Die Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation schlägt hohe Wellen, seitdem die Mittelformatkamera Fuji GFX 100S angekündigt wurde. Mit der 100-Megapixel-Kamera wird die Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation eingeführt. Was hat es mit Nostalgic Neg. auf sich, die offensichtlich die American New Color Photography (Stephen Shore) simuliert? Wie können Sie diese Filmsimulation auf Ihrer GFX-Kamera / X-System-Kamera einstellen und wie können wir alle den Look der 70er-Jahre mit den Bildern aller möglichen Kameramarken hinbekommen?
Die neuste Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation ahmt die „American New Color Photography“ nach.
Das Foto oben zeigt ein Schwimmbad mit Nostalgic Negative Simulation #6 mit NIK-Collection. Der Artikel „Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation“ wurde ursprünglich im Februar 2021 publiziert und im Juni 2023 für Sie überarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- American New Color Photography
- Fuji Nostalgic Negative Filmsimulation
- Fujifilm Filmsimulationen als Kaufgrund
- Video: Entwicklung von Nostalgic Negative
- Wirkung Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation
- Fuji Kameraeinstellungen für Nostalgic Negative
- Fotos mit Nostalgischer Negativ-Simulation
- Fujifilm Nostalgic Negative in der Bildbearbeitung
- Nachtrag – Erste Testfotos mit der Fuji GFX 100S und Provia versus Nostalgic Negative
American New Color Photography
Was ist die American New Color Photography oder auch New American Color Photography? Unter dem Begriff versteht man den besonderen Bildstil (engl.: photography look) von bestimmten Fotografen in den 1970er-Jahren. Fotografen wie William Eggleston, Stephen Shore, Joel Sternfeld, Mitch Epstein und Richard Misrach, machten den Farbfotografie-Fotolook berühmt. Wer sich den Stil der Fotos dieser Fotografen anschaut, der wird sich vermutlich verlieben in diesen Stil, der mit bestimmten analogen Filmen, aber auch mit Labortechniken erzeugt wurde. Die amerikanischen Fotografen nutzten die Möglichkeiten der Farbfotografie, um bestimmte Aspekte der amerikanischen Kultur und Gesellschaft zu porträtieren.
Die American New Color Fotografen belichteten amerikanische Landschaften, Alltagsgegenstände, Straßen- und Stadtszenen sowie Menschen in ihrem natürlichen Umfeld. Eine Verwendung von Farbe in der Fotografie war zu dieser Zeit noch relativ neu und wurde in der Kunstwelt oft skeptisch betrachtet. American New Color Photography trug jedoch dazu bei, die Wahrnehmung der Farbfotografie als ernstzunehmende künstlerische Ausdrucksform zu verändern und ihren Platz in der zeitgenössischen Kunst zu festigen.
Die Bilder des American New Color Photography-Stils sind geprägt von einer ruhigen, beobachtenden Haltung und zeichnen sich durch ihre authentische und ehrliche Darstellung des amerikanischen Lebens aus. Sie vermitteln ein Gefühl von Melancholie, Intimität und Sinnlichkeit und reflektieren die soziokulturelle Landschaft der USA zu dieser Zeit.
Analoge Filme American New Color Photography
Die Fotografen nutzten verschiedene analoge Filme für den Bildlook:
- Kodachrome
Ein beliebter Film mit kräftigen und lebendigen Farben, der oft in der Landschaftsfotografie und Straßenfotografie eingesetzt wurde. - Ektachrome
Ein Farbdiafilm (Umkehrfilm), der als Vorbild für viele Fotografen der American New Color Photography diente. Ektachrome bot eine breite Palette an Farben und eine hohe Auflösung. -
Fujifilm Velvia
Ein hochgesättigter Film, der für Natur- und Landschaftsaufnahmen bekannt ist. Velvia bietet eine hohe Farbgenauigkeit und einen deutlichen Farbkontrast. -
Agfa Precisa
Ein Film mit feinen Kornstrukturen und hoher Farbsättigung, der häufig in der Straßenfotografie und bei Porträts eingesetzt wurde. -
Polaroid
Obwohl Polaroid-Kameras nicht die Hauptwerkzeuge waren, verwendeten einige Fotografen der American New Color Photography gelegentlich Polaroid-Filme für ihre Sofortbilder. Dieser Filmtyp erzeugt ein absolut einzigartiges, oft von Fehlern geprägtes, Bildergebnis.
Fuji Nostalgic Negative Filmsimulation
Die Fuji Nostalgic Negative Filmsimulation soll offensichtlich die American New Color Photography darstellen. Die Fujifilm Filmsimulationen habe ich bei *fotowissen bereits ausführlich vorgestellt und erklärt. Alle Filmsimulationen kommen aus Studien im Entwicklungslabor von Fujifilm (abgekürzt: FF), sind also keine Kreativmodi oder Fotoeffekte, wie bei Canon, Nikon oder Sony. Es handelt sich vielmehr um die Nachahmung bestimmter analoger Fuji-Filme oder freie Kompositionen, die aber sorgfältig erarbeitet sind. Diese Film-Simulationen erzeugen teils das Aussehen der analogen Abzüge in den vergangenen Jahrzehnten für die unterschiedlichsten digitalen Fujifilm-Kameras.
Digitale Fujifilm Filmsimulationen im Vergleich | Abk. Menü | Beschreibung | Fotogenre | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Provia | Std | Der Standardfilm bei Fujifilm (FF) heißt Provia. Dieser "Film" ist neutral in seiner Farbwiedergabe. Sehr viele Fujifilm-Fotografen belassen die kamerainterne Farbsimulation auf Provia, um einen möglichst neutralen Bildstil zu wählen. Dieser Stil kann für alle Fotogenre verwendet werden. Besonders nützlich bei sehr starken Farben, da diese dann nicht übertrieben werden. | Alle Fotogenre, besonders für Szenen mit starken Farben geeignet, da neutral | Neutral |
Velvia | V | Der Name des Bildstils ergibt sich aus dem analogen Film Velvia 50, einem Diafilm / Farbumkehrfilm. | Landschaft, Natur, Makro | Nicht gut für Portrait, großer Kontrast, tiefes Schwarz, Buntheit |
Astia | S | Die digitale Filmsimulation Astia stammt von dem gleichnamigen analogen Farbdiafilm Astia 100 ab. Der Bildstil ist besonders geeignet für Portraits, da er die Gesichtsfarbe unterstützt. Dieser sehr farbenreiche und kontrastärmere Filmmodus bedeutet ein intensives Bildaussehen ausgerechnet für Natur und vor allem für Portrait. | Gut für Portrait (auch Babyfotos) aber auch andere Genre (Landschaft / Natur / Makro) | Sehr subtile Farben, immer noch kräftig, ähnlich wie Provia aber weniger kontrastreich |
Classic Crome | Cc | Subtilere Farbe als Provia, Velvia oder Astia. Etwas weniger Kontrast als Velvia, aber mehr als Provia. Kühler Look. Viele Fotografen lieben Classic Chrome, weil es den Blick lenkt auf Formen und Kontraste, weg von den Farben | Reportage, Straßenfotografie, evtl. Architektur und auch kühleres Portrait | Wenn Farben ablenken, ist diese Filmsimul. eine Alternative. Ergibt einen kühlen, nostalgischen Look |
Reala | RA | Originalgetreue Farbwiedergabe mit harter Tonalität, geeignet für verschiedene Szenen | Alle Fotogenre | Basiert auf REALA ACE, Farbnegativfilm mit "4th-Layer-Technologie". |
Pro Neg High | Nh | Dieser "Film" ist eine Alternative zu Astia und zeigt besonders realistische Hauttöne. Dabei allerdings mit weniger Sättigung als Astia und geringerem Kontrast als Provia. Das tut der Haut und dem Portrait sehr gut. | Portrait | kühler als Astia |
Pro Neg Std. | Ns | Der neutralste Filmstil bei FF. Flacher Kontrast, gedämpfte Farben, und hoher Tonwertumfang. JPGs kann man auf diese Art am besten weiter bearbeiten, da noch alle Informationen enthalten sind. | Studio Portrait | Neutralster Film |
Klassisch Schwarz (dt) Classic Neg. (engl.) | Nc | Verbesserte Farbe mit harter Tonalität zur Erhöhung der Bildtiefe. | Fotokunst, Reportage, Straßenfotografie, Portrait, Architektur | Die Filmsimulation Classic Negative wurde 2019 zur neuen X-Pro3 (X-Trans-3-Generation) hinzugefügt. Man kann den Bildstil Nc allerdings auch in C1 im RAW nachträglich den Kameras X-Pro3, X-T3 und X-T30 hinzufügen*. Der Bildstil Classic Negative ähnelt der analogen Filmsorte Fujifilm Superia. Dieser digitalen Filmsorte sagt man eine gewissen Dreidimensionalität nach. |
Nostalgisches Negativ (dt.) Nostalgic Negative (engl.) | Nn | Kräftige Schattentöne und Nuancen von Bernstein (engl: Amber) in den Lichtern für den Look historischer Fotoabzüge. | Familienfotos, Fotokunst, Reportage, Straßenfotografie, Portrait | Look der 70er Jahre von Fotografen wie William Eggleston, Stephen Shore, Joel Sternfeld und Richard Misrach geprägt. |
Eterna / Kino | E | Eine Simulation für Videos. Liefert wenig Kontrast und Sättigung, die man in der Post-Produktion mit LUTs hinzufügen möchte. Nicht fertig, aber gut zu bearbeiten. | Alle Videos für Kino-Look | Kann gut bearbeitet werden |
Eterna Bleach Bypass | Eb | Das genaue Gegenteil von Velvia, was die Farbe angeht. Eterna Bleach Bypass ist entsättigt. Es bietet außerdem harte Kontraste, ähnlich wie Velvia. Angeblich für Video entwickelt, eignet es sich auch für Fotos. | Reportage, Straßenfotografie, Portrait, Architektur, Rost, Altes | Ausgeblichen und passend vor allem für Architektur, Straße |
Acros + (Y/R/G) | A | Das schwarzweisse Acros ist der einzige Filmstil, der in JPG anders aussieht als in RAW. Bei der JPG-Ausgabe wird ein Filmkorn hinzugefügt im RAW ist das nicht vorhanden. Filmkorn wird aus dem Rauschen generiert und ist abhängig von der ISO. Der analoge Acros-Film war sehr begehrt unter S/W-Fotografen. Viele haben deshalb die digitalen FF-Kameras gekauft, da dieser Film digital simuliert wird. Acros bietet einen kinoähnlichen Look. Die virtuellen Filter (Y/R/G = Gelb / Rot / Grün) wirken aufhellend für die entsprechende Farbe (im Farboriginal, was aber in Grautöne gewandelt wird) und abdunkelnd für die Komplementärfarbe (Gelb / Violett, Rot / Grün, Grün / Rot). | Portrait, Akt, Straßenfotografie, Landschaft, Architektur, Reportage, ... | Vier Simulationen, Filmkorn im JPG |
Schwarz/Weiß + (Y/R/G) | B | Ist sehr neutrales Monochrom, aber längst nicht so interessant wie Acros. Sie können aus drei Filtern zusätzlich auswählen (Y-Gelb- / R-Rot- / G-Grün-Filter). Jeder Filter wandelt die Farben anders in Schwarz / Weiß. Für Portraits kann der Rotfilter schmeichelhaft sein | Portrait, Kontraste, Geometrien, Strukturen | Langweilig im Vergleich zu Acros |
Sepia | Sepia | Wirkt altmodisch, wie analoger Schwarzweißfilm, der noch gefärbt wurde. | Auf alt gemachte Motive | Diesen Look können wir Fotografen auch nachträglich in der Bildbearbeitung zaubern. |
Fujifilm Filmsimulationen als Kaufgrund
Viele Fotografen lieben die Fuji-Filmsimulationen und kaufen auch ebendarum eine der beliebten X-System-Kameras (APS-C-Sensor) oder GFX-Mittelformatkameras. Mithilfe der Filmsimulationen erhalten wir einen eigenen Bildstil, den wir für unsere JPG-Fotos weiter personalisiert einstellen können (Tonkurve, Farbe, Hohe ISO-NR (Noise Reduction), Schärfe, Klarheit, Körnungseffekt, Farbe Chrome-Effekt, Farbe Chrome Effekt Blau, Weissabgleich). Bei *fotowissen finden Sie einige Film-Rezepte, die für Ihre FF-Kameras einen besonderen Look erzeugt:
Für alle RAW-Fotos können wir zwar die FF-Film-Simulationen auch nachträglich in Capture One oder Lightroom Classic auf das Foto legen, aber nicht die Kamerainternen (Tonkurve, Farbe, Hohe ISO-NR (Noise Reduction), Schärfe, Klarheit, Körnungseffekt, Farbe Chrome-Effekt, Farbe Chrome Effekt Blau, Weißabgleich). Das geht nur in der Software nach unseren Wünschen, aber die eingestellten Werte in der Kamera werden nicht im RAW gespeichert, sondern ausschließlich im JPG. Allerdings gehen immer mehr Fujifilm Fotografen dazu über, gar kein RAW mehr zu fotografieren, sondern ausschließlich die einzigartigen JPG-Bilder direkt aus der Kamera zu nutzen, so überzeugend ist die Bildqualität bei Fuji.
Video: Entwicklung von Nostalgic Negative
Der neue Look Nostalgic Negative, der in der Kamera mit „Nostalgic Neg.“ abgekürzt wird, ist ebenfalls dem Fujifilm-Labor entsprungen. In dem FF-Labor macht man sich Gedanken um den richtigen Look, wie zum Beispiel in diesem japanischen Video zu entnehmen ist:
Das Video ist schwer zu verstehen, weil auch die Übersetzung ins Englische oder Deutsche wenig brauchbare Ergebnisse bringt. Die Quintessenz ist jedoch, dass Fujifilm viel Recherche und Arbeit in die Nostalgic Negative Filmsimulation gesteckt hat. Weitere Fakten:
- Es brauchte den großen GFX-Sensor, um die Farben (Anm. d. Red.: Nostalgic Negative Filmsimulation) zu reproduzieren.
- Die neue Nostalgic Negative Filmsimulation basiert auf den „American New Color Photography“ aus den 70er-Jahren.
- Wichtig sind einerseits die Tiefen, andererseits der Amber-Look in den Lichtern. (engl.: Amber, deutsch: Bernstein)
- Die FF-Filmsimulationen werden von viele Fotografen missverstanden. Es geht nicht um einen Farbeffekt, sondern um die Bildqualität.
- Die Weißbalance und ISO kann die Filmsimulation beeinflussen.
Wenn Sie in Ihrer GFX 100s den Look der amerikanischen Fotografen wie Stephen Shore erzeugen möchten, dann müssen Sie tatsächlich noch etwas nachhelfen und nicht nur die Filmsimulation Nostalgic Neg. wählen, sondern diese Settings einstellen:
- Weissabgleich: R:+2/B:-3
- Tonkurve: Shadow -2
- Farbe: -2
Tipp: Sie können bei der GFX 100s die Einstellungen in den individuellen Speichern (C1-C6) ablegen, aber auch in dem Bildstil (Ben. Einst. Bearbeiten/Speicher). Dem Speicher geben Sie dann etwa den Namen „American New Color Photography“.
Wirkung Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation
Gut zu sehen, ist die Wirkung der Fuji Nostalgic Negative Filmsimulation in der Grafik, welche die Film-Simulationen vergleicht:
Ob sich das FF-Labor bei den Wirkungen ausschließlich an dem eigenen analogen Film orientierte, bezweifle ich, denn die American New Color Photography sind von Fotografen auch im Labor entwickelt worden. Insofern ist diese Film-Simulations-Entwicklung neu, denn vorab waren immer Filme simuliert worden, jetzt ist es der Abzug von Fotografen wie William Eggleston, Stephen Shore, Joel Sternfeld und Richard Misrach, die in den 1970ern diesen Fotolook berühmt machten. Der Fotolook war auch abhängig von der Abzugstechnik im Fotolabor dieser Fotografen. Wenn Sie wie ich den Look der Bilder lieben, empfehle ich Ihnen diese Fotobücher:
- Eggleston, William (Author)
- Sternfeld, Joel (Author)
Fuji Kameraeinstellungen für Nostalgic Negative
Doch wie können wir Fujifilm-Fotografen auf X-System-Kameras oder mit älteren GFX-Kameras diesen Look erzeugen? Ich fand eine englischsprachige Webseite, die für Fujifilm-Kameras diese Einstellungen vorschlug (Quelle). Diese Einstellungen habe ich mit einer X-S10 für Sie ausprobiert (Fotos unten):
Filmsimulation: Classic Chrome
Dynamikbereich: DR200
Tonkurve: Spitzlichter: -1 / Schatten: 0
Farbe: +4
Hohe ISO-NR (Noise Reduction): -4
Schärfe: 0
Klarheit: -5
Körnungseffekt: Rauheit: Schwach, Grösse: Gross
Farbe Chrome-Effekt: Stark
Farbe Chrome Effekt Blau: Stark
Weissabgleich: Auto – R +3 / B: -5
ISO: Auto, bis ISO 6400
Belichtungskorrektur: +1/3 bis +1
Fotos mit Nostalgischer Negativ-Simulation
Die oben gefundenen Einstellungen habe ich beim Test der Fuji X-S10 verwendet und zeige die Aufnahme in Provia (links), sowie die Nostalgic Negative Simulation (rechts):
Mit der Fuji GFX 50S waren die Einstellungen nicht alle möglich, entsprechend anders war das Ergebnis im JPG. Hier die Testfotos:
Fujifilm Nostalgic Negative in der Bildbearbeitung
Doch wie kann man den Effekt mit anderen Kameras und anderen Marken von Kameras hinbekommen? Besteht eine Möglichkeit Nostalgic Negative für Canon, Nikon, Sony, Olympus und Leica-Kameras in der Bildbearbeitung zu erzeugen?
Da die GFX 100S zum Zeitpunkt der Artikelerstellung noch nicht verfügbar war, habe ich die Gelegenheit ergriffen, einmal die Einstellungen eines Nik-Filters anzupassen. Ich wählte das Nik Plugin Color Efex Pro 4 und speziellen Werte, um den Bildlook zu simulieren. Bitte glauben Sie nicht, dass diese Einstellungen der FF-Filmsimulation Nostalgisch Negativ in der GFX 100S gleichen. Sie sind lediglich hübsch anzusehen und könnten Ihnen dienlich sein, egal mit welcher Kameramarke Sie fotografieren. Natürlich handelt es sich um einen Post-Effekt in der Bildbearbeitung und nicht um eine Einstellung Ihrer Kamera.
Falls Sie die Nik-Collection von DxO noch nicht besitzen, kann ich sie Ihnen von Herzen empfehlen. Ich selbst nutze aus den sieben Plugins immer wieder verschiedene Funktionen und bin überaus begeistert von den kleinen Helfern, die sich aus Capture One, Lightroom Classic, Photoshop oder natürlich auch aus DxO Photolab heraus aufrufen lassen.
Eine Alternative zur Nik-Collection könnte der DxO Filmpack sein, der verschiedenste Filme simuliert. Leider ist hier nichts zum Thema American New Color Photography zu finden. Ich werde aber berichten, sobald eine Lösung verfügbar sein sollte.
Bitte die NIK-Color-Efex-Einstellungen mit rechter Maustaste laden, und bitte geben Sie mir im Kommentar ein Feedback zum Dank:
Download *fotowissen Nostalgic Neg. #6 für Nik Color Efex Pro 4 >>
Wie Sie diese Entwicklungseinstellung in Nik Color Efex Pro 4 importieren:
- Entpacken Sie das ZIP.
- Starten Sie die Software (Nik Color Efex 4) und gehen unten links im Plugin/Programm auf „Import“.
- Wählen Sie die Datei „_fotowissen-nostalgic-negative-#6.np“, dann ist die Einstellung verfügbar für Ihre Fotos.
Nachtrag – Erste Testfotos mit der Fuji GFX 100S und Provia versus Nostalgic Negative
Diese ersten Fotos der GFX 100S liegen mir vor. Es handelt sich um einen Vergleich von Provia versus Nostalgic Negative:
Der Artikel hat etwa 26 Stunden Arbeit (inklusive Nikfilterentwicklung) gekostet, es wäre lieb, wenn Sie mir einen konstruktiven Kommentar hinterlassen und einen Blick auf meine Fotokurse werfen.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm Nostalgic Negative Filmsimulation – American New Color Photography
In eigener Sache (Werbung für die besten Fotokurse, seit es Handbücher gibt):
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Hallo Peter
Ich habe mir die Einstellungen für die NIK collection heruntergeladen. Vielen Dank für die Bereitstellung. Die Ergebnisse sind gut und können ja bei Bedarf noch angepasst oder ausmaskiert werden. Auf jeden spart der Filter Zeit und bringt angenehme Farben mit einem Hauch der 70 er Jahre
Hallo, ich finde es super und hin und wieder auch spannend an den Farbstellschrauben zu drehen, nicht immer bin ich mit den Farbänderungen recht zufrieden. Es eignet sich auch nicht jedes Motiv für solche Farben. Es bedarf ja auch noch den Verstand und die Kenntnis beim Endverbraucher/Kunde , um nicht als Pfuscher dazustehen weil ja so komische Farben da sind. Leider haben auch Agenturen nicht arg viel Verständnis für solche Ergebnisse. Da ich nie in JPG fotografiere mache ich die Änderungen in Adobe-CRAW aus dem RAW. Gibts da eigentlich Unterschiede?
Hallo Herr Heidl.
Sie können Farbänderungen vornehmen, wo sie wollen. Entscheidend ist das Ergebnis. Sie haben vollkommen recht, dass man mit den Einstellungen sehr vorsichtig sein muss. Ich kann keine Bilder machen die klar erkennbare Details unserer Zeit haben, Kleidung Autos, Möbel etc. und dann einen Look der 70 Jahre drüberlegen. Das ist dann wirklich Pfusch. Zum Beispiel ein Auto. Wenn ich z.B. einen alten C Kadett fotografiere, kann ein nostalgischer Look Sinn ergeben, dann muss das Auto aber vor einem absolut neutralen Hintergrund stehen nichts, aber auch wirklich nichts darf auf eine andere Epoche hindeuten.
Bei Agenturbildern wäre ich auch sehr vorsichtig mit dem Einsatz von Farbeffekten. Es ist wahnsinnig schwierig die richtige Entscheidung zu treffen und die Fehlerm¨glichkeiten sind einfach zu groß. Richtig schwierig werden Personenaufnahmen aus anderen Epochen. Der Aufwand ist gigantisch und von einem Fotografen alleine gar nicht zu stemmen, wenn das Ziel eine professionelles Bild ist. Das kann ein Team von Stylisten und Make-up Künstlern hinbekommen. Alleine das Suchen der richtigen Kleidung und Schminke sowie jemanden zu finden, der in der Lage ist, jemanden richtig, wie in dieser Epoche, zu frisieren ist gigantisch und meiner Meinung nach Spezialisten vorbehalten. In PS dann einen Farblook hinzuzufügen ist das wenigste.
Um anzufangen, kann mal 100% des Colorlooks Orange Teal sowie 50 % vom Look Filmstock 50 drüberlegen. Dann legt man wieder das nicht farbmanipulierte Bild darüber und spielt mit der Deckkraft. Eine andere Möglichkeit wäre, mit Verlaufsüberlagerungen zu arbeiten oder mit der Division von Farben. Das würde aber an dieser Stelle zu weit führen. Eine eigene Recherche von Vintage Fotos ist unumgänglich. Die Einstellung von Peter für die Nick collection ist wirklich nicht schlecht und spart Zeit. Ob diese Einstellung zum Bild passt, ist eine andere Sache.
Ich habe mal ein Holzboot an einem Strand fotografiert. Es waren keine anderen Elemente als das Boot und der Strand zu sehen. Diesem Bild wollte ich dem Look einer Uralt-Fotografie geben. Es hat nicht gepasst, weil man auf den ersten Blick gesehen hat, dass das Boot zwar alt aber nicht aus dem 19 Jahrhundert ist. Ein anderes Problem ist, dass die Objektive zur damaligen Zeit Fehler hatten, die wahnsinnig schwer zu simulieren sind. Denn vor dem Simulieren muss ich ja den Fehler erst einmal identifizieren. Unscharf ist nicht gleich unscharf. Ich habs jedenfalls noch nicht geschafft, vielleicht fehlt mir die Muße. Ich habs dann gelassen und in diese Experimente keine weitere Zeit mehr investiert.