Vier Fotografinnen und Fotografen zogen los zum *fotowissen Fotowalk Düsseldorf Straßenfotografie. Was dabei herauskam, zeigen die Fotos und Berichte:
Inhaltsverzeichnis
Das Streetfoto, das ich nicht gemacht habe – Kira Crome
Es ist dieses Knacken, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Das Geräusch von brechenden Knochen übertönt den Großstadtlärm und das Röhren des SUVs, der die Taube überfährt. Der Mann, der ihr eben die Reste von seinem Dönerbrot hingeworfen hat, reißt die Hände vors Gesicht. „Ist das fies“, ruft er aus und schaut mich an. Unsere Blicke verknoten sich für einen Moment und ich sehe die gleiche ungläubige Bestürzung, die ich empfinde. Ich bemerke ein Schimmern in seinen dunklen Augen und denke: Was für ein Motiv! Aber ich hätte ja schlecht meine Kamera zücken und „Halt mal den Blick! Übrigens, ich mache Streetfotos, ist okay oder?“ sagen können. So banne ich den Ausdruck auf meine innere Festplatte und wünsche mir, dass irgendwo jemand um diese weiche Seite an ihm weiß, die Goldkette, Tattoo, Muscle-Shirt und zur Schau gestellten Bizeps Lügen straft.
Ich beschließe, die Anonymität der Stadt zum Thema zu machen. Motive gibt es reichlich auf unserer Strecke. An jeder Ecke öffnet sich ein neuer Mikrokosmos für sich. Spannende Szenen im Bild einzufangen, finde ich nach wie vor schwierig. Am schönsten sind neben viel Fotografie die Gespräche mit den anderen zwischendrin, über Gestaltungsideen, Motive, Lebenswege, Lieblingsplätze, Regenschirme. Am Ende war es ein herrlich netter Nachmittag – herzlichen Dank, Geraldine, Peter und Frankie!
Was macht eigentlich ein gutes Straßenfoto aus? – Frank Hans
Die Vorgaben:
Kreative Selbstporträts, Silhouetten, Silhouetten mit Strahlenkranz, Vom Schatten ins Licht, Alles über Farbe, Menschen andeuten, Wasserspiegelung,
Herabschauen, Froschperspektive…mit genau diesen Vorgaben konfrontierte mich Peter, als wir uns (Kira Crome, Geraldine Roskothen und Peter Roskothen) in Düsseldorf (meine Geburtsstadt) trafen um uns einen Tag mit der Straßenfotografie auseinander zu setzen.
Als ich den Zettel mit diesen Vorgang las, konnte ich mal so gar nichts damit anfangen, wie auch, ich bin Natur und Tierfotograf.
Kira und ich waren noch mit den Vorgaben beschäftigt, als Peter, bei einer Tasse Kaffee in einem Bistro, sofort die Kamera zückte und auch schon die ersten Motive im Sucher hatte, oh Gott hier geht es direkt zur Sache.
Nach einer kurzen Einweisung von Peter, an welche Regeln die Straßenfotografie gebunden ist, sind wir dann auch los gezogen.
Kamera im Anschlag und ich sehe rein gar nichts, was Straßenfotografie angeht, also meine Strategie, dem Profi (Peter) vorgehen lassen und schauen was er so als Motive entdeckt.
Schnell habe ich gemerkt, das mir jegliche Erfahrung und auch das Auge fehlt, jedoch mein Ehrgeiz geweckt war, schließlich wollte ich lernen, in Form von Motive erkennen.
Immer wieder zog ich den Zettel mit den Vorgaben aus meiner Tasche, jedoch war das irgendwie zu theoretisch, also Zettel weg und machen.
Während ich durch den Sucher, versuchte Motive zu erkenne, löste ich natürlich auch aus, aber was macht eigentlich ein gutes Straßenfoto aus?
Das wusste ich in diesem Moment nicht wirklich.
Fazit von diesem Tag:
Die Straßenfotografie ist so breit aufgestellt, dass kreative Fotografen sich unendlich austoben können, unzählige fantastische Situationen warten nur darauf still gelegt zu werden, in Form eines Fotos.
Das andere Fazit:
Peter wollte einen „richtigen guten Kaffee“ trinken, da es meine Heimat ist, hatte ich natürlich sofort eine Idee, wo es wirklich guten Kaffee gibt, also sind wir vier dort hin, naja was soll ich sagen, an diesem Tag war die Kaffeemaschine defekt, in der Not machte man uns Kaffee der diesen Titel nicht verdient hatte und so haben wir den schlechtesten Kaffee der Stadt bekommen….super das ich mich so gut auskenne in meiner Stadt;-))))
Hey Ihr Lieben, war ein klasse Tag mit Euch….haltet Euch grade…Frankie ?
Staßenfotografie Düsseldorf – Geraldine Roskothen
*fotowissen On Tour – Straßenfotografie Düsseldorf – Tour mit Freunden – Peter Roskothen
Was mich extrem stört, ist die typisch deutsche DSGVO, ohne die wir sicherlich tolle Fotos von Menschen machen würden. Und das schreibe ich der miserablen Politik in Deutschland auf die Fahne, die diese Kunst und Kultur damit fast vollständig auslöschte. Wer Straßenfotografie mag, der sollte im Ausland fotografieren.
Es bleibt ein wunderbarer Tag mit Freunden. Schon deshalb hat es sich gelohnt. Dank an Kira, Franky, meine Frau und die Rheinbahn Düsseldorf.
Die Fotos mit Rheinbahn Motiven haben wir mit freundlicher Genehmigung der Rheinbahn Düsseldorf geschossen. Vielen Dank für die Erlaubnis!
Webseite Kira Crome: Ecocontent >>
Webseite Frank Hans: Naturgesichtet >>
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Guten Morgen in die Runde,
und vielen Dank für den Street-Report!
Es ist ein klasse Querschnitt eines wohl auch schönen Tages geworden. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass die Ergebnisse veröffentlicht genau jetzt und hier zu finden sind.
Im Zusammenhang mit den jeweils persönlichen Gedanken und Hintergründen entsteht so ein Beitrag, der in diesem Stil seinesgleichen sucht. Diese Art Publikation nimmt Hemmnisse. Es zeigen sich die kleinen Hürden von Zweifeln, Problemen und Unwägbarkeiten, die “Street” so mit sich bringt, und ich finde sowas Mut machend.
Die o.g. Vorgaben für den Tag finde ich “sportlich”, die Ergebnisse sind ja auch dementsprechend weit gefächert ausgefallen, und ich möchte in meinem Fazit diesmal nichts relativieren, sondern mich für (m)ein einziges Lieblingsfoto von allen entscheiden. Es ist das fünfte Foto von Geraldine Roskothen. Diese Foto reizt. Ich habe bisschen gebraucht, um die Bildanteile zuzuordnen. Den obere Teil in seiner spannenden Architektur mit dem Herrn finde ich mega gelungen. Was ist das? Ein Spiegel, oder ein Plakat? Und ganz wunderbar noch der erkennbare Fotograf, der die Treppe hinab geht. Für meinen Geschmack ein Knaller-Foto!
Für die tollen Beitragsbilder und die teils intimen Gedanken
einen herzlichen Dank euch/ihnen allen!
Freundliche Grüße aus Siegen,
Dirk Trampedach
Lieber Dirk,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Rückmeldung zu meinem Bild, die ich sehr wertschätze :-). Das Thema Streetfotografie finde ich superspannend, die (DSGVO-gerechte) Umsetzung superschwer. Viele Bilder mussten trotz Bemühung wegen Erkennbarkeit aussortiert werden. Die meiste Zeit ist Spontanität gefragt – eine Szene ergibt sich, da muss schnell abgedrückt werden, man kann sich keine lange Überlegung oder Fummelei mit der Kamera erlauben. Ab und an wartet man aber vergebens auf eine Zusammensetzung, die leider nicht zustande kommt. Herausforderung über Herausforderung, die aber auch Spaß machen! An dieser Stelle mit etwas Verspätung noch ein herzlicher Dank an Kira, Frankie und Peter für den schönen gemeinsamen Tag. Auf ein nächtes Mal (mit besserem Kaffee ;-) ), LG Geraldine