans-Sensor die bessere Wahl. Dank dieser Technologie haben die Fujifilm Kameras kein Moiré oder verfälschte Farben. Bei den 100 Megapixel Sensoren gibt es keinen Grund für den X-Trans-Sensor, da die Kameras kein Problem mit Moiré oder Farbverbindlichkeit haben.
- Die X-S10 soll auch für Smartphone Fotografen der Einstieg in die Fotografie mit Sucherkameras sein.
- Fujifilms Alleinstellungsmerkmal ist die Farbreproduktion und sind die Filmsimulation.
- Fotografie und Imaging ist das Kerngeschäft von Fujifilm.
Quelle: dpreview
Meinung zum Fujifilm Interview
Neben den interessanten Kernaussagen, die ich oben für Sie übersetzt habe, gibt es zwei weitere interessante Komponenten:
- Fujifilm ist kerngesund und übernimmt den APS-C-, wie den Mittelformat Markt (FF spricht inzwischen von Großformat).
- Das Unternehmen gibt sich extrem transparent und denkt an die Fotografen.
Noch vor Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass die Top-Manager eines Kameraherstellers so offen über die Pläne der Zukunft und ihre Gedanken bei der Entwicklung von Produkten sprechen. Viele Unternehmer denken, dass es Betriebsgeheimnisse sind, die sie nicht verraten dürfen. Dabei ist sonnenklar, dass ausgerechnet die Mitbewerber immer in die wichtigsten Entwicklungen eines Unternehmens eingeweiht sind. Insofern ist es nur konsequent, den Fans der Marke transparent entgegenzutreten. Diese Transparenz zeigt sich bei FF auch in der nachträglichen Erweiterung von Kamerafunktionen durch Firmware Updates. Und ganz offensichtlich arbeitet der japanische Hersteller sehr eng mit den Fotografen zusammen, um die Wünsche zu erfüllen. Das ist nicht nur clever, sondern zeichnet das Unternehmen von Marken wie Canon, Nikon und Sony aus, die sich im Kern hauptsächlich profitorientiert geben.
Tipp: Dies ist einer der besten Monitore für die Bildbearbeitung. Ich nutze den Bildschirm für meine Fotokurse und alle Teilnehmer sind begeistert von der Größe, von den Funktionen, der Farbechtheit und der Kalibrierung ab Werk (Testbericht):
- Monitor für Photographers mit 27 Zoll und einer WQHD-Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln; IPS Panel Technologie
- AQCOLOR Technologie, 99 Prozent Adobe RGB, 97 Prozent DCI-P3; 16 Bit 3D Look-Up-Table (LUT); HDR10, Hard- und Software Kalibrierung; 130mm Höhenverstellbarkeit + Pivot, OSD Controller
- Empfang: HDMI, DisplayPort 1.4, 2x USB 3.1, 1x USB Typ-C, SD/SDHC/SDXC-Card-Reader
Es fehlt in dem Interview die konkrete Frage nach dem Augen-Autofokus für Tiere. Ganz offensichtlich arbeitet Fujifilm im Hintergrund intensiv an den Autofokusleistungen. Vielleicht kommen durch Firmware Updates der X-T4, GFX 100 und GFX 100S tatsächlich noch Verbesserungen hinzu. FF hat schon in der Vergangenheit mit solchen nachträglichen Funktionserweiterungen und Auswertungen der Kameras überrascht (bei der GFX 50S wurde noch nach Jahren das Fokus-Bracketing hinzugefügt).
Als ehemaliger Canon Fotograf, kannte ich ausschließlich Firmware Updates, die Fehler beseitigen. Vermutlich wird auch Fujifilm in Zukunft eine Arbeit an den Firmware Updates schwerer fallen, da sie inzwischen so viele Kameramodelle auf dem Markt haben. Neben den besprochenen Qualitäten des Unternehmens, begeistern mich immer wieder die Filmsimulationen, Firmware-Updates, das Retro-Design und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit den Kameras erhalten wir die weltbesten Objektive, die ein starker Grund für ein Markenwechsel sein können.
- schultergurt
- Tragegriff für einfachen Transport
- Außentasche für kleines Zubehör
Inzwischen können sich Profifotografen überlegen, ob sie nicht allein mit Fujifilm Kameras alle Aufgaben bearbeiten. Die kleinen kompakten X-System-Kameras eignen sich für Reportagen und flexible Aufgaben. Die großen GFX Sensoren und Objektive sind für Produktfotos und andere anspruchsvolle Aufgaben konzipiert. Fotografen, die beide Systeme nutzen, sind für alle Aufgaben gerüstet. Fujifilm ist für mich auch in Zukunft die Alternative zu Canon, Nikon und Sony. Beim GFX-System sollte Fuji unbedingt Tilt-Shift-Objektive entwickeln.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm Interview
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Herzlichen Dank, Herr Roskothen, für die übersetzte Zusammenfassung des Interviews.
Wir können ent-/ gespannt auf die weitere Entwicklungen Dank der Rückmeldungen vielen Fotografen warten. Und weiterhin mit Anwender orientierten Kameras und Objektiven für uns schöne Augenblicke festhalten.