Fotografiererlaubnis: Gehören Sie auch zu denjenigen, die keine Ahnung haben? Sind auch Sie rückständig, uninformiert und zu blöd, um die Welt zu verstehen? Also ich bin es!
Gut, ich habe etwas Anständiges gelernt, ich habe studiert, ich habe mich rund 50 Jahre in allen möglichen Berufsfeldern herumgetrieben, immer meine Familie ernährt, habe dieses und jenes erreicht und blicke eigentlich ganz zufrieden auf ein anständiges und aus meiner Sicht erfolgreiches Leben zurück. Aber in den Augen junger Menschen, die jetzt neuerdings als Generation XYZ oder so bezeichnet werden, bin ich einfach nur doof.
Inhaltsverzeichnis
Ein Plädoyer für mehr Respekt
Oder haben Sie etwa noch nie mitleidige Blicke junger Menschen kassiert, wenn Sie einfach nur etwas völlig Normales von Wert benannt, gesagt oder eingefordert haben? Beispielsweise Respekt oder Höflichkeit?
Sagen wir es mal so: Ich bilde mir ein, in vorgerücktem Alter eine ganze Menge Erfahrungen angesammelt zu haben. Erfahrungen macht man ja bekanntlich, indem man Situationen nicht nur erlebt, sondern durchlebt und dann daraus seine Schlüsse zieht. Ganz vereinfacht läuft das darauf hinaus, dass man für sich selbst entscheidet, ob man das nochmal so oder ob man es einfach beim nächsten Mal anders machen würde.
Dieser Erfahrungsschatz ist Gold wert. Er bewahrt uns doch davor, einstmals begangene Fehler abermals zu machen, und er verschafft uns einen großen Vorteil, indem wir wissen, wie bestimmte Situationen regelmäßig ausgehen.
Aber versuchen Sie das mal einem jüngeren Menschen zu vermitteln!
Bei Google steht aber was anderes
Ich sitze neulich mit einem Rudel junggeborener Menschen aus meiner Familie zusammen und einer dieser Jungmenschen wendet sich mit einer Frage an mich. Ich freue mich darüber, denn mir wohnt ein Lehrer inne, der immer gerne erklären will.
Also hole ich tief Luft, muss mein Gehirn gar nicht mal sonderlich anstrengen, denn die Antwort auf die gestellte Frage ist für mich einfach und so kann ich mich darauf konzentrieren, den Sachverhalt interessant darzustellen, mit einem lebhaften Beispiel aus meinem Leben zu garnieren und so den Jungen etwas zu vermitteln.
Als ich mit meinen Ausführungen fertig bin, schaut ein weiblicher Ableger von seinem Smartphone hoch und meint nur: „Bei Google steht das aber anders.“
Nein, tut es nicht. Bei Google steht nur dann etwas anderes, wenn man zu dumm ist, eine vernünftige Suchanfrage zu stellen, die Suchergebnisse richtig zu lesen und dann noch auf irgendwelche Frage-Antwort-Portale reinfällt, in denen vorzugsweise 13-jährige Hilfsschüler die kompetentesten Antworten geben.
Mich würde es noch nicht einmal ärgern, fände jemand heraus, dass meine Antwort fehlerhaft ist. Dann wären wir ja wieder beim Erfahrungenmachen und ich könnte wieder etwas dazulernen.
Nein, mich ärgert an dieser Situation die Respektlosigkeit, dass jemand während ich antworte und mich bemühe, mir keine Aufmerksamkeit schenkt und meine Kompetenz schon dadurch in Frage stellt, dass er live nach- oder mitgoogelt.
Da weiß es jemand nicht besser. Das würde ich ja noch ertragen können, so käme es zu Diskussionen, zum Abwägen, zu einem Gespräch über Für und Wider.
Aber hier weiß jemand selbst überhaupt nichts, gar nichts, nix… muss aber das, was ein Mensch mit guter Allgemeinbildung sagt (und zumindest das nehme ich mal für mich in Anspruch) in Frage stellen, ohne überhaupt auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, ob dem was als Gegenrede aufgebracht wird, auch nur ein Funken von Richtigkeit innewohnt.
Meinungsfreiheit heißt nicht: Alles muss raus!
In dem Zusammenhang ist mir, und nicht nur mir, aufgefallen, dass heutzutage jeder zu allem nicht nur eine Meinung hat, sondern auch von dem unstillbaren Bedürfnis getrieben wird, diese auch herauszuposaunen.
In einem Bühnenprogramm, das ich vor rund vier bis fünf Jahren präsentiert habe, habe ich immer gesagt:
„Meinungsfreiheit ist etwas ganz Wunderbares. Die Meinungsfreiheit gestattet es uns, zu allem unsere eigene Meinung zu haben, ohne dass uns irgendjemand da reinreden darf, weder Staat, noch Kirche, noch sonstwer. Ja, man darf eine Meinung nicht nur haben, bei uns darf man sie auch frei sagen, ohne dass einem dafür eine Hand abgehackt, die Zunge herausgeschnitten oder man auf dem Marktplatz ausgepeitscht wird. Aber nirgendwo, auch nicht in unserem Grundgesetz steht, dass man seine Meinung auch immer, sofort und ungefragt auch sagen muss.“
Dieter Nuhr hat das auf den Kernsatz komprimiert: „Einfach mal die Fresse halten!“
Den anderen einfach mal den Tag vermiesen
So gehe ich mit meiner Spiegelreflex sonntagmorgens durch die Lande. Ich hatte mir vor Jahren ein Pancake-Objektiv gekauft. Eines jener superflachen Objektive, mit der die Kamera aussieht, wie ein Mops, der mit Anlauf gegen eine Wand gelaufen ist.
Aber gute Bilder macht das Mopsobjektiv und genau das wollte ich hier bei uns am Neckar ausprobieren.
„Sie da!“
Ich zucke zusammen, denn ich wähnte mich allein mir Fluss und Natur.
Das „Sie da!“ stammt von einer Enddreißigerin in Joggingkleidung, die an den Füßen Gummischuhe trägt, bei denen jeder Zeh in einem eigenen Gummizehending steckt. In diesen Schuhe kann man ganz offensichtlich nahezu lautlos laufen, sieht aber meiner Meinung nach ziemlich bescheuert aus. Sorry, meine Meinung. Es hat schon was Froschiges, vor allem, weil die Schuhe dieser Dame auch noch grün sind.
„Sie da!“ heißt in normalem Deutsch: „Guten Morgen, mein Herr, entschuldigen Sie, dass ich Sie anspreche, aber ich habe da mal eine Frage.“
„Das ist doch verboten, was Sie hier machen! Sie können doch nicht einfach hier fotografieren. Schon mal was von Datenschutz gehört? Haben Sie überhaupt eine Genehmigung? Das ist ja wohl das Allerletzte, da will man einfach nur sein Workout machen und muss Angst haben, dass man fotografiert wird. Ich sage es Ihnen, wenn ich auch nur ein einzige Bild in den sozialen Medien entdecke, bekommen Sie Post von meinem Anwalt.“
Ganz kurz, aber wirklich nur ganz kurz, schießt mir ein Szenario durch den Kopf, in dem meine Körpergröße, der naheliegende Fluss und ein schwerer Stein eine Rolle spielen… Doch dann erstirbt der Neandertaler in mir sofort wieder und ich beschränke mich auf den Teil der Kommunikation zwischen Männern und Frauen, den ich in 40 Jahren Ehe besonders gut gelernt habe, ich brumme etwas Unverständliches.
Was soll ich mit so jemandem denn bitteschön argumentieren? Nein, es ist nicht verboten, morgens in freier Natur herumzulaufen und Fotos von Ufern, Büschen und Tieren zu machen. Und ja, ich kann da einfach so fotografieren. Mit Datenschutz hat das alles nichts zu tun und eine Genehmigung benötigt man auch nicht. Aber das sage ich der Frau nicht, denn sie will überhaupt nicht mit mir reden, sie will nur reden.
Sie will sich wichtig machen und sie will jemandem das Leben vermiesen, den Spaß an der Freude nehmen und zeigen, wie toll sie sich auskennt, wie überlegen sie ist und welche Macht sie vermeintlich besitzt.
„Packen Sie mal besser Ihren Krempel weg, sonst ruf ich die Polizei!“
Weshalb ich keine Lust mehr auf meine Drohne habe – Fotografiererlaubnis
Was meinen Sie, was los war, als ich mir vor einigen Jahren eine Drohne gekauft habe und damit herumgeflogen bin!
Da stehst Du abseits jeder menschlichen Behausung auf einem abgeernteten Rübenacker und lässt dein Propellergefährt in die Luft steigen, da kommt ein Mann auf einem Fahrrad von weither angeradelt, bremst ganz aufgeregt auf dem Feldweg ab und winkt, als ob ihm die Jacke brenne.
Ich gehe hin, er könnte ja in Not sein.
Stattdessen kommt ohne Gruß: „Ich will jetzt mal Ihre Genehmigung sehen!“
Nein, der Mann war nicht der Besitzer des Ackers. Nein, der Mann war nicht von irgendeiner Behörde. Er hatte von weitem meine Drohne am Himmel gesehen und fand es wichtig, mir zu sagen, dass er sich auskennt, ich ein Verbrecher sei und bitte schön sofort meine SD-Karte löschen soll, weil er ja möglicherweise als kleiner Punkt auf den Aufnahmen zu sehen sein könnte.
Das ist so schlimm geworden, dass ich es inzwischen aufgegeben habe, mit der Drohne Aufnahmen zu machen.
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Staubsaugen auf dem Acker?
Sondengänger sind Menschen, die sich einen Metalldetektor kaufen und damit durch die Landschaft marschieren. Es sieht so aus, als würden sie mit einem Akkustaubsauger Wiesen, Felder und Spielplätze reinigen.
Dabei sind sie auf der Suche nach metallenen Hinterlassenschaften unter der Erdoberfläche. Sie hoffen, mehr oder weniger wertvolle, seltene oder schöne Sachen zu finden, am besten einen vergrabenen Schatz aus der Vorzeit.
Ich meine, Idioten gibt es überall, aber die allermeisten dieser Schatzsucher tun niemandem etwas. Sie stören auch niemanden und als kleinen aber sehr positiven Nebenaspekt finden sie in erster Linie Schrott, Abfall und Weggeworfenes, das sie einsammeln und dann entsorgen.
Einer dieser Sondengänger hat einen YouTube-Kanal, auf dem er seine Schatzsuchen, sein Equipment und seine Funde einer Fangemeinde zeigt. Vor einiger Zeit hat er das Thema seines Kanals geändert. Jetzt zeigt er vorwiegend Videos, in denen er dokumentiert, wie er bei seinen Sondengängen von Passanten und Anwohnern tagtäglich angegangen und beleidigt wird. „Das ist verboten!“ und „Haben Sie eine Erlaubnis?“ gehören auch bei ihm zu den häufigsten Aussagen.
2 Strategien – oder 3
Für mich bedeutet die Frage nach einer Fotografiererlaubnis, dass ich mir inzwischen beim Fotografieren zwei Strategien angewöhnt habe. Die Erste ist: Jedem Ärger aus dem Weg gehen.
Ich gehe frühmorgens los, oder ich suche mir abgelegene Plätze oder ich versuche sonstwie, das Zusammentreffen mit anderen Artgenossen zu vermeiden.
Die zweite Strategie ist es rotzfrech zu sein. Einfach nicht abschrecken lassen! Dabei hilft es, wenn man nicht nur mit dem Smartphone fotografiert, was ich sehr gerne tue, sondern eine professionell aussehende Kamera hat. Hinstellen, fokussieren und los! Egal wo, egal wer.
Je selbstbewusster ich auftrete, umso mehr nehmen die anderen an, oder setzen es voraus, dass das alles schon seine Ordnung haben wird.
Auch nicht verkehrt: Felicitas, eine gute Bekannte, hat sich ein T-Shirt und eine Baseballkappe mit dem Aufdruck PRESSE besorgt. Sie sagt, dass sie noch nie angefeindet worden ist, wenn sie so gekleidet irgendwo fotografiert hat.
Sie sehen, es gibt Möglichkeiten, diversen Anfeindungen aus dem Weg zu gehen.
Schlimm finde ich, dass das notwendig geworden ist.
Wie ist es Ihnen denn beim Fotografieren und Filmen ergangen? Haben auch Sie Tipps und Tricks?
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© Peter Wilhelm – Haben Sie überhaupt eine Genehmigung? Fotografiererlaubnis Kamera und Drohne
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Sehr geehrter Herr Wilhelm,
es macht großen Spaß, Ihren Artikel zu lesen! Ihr Stil hat was „comedianhaftes“ und karrikiert sehr gelungen ein doch nerviges und lästiges Thema!
Vor kurzem hatte ich in Paris ein solches Erlebnis: ich wollte die Reklamebeleuchtung eines Restaurants nachts fotografieren. Davor saß ein etwas „verloddertes“ Pärchen beim Bier und fing an, wild zu gestikulieren, weil sie dachten, ich würde sie fotografieren. Da bin ich über die Straße zu ihnen gegangen und sie machten mir verständlich, dass sie nicht fotografiert werden wollen! Ihr gutes Recht! Als ich Ihnen dann das Bild zeigte, waren sie zufrieden und wir unterhielten uns noch ein wenig. Da hat Reden geholfen, wenn auch ohne Französischkenntnisse auf meiner Seite.
Herzliche Grüße und vielen Dank!
F.Seeber
Gewiss, es hat sicherlich viel mit Bildung, Erfahrung, Sozialisation und Achtsamkeit zu tun, was da so humorvoll-sarkastisch zum Ausdruck kommt. Es kommen im Artikel ja auch vielschichtig Themen vor, die auf den 1. Blick gar nicht zusammengehören. Auf den 2. aber durchaus. Meiner Ansicht nach steckt das Problem aber nicht in den unterschiedlichen Geschlechtern und Generationen, sondern darin, wie (verbale + non-verbale) Kommunikation geht: Meistens in die Hose, und das seit Anbeginn!
Die Art und Weise, wie man Gespräche beginnt, sie mit Sinn füllt, auf Augenhöhe aufrecht erhält, und „gut“ beendet, will gewollt, und gelernt sein. Sprechen vs. Hören, Interaktion in einer Runde von Menschen, alles das ist eine schwierige Sache. Und den meisten Enttäuschungen gehen leider auch unrealistische Erwartungen voraus.
Friedemann Schulz von Thun, „Miteinander reden“, Teil 1-3, sollte man vielleicht gelesen haben, und bisschen was mitnehmen davon. Ich fände das für uns Alle wunderbar.
Danke für den inspirierenden Beitrag!
Herzliche Grüße, Dirk
Das war eine kurzweilige und humorvolle Lektüre Herr Wilhelm, danke.
Dieses „sich zu wichtig nehmen“ mancher Mitbürger, die gerne viel Wind machen, kennt man ja zur Genüge. Wenn man ganz ehrlich ist, ist man selbst in manchen Situationen auch nicht ganz sicher vor einem zu schnellen Satz. Bei mir sind es die frei laufenden Hunde beim Training im Wald….(ich habe das mittlerweile aber im Griff, solange ich nicht gezwickt werde;)
Was die Fotografie betrifft bin ich diesbezüglich sicher in meinem Studio. Seit mich aber die Street Fotografie interessiert, ist mir ziemlich unwohl, wenn ich an diese Situationen denke. Ich habe mich noch nicht entschieden, welche der beschriebenen Strategien ich anwenden könnte. Grundsätzlich möchte ich natürlich jeder Konfrontation aus dem Weg gehen, aber die Street Fotografie will ich auch weiter treiben, sonst steigt sozusagen die Drohne gar nicht mehr auf und das wäre schade. Leben und leben lassen wäre wohl der bekannte Satz, der auch hier passen würde, was auch heißt: Toleranz.
Vielen Dank für Ihren Beitrag.
M. Guggolz
Man kann das Spiel umdrehen. Statt auf das Streetmotiv zielen und dafür eine Beschimpfung kassieren, kann man die Kamera demonstrativ vor sich halten und bös gucken, wenn das Motiv wie gewünscht ins Bild läuft. Viele werden sich dann entschuldigen, dass sie ins Bild gelaufen sind oder sich einfach davon machen. Wer bös gucken nicht so drauf hat, kann nach dem Foto auch den Kopf schütteln und an der Kamera was drücken. Dann meinen die Motivanten, man lösche, weil sie eben das Foto versaut haben und machen auch keinen Ärger.
Bei der Beschwerdefrau hilft eventuell eine etwas diffuse Antwort wie „ich fotografiere nur schöne Motive“ und wenn sie sich dann nicht geschmeichelt fühlt und Ruhe gibt, kann man weiterfahren „Sie gehören leider nicht dazu“. Dann ist der Disput rasch beendet. Charmant oder nett sein kann man dann wieder bei netteren Zeitgenossen. Oder die Frage „Haben sie eigentlich eine Beschwerdeerlaubnis?“ löst soviel Verwirrung aus, dass man mit einem „schönen Tag noch“ weiter gehen kann ohne nochmals behelligt zu werden.
Oder umsteigen auf Motive wie Wasserspiegelungen und alte Bäume, da wird man nie angepöbelt.
Moin Herr Wilhelm,
es hat viel Vergnügen bereitet, Ihren amüsanten Text zu lesen.
Ich hätte auch noch eine Idee zu einer Strategie: vielleicht nicht davon ausgehen, dass grundsätzlich alle anderen Idioten sind. Respekt funktioniert in zwei Richtungen.
Schönen Gruß und einen schönen Sonntag.
Stephan Treitler
Sehr geehrter Herr Wilhelm
Vielen Dank für den durchaus humoristisch geschriebenen Artikel.
Leider handelt es sich nicht um Satire, sondern um die nackte, ungeschönte Realität.
Lebenserfahrung, Fachwissen, Leistung und eine daraus resultierende, lebenslang erarbeitete, Zugehörigkeit zum Bildungsbürgertum oder zu beruflichen Eliten gelten als Schimpfworte und Charakterschwäche.
„ Rotzfrech“ hat sich aus meiner Sicht als Reaktion am besten bewährt, auch für die eigene emotionale Gesundheit.
Denn wie heißt es so schön:
„Diskutiere nie mit einem Idioten, denn er zieht Dich auf Sein Niveau herunter und schlägt Dich dort mit Seinen Waffen.“
Und den Drohnenflug führe ich, selbstverständlich unter absolut korrekter Einhaltung aller Vorgaben des LBA, möglichst so durch, dass mich niemand mit Fernsteuerung in der Hand wahrnimmt.
schönes Wochenende
C.W.
Danke, lieber Peter Wilhelm, für diesen gekonnt ernst-satirischen Beitrag!
Genau diese Art von Wichtigtuerei erlebe ich immer wieder, und jedes Mal, wenn ich die Kamera in die Hand nehme oder mit der Drohne Aufnahmen mache, fürchte ich mich genau davor. Manchmal verzichte ich lieber auf eine Aufnahme, als dass ich mich den Anfeindungen stelle. Dann wünsche ich mir, ich könnte mal richtig rotzfrech sein und spontan die passenden Worte finden!
Schlimm ist, dass alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. Und schlimm ist auch, dass diese Verbote von den Schlauen, die bei Google die Überschriften gelesen haben, auch noch für die eigene Erhebung über den Andern missbraucht werden.
Manchmal denke ich, dass uns mit weniger Regulierungen, mehr Eigenverantwortung und in der Folge mehr Respekt und Toleranz besser geholfen wäre.
M. Beck
Der Beitrag ist wohl etwas überspitzt, enthält aber sicherlich einen gut nachvollziehbaren Kern. Ich fotografiere aus diesem Grund mit Vorliebe Motive aus der Natur, am liebsten ohne Publikum.
Trotzdem rate ich Ihnen im Umgang mit den Mitmenschen zu etwas mehr Gelassenheit. Wenn man sowohl die anderen als auch sich selbst nicht so ernst nimmt, erspart das oft den überhöhten Blutdruck.
Viele Grüße Wolfgang Kiesewetter
Hallo,
ja es gibt heute schon merkwürdige Zeitgenossen, die irgendwie Freude empfinden anderen unnötig den Tag zu verderben. Aber beim Fotografieren und Drohne fliegen (seit 2 Jahren), ist mir das noch nicht passiert. jedoch habe ich dieses Jahr zwei Drohnenpiloten darauf aufmerksam gemacht daß die Mehlinger Heide ein Naturschutzgebiet ist und Drohnen hier nicht erlaubt sind. entgegen meiner Erwartung kam keine Widerrede und die Drohne wurde gelandet. ich halte mich aber auch weitestgehend an die Flug-Verbotszonen. eigentlich lohnt eine Drohne gar nicht, wenn man sich alle Verbotszonen auf den einschlägigen Seiten ansieht.
also nein ich werde nicht belästigt von unseren Mitmenschen… hoffentlich bleibt es so …
MfG
Die Flugverbotszonen sind der Grund, warum ich keine Drohne erworben oder getestet habe. Was Sie richtig sagen, könnte man auch so ausdrücken: In Deutschland sind Drohnen nur in ganz wenigen Regionen überhaupt erlaubt.
Ein ganz wunderbarer Text. So viel Sachverstand, Herzenswärme und vor allem Humor.
Ich hatte große Freude am Lesen und bin sehr rasch ein Fan ihrer Beiträge geworden.
Meine Taktik: Ich gebe mich bewusst desinteressiert und trage eine orange Warnweste. Das gibt einem in Deutschland scheinbar etwas so Offizielles, dass einen keiner anspricht.
Ihre Wortspielereien sind klasse.