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Urlaub – Fotografie mit der Festbrennweite
Die Festbrennweite und Kameramarke spielen für dieses packende Experiment keine Rolle, ich würde Ihnen eine Normalbrennweite (Vollformat 50mm, APS-C 33mm) oder ein leichtes Weitwinkel (Vollformat 35mm, APS-C 24mm) empfehlen. In meinem Falle habe ich in einem Urlaub von 10 Tagen in Meran mit der Festbrennweite Canon EF 35mm f/2 IS USM fotografiert.
Ein Urlaub mit fester Brennweite
Wir waren nach Meran gefahren, unserem Lieblingsort gleich nach Grefrath. Überzeugend ragen dort Berge in den Himmel, doch vor allem die kulinarischen südtiroler Spezialitäten überzeugen uns immer wieder. Gepaart mit den besten Weinen der Welt lässt es sich dort für ein paar Wochen aushalten.
Natürlich hatte ich einen Fotorucksack, eine große und kleine Fototasche mitgenommen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. In die große Tasche hatte ich eine Canon Spiegelreflexkamera, ein 35mm f/2, ein relativ leichtes 70-200mm f/4 und ein Universalzoom 24-105mm f/4 gelegt plus Speicherkarten, Akkus und Putzzeug gelegt.
Tipp: Eine der schönsten und zugleich praktischsten Kamerataschen für leichtes Gepäck.
Ich nutze sie regelmäßig auf Fotoausflügen – sie fasst z. B. eine EOS R5 mit zwei Objektiven, Akkus, Filtern und Getränk oder eine X-T4 mit Zubehör. Die Tasche ist angenehm leicht, schmiegt sich weich an den Körper und ist ideal für unterwegs.
Mehr dazu im Testbericht:
- schultergurt
- Tragegriff für einfachen Transport
- Außentasche für kleines Zubehör
Aus Angst etwas zu vergessen, nehmen wir vermutlich eher etwas zu viel Fotoequipment mit. Ich entschied mich aber aus Erfahrung schon am ersten Urlaubs-Abend ausschließlich das lichtstarke 35mm f/2.0 Weitwinkel auf Touren aller Art mitzunehmen. Und ich habe den gesamten Urlaub mit der Festbrennweite fotografiert. Warum?
Mit 20 Kilogramm unterwegs
Als ich noch jünger war, hatte ich meist 20 Kilo Fotoequipment in meinem riesigen Fotorucksack. Dort hinein hatte ich 2 Kameras, 3 Objektiven und Stativ gelegt. Erst viel zu spät habe ich begriffen, dass diese Belastung gar nicht notwendig ist.
Im Rückblick hatte ich niemals ein Teleobjektiv genutzt. Wenn ich mal ein Murmeltier entdeckte, war es spätestens beim Objektivwechsel in seiner Höhle verschwunden. Ein Stativ ist immer noch wichtig, aber ich nehme es nur mit, wenn ein kleines Stativ nicht ausreicht. Und auch das reicht oft für Langzeitbelichtungen oder Nachtaufnahmen aus.
Tipp: Das Rollei Mini 5 Stativ passt in fast jede Kameratasche, weil es sich zusammenklappen lässt. Es wiegt nur 792 Gramm und bietet erstaunliche Festigkeit selbst für schwere Kameras. Besser als ein Gorillapod, lässt es sich in verschiedensten Weisen aufstellen und bietet neben der Froschperspektive auch die Möglichkeit, die Beine auszufahren.
Heute würde ich vielleicht eine Fujifilm X100VI mitnehmen, weil auch die mit einem einzigen Objektiv auskommt. Egal bei welcher Art von Urlaub bemerke ich, dass ich mit der kleinen Fotoausrüstung beweglicher, freier bin. Einen Berg hinauf mit 900 Höhenmetern geht es wesentlich leichter mit nur einer kleinen Kameraausrüstung, als mit einem riesigen Rucksack.
Eine Kompaktkamera ist vollkommen ausreichend für die Stadtfotografie, Bergtouren oder den Urlaub am Meer. Fotografiere ich Wildlife, so nehme ich inzwischen ausschließlich ein Telezoom wie ein 100-500mm oder 200-800mm plus Telekonverter mit.
Nur ein Objektiv
Im Falle dieses Urlaubs fotografierte ich mal mit der Spiegelreflex und dem EF 35mm f/2. Die Bildergebnisse des Canon EF 35mm f/2 IS USM sind für mich sehr zufriedenstellend. Es gab keine Situation, die ich nicht hätte aufnehmen können: Strassenfotografie, Portrait, Naturfotografie, Landschaftsfotos, Dokumentationen, Reportage, alles ist damit möglich.
Das Gefühl mit der Festbrennweite gleicht einer Befreiung. Ein Minirucksack genügt in der Stadt, auf Bergtouren genügt ein kleiner Fotorucksack. Und dieses Gefühl von wenig Gepäck macht den Urlaub quasi zu einem Befreiungssschlag. Zumal diese Brennweite auch für viele Makros ausreicht. Natürlich können wir noch einen kleinen Makrozwischenring mitnehmen, das trägt nicht auf.
Eine alte Fotoregel lautet: Nah ran ans Motiv!
Ich bin auf alles zugegangen, was weiter weg lag, und habe wunderschöne Fotos machen können. Eine Straßenszene konnte ich beinahe nicht fotografieren, weil die Straße nicht sehr breit war und ich fast nicht genügend Distanz hatte. Aber nur fast. Auch da wäre mir sicher noch etwas eingefallen (Panorama).
Die Vorteile der Festbrennweite
Atemberaubend ist die Schärfe in den Randbereichen einer qualitativ hochwertigen Festbrennweite. Es ist ebenfalls erfreulich, wie spätabends und bei wenig Licht die Linse noch nutzbar ist.
Und dann wäre da noch die Tiefenunschärfe, die ich mit der Blende f2 oder f3.5 erreiche. Insgesamt eine fantastische Sache, bei der man lernt, sich wieder zurückzubesinnen. Auf die Zeiten, in denen es noch keine brauchbaren Zoomobjektive gab.
Natürlich kenne ich dieses Objektiv jetzt wie meine Westentasche. Ich weiß, welche Tiefenschärfe es bei Blende f/9 hat und wie ich es einsetzen kann. Und ich bin bewusster mit dem Ausschnitt und Blickfeld umgegangen. Das Fotografieren mit der festen Brennweite verlangt nach bewusster Bildgestaltung.
Bilder zum Fotoexperiment
Wie Sie hier sehen, habe ich alles mit der Brennweite fotografiert. Makroaufnahmen in der Stadt, die Froschperspektiv, Gebäude, Abendaufnahmen zur blauen Stunde, Landschaftsfotos, Detailaufnahmen, die Blüte im Frühling, Stilleben, Langzeitbelichtungen und vieles mehr. Ehrlich: Das sind wohl die schönsten Aufnahmen, die ich im Urlaub machen durfte. Das Experiment hat sich gelohnt!
Weitere Fotoexperimente
Weitere Experimente sind in Planung.
Zusammenfassung – Ein Tag Fotografie mit der Festbrennweite – Fotoexperiment
Ich empfehle Ihnen, einmal das Fotoexperiment mit einer Festbrennweite zu unternehmen. Nutzen Sie eine hochwertige Festbrennweite wie das Canon EF 35mm f/2 IS USM. Warum? Ich bin überzeugt, dass Sie Ihre offenblendige Festbrennweite lieben werden. Die Gründe:
In einem zehntägigen Urlaub in Meran habe ich mich dafür entschieden, nur das lichtstarke 35mm f2.0 Weitwinkel mitzunehmen, obwohl ich auch ein Telezoom und ein normales Zoom mit in den Urlaub nahm. Warum? In den Bergen habe ich das Teleobjektiv kaum genutzt, da es zusätzliches Gewicht bedeutete. Schweres Equipment wiegt auf langen Wanderungen zu viel.
Die Ergebnisse mit dem Canon EF 35mm f/2 IS USM waren hervorragend. Ich konnte jede Situation fotografieren, von Straßenszenen über Porträts bis hin zur Natur- und Landschaftsfotografie. Die Schärfe in den Randbereichen und die Fähigkeit, auch bei wenig Licht zu fotografieren, sind beeindruckend. Die Tiefenschärfe bei Blende f/2 oder f/3.5 ermöglichte eine wunderbare Bildgestaltung mit Bokeh.
Dieses packende Fotoexperiment hat mich dazu gebracht, mich wieder auf die Grundlagen der Fotografie zu besinnen und bewusster mit meinem Equipment umzugehen. Ich habe gelernt, mich auf die Bildgestaltung zu konzentrieren und das Fotografieren wieder mehr zu genießen.
Es lohnt sich, einen ND-Filter und einen Polfilter für das Objektiv zu verwenden, um noch mehr kreative Möglichkeiten zu haben. Weitere Fotoexperimente sind geplant.
Alle wertvollen Artikel zur Festbrennweite >>
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon EF 35mm f/2 IS USM – Ein Tag Fotografie mit der Festbrennweite – Packendes Fotoexperiment
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Hallo Peter,
ein interessanter Artikel von Dir.
Die Erfahrung mit der besseren Bildqualität von Festbrennweiten kann ich zumindest für meine Olympus Objektive nicht bestätigen.
Das 35mm Makro ist ein gutes kompakte Objektiv mit guter Schärfe und den anderen Objektive aus der Standart-Reihe eindeutig überlegen. Allerdings hält es mit den teureren Zoomobjektiven aus der Pro-Reihe nicht mit ( das sind das 12-60mm und das 50-200mm). Die beiden kosten aber auch das 4-5 fache sind groß und schwer!
Ich habe eigentlich immer das WW-Zoom drauf und das Tele im Rucksack.
Zu deinen Bildern:
Die sind durch die Bank super, aber ich habe natürlich Favoriten:
das 20te Bild, das mit dem Zaum, einfach stark!
das 24. und das 25.: die beiden Blumenbilder. Schön aufgebaut, knackscharf und klasse Farben. Bei 25 sogar mit Gegenlicht.
und das 1. Bild: Alles perfekt, einfach schön!
LG Chris
Danke Chris, auch für mich ist das mal schön ein so detailliertes Feedback zu bekommen. Ich verstehe das mit den Objektivqualitäten. Auch bei Canon gibt es diese fantastischen Linsen (70-200, 24-70) aber ich habe solchen Spaß bekommen an diesem einen Objektiv!
Lieber Peter Roskothen,
seit gut 60 Jahren fotografiere ich als Amateur; ich kenne das Spektrum von Kameras und Objektiven. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung , nach der Fuji X-T3 mir die X-T4 mit drei Festbrennweiten, die ich schon ist im habe, als meine letzte Kamera die Fuji x-100v zu kaufen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir dazu schreiben würden.
Mit herzlichen Grüßen
Eberhard Luithlen
PS. Die Anmerkungen zur Datensicherheit im Netz fand ich wunderbar.
Guten Tag Herr Luithlen, wie kann ich helfen? Bitte formulieren Sie die Frage nochmal.
Herzlich,
Ihr Peter R.
Ich gestehe vorneweg: ich bin ein Weitwinkel-Typ und mache gerne Städtetrips mit Streetfotografie und Architekturaufnahmen. Meist bin ich dabei mit der A7R3 und einem 16-35f4 unterwegs, aber immer öfters mit dem 35mmf2 Apo-Lanthar von Voigtländer. Letzteres liefert mir in Verbindung mit dem großen Dynamikumfang der A7R3 Bilder mit unglaublich klaren Farben und Schärfe bis tief in die Ecken. An manchen Tagen bin ich etwas tragefauler und beschränke mich auf die A6500 und dem 21mm f3.5 Color-Skopar und mache damit Streetfotografie “aus dem Handgelenk”, in dem ich den hyperfokalen Bereich nutze und mir das fokussieren erspare. Mit 21mm Brennweite und f8 ist dieser Bereich recht groß und ausreichend. Mit einer Zoomlinse wäre das nicht möglich. Für mich ist aber die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht der Hauptgrund, weshalb ich (manuelle) Festbrennweiten nutze. So bringt das Color-Skopar rund 230 Gramm auf die Waage und ragt nur wenige Zentimeter über den Handgriff der Sony. Offenblende ist in den meisten Fällen für mich kein Thema, sonst hätte ich für ähnliches Geld das Sigma 35mmf1.2 gebraucht kaufen können, hab mich aber lieber für light weight und das 35mm Apo-Lanthar entschieden. Weniger ist manchmal mehr…