- Editorial: Die Kameras mit Seele
- Dirk Trampedach: Leere Bilder Fotos vom Nichts
- Negativer Raum in der Fotografie Tutorial
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- Neues Fotografisches Sehen und Entdecken
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- Dirk Trampedach: Fotografieren im grellen Mittagslicht
- Lichtleck A12 Hasselblad Magazin Dichtung Reparieren
- Apple iPhone 15 für Fotografen
- Fuji GFX 100 II – Fuji Summit September 2023
- Fujifilm GF Objektiv Roadmap 2024 2025
Inhaltsverzeichnis
- Die Kameras mit Seele
- Keine Kameras mit Seele
- Handliche Kameras
- Analoge Kameras mit Seele
- Auslöser mit Seele
- Die Digitalkameras mit Seele
- Dirk Trampedach: Leere Bilder Fotos vom Nichts
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- Herbert Neidhardt: Astrofotografie
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- EXCIRE Foto 2024 KI Bildverwaltungssoftware Test
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- Apple iPhone 15 für Fotografen
- Fuji GFX 100 II
- Artikel der letzten 30 Tage
Editorial
Die Kameras mit Seele
Es kann nur ein persönlicher Blick auf Kameras sein, denn jeder empfindet anders. Ich bin mir sicher, dass für einen Großteil der Menschen eine Kamera keine Seele besitzt. Für uns andere FotografInnen hingegen sind es bestimmte Modelle, die wir lieben und die wir als besonders lebendig empfinden. Wissenschaftlich betrachtet kann Technik keine Seele besitzen. Aber wir ahnen, dass das nicht stimmen kann.
Beim Kauf einer Kamera entscheiden nicht allein technische Fakten, sondern auch das Design und unser Bauchgefühl. Eine Kamera kann mit Liebe gebaut sein, mit Zuneigung bedient werden und natürlich wird die Technik in unseren Händen auch lebendig. Vielleicht geben wir beim Fotografieren der Kamera eine Seele, oder die Kamera bekommt diese Seele aus einer Kombination vieler Aspekte. Letztlich kann uns Technik zu der Aussage hinreißen:
Für mich besitzt diese Kamera eine Seele.
Keine Kameras mit Seele
Mit dieser kurzen Einleitung können wir vielleicht den philosophischen Streit über Technik mit Seele etwas besänftigen und uns den Kameras zuwenden, die infrage kommen. Seltsamerweise fange ich mit einer Ausschlussliste an, denn das ist einfach. Keine Seele haben definitiv die Smartphones. Das sind für mich nur Notfallkameras, die ich nutze, wenn ich zu blöd war, eine kleine Kompakte oder andere Kamera einzupacken.
Wie mein Freund und Redaktionskollege Dirk Trampedach nämlich richtig über Sucherkameras sagt:
Nehmen Sie immer eine Kamera mit. Überall hin.
Handliche Kameras
Und je mehr ich darüber nachdenke, kommen für den Immer-Fall auch kompakte Kameras infrage. Sofort schießt mir eine Fujifilm X100STFV in den Kopf, die gleichzeitig wunderschön und zweckmäßig ist. Eine Kamera mit Seele, obwohl sie aus der Neuzeit stammt. Oder eine XT-20, XT-30 mit einem XF 35mm F1.4. Eine Sony RX100VA etwa kommt auch als Immerdabei in die Tasche, hat aber definitiv keine Seele.
Analoge Kameras mit Seele
Alternativ zu digitalen Kompakten kann uns auch der Gedanke kommen, einfach eine kleine analoge SLR mitzunehmen. Da wären die kleine Olympus oder Pentax, mit einem Schwarzweiß-Film geladen. Und genau hier sind wir bereits bei den analogen Kameras mit Seele.
Was ist doch eine Olympus OM-1 für eine kompakte und exzellente analoge Kamera. Dazu gesellt sich ein Objektiv mit unaussprechlichem Namen „Zuiko“, was übersetzt etwa „goldenes Licht“ bedeutet und sich „zu – i – ko – u“ spricht. Wer die OM-1 mit einem 50mm F1.8 Zuiko-Objektiv besaß oder besitzt, hat im Grunde alles, was es für die Fotografie benötigt. Allerdings schlägt nur in der silbernen Ausführung der OM1 eine Seele, oder?
Ähnlich verhält es sich mit einer Pentax K1000, K2 oder K2 DMD. Leider wurde die K2 DMD nur in mit einer schwarzen Hülle produziert, aber es ist wie die Olympus ebenfalls eine kompakte Kamera mit hervorragenden Optiken. Viele LeserInnen werden vielleicht eine Canon AE1, Minolta X-700 oder Nikon F2 ins Herz geschlossen haben. Bei der Nikon F2 bin ich recht sicher, dass sie eine Seele hat. Was für eine Kombination aus Technik und Aussehen!
Die Krönung der Schöpfung ist eine Leica M6, die aber auch heute noch für viele von unerschwinglich ist. In ihr schlägt ein mechanisches Herz aus Gold und viele werden der Kamera eine Seele zusprechen. Die M6 ist wunderschön anzusehen und auch noch technisch über jeden Zweifel erhaben.
Schauen wir zurück ins Mittelformat, dann waren und sind es in Deutschland unter anderen eine Rolleicord, Rolleiflex oder Hasselblad 500, die begeisterten. Und mit einer Rolleicord oder Rolleiflex geht mir tatsächlich auch endlich das Herz vollständig auf. Das sind Mittelformat-Kameras mit zwei Augen (übereinander), die mit dem Schachtsucher bei Dunkelheit nur Mutmaßungen über die Bildgestaltung unseres Fotomotivs zulassen. Im Grunde sind es bei Dunkelheit oft verzweifelte Versuche, durch den Schachtsucher seitenverkehrt kreativ zu werden. Ansonsten ist sowohl das quadratische Format als auch die Haltung vor dem Bauch ideal. Wie auch die Hasselblad, die irgendwie zum Bauhaus-Stil dazu gehört. Dann wäre da noch das Geräusch der Mittelformatigen beim Auslösen …
Auslöser mit Seele
Wer eine Pentax 67 oder Pentax 6×7 besitzt, der weiß bestimmt, dass die Kamera eine Seele hat. Sie spricht sogar mit uns beim Auslösen. Mit einem extremen „Klack“ lässt sie uns wissen, dass der gewaltige Spiegel sich gerade bewegte und alles vernichtete, was mit längeren Belichtungszeiten als 1/60 Sekunde fotografiert wurde.
Und auch die anderen analogen Kameras haben dieses Auslösegeräusch den spiegellosen und oft seelenlosen Arbeitsgeräten der Neuzeit voraus. Wer jemals einen Zentralverschluss einer Rolleicord, Rolleiflex, Hasselblad in den Ohren hatte, der wird das nie vergessen und der Kamera schon deshalb eine Seele zusprechen.
Stellt sich auch unmittelbar die Frage: Gibt es Digitalkameras mit Seele?
Die Digitalkameras mit Seele
Das wird jetzt schwierig. Einerseits möchte ich niemandem wehtun, andererseits sind die allermeisten Arbeitsgeräte von Sony, Canon und Nikon nicht für die Liebe gebaut. In den allermeisten Digitalen schlägt keine Seele. Aber waren eine Rollei, Hasselblad oder andere aus Liebe geboren? Oder war es nur ein Wunsch von Ingenieuren, die gute Ideen hatten und eventuell auch noch einem Design folgten?
Ausnahmen bilden für mich eine Fujifilm X100, eine Nikon Z fc, eventuell eine Nikon Z f, ganz bestimmt auch eine Nikon Df oder die Fujifilm X-T-Serie. Und sicher besitzen auch einige Olympus-Kameras der Neuzeit eine Seele. Das sind Kameras mit Design, die mit Liebe entworfen wurden. Natürlich würde ich auch einige Leica-Modelle hinzuzählen. Fallen Ihnen noch mehr Kameras ein?
Bei Leica würde man die eigenen Kameras empfehlen. Fakt ist, die Kamera mit Seele ist für jeden auch eine Erinnerung, eine Herzensangelegenheit ist. Und jeder verbindet die Frage nach der Seelenkamera mit einer anderen Erinnerung oder Liebe. Ich denke, wenn jemand eine Kamera geschenkt bekam, vererbt bekam, wird es schwierig diese Emotionen ab acta zu legen. Für mich ist die Rolleicord die wichtigste Kamera. Und sie spielt heute wieder eine übergeordnete Rolle, denn egal ob Rolleicord, Hasselblad, Pentax 67, alle diese Kameras zwingen uns zurück zur kreativen Gestaltung und zu konzentriertem Fotografieren. Ich gehe diese Kameras mit Seele jetzt alle mal streicheln. Die brauchen das.
Bitte probieren Sie mal Ihre Kamera mit Seele.
Herzlich,
Peter Roskothen
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© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Neues Fotografisches Sehen und Entdecken
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Ja, die analogen Kameras haben eine Seelenverwandtschaft zu unseren Vorfahren in der Kameratechnik. Ich behandle meine Lieblinge mit großem Respekt. In der heutigen Kamerageneration habe ich für mich eine Symbiose im Fotohobby gefunden. Meine alten „Minolta-Objektiv-Schätze“ gehen eine vorzügliche Verbindung zur digitalen Neuzeit ein. Bei der Bildbetrachtung ist es nur im Datensatz erkennbar, welches Objektiv verwandt wurde! Das ist meine Wertschätzung an die analoge Fotografiezeit!
Dirk Langer
ein sehr schön geschriebener Artikel. Tatsächlich habe ich bei mir das Gefühl, dass meine Nikon D750 sehr viel Seele besitzt als meine Z6II.
Ich kann es nicht erklären aber wenn ich mit meiner D750 losziehe, finde ich meine Bilder wesentlich schöner und lebendiger. Es kommt mir vor, als würden meine Bilder, die ich gemacht habe, quasi eine Geschichte erzählen. Das fehlt mir bei meiner spiegellosen.
Lg und gut Licht
Michael Lang
Lieber Herr Lang,
danke für Ihre Erfahrung. Erklärungen sind gar nicht nötig. Die richtige Kamera hilft uns immer bessere Fotos zu belichten. Ich habe schon oft darauf hingewiesen, wie sehr eine bestimmte Lieblings-Kamera unsere Fotografie unterstützt. Das kann auch eine SLR sein. Viel Freude mit der Fotografie!
Herzlich,
Ihr Peter R.
Sehr geehrter Herr Roskothen,
vielen lieben Dank für Ihren Artikel über Kameras mit Seele. Da kommt dann auch schnell die eine oder andere Emotion hoch.
Insbesondere sind meine Erinnerungen an die Rolleicord doch sehr geteilter Natur. Wir haben diese Kamera für die Fotografie in der polizeilichen Verkehrsunfallaufnahme eingesetzt. In den 70,er, 80er Jahren, bis in die 90er Jahre hinein. Unbestritten sind die Vorteile der Bildqualität sowie die weitgehenden Möglichkeiten der Ausschnittsvergrößerungen, die einfach von dem großen Filmformat herrührten. Aber, natürlich hatte die Kamera auch Ihre Defizite, die im Lauf der Zeit, mit der (Weiter)Entwicklung der DSL-Kameras immer deutlicher zutage traten.
Nach Eintreffen an einem Einsatzort schnell einen Satz Bilder fertigen. Vielleicht noch bei Dunkelheit. Fehlanzeige. Externer Belichtungsmesser, Blitzanschluss über Kabel (bei häufigem Gebrauch rutschte das Kabel ständig aus dem Anschluss), Rollfilme mit nur 12 Bildern bedingten ständige Filmwechsel, zum Filmwechsel musste die Blitzschiene am Kameraboden abgeschraubt werden, feste Brennweite. Bei größeren Unfallereignissen kostete diese Kamera sehr viel Substanz.
Was für ein Fortschritt war dann für uns Anfang der 90er Jahre die Einführung der Pentax K1000.
Interner Belichtungsmesser, Blitzanschluss und Befestigung über den Blitzschuh, 36 Fotos auf einem Film, Filmwechsel ohne Abbau des Blitzes, Objektivwechsel möglich.
Damit hat die Arbeit richtig Spaß gemacht. Die Bildqualität hat immer ausgereicht. Die vielgerühmten Ausschnittsvergrößerungen hat man ohnehin nur in absoluten Ausnahmesituationen benötigt. Im Zweifelsfall hat man dann eben ein oder zwei Bilder mehr gemacht.
Heute denkt man über diese Dinge nicht mehr nach. All diese Entwicklungen sind heute eine Selbstverständlichkeit. Damals aber haben sie uns die Arbeit doch wesentlich erleichtert. Künstlerischen Ansprüchen sollten die Aufnahmen ja nicht genügen.
Privat nutzte ich damals eine Pentax MX. Für die damalige Zeit auch eine tolle Kamera.
Nochmals vielen Dank für Ihren Artikel.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Jäppelt
Für mich ist eine Kamera auch irgendwie wie eine Partnerschaft.
Man hat schon mal von ihr gehört, sie vielleicht irgendwo gesehen, und etwas, das mehr als Fakten ist, lässt in uns den Wunsch reifen, sie kennenzulernen. Es kommt zu einem ersten Date. Vielleicht sind auch noch andere dabei. So richtig allein sind wir nicht, und man kann sich nicht so richtig näherkommen. Aber man findet sich sympathisch und möchte sich mal allein, ungestört treffen. Beim ersten 1:1 stellt man fest, dass man gut zusammenpassen würde. Es wird beschlossen, gemeinsam die Zukunft zu versuchen. Alles ist neu und wunderbar. Man ist begeistert. So viele tolle Facetten. Mit der Zeit des besseren Kennenlernens stellen wir aber fest, dass das ein oder andere anders sein könnte. Wir fangen an, Einfluss zu nehmen und belegen Tasten anders, damit die Bedienung mehr unseren Wünschen entspricht. Erste Spannungen kommen auf, da doch nicht alles so funktioniert, wie wir es gerne hätten. Manchmal müssen wir Kompromisse eingehen, Kompromisse, die wir bei anderen Kameras sicherlich nicht hätten eingehen müssen. Wir unternehmen nicht mehr so viel miteinander und betrachten manchmal lieber die Auslagen in den Schaufenstern.
Aber ist es nicht schön, die Macken und Schwächen des anderen zu kennen? Wir versuchen es jetzt wieder öfter. So langsam wird aus der “Enttäuschung” des Verliebtseins echte tiefe Liebe. Wir kennen uns und wissen, worauf wir einander achten müssen. Mit dem Blick zurück sehen wir, dass wir schon eine Menge gemeinsam erlebt haben. Diese Vertrautheit spüren wir, wenn wir miteinander unterwegs sind. Wir wissen, wie wir unsere gemeinsamen Ziele am besten erreichen … und irgendwo wissen wir auch: Hätten wir uns damals auf die Auslagen im Schaufenster eingelassen, uns etwas Jüngeres geholt, eine Trennung wäre ganz schön teuer geworden. ;-)
Liebe Grüße,
Bernhard
Hallo Herr Roskothen,
vielen Dank für die Anregung über die Seele von Kameras nachzudenken.
Als Jugendlicher hatte ich die Nikon FM, die mich sehr lange begleitet hat. Dann kam die Mittelformat Messsucherkamera Mamiya 7 ll mit dem Format 6X7, die für mich das nonplusultra der analogen Reisefotografie ist. Mit ihrem Zentralverschluss konnte man mit Glück noch 1/8 Sek. aus der Hand fotografieren. Das war wegen der teilweise geringen Film Empfindlichkeit auch oft notwendig. Diese Kamera hat für mich ohne jeden Zweifel eine Seele.
Meine aktuelle Fuji GFX 50 R erinnert in der Bauform sehr an meine Lieblingskamera, Mamiya 7 ll. Ich finde, trotz der digitalen Technik kann man ihr auch Seele zuschreiben.
Ganz sicher ist: man muss sich mit seiner Kamera positiv verbunden fühlen, um gute Fotos zu machen. Das ist für mich mit der Fuji GFX 50 R sehr gut erreicht.
Vielen Dank für die gute Anregung in ihrem Artikel.
Herzliche Grüße
Wolfgang Schlachter
Lieber Peter,
danke vielmals für den klasse Text zur Seelenkamera!
Ja klar, Dinge haben keine Seele. Soweit die nüchterne Erkenntnis. Es bleibt auch festzustellen, dass der Mensch der Gegenwart unglaublich gerne sehr viel Geld für Dinge ausgibt, die nur für kurze Dauer in seinem Besitz verweilen. Sich stattdessen etwas anzuschaffen, wo nicht nur der bloße Besitz erfreut, sondern was irgendwie im Innersten berührt, macht möglich, außer einem materiellen, noch einen ideellen Wert aufzubauen. Dinge mit Seele, und damit auch unsere Kameras, gehören zu den Sachen, die nicht mal eben beliebig austauschbar sind. Sie haben einen Charakter, der gut zu unserer eigenen Geschichte passt.
Ob das eine digitale, oder eine analoge Kamera sein mag, spielt nahezu keine Rolle dabei. Ich glaube allerdings, dass jeder sofort merkt, bei welcher Kamera die Chemie stimmt. Was dann entsteht, ist eine tiefe Verbundenheit, die ja auch dazu führt, kreativ zu sein, gerne zu fotografieren, und dranzubleiben. Damit, für uns von großer Bedeutung zu sein, sind sie auch ein Teil von uns. Es betrifft Füllfederhalter, Geldbörsen, ein liebgewonnenes Werkzeug, eine bedeutsame Armbanduhr, einen Ring, einen guten Rucksack, und sicherlich auch klassische Automobile. Sich mit so etwas Außergewöhnlichem umgeben zu können, ist ein Geschenk.
Lieber Herr Roskothen
Kürzlich unterhielt ich mich mit einem bekannten Streefotografen. Er sagte mir, eine Kamera sei für ihn ein Instrument, es müsse funktionieren, wie ich verstanden habe, lasse er sich quasi nicht von der Nostalgie leiten, wie Räder oder Vintage Design.. Das hat mich beeindruckt, da seine Bilder Geschichten erzählen in einer nostalgischen Stimmung.
Ich kann irgendwo auch verstehen, dass Berufsfotografen, eher ein Tool benutzen, weil es einfach funktionieren muss (Auflösung, Bilder pro Sekunde…) und die Bilder macht bekanntlich der Fotograf nicht die Kamera. Ich kenne auch Fotografen, die haben (hässliche) Kameras mit denen sie ihren Tagesjob machen und dann eine schöne analoge Kamera für Familiy / Freizeit, etwas fürs Gemüt.
Umso schöner finde ich Ihren Artikel mit diesem schönen Gedanken. Denn ich bin der Überzeugung, dass je nachdem wie die Kamera gestaltet ist, diese mich in meinem kreativen, künstlerischen Prozess stark beeinflusst. Ich bin kein Berufsfotograf. Also metaphorisch ist es für mich ein fotografisches Tool, dass mir hilft, Emotionen und Stimmungen einzufangen. In diesem Sinne denke ich repräsentiert die Seele der Kamera die einzigartige künstlerische Vision und Intention des Fotografen, die in dem Bild zum Ausdruck kommt.
Bei mir sind das eher klassische Kameras oder auf Vintage designte Kameras (Xpro-3… sie wissen schon). Jeder ist anders, manche sprechen mehr darauf an, manche weniger. Für einige ist es auch nur etwas für die Vitrine, eine Geldanlage oder ein technisches Gerät. Für mich muss neben dem obenerwähnten, die Kamera funktionieren, mich beflügeln, wenn ich die Kamera in den Händen habe und fotografiere. Die Seele ist bei mir ist es ein Mix aus Technik, die funktioniert, Nostalgie, Schönheit, Haptik, einfache Handhabung und Erinnerungen an Bilder, die entstanden sind, welche ich mag.
Wir haben Gemeinsamkeiten. Auch meine XT-30 mit mittlerweile vielen Schrammen und Belederung, die sich lösdt, mit dem 35mm 1.4 hat eine Seele. Fujifilm hat viele tolle Kameras. Ich kann mich aber mit dem teilweise neuen Design des neuen Modusrads nicht anfreunden. Meine GF 100s ist daher auch eher ein Tool, das unglaubliche Bilder zaubert (oder zum Scannen von Dias und Negative).
Welche sind meine weiteren Kameras mit Seele, die ich benutze? Die Xpan, die FujiGF670 und die w (das analoge Mittelformat Pendant zur X100) werde ich wohl nie mehr hergeben. Die Hasselblad hat in meinen Augen auch eine Seele. Dieses Auslösegeräusch zusammen mit dem Spiegel, einfach eine Freude. Hätte ich nicht so viele Kameras, könnte Linhof noch was werden. Diese Kamera haben doch eine unglaubliche Seele!
Danke nochmals für den Artikel. Schön, gibt es Kameras mit Seele, etwas fürs Gemüt, wie die Bilder, die hoffentlich daraus entstehen.
Lieber Herr Roskothen,
sehe ich genau so: Smartphones haben keine Seele. Obwohl ich die Bilder so verbiegen kann, als wären sie mit einer alten Kamera entstanden. Losgelöst davon habe ich folgende Erfahrung gemacht:
Die alte KB-Voigtländer, die mir Schwiegervater geschenkt hatte, ist bei einem Arbeitsunfall gestorben. Die Kamera hatte eine Seele, ich habe sie geliebt und immer wieder damit fotografiert. Etwa ein Jahr habe ich es ohne Analogkamera ausgehalten. Dann habe ich durch Zufall die Second-Hand-Liste eines großen Händlers durchgesehen und eine Canon EOS 1 für kleines Geld entdeckt. Erste Baureihe, Colani-Design – gekauft, ausprobiert, behalten. Später gesellte sich noch eine EOS 3 hinzu.
Diese Kameras könnte man von vorne und oben für digital halten. Also nix mit dem Charme einer Leica oder Rolleiflex. Aber für mich haben diese Bildermaschinen eine Seele. Sie machen mir mit jeder Auslösung klar:
Egal, was Du vorhast – auf mich kannst Du dich verlassen. Garantiert.
Seele genug?