Inhaltsverzeichnis
- *fotowissen Praxistest iPhone Kamera 2025 für Fotografen
- Wie gut ist das Smartphone für Fotos?
- Die iPhone Kameras im Praxis-Test 2025
- Die Kamera-App als Werkzeug
- Grenzen der Smartphone-Fotografie
- Die Objektive des iPhone im Test – Kritik
- Praxistest Schärfe der iPhone Objektive
- Vergleich APS-C 40 MP versus iPhone 16 Pro Max 48 MPG
- Makrofotos mit dem iPhone
- Kameradynamik
- Speicher des iPhones
- Fehlender Sucher
- Handhabung des Smartphones
- Manuelle Einstellungen iPhone
- Fazit: Das iPhone ist mehr Kamera geworden.
*fotowissen Praxistest iPhone Kamera 2025 für Fotografen
Wie gut ist das Smartphone für Fotos?
- Pro: Mit dem iPhone können wir hervorragend Fotos aufnehmen.
- Contra: Das iPhone hat seine kreativen Grenzen.
Die iPhone Kameras im Praxis-Test 2025
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Kontakt mit einem iPhone als Kamera. Damals war es mehr Kommunikation als ernsthafte Fotografie. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Inzwischen wirbt Apple offensiv mit dem Slogan „Shot on iPhone“ – und ich wollte es wissen: Wie gut ist das iPhone als Kamera? Kann es eine echte Alternative zur klassischen Sucherkamera sein?
Jahrelang habe ich mit einem iPhone 5 (8 Megapixel), 7 Plus (12 MP), 11 Pro Max (12 MP) und 12 Pro Max (12 MP) fotografiert. Und schon früh war klar, dass ich damit gerne fotografiere. Jetzt ist es ein iPhone 16 Pro Max im Praxistest 2025, welches in meiner Cargohose Platz gefunden hat. Und ich zücke es immer öfter, weil ich jetzt auch mit zwei der drei Kameras 48 Megapixel erhalte (ProRAW und RAW).
Der iPhone-Test für Fotografen zeigt: Es sind gute Fotos möglich!
Fotografieren im Format 3:1 für den *fotowissen Praxistest iPhone Kamera 2025. Diese Aufnahme gelingt fast identisch mit der tollen App 65×24 (die besten iPhone Apps für Fotografen), oder durch nachträgliche iPhone-Bildbearbeitung.
Die Kamera-App als Werkzeug
Wer ein iPhone in der Hand hält, hat nicht nur ein mächtiges Werkzeug für Kommunikation, Navigation und Unterhaltung in der Hand. Das Apple-Smartphone bietet auch eine beeindruckend schnelle Kamera. Die Bedienung ist intuitiv, der Autofokus flott, die Farben wirken auf dem Display brillant.
Aber – und hier kommt der Journalist in mir zum Vorschein – wie gut ist das Ergebnis wirklich? Ich habe das iPhone jahrelang bei vielen Spaziergängen, im Garten, bei Festen, und bei diversen Porträtshootings getestet. Der Praxistest mit dem iPhone 16 Pro Max produziert seit Monaten Fotografien in verschiedenen Fotogenren.
Und ich muss zugeben: Für viele Zwecke reicht die iPhone Kamera völlig aus. Besonders für Einsteiger ist es ein intuitives Werkzeug, das Lust auf mehr macht.
Allerdings enttäuscht mich der Porträtmodus immer noch. Der Portraitmodus simuliert eine Tiefenunschärfe, die vom Computer des Apple iPhone errechnet wird. Das ist auch beim neuesten iPhone noch immer Fehler behaftet und eine Krux. Sie sehen das, wenn Sie in ein Foto hineinschauen und es genau untersuchen. Leider ist das iPhone-Porträt auf dem großen Monitor, dem iPad oder auf einem Poster unbrauchbar.
Nie wieder Smartphone Portraits >>
Technisch bedingt liegt es daran, dass wir die Blende nicht wählen können. Immer zeigen die iPhone-Objektive eine große Schärfentiefe von weit vorne bis weit hinten. Das empfinden viele Menschen als besonders scharf und gut, aber das ist es nicht immer. Denn manchmal wollen wir, dass der Hintergrund unscharf ist, und dazu gibt es nur zwei Möglichkeiten, mit der iPhone Kamera:
- Wir gehen ganz nah ans Motiv heran. Das ist fast ausschließlich mit kleinen Fotomotiven möglich.
- Der ungenaue Portraitmodus.
Den Hintergrund können wir kaum² unscharf erhalten. Ein wirklich schönes Bokeh bleibt Kameras mit offenblendigen Objektiven vorbehalten.
Grenzen der Smartphone-Fotografie
Und schon sind wir im *fotowissen Praxistest iPhone Kamera 2025 bei den Grenzen der iPhone-Fotografie. Wer bei schlechtem Licht fotografiert oder mit gezielter Schärfentiefe arbeiten möchte, stößt an physikalische Grenzen. Auch beim Zoomen wird es kritisch – denn was aussieht wie ein riesiges Teleobjektiv, ist nach dem Fingerzoom nur ein digitaler Zuschnitt mit Qualitätsverlust.
Für mich als Fototrainer ist das iPhone ein wunderbarer Einstieg ins Thema Bildgestaltung. Wer mit dem Smartphone fotografiert, der lernt das Sehen. Und wer dann mehr will, greift irgendwann zur Sucherkamera. So wird das iPhone zur Brücke zwischen Neugier und Leidenschaft.
iPhone 16 Pro Max Technische Daten | ||
---|---|---|
Netzwerk | Technologie | GSM / CDMA / HSPA / EVDO / LTE / 5G |
Markteinführung | Status | September 2024 |
Gehäuse | Abmessungen | 163 x 77,6 x 8,3 mm |
Gehäuse | Gewicht | 227g |
Gehäuse | Materialien | Glas vorne (Corning-made glass), Glas hinten (Corning-made glass), Titanrahmen (Grad 5) |
SIM | SIM-Konfiguration | Nano-SIM + eSIM + eSIM (max. 2 gleichzeitig, international); eSIM + eSIM (8 oder mehr, max. 2 gleichzeitig, USA); Nano-SIM + Nano-SIM (China) |
Gehäuse | Schutz | IP68 staubdicht und wasserdicht (bis zu 6 m Eintauchung für 30 Minuten) |
Gehäuse | Zahlungsmethoden | Apple Pay (Visa, MasterCard, AMEX zertifiziert) |
Display | Typ | LTPO Super Retina XDR OLED, 120 Hz, HDR10, Dolby Vision, 1000 nits (typisch), 2000 nits (HBM) |
Display | Größe | 6,9 Zoll (17,53 cm) |
Display | Auflösung | 1320 x 2868 Pixel, 19,5:9 Verhältnis (~460 ppi) |
Display | Schutz | Ceramic Shield Glas (2024-Generation) |
Display | Always-On-Display | Ja |
Plattform | Betriebssystem | iOS 18, upgradebar auf iOS 18.3 |
Plattform | Chipset | Apple A18 Pro (3 nm) |
Plattform | CPU | Hexa-Core (2 x 4,05 GHz + 4 x 2,42 GHz) |
Plattform | GPU | Apple GPU (6-Kern Grafik) |
Speicher | Kartensteckplatz | Nein |
Speicher | Intern | 256 GB 8 GB RAM, 512 GB 8 GB RAM, 1 TB 8 GB RAM, NVMe |
Hauptkamera | Objektive | 48 MP, f/1.8, 24 mm (Weitwinkel), 1/1,28", 1,22 µm, Dual-Pixel PDAF, sensorbasierte OIS; 12 MP, f/2.8, 120 mm (Periskop-Teleobjektiv), 1/3,06", 1,12 µm, Dual-Pixel PDAF, 3D Sensor-Shift OIS, 5x optischer Zoom; 48 MP, f/2.2, 13 mm (Ultrawide), 0,7 µm, PDAF; TOF 3D LiDAR Scanner (Tiefe) |
Hauptkamera | Funktionen | Dual-LED Dual-Ton Blitz, HDR (Foto/Panorama) |
Hauptkamera | Video | 4K@24/25/30/60/100/120 fps, 1080p@25/30/60/120/240 fps, 10-bit HDR, Dolby Vision HDR (bis zu 60 fps), ProRes, 3D (räumlich) Video/Audio, Stereo-Tonaufnahme |
Selfie-Kamera | Objektiv | 12 MP, f/1.9, 23 mm (Weitwinkel), 1/3,6", PDAF, OIS, SL 3D (Tiefen-/Biometriesensor) |
Selfie-Kamera | Funktionen | HDR, Dolby Vision HDR, 3D (räumlich) Audio, Stereo-Tonaufnahme |
Selfie-Kamera | Video | 4K@24/25/30/60 fps, 1080p@25/30/60/120 fps, Gyro-EIS |
Sound | Lautsprecher | Ja, mit Stereo-Lautsprechern |
Sound | 3,5 mm Anschluss | Nein |
Konnektivität | WLAN | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, Tri-Band, Hotspot |
Konnektivität | Bluetooth | 5.3, A2DP, LE |
Positionierung | GPS | GPS (L1+L5), GLONASS, GALILEO, BDS, QZSS, NavIC |
Konnektivität | USB | USB Typ-C 3.2 Gen 2, DisplayPort |
Sensoren | Weitere Sensoren | Face ID, Beschleunigungssensor, Gyroskop, Näherungssensor, Kompass, Barometer, Ultra Wideband (UWB, Gen2), Notfall-SOS, Nachrichten & 'Find My' via Satellit |
Batterie | Typ | Li-Ion 4685 mAh |
Sonstiges | Farben | Black Titanium, White Titanium, Natural Titanium, Desert Titanium |
Preis | UVP | € 1.449,- 256 MB € 1.699,- 512 GB € 1.949,- 1 TB |
Tests | Display | 1796 nits maximale Helligkeit |
Tests | Batterie Laufzeit | 17:18h |
Die Objektive des iPhone im Test – Kritik
Das iPhone 16 Pro Max bietet drei Objektive: ein Ultraweitwinkel, ein Standardweitwinkel und ein Teleobjektiv mit 5-facher Vergrößerung im Vergleich zur Hauptkamera. Diese Objektive decken einen weiten Bereich ab und ermöglichen kreative Perspektiven.
In der Praxis zeigt sich jedoch: Die Qualität variiert je nach Licht und Objektiv deutlich.
Das Hauptobjektiv (Weitwinkel, 1x) liefert die beste Bildqualität, besonders bei Tageslicht. Das Ultraweitwinkel (0,5x) begeistert durch spannende Perspektiven, neigt jedoch zu Randunschärfen und Verzerrungen. Das Teleobjektiv (5x) erlaubt beeindruckende Nahaufnahmen, erreicht jedoch nicht die Bildqualität eines echten Teleobjektivs einer Systemkamera.
Alle drei Objektive zeigen beim Gegenlicht starke Blendenflecke und Überstrahlungen. So hart sich das anhört: Für die professionelle Fotografie sind alle drei iPhone-Objektive damit unbrauchbar.
Am schlimmsten jedoch wiegt die Tatsache, dass das Hauptobjektiv (1x) viel zu weitwinklig ist und das Teleobjektiv (5x) viel zu weitreichend ist.
Es fehlt ein hochauflösendes “echtes” Normalobjektiv mit etwa 50 mm kleinbildäquivalenter Brennweite. In der Praxis zeigt sich nämlich eine starke Verzerrung auch bei 24 mm Hauptobjektiv (1x), wenn wir damit Motive fotografieren. Und das Teleobjektiv ist kein Ersatz, weil es viel zu weitreichend ist.
Das iPhone 16 Pro Max Teleobjektiv als fünffaches Objektiv zu bezeichnen, ist ein Apple Marketinggag. Es ist nur etwa 2.2fach so lang wie ein Normalobjektiv.
iPhone 16 Pro Max Objektive, Technische Daten | |||
---|---|---|---|
iPhone 16 Objektiv | Max. Auflösung (Megapixel) | Brennweite ca. und Blende | Kleinbildäquivalente Brennweite¹ |
0,5x-Ultraweitwinkel-Kamera | 48 MP | Brennweite von etwa 2,22 mm Blende F1/2.2 | 13mm Superweitwinkel |
1x-Hauptkamera (Weitwinkel): | 48 MP | 6,7 mm Blende F1/1,78 | 24mm Weitwinkel |
5x-Teleobjektiv (bei Max-Modellen) | 12 MP | 15,66mm Blende F1/2,8 | 120mm Leichtes Teleobjektiv |
¹ Die kleinbildäquivalente Brennweite zeigt, wie das Objektiv des iPhone mit dem einer Kleinbildkamera (Vollformatkamera) vergleichbar ist. Ein Normalobjektiv hätte etwa 50mm kleinbildäquivalente Brennweite. |
Praxistest Schärfe der iPhone Objektive
Der Vergleich zwischen 12 MP und 48 MP in der iPhone-Kamera (ab iPhone 14 Pro) zeigt einen deutlichen technischen Fortschritt. Während frühere Modelle mit 12 Megapixeln oft an ihre Grenzen stießen, ermöglichen 48-MP-iPhone-Aufnahmen eine wesentlich höhere Detailtreue und Flexibilität beim Zuschneiden von Bildern.
Der Autofokus arbeitet präzise, jedoch wird von Apple auch mit 48 Megapixeln nicht die Bildqualität von einer Systemkamera erreicht. Das kann an den Objektiven, den Sensoren oder dem gesamten technischen Aufbau der Apple-Smartphones liegen.
Zum Vergleich hier die Fotos von einem iPhone 11 Max (12 MP) mit einer Sony RX100va Kompaktkamera (20 MP) und einer Canon R5 Vollformatkamera (45 MP):


Die 48-Megapixel-Auflösung der iPhone-Kamera revolutioniert nicht nur die Qualität der Aufnahme, sondern auch den Workflow in der mobilen Fotografie, da durch die erhöhte Auflösung mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung entsteht.
Vergleich APS-C 40 MP versus iPhone 16 Pro Max 48 MPG
Bei weniger Licht ist es schwieriger, mit dem iPhone zu fotografieren. Diese beiden Aufnahmen wurden mit ISO 1.600 aufgenommen und in Lightroom Classic mit identischen Einstellungen entrauscht. Der Vergleich der X-T5 (APS-C, 40 MP RAW) mit dem iPhone 16 (48 MP ProRAW) zeigt beim Ausschnitt klare Vorteile der Systemkamera:


Obschon der APS-C-Sensor der X-T5 “nur” 40 Megapixel bietet, ist die Aufnahme im Detail klarer als beim iPhone in voller Auflösung bei 48 Megapixeln. Beide Aufnahmen wurden leicht nachbearbeitet und mit gleichen Werten entrauscht. Schauen Sie sich die Schriften, das Logo und auch die Maserung des Holzes der Gitarre an, stellen Sie schnell fest, dass die X-T5 dem iPhone immer noch weit überlegen ist.
Der Praxistest der iPhone Kamera mit 48 Megapixeln zeigt in der 100% Ansicht immer noch eine artefaktähnliche Ansicht, wie auch schon bei den 12 MP-Auflösungen der vorherigen iPhone-Modelle.
Makrofotos mit dem iPhone
Makrofotos entstehen automatisch, sobald wir näher an ein Motiv herangehen.
Eine überraschende Stärke des iPhone ist die Makrofotografie. Dank der physikalisch bedingten großen Schärfentiefe (der in Wirklichkeit winzigen Brennweiten), gelingen erstaunlich scharfe Nahaufnahmen ohne spezielles Zubehör. Anders als bei klassischen Kameras, wo oft nur ein Millimeterbereich in der Schärfeebene liegt, zeigt das iPhone im Makromodus eine angenehme Schärfe vom vorderen bis zum hinteren Bildbereich.
Besonders beeindruckend ist, wie nah das iPhone an Motive herangehen kann – teilweise bis auf wenige Zentimeter. Für Aufnahmen von Blumen, Insekten oder kleinen Details im Alltag ist das Smartphone daher ein echtes Kreativwerkzeug.
Allerdings kann ein gutes Markoobjektiv als Zubehör auch noch diese Bildqualität verbessern. Mehr zum Thema Makrofotografie mit dem iPhone lesen Sie in unserem umfassenden Artikel:
iPhone Makro – Makrofotografie im Garten >>
Kameradynamik
Die Dynamik einer Kamera beschreibt, wie gut sie Details in hellen und dunklen Bereichen gleichzeitig erfassen kann (viel Licht und Schatten, kontrastreiche Szenen). Seit dem iPhone 15, da sind sich Experten sicher, hat sich die Sensor-Dynamik der iPhone-Kameras stark erhöht. Nachprüfbar ist das in diesem *fotowissen Praxistest nicht, da sich die Kamera nicht vollständig manuell einstellen lässt und sich weigert bei niedrigster ISO 54 eine Blendenreihe zu fotografieren.
Ein Trick holt allerdings dank Computertechnik im Gerät noch mehr aus den kleinen Sensoren an Dynamik heraus: Dank Smart HDR werden Schatten aufgehellt und Lichter gezähmt. Dennoch bleibt ein Unterschied zur echten Systemkamera. Besonders bei extremem Gegenlicht oder sehr kontrastreichen Szenen stößt das iPhone an seine Grenzen.
Eine Smart-HDR-Aufnahme dauert einige Sekunden, in denen wir das iPhone nicht wegziehen dürfen. Wer sein iPhone zu schnell wegnimmt, wird feststellen, dass die Aufnahme unscharf und verloren ist.
Speicher des iPhones
Ein oft unterschätztes Thema: der Apple iPhone-Speicher.
Fotos und insbesondere Videos in hoher Auflösung benötigen enorme Speichermengen. Wer viele Bilder schießt oder RAW-Aufnahmen erstellt, füllt die Kapazität eines iPhone schnell. Apple erlaubt uns immer noch nicht, das iPhone mit einer kleinen SD-Karte zu erweitern. Das allein wäre nicht ganz so tragisch, wenn der Speicher von Apple nicht unglaublich teuer wäre. Eine Alternative könnte die iCloud sein, wenn sie nicht jeden Monat hohe Kosten hinzufügen würde.
iPhone Auflösungen und Dateigrößen | ||||
---|---|---|---|---|
Megapixel | Auflösung (Pixel) | JPEG Dateigröße | HEIF Dateigröße | ProRAW Dateigröße |
12 MP | 4032 x 3024 | ca. 3 MB | ca. 3 MB | ca. 25 MB |
48 MP | 8064 x 6048 | ca. 10 MB | ca. 6 MB | ca. 95 MB |
Fehlender Sucher
Was viele Einsteiger erst spät bemerken: Das iPhone bietet keinen echten Sucher.
Wir fotografieren ausschließlich über das Display, was bei hellem Sonnenlicht schnell problematisch wird. Reflexionen und geringe Display-Helligkeit machen das genaue Komponieren und Belichten oft schwierig bis unmöglich.
Ein optischer oder elektronischer Sucher wie bei hochwertigen Kameras schützt vor Fremdlicht, ermöglicht ein ruhigeres Halten und lenkt den Blick gezielt aufs Motiv. Beim iPhone dagegen stören Umgebungslicht, Spiegelungen und manchmal auch die eigene Haltung den kreativen Prozess.
Nach den drei unzureichenden Objektiven ist der fehlende Sucher die größte Kritik an allen Smartphones. Am wenigsten verständlich ist die ständig reflektierende Displayoberfläche, die Apple vordergründig deshalb anbietet, weil die Bilder brillanter aussehen. Dennoch ist genau diese spiegelnde Fläche beim Fotografieren im Urlaub oder bei viel Licht das größte Problem.
*fotowissen-iPhone-Tipp: Schatten Sie das Display beim Fotografieren mit der Hand ab oder suchen Sie bewusst schattige Plätze. Drehen Sie sich in ihren eigenen Schatten. Alternativ hilft eine Display-Helligkeit auf Maximum – beachten Sie aber den höheren Akkuverbrauch.
Handhabung des Smartphones
Die Bedienung eines iPhone als Kamera ist intuitiv und damit schnell erlernbar. Dennoch bringt die Form des Smartphones Einschränkungen mit sich. Ein iPhone ist flach und hat keinen Kamerahandgriff. Das macht es leicht transportierbar, aber schwieriger stabil zu halten, insbesondere bei einhändiger Bedienung oder bei längeren Belichtungszeiten.
Das Halten des iPhone als Kamera erinnert an das Halten einer Tafel Schokolade.
Ohne Griff oder Sucher fehlt die natürliche Stabilisierung, die Kameras bieten. Verwacklungen können die Bildqualität beeinträchtigen, vorwiegend bei wenig Licht oder beim Zoomen. Zubehör wie eine kleine Halterunge, Griff, Stativ, Gimbal oder Selfie-Stick können hier helfen, sind aber oft zu umständlich oder zu groß im Alltagseinsatz.
Manuelle Einstellungen iPhone
Die automatische Kamera-App des iPhone liefert gute Ergebnisse – solange die Lichtverhältnisse ideal sind. Wer jedoch mehr Kontrolle über seine Aufnahmen möchte, stößt schnell an Grenzen.
In der Standard-App sind nur wenige manuelle Eingriffe möglich: Belichtung und Fokus können angepasst werden, ISO-Wert oder Verschlusszeit lassen sich dagegen nicht direkt steuern.
Erweiterte manuelle Einstellungen werden erst durch Drittanbieter-Apps wie ProCamera, Fjorden oder Lightroom Mobile möglich. Damit können Sie ISO, Belichtungszeit, Weißabgleich und Fokus in einem sehr begrenzten Rahmen setzen – fast wie bei einer echten Kamera.
Leider – und jetzt kommt der nächste Downer für ambitionierte Fotografen – ist der manuelle Eingriff nur in sehr beschränktem Umfang möglich. Ab bestimmten Belichtungszeiten werden durch das Apple-Smartphone wieder andere ISO eingestellt, als manuell gewählt wurden.
Der Computer bestimmt hier schon überwiegend unser Handeln. Eine freie manuelle Bedienung wird durch Apple ausgeschlossen.
Zusätzlich bleibt die größte Einschränkung bestehen: Die Blende der iPhone-Objektive ist fix und kann nicht manuell verstellt werden. Damit bleibt die kreative Steuerung der Schärfentiefe unmöglich.
Anmerkung: Das sind gute Nachrichten für Kamerahersteller, die seit Jahren im Dornröschenschlaf verharren, anstatt die Kritik positiv für Ihre Kameras zu nutzen. Miserables Marketing der Kamerahersteller, was man Apple mit Sicherheit nicht nachsagen kann.
Fazit: Das iPhone ist mehr Kamera geworden.
Das iPhone als Kamera im Alltag
Das iPhone ist eine beeindruckende Kamera, wenn es darum geht, unkompliziert und schnell Momente festzuhalten. Die Bildqualität bei Tageslicht, die einfache Bedienung und die kompakte Größe machen es zu einem praktischen Begleiter für unterwegs.
Allerdings stößt das Smartphone dort an seine Grenzen, wo ambitionierte oder professionelle Fotografie beginnt. Diese wesentliche Kritikpunkte bleiben bestehen:
- Die Objektive sind Kompromisse: Die Hauptkamera ist zu weitwinklig, das Tele zu extrem, ein Normalobjektiv fehlt völlig.
- Der fehlende Sucher erschwert präzises Arbeiten: Besonders bei Sonnenlicht wird das Fotografieren zur Geduldsprobe.
- Die optische Qualität reicht nicht an echte Sucherkameras heran: Gegenlichtempfindlichkeit, fehlende gezielte Tiefenunschärfe und limitierte Dynamik bleiben Schwächen. Immer noch sind Blendeneinstellungen unmöglich. Die Schärfe reicht nicht an die einer Kompaktkamera wie der Sony RX100V heran (20 Megapixel). Noch schwerer wird es für das Apple-Smartphone, wenn wir es mit eine APS-C-Kamera, Vollformatkamera oder gar Mittelformatkamera vergleichen.
- Die Handhabung erinnert ohne Zusatzgriff an das Halten einer Tafel Schokolade.
- Manuelle Steuerung ist nur in beschränktem Rahmen möglich. Apple schaltet selbstständig den Computer ein, wir werden blockiert.
- Sport, Action und Wildlife sind keine Domainen des iPhones.
Trotz dieser Kritik kann das iPhone für viele Anwendungen eine wertvolle Kamera sein: für den schnellen Schnappschuss, die Dokumentation des Alltags oder kreative Projekte auf engem Raum. Wer gezielt fotografieren und gestalten möchte, wird eines Tages zur Kamera mit Sucher und Wechselobjektiven greifen wollen.
Am Ende ist das iPhone mehr Kamera, als man denkt – aber eben kein Ersatz für echte fotografische Werkzeuge.
Mein Tipp: Nutzen Sie das iPhone als kreatives Werkzeug. Begrenzen Sie sich bewusst, denken Sie in Serien, üben Sie Bildkomposition – und lassen Sie sich überraschen, was möglich ist.
Bleibt die Frage: Wie oft setzen Sie Ihr iPhone als Kamera ein? Kommentar >>
Weiterführende Artikel zum iPhone als Kamera
iPhone Makro – Makrofotografie im Garten >>
Die besten iPhone Foto Apps für Fotografen – Kreativ RAW >>
iPhone Fotografie für Profis: Optimale Foto-Techniken >>
Tipp: Das iPhone Pro Max ist derzeit besonders günstig zu bekommen:
Gebrauchte Smartphones lassen sich oft günstig erwerben – auch über Amazon. Ich selbst habe meine beiden letzten iPhones, das 7 Pro Max und das 12 Pro Max, gebraucht gekauft und jahrelang zufrieden genutzt.
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© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – *fotowissen Praxistest iPhone Kamera 2025 – Wie gut ist das Smartphone für Fotos?
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Lieber Peter, ich finde den Vergleich iPhone zu Kamera letztlich unfair, wenn man eh zu einer Gattung geneigt ist: Ackergaul oder Rennpferd? Sorry, ich nutze beide Gerätschaften zum Fotografieren und möchte auf auf nichts verzichten, würde mir aber bei vielen Kamera Herstellern die Entwicklungen wünschen die zB Apple bietet anstelle neuer Bajonette samt 3x so teuren Objektiv Serien. Mit verpixelten Grüßen vom Bodensee pp
Hallo Peter Paul,
Gerade für Smartphone Besitzer ist doch interessant, was ein Smartphone von einer Sucherkamera unterscheidet. Es ist doch kaum so intensiv und detalliert irgendwo wie bei *fotowissen aufgebröselt.
Was ist denn daran unfair? Im Gegenteil, der Artikel macht weder das eine noch das andere schlecht, klärt nur wo Unterschiede sind. Das ist doch klasse recheriert und auf den Punkt gebracht. Was spricht denn dagegen? Oder hast Du schon mal irgendwo so detailliert einen Qualitätsvergleich bei ISO 1.600, bei Gegenlicht gelesen? Ich nicht. Und wo wir gerade dabei sind: Mir ist nicht klar, warum sich Menschen bei solch einem kontruktiven Beitrag nicht für die viele Arbeit bedanken, sondern von „unfair“ reden. Das passt doch gar nicht zu Dir und Deinem wirklich netten Wesen.
Herzlich, Peter R.
Lieber Peter, es ist doch nicht unfair von dir, denn für mich sind es 2 Paar Stiefel, die ich beide mag, die blitzschnelle Variante iPhone (die du echt gut beschrieben hast) und die auch aufwendiger zu bedienende per Gehäuse und Wechsel Objektiven, nur vergleichen würde ich nicht, warum auch? Du weißt wie sehr ich deine Arbeit schätze und bitte dich, meine Bemerkungen richtig einzuordnen, ich habe in meinen Berufsjahren für exakt vergleichbare Aufnahmen auch zu unterschiedlichen Zeiten immer nur eine Makrobrennweite und den fixen Blitz an der SLR/dSLR verwendet zur Dokumentation und fühle mich heute losgelöst mit dem aktuellen iP16PM sauwohl, auch wenn ich die Bewerbung mit 48MPI irreführend finde! In diesem Sinne und in fotografischer Freundschaft, denn jede Familie hat schöne Töchter :-) pp
Alles gut, Peter Paul.
Guten Tag Herr Roskothen, ich danke Ihnen für diesen fundierten und differenzierten Vergleich. Richtig eingeordnet, bringt er auch den gestaltenden Hobbyfotografen echt weiter. Ihre Vergleichfotos zeigen, dass die weit überwiegende Zahl dieser Fotografen mit den neuesten iPhones ausreichend bedient sein dürften, unter Vorbehalt der von Ihnen meines Erachtens richtig aufgezeigten Grenzen. – Bei dieser Gelegenheit: Ich teile Ihre Auffassung betr. “Bedienverständlichkeit” der heutigen Sucherkameras, deren technische Möglichkeiten ohne Studium eines zusätzlichen Handbuchs (z.B. Bildnerverlag) gar nicht mehr richtig ausgenützt werden können.
Guten Tag Herr Lauri,
Ihr Feedback ist wichtig für mich, vielen Dank für Ihren Kommentar.
Herzlich Peter R.