Inhaltsverzeichnis
Ein fotografischer Reisebericht über Tallinn
Eine kurze geschichtliche Einführung, als Reisevorbereitung das Minimum:
Tallinn, die Hauptstadt Estlands ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Europas. Die Lage am Meer, die reiche Geschichte Tallinns und der internationale Charakter der Stadt machen Tallinn zu einer kleinen Metropole. Seit dem dreizehnten Jahrhundert erscheint Tallinn als Mitglied der Hanse. Vom vierzehnten bis Mitte des sechzehnten Jahrhunderts erlebt Tallinn als bedeutende Hansestadt Reval seine Blütezeit. Während dieser Zeit war Tallinn Sitz des Deutschen Ritterordens. Tallinn gehörte dann zu Polen-Litauen, danach zu Schweden und schließlich zu Russland . Erst 1918 endete die 700-jährige Fremdherrschaft. Diese erste Unabhängigkeit dauerte allerdings nur bis 1940, als Estland zunächst von der Sowjetunion im nachfolgenden Jahr dann durch das nationalsozialistische Deutsche Reich und ab 1944 wieder von der Sowjetunion besetzt wurde. Die Sowjetherrschaft endete 1991.
Tallinn im Winter bei durchwachsenem Wetter? Wer fährt zu dieser Zeit da hin?
Zu einer Zeit, in der man zu Hause bleibt oder in die Sonne fährt begeben wir uns Ende Januar 2019 nach Estland. Die Wettervorhersage ist schlecht, es sind Temperaturen von -13 bis -7 Grad Celsius angesagt. Beinahe hätte ich meine Kamera zu Hause gelassen. Am Ende nehme ich zwei Kameras mit, meine Monochrom und eine Nikon. Die Finger kleben sozusagen am Metall des Kameragehäuses fest.
Die Spuren der Geschichte sind überall in der Altstadt noch sichtbar. Hauptanziehungspunkt für die meisten Touristen ist die Altstadt, inklusive der Oberstadt und dem Domberg.
Wir haben Glück und am Tag nach unserer Ankunft reißt der Himmel auf. Die Bewölkung schreit nach der Verwendung eines Gelbfilters. Wie immer benutze ich nur zwei Brennweiten (35 und 50 mm).
Aus dem Zentrum der Altstadt gelangt man über einen kurzen Treppenanstieg direkt auf den Domberg. Was für eine Aussicht auf die mittelalterliche Stadt.
Die Unterstadt präsentiert sich als moderne Stadt mit vielen jungen Leuten.
Wir haben Glück, uns werden gleich zwei schöne Tage hintereinander zuteil, obwohl der Wetterbericht lausiges Wetter vorhergesagt hat.
Es lohnt sich scheinbar doch, immer eine Kamera dabei zu haben, auch wenn das meiner Frau das bisweilen zu viel wird.
Nach zwei vergeblichen Anläufen zu Fuß gelangen wir schließlich mit der Straßenbahn zum Schloß Kadriorg (Katharinental), das der russische Zar Peter I für seine zweite Ehefrau Katharina erbauen ließ.
Was für eine winterliche Märchenlandschaft!
Nach unserem Besuch des Schlosses zieht sich das Wetter zu. Wir nutzen die Gelegenheit und besuchen das Fotomuseum, welches zunächst unscheinbar daherkommt aber sehenswerte künstlerische Fotoarbeiten aus der Zeit des Sozialismus zeigt.
Fazit:
Jederzeit wieder, vor allem dann, wenn nicht jeder fährt.
Alle Bilder sind mit einer Leica Monochrom M246 entstanden. Fotografiert wurde ursprünglich SW DNG (im Leica RAW Format). Die Bilder wurden in Photoshop Lightroom entwickelt und in Photoshop CC mit Rahmen versehen und als JPG umgewandelt. Die Bilder sind fast nicht nachbearbeitet. Die meisten Aufnahmen wurden zur Kontraststeigerung mit Gelbfilter fotografiert.Das Split Toning wurde in Lightroom durchgeführt.
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Hallo Herr Kierdorf,
vielen Dank für die klasse Fotos, Tallinn scheint wirklich super spannend zu sein!
S/W-Aufnahmen üben auf mich auch einen besonderen Reiz aus, und gerade in der durch Schnee fast farblosen Umgebung kommt das wirklich wunderbar hervor! Total wirkungsvoll, so wenig Menschen im Motiv zu finden. Das ist eine fast schon unwirklich anmutende Situation. Antizyklisch reisen ist bei sowas eine ausgesprochen gute Wahl, habe damit auch nur positive Erfahrungen gemacht. Und die erwähnte Stimmungslage ihrer Gattin kann ich tatsächlich nachvollziehen, denn die ereilt nahezu jede Person, der in Begleitung eines ambitionierten Fotografen unterwegs ist.
Das kann nur anstrengend werden… ;-)
Herzlich grüßend, Dirk Trampedach
Theo: Das sind wunderbare schwarzweiß Fotos, exzellent. Der Bericht gefällt mir auch sehr. Herzlichen Dank an Dich!