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Focus Stacking Tutorial Fotografie – Superscharfe Fotos

Fokus Stacking Makrofotografie

In diesem Focus Stacking Tutorial Fotografie erfahren Sie, was Focus Stacking und Focus Bracketing (auch Fokus-Stacking, Fokus-Bracketing geschrieben) ist, warum es so populär ist und wie Sie es anwenden können, um superscharfe Fotos mit großer Schärfentiefe zu erstellen:

Focus Stacking und Focus Bracketing - Focus Stacking Tutorial Fotografie

Hohe Schärfentiefe und Schärfe in einem Foto vereinen.

Tutorial Focus Stacking Fotografie

Große Schärfentiefe

Focus Stacking ist eine Technik in der Fotografie, bei der mehrere Bilder mit unterschiedlichen Fokussierungen kombiniert werden, um ein Bild mit einer größeren Schärfentiefe zu erstellen. Diese Technik wird oft verwendet, wenn es schwierig ist, ein Bild mit einer ausreichenden Schärfentiefe zu erstellen, wie zum Beispiel bei der Makrofotografie* oder der Landschaftsfotografie. Durch das Kombinieren von Bildern mit unterschiedlichen Fokuspunkten können Sie ein Bild erstellen, das von vorn bis hinten scharf ist.

* Makrofotografie: Mit einem Makroobjektiv und entsprechend kurzer Distanz zum Motiv, werden selbst mit Blenden wie F16 oder F22 nur noch klitzekleine Schärfentiefen von wenigen Millimetern erreicht. Es wird uns Fotografen unmöglich, eine Tulpe vom Stempel bis zum Kelch scharf abzubilden. In einer Makroaufnahme ist das Focus-Stacking eine geeignete Technik, um auch größere Schärfentiefen zu erzielen.

Mit Focus Bracketing zum Focus Stracking

Um Focus Stacking durchzuführen, müssen Sie mehrere Bilder (wenige Aufnahmen bis hunderte Aufnahmen) desselben Motivs aufnehmen (Focus Bracketing), wobei jeder Schuss einen anderen Fokuspunkt hat. Sie können dies manuell relativ ungenau vornehmen, indem Sie die Fokuseinstellungen an Ihrer Kamera ändern, oder Sie können eine Kamera verwenden, die die Schärfe in einer Serienaufnahme automatisch nach von vorn bis hinten schiebt (besser). In den Kameras lassen sich auch zeitliche Verzögerungen zwischen den Aufnahmen einer Focus-Bracketing Serie einstellen, um einen Blitz auszulösen und ihm Zeit zum Laden zu geben.

Nachdem Sie die Bilder aufgenommen haben, müssen Sie sie in einer Software wie Adobe Photoshop, Affinity Photo oder Helicon Focus zusammenrechnen lassen, um die endgültige Fotografie mit großer Schärfentiefe zu erstellen. Focus Stacking ist eine großartige Technik, um sicherzustellen, dass Ihre Bilder scharf und detailliert sind, unabhängig von der Tiefe des Motivs.

Fokus Stacking Makrofotografie

Foto oben: Fokus Stacking Makrofotografie, das Foto wurde aus vielen Aufnahmen mit Helicon Focus Software zusammengesetzt. Im extremen Nahbereich wie dieser Aufnahme, wird es schwierig, ein Motiv von vorn bis hinten scharf zu bekommen. In diesem Falle war das ausschließlich mit Focus Bracketing und anschließendem Focus Stacking möglich.

*fotowissen-Experten-Tipp: Verwenden Sie für den ersten Test ein längeres Motiv (etwa einen Zollstock) und setzen die Kamera auf ein Stativ. Das gewährleistet die einwandfreie Focus Bracketing Aufnahme und ein perfekte Focus Stacking mit der Software.

Beispiel Focus Bracketing und Focus Stacking

In diesem Beispiel ist eine Rose aus dem Garten unser Versuchsmotiv. Nehmen wir an, wir möchten die Rose als Makrofoto mit höchster Schärfe belichten, obwohl der Aufnahme eine Portion Unschärfe vielleicht guttun würde.

Ich habe an der Kamera mit dem 80 mm Makroobjektiv die Naheinstellgrenze von 25 cm zum Motiv eingestellt und das Stativ auf wenige Millimeter mehr als 25 cm an die Rose heran gestellt. Wie Sie sehen ist selbst bei F22 der Bereich nicht ganz groß genug, um die Rose von vorn bis innen hinten scharf abzubilden.

Folgerichtig bleibt nur das Fokus-Stacking, nach Möglichkeit mit der schärfsten Blende des Objektivs (etwa F5.6 bis F8) zu belichten. Es entstehen bei F5.6 im RAW 334 Aufnahmen. Das ist bei der 40 Megapixel-Kamera ein Datenvolumen von 14 Gigabyte im Vergleich zu 42 Megabyte einer einzigen Aufnahme.

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Das linke Foto wurde mit F22 für maximale Schärfentiefe erstellt. Das rechte Foto mit F5.6 aus 334 Aufnahmen zusammen gestellt. 

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Wie Sie sich vorstellen können, betreiben wir ungern den Aufwand mit einer solchen Datenmenge von 334 RAW-Fotos und den entsprechenden Wartezeiten für ein Fokus-Stacking mittels Software. Der Aufwand ist riesig, ergibt aber deutlich größere Schärfentiefe und insgesamte Schärfe durch die bessere Blende. Das Ergebnis ist überzeugend.

Welche Ausrüstung benötigt man für Fokus Stacking?

Um Fokus-Stacking anzuwenden, benötigen Sie ein Stativ und eine Kamera mit Autofokus-Objektiv, die das Focus-Bracketing (so heißt die Kameratechnik) beherrscht. Es ist empfehlenswert, einen Fernauslöser zu verwenden, um Verwacklungen zu vermeiden. Eine gute Beleuchtung ist ebenfalls wichtig, um das Motiv auszuleuchten und Schatten zu vermeiden. Wenn Sie Makroaufnahmen machen möchten, benötigen Sie einen Makro-Zwischenring oder ein Makro-Objektiv. Mit der richtigen Ausrüstung und Technik können Sie beeindruckende Fotos mit großer Schärfentiefe erstellen.

Welche Kamera kann Fokus Bracketing?

Folgende Kameras können ein Focus-Stacking manuell oder automatisch. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Fehler vorbehalten, bitte prüfen Sie die Funktion im Handbuch der Kamera:

  • Olympus OM-D E-M1
  • Olympus OM-D E-M1 Mark II
  • Olympus OM-D E-M1 Mark III
  • Olympus OM-D E-M5 Mark III
  • Olympus OM-D E-M1X
  • Panasonic Lumix G95
  • Panasonic Lumix GX9
  • Panasonic Lumix G9
  • Panasonic Lumix S5
  • Panasonic Lumix GH6
  • Panasonic Lumix DC-G9
  • Panasonic Lumix G81
  • Panasonic Lumix GX80
  • Panasonic Lumix FZ2000
  • Panasonic Lumix LX100
  • Sony A7R V
  • Hasselblad X2D
  • Hasselblad X1D
  • Hassellbad X1D-II
  • Hasselblad 907x
  • Hasselblad 50C-II
  • Hasselblad H4, H5, H6
  • PhaseOne XF

Fujifilm Focus-Bracketing Einstellungen

Canon Focus-Bracketing Einstellungen

Tipps und Tricks Focus Stacking

  • Achten Sie darauf, dass das Motiv während der Aufnahme nicht bewegt wird, um eine perfekte Ausrichtung der Bilder zu gewährleisten.
  • Verwenden Sie eine Blende, die etwa 2 Stufen kleiner ist, als die Anfangsöffnung (Beispiel F2 Anfangsblende, genutzte Blende für Focus-Bracketing F4.
  • Wenn Sie manuell mehrere Bilder aufnehmen, variieren Sie den Fokuspunkt leicht in Richtung unendlich. Versuchen Sie, die Kamera nicht zu bewegen.
  • Kombinieren Sie die Bilder in einer geeigneten Software, um das endgültige Bild zu erstellen.
  • Wenn Sie eine Abstufung einstellen müssen, wählen Sie zunächst den größten Abstand zwischen den Fotos (meist 10), das sollte in der Regel genügen.
  • Es ist hilfreich, wenn Sie in Ihrer Kamera den Anfangsschärfepunkt und Endschärfepunkt der Aufnahme eingeben können und die Kamera anschließend selbst berechnet, wie viele Fotos in welchem Fokussierungsabstand notwendig sind.

Alternative zum Focus Stacking in der Fotografie

Große Blendenzahl

Um möglichst große Schärfentiefen zu erreichen, können wir alternativ eine große Blendenzahl wie F16, F22 oder F32 einstellen. Leider werden bei solchen Blendenzahlen unsere Fotografien insgesamt unschärfer, obwohl die Schärfentiefe zunimmt. Schuld ist die Diffraktion der kleinen Blendenöffnung, die dafür sorgt, dass die Aufnahme zwar mehr Schärfentiefe hat, aber bedauerlicherweise insgesamt relativ unscharf wird (Kleinbild / Vollformat, APS-C, MFT).

Tilt-Shift-Objektiv

Eine andere Möglichkeit ist ein Tilt-Objektiv (meist Tilt-Shift-Objektiv), mit dem wir die Schärfeebene verschieben können. Mithilfe der Tilt-Technik (nach dem Scheimpflug-Prinzip) lässt sich die Schärfeebene verschieben, sodass auch lange Motive mit kleinen Blendenzahlen von vorn bis hinten scharf abgebildet werden. Die Technik hat schon Ansel Adams mit seiner Fachkamera angewandt. Allerdings sind Fachkameras recht schwer. Zwar gibt es auch für Digitalkameras Fachkameravorsätze wie die das Cambo ACTUS oder andere Cambo-Vorbauten, aber für den Transport sind Tilt-Shift-Objektive leichter und ebenfalls sehr versatil einsetzbar.

Unterschied Focus Bracketing und Focus Stacking

Beide Begriffe, Focus Bracketing und Focus Stacking werden im ersten Wort mal mit “c”, mal mit “k” geschrieben. Der Begriff Focus-Bracketing oder auch Fokus-Bracketing bedeutet mehrere Schärfeebenen hintereinander aufzunehmen. Eine Vielzahl der Kameras erledigt das Verschieben der Schärfeebene automatisch oder halbautomatisch.

Focus Stacking oder Fokus-Stacking ist das Übereinanderlegen der Schärfeebenen in einer Software, mit dem Zweck sie zu einer einzigen Ebene zu verrechnen. Das Focus-Stacking können etwa Olympus-Kameras mit bis zu acht Fotos intern erledigen (oder mehr ohne interne Berechnung). Andere Kameras liefern die einzelnen Fotos, die mithilfe einer Software zusammengerechnet werden.

Focus-Stacking-Software

Adobe Photoshop, Helicon Focus Pro, Affinity Photo und auch Fokus Projects Professional (nur Windows) können viele Aufnahmen einer Focus-Bracketing-Serie miteinander zu einem super scharfen Foto verrechnen. Ich habe alle Software-Lösungen für das Stacking getestet und alle haben Vorteile und Nachteile. Immer noch auf Platz 1 der Focus-Stacking-Software ist Helicon Focus Pro, weil es viele Optionen bietet und sauber verrechnet.

  1. Helicon Focus Pro
  2. Fokus Projects Professional (nur Windows)
  3. Affinity Photo
  4. Photoshop

Ich persönlich kann nach einem Test nur Helicon Focus Pro und Fokus Projects Professional (Windows, nicht für Apple) empfehlen. Beide Programme machen eine saubere Arbeit und liefern gute Ergebnisse.

Focus Stacking mit Makroschlitten

In der Makrofotografie ist es möglich, den Fokus der Kamera auch über einen manuellen oder motorgetriebenen Makroschlitten nach vorn zu bewegen. Das Verfahren ist bei Makrofotografen beliebt, aber komplexer als das automatische Bracketing der Kamera.

Weiterführende Artikel zum Focus Stacking und Focus Bracketing

Focus Stacking in der Makrofotografie >>

Super scharfe Landschaftsfotos – Perfekte Schärfe und Blende >>

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Focus Stacking Tutorial Fotografie


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Dies ist eine Serie von Beiträgen - Focus Stacking - Lesen Sie die ganze Serie:

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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Meine ganz eigene Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

1 Kommentar

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  • Guten Tag Herr Roskothen,

    vielen Dank für Ihren Beitrag zum Thema Focus Stacking. Da finden sich viele hilfreiche Tipps, selbst für Profis wird noch etwas dabei sein.

    Von mir nur der Hinweis, dass bei Nikons DX-Kameras das Modell Z fc Focus Shift beherrscht. Zusammenrechnen kann die Kamera die Aufnahmen aber nicht intern, sondern es wird eine geeignete Software benötigt.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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