Der wöchentliche Newsletter von Fotowissen.de ist für mich ein Quell der Inspiration, eine stetige Anregung, die Augen zu öffnen, neue Wege zu sehen. Dreht es sich darin doch vornehmlich um die für uns Foto Amateure entscheidende Frage: wie gelingen mir bessere Bilder, wie kann, sollte, muss ich sehen. Ein sehr subtiles Instrument ist m.E. das „Bild der Woche„ mit seinen meist hilfreichen Kommentaren, die das Auge schulen. Vor allem aber die zahlreichen Anstöße und neuen Ideen von Herrn Roskothen und der Redaktion.
Inhaltsverzeichnis
Mit Infrarot anders sehen
Apropos Anstöße: Im April und Mai ging es u.a. um Infrarot Fotografie, ein Thema das mich interessiert, von dem ich aber einfach zu wenig wusste. Die ersten Versuche mit Vorsatzfilter lagen da schon hinter mir – das war nicht so meine Sache. Die langen Belichtungszeiten, der Zwang zum Stativ und die Schwierigkeiten bei fast dunklem Display ein Bild zu planen- nein danke.
Dann aber im Newsletter die Information über Herrn Sven Lamprecht, der Digitalkameras Infrarot-tauglich umbauen kann. Das ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Die Weichen für den Start in neues Terrain waren gestellt. Das wollte ich versuchen, neu sehen bzw. etwas sehen und erleben, das wir mit dem menschlichen Auge eigentlich gar nicht sehen können. Auf Ebay fand ich für kleines Geld eine Fuji X-A2, ließ diese von Herrn Lamprecht mit einem 700 nm Filter versehen, sammelte im Garten erste Erfahrungen und machte mich wenige Tage später auf den Weg zu neuen Taten. Kein Golf an diesem herrlichen Sommertag. Zum Glück lebe ich in einer wunderschönen Gegend, nahe München, nur wenige Minuten entfernt vom Wesslinger See, der berühmten Eichenallee nach Herrsching und der weiten Landschaft Richtung Oberalting ( Seefeld ). Die hier gezeigten Bilder sind erst der Anfang. Für die Fotos nahm ich 3 meiner Objektive mit, die m.E. tadellos für IR funktionierten, obwohl ich aus Berichten auch von negativen Erfahrungen gelesen hatte. Infrarot Fotografie wird wohl noch eine lange und interessante Reise….
Ich bin heute 78 Jahre alt, Familienvater und Opa und fotografiere seit meinem 16. Lebensjahr, bislang hauptsächlich Familie, Landschaften und auf Reisen. Filmentwicklung, Dunkelkammer, s/w und Farbentwicklung, Kameras vom Kleinbild bis zum 6×9 Format – alles über Jahrzehnte genossen. Im Herbst 2002 ging es dann digital los. Nach Leica, Panasonic Lumix, Canon und Nikon bin ich nun bei Fuji ( X-H1, X-T2 und X-A2) sowie der Sony- RX100Va ( übrigens auch ein Tipp von Herrn Roskothen- danke! ) angekommen und damit glücklich. Mein Berufsleben war abwechslungsreich und interessant. Es führte mich in viele Länder der Welt. Das schönste Hobby der Welt hat es spannend gemacht. Und heute im sog. Ruhestand? Da bin ich froh, immer mal wieder neue Wege zu sehen.
© Roland Gosebruch – Einmal neue Wege sehen – Infrarot
Dies ist eine Serie von Beiträgen - Infrarot - Lesen Sie die ganze Serie:
- 100 tolle Infrarotfotos
- Schwarzweiß Foto aus digitalem Infrarot
- Fujifilm Infrarot Kamera Umbau Test
- Einmal neue Wege sehen - Infrarot
- Infrarotfotografie
- Besondere Monochrome Infrarote Fotos
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Lieber Herr Gosebruch,
Da sind Ihnen herrliche Bilder gelungen!
Das erste Foto gefällt mir am besten, das Schilf im Vordergrund, die Zweige rechts und dann der Steg führt das Auge wunderbar und schön zum See hinaus, wo man schwelgend und gerne verweilt!
Nicht nur dieses Bild, aber besonders dieses Bild strahlt eine meditative Ruhe aus, welche durch die IR-S/W Umsetzung einen deutlichen gestalterischen Zugewinn erfährt!
Danke fürs Zeigen!
Beste Grüße
DWL
Vielen Dank, DWL, für Ihre wohlwollende Bewertung. Das ist ein für mich neues Thema, das ich gerne weiter lernen möchte. Bilder bekommen durch IR einfach einen neuartigen Look. Wenn man denkt „nach so vielen Jahren kennst Du Dich eigentlich ganz gut aus“ und dann in ein völlig neues Gebiet eintaucht, dann ist es besonders.
Danke nochmals und beste Grüße,
Roland Gosebruch
Hallo Herr Gosebruch,
Ihren Lebenslauf bezüglich Ihrer Erfahrungen in der Fotografie zu lesen kommt mir vor als hätte ich meinen eigenen geschrieben!! Auch ich bin über viele Kamerasysteme, Rolleiflex, Zenza Bronica, Nikon letztlich bei Fujifilm gelandet und verfolge immer mit Spannung die Empfehlungen und Kommentare von Herrn Roskothen. Wenn man seine Artikel über seine geliebte Katze liest versteht man noch mehr was für ein grossartiger Mensch er ist.
Ihre Infrarot Bilder finde ich sehr spannend und zeigen mir einen neuen Weg auf den ich bestimmt einmal zu gehen versuchen werde. Bravo, sehr gelungen.
Liebe Grüsse Herbert Gratzer
Hallo Herr Gratzer,
vielen Dank für Ihre Zeilen. Jeden Sonntag freue ich mich, wie Sie, über den Newsletter von Herrn Roskothen, der uns immer wieder mit interessanten Themen bekannt macht und dies auf sehr feine Art und Weise. Als Rentner habe ich endlich mehr Zeit, auch mal was Neues zu versuchen. Versuchen Sie es am besten gar nicht erst mit IR-Filtern. Das probierte ich bereits. Besser ist der Umbau einer ansonsten nicht mehr eingesetzten Kamera. Über IRRecams.de klappt das prima. Und die Kosten sind zum Glück auch nicht so gewaltig.
Danke nochmals für Ihre Nachricht. Ich wünsche Ihnen stets „gut Licht“ und kann Sie nur ermuntern, IR mal zu versuchen.
Liebe Grüße,
Roland Gosebruch
Hallo Herr Gosebruch,
es geht Ihnen wohl wie mir. Auch mich hat der jüngste IR-Fotografie-Artikel vom Peter angefixt. Nur das ich mir zunächst den R72-Filter kaufte und erste Versuche unternahm, die mir so gut gefielen, dass ich mich mit dem Thema genauer auseinander setzte und nun vor der Frage stehe, was tun sprach Zeus…
Umbau ja, aber welche Kamera und mit welchem Filter?
Ich neige sogar dazu meine X-T2 zur Vollspektrumkamera umbauen zu lassen, da ja wohl ein Hot-Mirror-Filter vor ein Objektiv aufgesetzt UV- und IR-Strahlen abhält, wie der im Kameragehäuse verbaute und somit Aufnahmen mit menschlich sichtbarem Licht wieder möglich sind. Obendrein bliebe ich flexibel in der IR-Filterwahl (630 und 700) für IR-Fotos, denn da sah ich Aufnahmen mit 630 nm, die ebenfalls ihren Reiz haben. Mein bisheriges Wissen hier ist allerdings nahezu vollständig rudimentär fachlicher Natur und das ist bekanntlich alles andere als der Weisheit letzter Schluss.
Doch damit nicht genug, machte ich doch die Erfahrung, dass der Peter leider auch mit der Aussage absolut richtig liegt, dass nicht nur der Wood-Effekt ein ansprechender Aspekt der IR-Fotografie ist, sondern auch die Detailgenauigkeit von Strukturen deutlicher werden, was mir mit meiner GFX 50S und dem 45-100 mm Glas nicht sonderlich überraschend beeindruckender gelang als mit der X-T2. Nun aber meine GFX umbauen zu lassen, erscheint mir dann moderat ausgequetscht doch etwas überambitioniert, zumindest aus finanzieller Sicht. So ganz traue ich einem Vollspektrumumbau nicht, zumal ich las, dass weitere Filter (z.B. Polfilter?) dann wohl wirkungslos bleiben, was mir noch nicht einleuchtet, ich aber zunächst den IR-Erfahreneren nicht in Abrede stellen werde.
Es bleibt also auch für mich spannend und Bilder wie die Ihren machen Lust auf eigene Experimente mit einem Umbau. Mir gefallen das erste und das letzte Foto am besten. Die vegetative „Rahmung“ gibt einen Ausblick auf große Räume dahinter in traumhaftem Licht. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß mit der Lichtmalerei.
Mark Kant
Hallo Herr Kant,
zunächst einmal ganz herzlichen Dank für Ihre so ausführliche Zuschrift und Ihre Gedanken zum Thema. Dank Herrn Roskothen wagte ich den Schritt in die IR-Fotografie und dies in einer Art und Weise, die Spaß macht: den Umbau einer Kamera auf IR. Mit einem IR Filter hab ich es anfangs auch mal versucht, fand es aber zu mühsam, zumal man beim Einstellen wenig sieht.
Ich habe, wie Sie, auch eine X-T2. Deren Umbau scheute ich, ist dieser doch irreversibel, nicht ganz aber eigentlich in praxi schon. So schaute ich mich bei Ebay um und fand die X-A2 für einen Spottpreis. Die mit dieser Kamera möglichen JPEG Dateien liegen bei IR s/w bei etwas über 4 MB, was für meine Belange als Amateur ausreichend ist. In der Frage, welcher Filter darin Verwendung finden sollte, folgte ich wieder Herrn Roskothen mit dem 700nm Filter, da ich, wie er, schwarz/weiß bei IR Aufnahmen den Vorzug gebe und die durch IR-Filter generierten Farben durch die schwächeren Filter einfach nicht mag. OK- ist Geschmacksache.
Ein Tipp: setzen Sie sich mit Herrn Lamprecht ( IRREcams.de) in Verbindung und lassen Sie sich beraten. Der hielt kürzlich über den FUJI Store Nürnberg ein Webinar ab, das alle IR relevanten Fragen ausführlich behandelte. Dieses ist im Netz verfügbar. Damit sollte für Sie eine Entscheidung möglich sein.
Aus eigener – wenngleich noch kurzer – Erfahrung kann ich nur sagen: Dieses Experiment, dieser Schritt in die IR-Fotografie macht einen Riesenspass und man sieht so viel Neues.
Danke nochmals und viele Grüße. Ihnen wünsche ich eine gute Entscheidung
Roland Gosebruch