Inhaltsverzeichnis
Fotografieren in Berlin und Potsdam – Der Foto-Reiseführer
Die meisten von uns kennen Reiseführer und Fotobücher. Doch dieses Buch ist eine Kombination aus beidem und daher besonders für den engagierten und reisefreudigen Fotografen zu empfehlen. Erzählt Fotografieren in Berlin und Potsdam doch die wichtigen Details zur Geschichte (und Geschichtchen), nennt interessante Plätze (zum Fotografieren) und gibt auch noch direkt Tipps, zu welcher Uhrzeit die Sehenswürdigkeiten in welchem Licht erstrahlen. Tipps zur Unterbringung, Restaurants etc. sucht man jedoch vergeblich.
Als passionierte Leserin von Reiseführern war ich sehr neugierig auf das Buch! Da demnächst eine Kurzreise nach Berlin ansteht und ich schon lange den Reiseführer nach allen interessanten Locatians durchforste, kam der Foto-Reiseführer Fotografieren in Berlin und Potsdam genau zum richtigen Zeitpunkt.
Im gewohnten qualitativ hochwertigen Rheinwerk-Design bringt uns Harald Franzen Berlin und Potsdam näher. Auf 363 Seiten führt er uns durch die Stadt und fasst intelligent die interessanten Locations geografisch in einem Kapitel zusammen.
Neben der Lage im Stadtgebiet (immer in der kleinen Karte gekennzeichnet), nennt Harald Franzen die Adresse, mit welchen öffentlichen Verkehrsmitteln man dorthin gelangt und gibt noch Infos zu Öffnungszeiten. Meist fehlt ein entsprechender Link zu der jeweiligen Sehenswürdigkeit ebenfalls nicht, so dass man sich dort mit weiteren Informationen versorgen kann. Diese Details sind in dem kleinen grün hinterlegten Kästchen direkt zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden.
Jedes Kapitel fängt als Reiseführer an, um dann als Fotobuch nachzulegen. Welche Location ist besonders interessant, zu welcher Tageszeit kann ich ein bestimmtes Gebäude im Sonnenlicht fotografieren. Welches Objektiv eignet sich am besten und welche Einstellungen sollte man an der Kamera vornehmen? All die kleinen Details, die das Leben eines Fotografen erleichtern. Jedes Bild ist darüber hinaus mit den Exif-Daten versehen und immer wieder auch mit kleinen Anmerkungen zur Bildbearbeitung und/oder den eingesetzten Filtern.
Wichtige Tipps sind am Ende eines jeden Kapitels zu finden und sind farblich hinterlegt. Diese beinhalten nicht nur Tipps zum Fotografieren, sondern auch gerne Hinweise zur rechtlichen Lage (Fotoerlaubnis / Panoramafreiheit), durchaus aber auch Hinweise auf Langfinger und vieles mehr.
Ausgezeichnetes Buch – Gold Award fotowissen.eu
In 13 Kapiteln durch Berlin und Potsdam
Harald Franzen hat seinen Foto-Reiseführer chronologisch aufgebaut. So fängt man im Kapitel Berlin – von Preußen in die NS-Zeit, arbeitet sich über die Berliner Mauer weiter nach (Ost)-Berlin – Hauptstadt der DDR, um von dort nach West-Berlin zu gelangen. Grünes Berlin wird abgelöst vom Kapitel das neue Berlin um von da aus nach Potsdam zu gelangen. Den Abschluss bildet das Kapitel Touren, in dem der Autor 7 Touren vorschlägt.
Richtig rund wird der Inhalt durch die kleinen themenspezifischen Besonderheiten Straßenfeste und Umzüge, Berlin am Wasser, Berlin bei Nacht, Streetart und Muessen, Ausstellungen und Events. Wer hier nicht das richtige Kapitel ganz nach seinem Geschmack findet, der hat etwas falsch gemacht! Begleitet werden die Kapitel von Bildern, die meist nur eines vermissen lassen, das 08/15-Gefühl beim Hundertsten fast identischen Bild vom Brandenburger Tor. Harald Franzen hat ein exzellentes Auge für interessante und außergewöhnliche Bildausschnitte und definitv ein Faible für architektonische Muster. So habe ich Berlin noch nicht gesehen!
Besonders positiv sind mir unmittelbar die Informationen zur Panoramafreiheit aufgefallen. Darf man dort fotografieren? Wenn nein, wer ist der Hausherr und wo kann man ggf. nach einer Erlaubnis zum Fotografieren vorstellig werden. Für jemanden, der die Bilder nicht nur für seinen Privatgebrauch macht und sie zum Beispiel in einem Blog veröffentlichen möchte, sind diese Informationen Gold wert. Doch auch die vielen – häufig – ungewöhnlichen Blickwinkel, Perspektiven und Details erfreuen das Herz eines jeden Fotografen. Wer Anregungen sucht, um halt keine 08/15-Fotos von Berlin zu machen, der ist mit diesem Buch perfekt vorbereitet.
Kleiner Wermutstropfen: Nicht alle interessanten Orte haben in diesem Buch Platz gefunden. Da schlägt dann das Urheberrecht oder die (zu) teuer zu erkaufenden Veröffentlichungsrechte zu. Sehr Schade!
Fazit
Ein herausragendes Buch für alle die Berlin und Potsdam fotografierend erkunden möchten, ohne auf die wichtigsten Informationen zu verzichten. Ein Buch, das sehr viele Anregungen und Tipps gibt, die in einem „normalen“ Reiseführer nicht zu finden sind, aber dennoch die wichtigsten Details eines Reiseführers mit auf den Weg geben. Eben der perfekte Foto-Reiseführer für Berlin und Potsdam für jede Art von Fotografen geeignet!
Kleines Manko: Das Buch ist als gebundene Ausgabe für die Mitnahme zu schwer und zu sperrig. Abhilfe könnte da eine herausnehmbare Karte zum Beispiel mit den Tourenvorschlägen schaffen. So hätte man die Gelegenheit sich mit dem Buch vorzubereiten und tagsüber anhand der Karte die Touren nachzuvollziehen. Vielleicht ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Rheinwerk Verlag, diesen tollen Foto-Reiseführer noch mit diesem letzten fehlenden Reiseführer-Detail zu ergänzen. Es wird bestimmt eine zweite Auflage geben!
Eine Leseprobe ist hier zu finden: Homepage Rheinwerk Verlag.
© Britta Dicken schreibt zum Thema: Fotografieren in Berlin und Potsdam – Rheinwerk – Buchrezension
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