Viele Fotografinnen und Fotografen belichten ihre Bilder ausschließlich im Moment. Das ist gut. Allerdings bietet der eigene Fotoausflug in die Mediation Fotografie die Ich-Zeit, die wir dringend benötigen. Der fotografische Ausflug fördert unsere Achtsamkeit für das Ich im Einklang mit der Natur. Ein Plädoyer für unsere eigene Fotozeit:
Wir leben manchmal nur für andere
Zeit für Sie und die schönen Dinge in Ihrem Leben, z. B. für die Fotografie
Ich-Zeit – Der eigene Fotoausflug in die Meditation Fotografie
Inhaltsverzeichnis
Ich-Zeit
Die meisten von uns sind stark eingespannt in die Arbeit, in unsere Familien, die Pflege unserer Freundschaften, die Aufgaben des Lebens. Dabei planen wir jede Minute und lassen uns von Apple und Co. auch noch Zeitplaner als Apps unterjubeln. Wir vergessen dabei das Planen zu vergessen, im Jetzt zu sein und uns einmal eine eigene Zeit zu verschreiben. Die Ich-Zeit ist deshalb so wichtig, weil wir keine Roboter sind, die auf Abruf funktionieren, sondern Menschen, die Gefühle besitzen. Ausgerechnet auch Frauen schieben die eigenen Gefühle und Ansprüche immer wieder auf das Abstellgleis zu Gunsten Ihrer Kinder, Ihres Partners, Ihrer Familie. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht ausschließlich gut:
Das ganze Leben ist eine Gratwanderung zwischen dem Ego und Kompromissen. Viele Menschen verwechseln die Liebe und Selbstlosigkeit anderer mit einer Müllhalde, auf der sie alles abladen. An dieser Stelle müssen wir klar und deutlich “Nein” sagen. Wir können kommunizieren, dass wir uns als Müllhalde fühlen und es genug ist. Das ist der Moment, an dem Sie an sich selbst denken, um nicht unter die Räder zu kommen. Mein Vorschlag: Entfliehen Sie auf unbekannte Zeit dem Alltag, der Planung, der Arbeit, der Whatsapp-Gruppe und der Hingabe für alle anderen:
Schnappen Sie sich Ihre Kamera
Der eigene Fotoausflug in die Meditation Fotografie
Es ist Zeit für Sie, Ihre Leidenschaft, Ihre Kreativität, Ihre Freude. Zeit für (Yoga, Wandern, Spielen, Zeichnen) die Fotografie. Ich selbst gehe immer dann hinaus in die Natur, wenn ich genug habe von Steuern, Buchführung, Telefonaten und Terminen. Ich schnappe mir irgendeine leichte Kamera und gehe auf den eigenen Fotoausflug. Dabei plane ich mindestens drei Stunden und vergesse danach alle Planung. Ich habe ein Ziel, das in der Nähe liegt oder überlege mir manchmal vorab ein Fotothema (und dann war es das mit geplanten Überlegungen):
- Spiegelungen
- Bäume
- Makro
- Infrarot
- Farben
- Schwarzweiß
- Unschärfe
- Selbstportrait
- Strukturen
- Linien
- Abstraktes
- …
Meine Tipps, egal welches Thema Sie sich aussuchen:
- Lassen Sie Ihr Smartphone zu Hause oder schalten es in den Flugmodus
- Nehmen Sie nur ein Objektiv mit, vielleicht noch einen Makrozwischenring, einen Ersatzakku
- Checken Sie kurz, ob eine Speicherkarte in der Kamera ist
- Kleine Fototasche zum Schutz der Kamera
- Kleines Stativ
- Für kleine Dinge eine Decke oder ein Sitzkissen aus Filz, auf die Sie sich beim Fotografieren auch knien können
Das Wichtigste: Stellen Sie das Smartphone in den Flugmodus, der Ihnen im Notfall noch garantiert, dass Sie wieder jemanden erreichen können. Lassen Sie sich unter keinen Umständen von Ihren Lieben per SMS, WhatsApp oder per Telefon erreichen. Das reißt Sie heraus aus Ihrer Ich-Zeit, aus dem Jetzt, aus Ihrer fotografischen Medtiation. Ich weiß wovon ich bei dem Tipp rede, denn ich sehe in meinen Fotokursen, dass die Erreichbarkeit die Konzentration unterbricht. Sie sollen jetzt nicht für andere da sein, nur für sich selbst. Gönnen Sie sich diese Ich-Zeit!
Schalten Sie das Smartphone in den Flugmodus
Fotografieren ist Meditation
Ja, Fotografieren ist Meditation. Sie lassen sich auf Motive, Farben, Strukturen, Perspektiven ein. Sie planen nicht und konzentrieren sich auf die Natur, auf Ihre Aufgabe, Ihre Atmung. Atmen Sie tief ein und aus, genießen den Moment, bleiben stehen und entdecken die Dinge um Sie herum. Die Farben, die Pusteblume, die Ameisen, das Singen der Vögel. Saugen Sie die Geräusche, die Gerüche und das Sichtbare auf. Umarmen Sie den Baum und fühlen genau hin. Atmen Sie die Natur ein, bewegen sich einmal gar nicht, beobachten nur und machen sich die Schönheit der Welt um Sie herum bewusst.
Irgendwann kommt der richtige Moment, um mit Ihrer Kamera die Schönheit festzuhalten. Egal ob Sie mit dem Makroobjektiv die kleinen Dinge belichten möchten, oder eine Normalbrennweite mitgenommen haben. Sie nehmen genau das auf, was für Ihre Ausrüstung passt. Lassen Sie sich ein auf die Farben oder die Farblosigkeit. Probieren Sie etwas Neues und fotografieren unscharf. Oder Monochrom / Schwarzweiß. Reduzieren Sie alles auf das Nötigste. Entdecken Sie das Spinnweben im Gegenlicht, die Struktur des Blattes. Fotografieren Sie auf der Straße die Hunde an der Leine gemeinsam mit den Füßen der menschlichen Begleiter. Stellen Sie manuell die rote Ampel unscharf, so dass nur die Schemen und Silhouetten, die Farben und Eindrücke auf dem Sensor landen. Gehen Sie auf den Spielplatz und fotografieren die Seile der Klettergerüste. Entdecken Sie das Moos auf dem Baumstumpf und fotografieren es aus allen Perspektiven. Sie werden Ihr eigenes Motiv finden, da bin ich zuversichtlich.
Konzentration, Bewusstsein, Achtsamkeit
Sie erreichen mit der Konzentration ein Empathie für die Ameisen, den Baum, die Pusteblume, das fließende Wasser, die Wolken, die Natur, die Sonne, die Atmosphäre, die Luft, die Schönheit. Lassen Sie sich auf Ihre Gefühle ein, finden zurück zu Ihrer Kreativität. Und genau jetzt werden Sie sich bewusst, wie wertvoll dieser Moment für Sie ist, wie schön er ist. Schulen sie Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Achtsamkeit für die Welt und sich selbst.
Was im Selbst passiert
Was passiert ist das Sein im Jetzt. Die Fotografie und das Entdecken sind anstrengend. Sie beschäftigen sich mit der Blende, der Schärfentiefe, den Perspektiven, der Abstraktion, den Linien. Sie können nichts anderes tun. Fotografie ist kreativ, schwierig, wunderbar. Lassen Sie sich völlig darin aufgehen. Lehnen Sie alles andere ab. Keine Gespräche mit Bekannten, kein Telefonat, keine SMS. Nur Sie und Ihr Fotothema.
Die Kamera ist Ihr Pinselstrich
Freuen Sie sich über die Ich-Zeit, die Kreativität, die Blickpunkte und das Foto, welches Sie sich an der Wand im Wohnzimmer vorstellen können. Gehen Sie entspannt zurück nach Hause, als neuer Mensch. Nehmen Sie Ihre Eindrücke mit in den Schlaf, überlegen sich, was Sie beim nächsten Mal fotografieren möchten. Planen Sie für die Zeit der Planungslosigkeit, für Ihr Thema, Ihren nächsten Fotoausflug.
Sie müssen sich die Zeit selbst wert sein
Ich gönne Ihnen diese Ich-Zeit, Ihre Achtsamkeit von Herzen. Morgen unternehme ich wieder auf meinen eigenen Fotoausflug…
Die unwichtige Technik zum Beitrag
Diese Fotos wurden mit der X-T4 und dem XF80mm F2.8 R LM OIS WR Makro belichtet. Die Kombination entschleunigt, da der IBIS und der OIS zusammen arbeiten. Uns Fotografen wird es bei Windstille möglich, mit langen Verschlusszeiten aus der Hand zu fotografieren. Damit sinkt die ISO gleichzeitig mit dem Puls :-).
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Ich-Zeit – Der eigene Fotoausflug in die Meditation Fotografie
In eigener Sache (Werbung für den entspannten Fotoausflug):
Individueller Fotokurs Achtsamkeit
Möchten Sie mit mir losziehen und sich einlassen auf eine neue Art zu Fotografieren? Der individuelle Fotokurs ist Ihre Ich-Zeit. Sie lernen genau das, was Sie möchten und ich zeige Ihnen neue Motive, Ideen, fördere Ihre Technik und Ihre Kreativität. Sie fotografieren mit Ihrer Kamera und genießen die Zeit, lernen spielerisch hinzu und finden noch mehr Spaß mit dem Hobby:
Ein Foto aus meiner eigenen Ich-Zeit in die Meditation Fotografie, die mir den Ausgleich zu meiner Arbeit bietet. So kann ich mich immer wieder erholen und Energie tanken.
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Ein äußert inspirierender und bemerkenswerter Beitrag.
Hut ab, Verbeugung vor dem Verfassen und Danke
Lieber Herr Dr. Krüger,
das ist sehr nett von Ihnen. Ich freue mich über Ihr Feedback sehr.
Herzlich,
Ihr Peter R.
Lieber Peter,
es ist herrlich zu lesen, wie du in Worte gepackt das zum Ausdruck bringst, was Fotografie tatsächlich (auch) sein will, und was sie für mich neben einigen anderen Aspekten durchaus ist. Den Beitrag genau jetzt in diese Zeit zu setzen, in der Viele bekannter Maßen zur Ruhe kommen, empfinde ich als wirklich “treffsicher”.
Freundliche Grüße,
Dirk
Danke Dirk!
Sie müssen sich die Zeit selbst wert sein!
Stimme Ihnen voll und ganz zu.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas
Vielen Dank Herr Benzing!
Gelesen. Gemacht. Glücklich :-)
Liebe Kira,
das freut mich sehr. Auch Du gehörtest zu den dreifach belasteten Elternteilen, die mit der Quarantäne ordentlichen Stress hatten. Insofern war das sicher eine Erholung. Ich bin gespannt auf Deine Aufnahmen.
Herzlich,
Dein Peter