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Die Fotoausstellungen der spanischen Fundacion Mapfre

Fundacion Mapfre
Fundacion Mapfre

Wie viele andere Großunternehmen engagiert sich auch der spanische Versicherungskonzern Mapfre auf kulturellem Gebiet. Seine Fundacion Mapfre, gegründet 1975, hat verschiedene Schwerpunkte, so z.B. Konferenzen und Ausstellungen über bildende Kunst und Fotografie. Seit 1989 sammelt die Stiftung auch Kunstwerke auf Papier, da diese, wie es heißt, “die erste und wahrste Inspiration des Künstlers widerspiegeln”. Die Sammlung umfasst inzwischen über 1500 Werke, darunter mehr als 1000 Zeichnungen von Picasso, Matisse, Klimt, Schiele und anderen.

Der Fotografie wurde dabei als einer “auf Papier ausgedrückte(n) Sprache des 20. Jahrhunderts” besonderes Augenmerk geschenkt. 2007 begann die Fundacion mit einer Sammlung ausschließlich künstlerischer Fotografie aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inzwischen umfasst die Kollektion Arbeiten z.B. von Eugene Atget, Walker Evans. Robert Frank, Lee Friedlander, Paul Strand und Gary Winogrand.

Die Fotoausstellungen der spanischen Fundacion Mapfre – lohnende Ziele in Madrid und Barcelona

Teile der Sammlung, aber auch anderer Fotografen zeigt die Fundacion regelmäßig in Ausstellungen in Madrid und Barcelona, um dem heimischen Publikum Zugang zu bis dahin in Spanien nicht gezeigten Arbeiten zu eröffnen. 2018 z.B. gab es in Madrid zwei große Retrospektiven des ungarisch-französischen Fotografen Brassai und des Niederländers Ed van der Elsken und in Barcelona Parallelausstellungen über Paul Strand und Bill Brandt.

Ich hatte die Gelegenheit, bei einem Kurzaufenthalt in der spanischen Hauptstadt Ende Oktober in der (recht beengten) Sala Recoletos der Fundacion Fotos des US-amerikanischen Fotografen WeeGee zu sehen. Die Ausstellung wurde gemeinsam von Mapfre und der Fondation Henri Cartier-Bresson in Paris organisiert. Als Kurator fungierte Clement Cheroux, der Direktor der Bresson-Stiftung.

WeeGees Name war mir bis vor einiger Zeit vollkommen unbekannt, doch fand ich in Vorbereitung auf den Besuch im Buch “Bystander- A History of Street Photography” von Colin Westerbeck und Joel Meyerowitz (Laurence King Publishing, London 2017) ausführliche Information zu Leben und Werk des Amerikaners.

WeeGee hieß eigentlich Arthur Fellig, er lebte von 1899 bis 1968. In den 1930er- und 1940er-Jahren arbeitete er als freier Pressefotograf in New York und machte sich bald einen Namen aufgrund seiner spektakulären Aufnahmen von Unterweltgrößen, Verhafteten in Polizeiwagen oder Feuerkatastrophen, die New Yorks Boulevardpresse gerne abdruckte. Häufig lichtete er dabei Gaffer, etwa von Autounfällen oder Tatorten, ab.

Viele dieser Aufnahmen sind in der Ausstellung zu sehen. 1948 ging WeeGee für drei Jahre nach Hollywood, wo er mit seinen Fotos den kurzlebigen Ruhm, den falschen Rummel um Stars und die Banalität der Szene in der Filmstadt entlarvte. Sehr lustig empfand ich die fotografischen Verzerrungen von Prominenten, die vermutlich Anfang der 1960er Jahre entstanden: Mao Tsetung z.B. ist mit bleckendem Gesichtszügen zu sehen; auch die ehemaligen Bundeskanzler Adenauer und Erhard kommen in dieser Serie zu Ehren.

Die Ausstellung “WeeGee – Autopsy of the Spectacle” läuft noch bis zum 5. Januar 2025.

Der Veranstaltungsort ist die Sala Recoletos (Adresse: Paseo de Recoletos, 23); er ist bequem mit der U-Bahn zu erreichen.

Parallel ist in Barcelona im KBr Photography Center der Fundacion (Adresse: Avenida Litoral, 30) noch bis zum 26. Januar 2025 die Ausstellung “Henri-Cartier-Bresson – Watch! Watch! Watch!” zu sehen. Sie wurde zuvor in Hamburg im Bucerius Kunst Forum gezeigt.

Näheres zu beiden Veranstaltungen findet sich unter https://www.fundacionmapfre.org/en/art-and-culture/exhibitions/

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Geschrieben von:

Detlef Rehn

Detlef Rehn

Rheinländer. Ich bin 1977 zum ersten Mal nach Ostasien gekommen. Seither lässt mich die Region nicht mehr los. Zunächst habe ich in Deutschland wissenschaftlich/akademisch über Chinas Wirtschaft gearbeitet, anschließend war ich als Korrespondent für die Bundesagentur für Außenwirtschaft (heute Germany Trade and Invest) in Taiwan, Japan, Südkorea und wieder Japan tätig. Seit 2014 bin ich im Ruhestand und lebe in Tokio. Mein fotografischer Schwerpunkt sind Menschen und die Straßenfotografie. Nachdem ich früher bekennender Nikon-Anhänger war, bin ich 2013 auf das Fuji-System umgestiegen.

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