Empfohlen Vorwort und Editorial *fotowissen-Newsletter - Wertvoll

*fotowissen Editorial zum 28. März 2021

Liebe Leserin, Lieber Leser,

diese Woche erwarten Sie diese *fotowissen-Themen:

  • Persönliche Worte zur Technik die versagt
  • *fotowissen Bild der Woche Mond-Kraniche
  • Fujifilm GFX 100S – Die eierlegende Wollmilchsau?
  • Foto-Themenwanderung: Wasser!
  • Die fotografische Kunst zu Sehen

Persönliche Worte zur Technik die versagt

Die letzten zwei Wochen waren voller vertaner Zeit. Immer wieder funktionierte Technik nicht. Zuerst funktionierte das Dovolo-WLAN nicht mehr. Alle Devolo-Steckdosenadapter streikten gleichzeitig. In keinem Raum unserer Behausung war irgend etwas erreichbar. Es dauerte ungefähr drei Stunden, bis alle Adapter via Reset und Neuanmeldung wieder funktionierten. Ich fluchte ganz gut.

Als nächstes versagte das htc-Smartphone seinen Dienst. Meine Frau und ich verbrachten zwei Stunden damit, das Google-Anmeldekonto wiederherzustellen. Ein einfaches Passwort-Reset funktionierte erst nicht, dann war es die Anmeldung, die immer wieder im Nirwana endete, bevor wir uns nach zwei Stunden immerwiederkehrenden Frustes endlich aus dem Google-Konto abmeldeten, um es erneut zu versuchen. Wir fluchten im Duett über die unnötig verlorene Lebenszeit.

Zwei Tage später versagte das htc-Smartphone vollständig, auch in Sachen Wiederherstellung. Zwar hatte ich mit der htc-Software ein Backup erstellt, aber das wurde gleich beim Einstecken des Telefons mit der neuen Sicherung überschrieben. Nicht erst seitdem bin ich ein Fan vom Apple iPhones (auch wegen der Kamera-Apps) und habe das htc nach etwa +7 Jahren Nutzung dem Verwerten zugeführt. Zugegeben, es hat lange durchgehalten. Mein iPhone 7+ funktioniert nach fünf Jahren noch, auch mit Backup. Noch länger hat mein MacPro von 2009 durchgehalten und erfüllt selbst mit 100 MP-Fotos aus einer geliehenen GFX 100S noch hervorragend und fehlerfrei seinen Dienst. Wer mir jetzt erklären möchte, dass die Ausgabe sich nicht gelohnt hat, der mag mir die gesparte Lebenszeit in Geld aufrechnen.

Auf dem Leuchttisch im Fotostudio fotografierte ich diese Woche via Tethering mit Capture One Strunk-Tomaten. Dabei streikte Capture One 20 mit der Fujifilm X-T4 in Sachen Fokussierung. Ich dachte, dass es mit einem 20 Minütigen Capture One Upgrade von V20 auf V21 getan wäre, aber weit gefehlt. Auch das Firmware-Upgrade der X-T4 (20 Minuten) brachte keinen Erfolg. Ich rannte entweder die Treppenstufen rauf und runter, weil ich eine leere SD-Karte sucht, oder weil ich ein Kabel austauschte, – Sie erraten es schon – erfolglos. Am Ende verzichtete ich auf die X-T4 und schoss die Makrofotos im Tethering mit der X-T3. Das funktionierte.

Vergangene Tage musste ein Windows-Update auf den PC aufgespielt werden. Sie ahnen es: Technik die versagt. Zwar funktionierte das Microsoft-Update, aber nicht mehr die Verschlüsselung meiner wichtigen Daten. Die Software dazu ließ sich nicht mehr starten. Mir dämmerte, dass ich auch nicht mehr an meine eMails oder andere wichtige Unterlagen herankam. Um die Aufgabe zu erledigen, musste ich erst in einem 30 minütigen Marathon die verantwortliche Software upgraden (kostenpflichtig), um festzustellen, dass es ab diesem Jahr nur noch ein Abo der Software gibt. Ich habe noch eine Vorgängerversion zur einmaligen Lizenzierung gefunden, bevor ich wieder korrespondieren konnte. Vertane Lebenszeit etwa 2 Stunden.

Spotify auf einem Radio via Bluetooth abzuspielen, versagt seit Jahren immer wieder. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich darüber fluche :-). Was auch immer uns an tollen technischen Features angeboten wird, es versagt und kostet unsere Lebenszeit. Ich habe mir in den letzten Monaten die kleinen Kompaktanlagen mit Plattenspieler und CD-Spieler zurück gewünscht, die immer aber auch immer funktionierten.

Das programmierte Heizungsventil musste übrigens auch vor 10 Tagen repariert werden. Das Potentiometer für die Einstellungen war korrodiert. Irgendwie ist das mit den manuellen Ventilen nie passiert :-).

Der *fotowissen-Server war erst diese Woche ohne Funktion. Einen halben Tag lang bekamen Sie als Leser die Meldung, dass irgendwas nicht funktionierte Es hat einen ganzen Tag gedauert das wieder vernünftig in Gang zu bringen und wird noch etliche Tage dauern, den Fehler dauerhaft zu beheben (zu viele Dateien auf dem Server, die die Rechenlast durch das Backup vollständig auslasten).

Dass mir totalversagende Politiker die Lebenszeit klauen, weil ich bei jeder Webseite irgendwelche Cookie-Warnungen bestätigen muss, ist nur eine der Verfehlungen von Beamten, die nicht mehr in der Realität leben. Ein Freund von mir hat auf seiner Webseite einen Tag lang die Warnung gegen den Kauf einer Waschmaschine ausgetauscht. Er wäre reich geworden, wenn er es ernst gemeint hätte.

Als Fazit zur versagenden Technik möchte ich oft genug nur eins: Zurück in die Vergangenheit, in der ich jahrzehntelang ohne den Quatsch auskam, der Lebenszeit frisst. Nein, auf das Internet möchte ich nicht mehr verzichten, aber was ich in jedem Falle vermeiden werde, sind Smartfunktionen im Haus, wie eine ferngesteuerte Rollade oder noch mehr Quatsch über WLAN oder Bluetooth. Mir reicht schon der Schrott, den die japanischen Hersteller in ihren Kameras zur Synchronisierung mit dem Smartphone unterbringen (und den ich mich seit Jahren zu nutzen weigere).

Meine Lösung lautet: Weniger Elektronik ist mehr. Jedes Auto ohne riesiges Display werde ich vorziehen. Im Haus werde ich versuchen die Technik zu begrenzen. Am liebsten wären mir Netzwerkstecker in jedem Raum, aber unser Haus wurde dafür nicht gebaut. Devolo kann ich auch nicht empfehlen, das muss jede Woche einmal aus der Steckdose und wieder rein. Ich hasse es auf diese Weise Lebenszeit zu verlieren und möchte manchmal nur noch mit irgendeiner Kamera raus in die Natur. Und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass in den Kameras keine Smartphones verbaut sind und die Dinger einfach funktionieren (wenn ich vom Tethering mit der X-T4 mal absehe). Ich kann jetzt verstehen, warum Leica in einer Q2 Monochrom (eine Traumkamera für Schwarzweiß-Fotografen) auf einfache Menüs ohne viel Brimborium setzt und warum ich Apple Rechner liebe, bei denen sogar das Backup funktioniert.

In jedem Falle werde ich Dinge in meinem Leben vorziehen, die reibungslos funktionieren. Dazu gehört auch meine akustische Gitarre, die ich seit 9 Monaten spiele, ein Plattenspieler (muss ich noch besorgen), ein älteres Auto ohne Smartfunktionen (nutze ich) und normale Lichtschalter ganz ohne Schnickschnack. Meine Erkenntnis aus den letzten Wochen ist, dass mehr oft weniger ist und ich Mechanisches dem Elektronischen vorziehe. Dem Himmel sei Dank haben mich die Kameras dieser Welt selten im Stich gelassen (es gab da mal eine Canon 20D auf einer Hochzeit, aber die hatte eine Menge Auslösungen / ich habe immer ein Backup-System). In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wunderbare Zeit, nicht ohne das Internet, aber hoffentlich möglichst wartungsfrei. Gutes Licht und beste Gesundheit ebenfalls,

Ihr Peter

 

Das *fotowissen Bild der Woche Mond-Kraniche

Ich bitte Sie um Ihren Kommentar für dieses wunderbare Foto der Mond-Kraniche (ab 28.03.2021):

*fotowissen Bild der Woche Mond-Kraniche >>

 

Fujifilm GFX 100S – Die eierlegende Wollmilchsau?

Dank meinem geschätzten Co-Autoren und Fotografen David Klammer, können wir auf einen weiteren Erfahrungsbericht zur GFX 100S zurückgreifen:

Fujifilm GFX 100S – Die eierlegende Wollmilchsau? >>

 

Foto-Themenwanderung: Wasser!

Und wieder ein wunderbarer philosophischer Beitrag meines geschätzten Fotokollegen Dirk Trampedach, der fern von Technik in den Fotografien schwelgt. Bitte unbedingt lesen und kommentieren, danke:

Foto-Themenwanderung: Wasser! >>

 

Die fotografische Kunst zu Sehen

Immer wieder werde ich auf die Kunst zu Sehen angesprochen. Ich gebe endlich Antwort auf das Thema, wie Sie Ihre Kunst zu Sehen und zu Entdecken ausbauen. Danke auch an die ausführlichen und wunderbaren Kommentare, die jetzt schon unter dem Artikel verewigt sind (Großen Dank an DWL, Andreas, Dirk):

Die fotografische Kunst zu Sehen >>

 

Die Fotothemen der letzten Woche

Diskussionen um Nikon >>

Frühlingsfotos selber machen >>

Capture One Update 14.1 neue Funktionen >>

Capture One 21 Upgrade 30 % Rabatt >>

Luminar AI Version 1.2 Update 2 >>

Bild der Woche “Wann geht’s endlich wieder rund?” >>

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog). Im Fotoblog helfen wir Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorne zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine ganz eigene Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

10 Kommentare

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  • Lieber Peter,

    Fritzbox ist gewissermaßen das „ apple bzw fujifilm im Router- Bereich“… einfach jetzt kaufen und Ruhe ist…

    Ich habe in meiner Wohnung auch bewußt nur mechanische Thermostaten… seit Jahrzehnten funktionieren die einfach so… aber vor einigen Tagen hat mein Energieversorger den alten. Pannenfreien Stromzähler ohne mein Einverständnis gegen einen „smarten“ digitalen Stromzähler umgetauscht… ich ahne Schlimmes, was da auf mich in Zukunft zukommt…

    Mein Auto ist fast 20 Jahre alt, trotzdem extrem umweltfreundlich, weil es seiner Zeit weit voraus war. Löuft auch nach 360.000 km noch einwandfrei, rostet nicht, weil aus Aluminium. Und das ganz ohne online-Anbindung zum Hersteller…

    Die technische Innovation kennt drei Phasen:
    1) Die Phase der (unberechtigten) Euphorie
    2) Die Phase der Ernüchterung
    Und schliesslich zu guter Letzt:
    3) Die Phase des Realismus…

    ;-)

    Ich spare übrigens extrem viel Lebenszeit, weil ich weder bei facebook, whatsApp noch anderen asozialen Medien angemeldet bin.
    Internet, email, und SMS sowie ein solides smartphone und das apple-Universum (auch, wenn das ebenfalls nicht perfekt ist, aber vergleichsweise Nutzerfreundlich) reichen völlig zum Überleben.

    In diesem Sinne

    Beste Grüße
    DWL

  • Hallo Peter,

    es ist einfach nicht alles fortschrittlich, was uns so als solches angedreht wird. Mal kosequent zu Ende gedacht, zeigen sich nicht gerade selten die Rückschritte des Fortschritts. Leider kostet es oft mehr Energie, sich dem zu widersetzen, als es über sich ergehen zu lassen, von daher freue ich mich über jede Geschichte, in der der gesunde Menschenverstand die Oberhand behalten darf. Dinge zu nutzen, ohne sich ihnen auszuliefern, ist eine ganz brauchbare Vorgehensweise.

    Dir ein entspanntes Wochenende ;-)

    Liebe Grüße, Dirk

  • Sehr geehrter Herr Roskothen,

    Der größte Burnout wird wohl Autonomes Fahren im E-Auto sein !!! Die Lebenszeit die Menschen in Zukunft verbraten werden wird wohl ein einziges Horror Szenario werden.

    Liebe Grüße
    Patrick Weydmann

    • Autonomes Fahren wäre der einzige Grund für mich, ein neues Auto zu kaufen.
      Ziel eingeben und die Reisezeit sinnvoll für sich selber zu nutzen, ist wie von einem eigenen Chauffeur bedient zu werden. Was für ein enormer Gewinn an Lebenszeit!

      Beste Grüße
      DWL

      • Ich habe die Tage autonomes Fahren genossen. Frankfurt – Hamburg – Frankfurt.

        … Mit der Bahn. :-)

  • Lieber Peter, hübsches Tutorial – da kann ich Dir nur recht geben – Technik, die funktioniert, ist wunderbar – alles andere kann weg. Viel Freude künftig ohne die teuren Zeitfresser – Herzlich Michael

  • Lieber Herr Roskothen,
    vielen Dank für den erfrischenden Beitrag. Viele dieser Funktionen sind für mich “Schmuck am Nachthemd” und wie Sie treffend beschrieben haben Zeitfresser. Ich muss mich nicht aus dem Hotel im Urlaub” mit meinem Kühlschrank zu Hause unterhalten”.
    Einzig die Fernbedienung meiner Fuji X-T20 mit dem iPhone nutze ich sehr gern. Sie ist nicht perfekt, funktioniert aber. In Sachen Mac und iPhone kann ich Ihnen nur zustimmen, ich lebe windowsfrei und vermisse nichts.
    Ich freue mich schon auf das nächste Editorial.
    Viele Grüße
    Wilfried Babutzka

  • Lieber Peter,
    dein heutiger Newsletter spricht mir aus der Seele… weniger ist tatsächlich mehr!
    Heute hat mich meine X-T2 mit einer diffusen Fehlermeldung daran gehindert Bilder von heutigen Ausflug aufs Smartphone zu übertragen. Zugegeben: Ein langer Blick in die Bedienungsanleitung hätte vllt das Problem gelöst ( rmf = read manual first). Aber da wäre noch mehr Lebenszeit nötig gewesen.
    Es lebe der VW Käfer und meine alte Praktica, beide ohne Strom!

    Grüsse an den Niederrhein
    Marco

  • Ich erinnere mich noch an die Studien und Versprechungen zum “papierlosen Büro, Dank PC”. LACH

    Neben den Gaps der Prozessoren haben wir leider auch die Probleme durch weniger Nachhaltigkeit und mehr Obsoleszenz (auch bei Apple – siehe die Millionenstrafe in Frankreich).

    Die beste Kamera ist die, die man bei sich hat. Im Gegensatz dazu, ist das am wenigsten Reparaturanfällige Produkt, das was man nicht hat.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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