Das Wrack der Temple Hall ist eine ganz besondere Art von Sehenswürdigkeit auf Lanzarote. Das Schiff, 1953 in Dundee/Schottland gebaut, schlug in der stürmischen Nacht vom 31. Oktober 1981 leck. Zu diesem Zeitpunkt fuhr das Schiff unter dem Namen Telamon unter griechischer Flagge. Es war leider recht schnell klar, dass das Schiff nicht mehr zu retten ist und so wurde es zu der kleinen Bucht zwischen Costa Teguise und Arrecife geschleppt und dort auf Grund gesetzt, damit es nicht den wichtigen Hafen von Arrecife blockiert. Die Besatzung und die Ladung konnte gerettet werden. Auch das an Bord befindliche Schweröl und Diesel konnten ohne Zwischenfälle abgepumpt werden. Bei einem späteren Sturm brach die ehemalige Temple Hall in zwei Hälften und rottet seitem in der kleinen Bucht vor sich hin. Ein Paradies für Fische, Taucher und Fotografen!
Das Wrack der Temple Hall liegt so nah am Ufer, das man ohne Probleme mal eben halten kann um ein paar Bilder zu machen. Tatsächlich hat uns das Wrack so fasziniert das wir an zwei Tagen dort waren. Nun ja, beim zweiten Mal haben wir eine Regenpause genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Das Wrack der Temple Hall
An einem bewölkten Tag, mit sehr vielen Wolken am Himmel, haben wir das Wrach der Temple Hall oder Telamon, wie das Schiff zum Zeitpunkt der Haverie hieß, besucht. Was soll ich Euch viel erzählen, ich zeige Euch lieber die Bilder dieses faszinierenden Foto-Spots.
Die letzten beiden Bilder zeigen das Wrack der Temple Hall einige Tage später. An diesem Tag war der Himmel mit dunklen Wolken überzogen und es regnete immer wieder. Die Kontraste im Himmel waren noch stärker als bei unserem ersten Besuch. Für mich ein Grund einige der Bilder in schwarz-weiß umzuwandeln. Passt auch sehr schon zu dem morbiden Anblick des vor sich hin rottenden Schiffes.
Das Wrack der Temple Hall – Variante in schwarz/weiß
Bei einigen Bilder konnte ich mich einfach nicht entscheiden, ob wir das Farbbild besser gefällt oder doch eher die schwarz-weiß-Variante. Daher habt Ihr jetzt die Qual der Wahl, die ich selber nicht treffen konnte. Was gefällt Euch besser? Farbe oder schwarz/weiß?
Das Wrack der Temple Hall – in Farbe oder schwarz/weiß – Die Qual der Wahl










Die besten, nein, die außergewöhnlichsten Bilder entstehen immer durch Zufall. So ist es mir auch ergangen. An dem regnerischen Tag waren die Steine an der Bucht sehr glatt und einmal bin ich bei einer Langzeitbelichtung tatsächlich weggerutscht. Was macht man? Man greift automatisch nach dem Stativ, damit dieses nicht samt Kamera im Wasser landet oder schlimmer noch auf Steinen aufschlägt. Schließlich möchte ja zu dem Wrack des Schiffes ja nicht auch noch das Wrack einer Kamera hinzufügen! Blöd nur, wenn die Kamera gerade belichtet. So entstand dieses Bild. Nur gut, das ich es nicht direkt gelöscht habe!
Eigentlich ist das Bild verdorben, aber ich finde es so faszinierend, dass ich es weder löschen wollte, noch Euch vorenthalten wollte. Was meint Ihr? Gelungen oder mißlungen?
Leider haben wir es nicht mehr geschafft an einem richtig sonnigen Tag die Temple Hall/Telamon nochmals zu besuchen.
Wie immer würde ich mich über Kommentare, Anregungen und/oder Kritik sehr freuen. Danke!
© Britta Dicken schreibt zum Thema: Das Wrack der Temple Hall – Lanzarote
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Liebe Britta,
mir gefallen die schwarz-weissen Aufnahmen viel, viel besser. Bei den farbigen finde ich den Rumpf zu langweilig, zudunkel, zu kontrastlos, zu dominat als Fläche / ohne Tiefe. Das einzige spannende Foto bei den Farbigen fände ich noch die Nummer 005: doch da frage ich mich – ist bei dieser Aufnahme der falsche Teil scharf? Zieht das Auge doch auf das Wrack – müsste dann nicht dies scharf sein? Oder dann beide scharf. Bei Nummer 003 finde ich die Aufteilung Vordergrund/Wasser/Himmel zu gleichmässig/zu wenig Spannung.
Bei den schwarz-weissen Aufnahmen gefällt mir die Nr. 21 ausgezeichnet. Da hat der Rumpf eine Struktur, der Himmel ist hell und hebt das Schiff schön ab, die Aufteilung gefällt mir ausgezeichnet, so etwas von unten, näher dran – so sieht man die wirkliche Höhe/Grösse dieses Wrack. Bei Nr. 22 und 23 finde ich den Vordergrund zu gross/langweilig/zu unscharf.
Das „unglückliche/zufällige“ Foto: ist was anderes – doch nicht ganz mein Stil.
Darf ich Dich noch was fragen? Wieso fotografierst Du teils mit nur Blende 2.8? Da hat man doch fast keine Tiefenschärfe mehr… und mit Stativ oder eineren höheren ISO-Zahl könntest du bestimmt eine kleiner Blende wählen. Oder verstehe ich da noch nicht alles richtig?
Freue mich immer wieder Fotos von Dir anzuschauen – und bin ganz neidisch – wie Du Zeit hast/nimmst zu fotografieren, auch zu hause.
Lieben Gruss Coni
Hallo Coni,
lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
Zu #5: Nein, es ist nicht das falsche Teil scharf. Das Wrack ist zwar dominant im Bild, aber ich fand den Kontrast zum bunten Rettungsboot (so nenne ich es mal) einfach interessanter. Daher kleiner Blendenwert und die Schärfe auf`s Rettungsboot.
Zur Blende 2,8: Das Wrack lag ca. 50 Meter von meinem Standpunkt entfernt. D.h. bei dieser Entfernung ist bei Blende 2,8 ab einer Entfernung von ca. 5,5m bis unendlich alles scharf. Das hat wiederum für mich den Vorteil, das teilweise der Vordergrund (Steine, Strand etc.) nicht scharf abgebildet werden. Manchmal passt es gut, manchmal halt nicht. Das ist sicherlich auch Geschmackssache. Im Zweifelsfalle will ich auch nicht, dass der Vordergrund vom Hauptmotiv ablenkt. Das erreiche ich aber halt nur mit einem niedrigen Blendenwert. Hohe ISO versuche ich i.d.R. zu vermeiden und wähle lieber den niedrigeren Blendenwert. Stichwort dazu: Hyperfokaldistanz. Es gibt auch einige Apps, die Dir genau sagen ab welcher Entfernung bis unendlich das Bild scharf ist.
Danke für das Kompliment. Fotografieren ist sicherlich inzwischen weniger ein Hobby, sondern eher eine Passion und echte Entspannung! Es ist durchaus nicht so, dass ich jeden Tag dazu komme – leider. Aber im Urlaub oder bei Kurztrips und Ausflügen nimmt es schon recht viel Zeit in Anspruch. Daher habe ich aber auch ein fast unerschöpfliches Archiv an Fotos :-) Manchmal muss ich mir die Zeit allerdings auch klauen. Besonders für die Bearbeitung, denn nach dem Fotografieren ist der Spaß ja nicht vorbei. Manchmal fehlt aber auch schlicht und ergreifend die Zeit und die Bilder liegen lange unbearbeitet auf der Platte.
LG
Britta
Liebe Britta, ganz coole Aufnahmen, wobei ich ohne WENN und ABER die Bearbeitung in s/w bevorzuge. Klasse! Liebe Grüße
Maike
Hi Maike,
das habe ich mir schon gedacht :-) Danke!
LG
Britta
Liebe Britta,
hab vielen Dank für Deine Erklärungen. Ich glaube, da muss ich mich klug machen. Das Wort „Hyperfokaldistanz“ habe ich noch nie gehört – und so habe ich gleich mal im Internet recherchiert…. das verstehe ich noch nicht so richtig, da muss ich „nachsitzen“. Hab vielen Dank.
Bearbeitest Du jedes Ferienfoto? Oder nur Auserwählte, die Du für den Blog brauchst oder für einen Wettbewerb? Behälst Du alle Fotos oder sortierst Du gleich mal aus und löschst viele? Macht man heutzutage mit der digitalen Fotografie doch eher zuviele, oder?
Nochmals herzlichen Dank für den Tipp. Gut Licht, Coni
Hi Coni,
hätte ich keinen Fotokurs bei Peter gemacht, hätte ich wahrscheinlich auch noch nicht davon gehört :-) Ich gebe zu, ich nutze dieses Wissen praktisch recht selten und die App dazu ebenfalls. Aber bei solchen Aufnahmen, wenn man das Bild schon vor Augen hat, ist es wirklich hilfreich. Ich würde Dir ja Literatur dazu empfehlen, wenn ich welche kennen würde.
Um Gottes Willen, nein :-) Inzwischen landen ca. 50% aller Bilder in den Papierkorb. Ob sie nun an der falschen Stelle scharf sind oder ein fast identisches Bild besser aussieht oder oder oder. Danach bearbeite ich tatsächlich jedes Bild. Zum einen Bilder die ich hier veröffentliche, aber auch, weil ich von unseren Urlauben auch Fotobücher erstelle. Da verarbeite ich dann deutlich mehr Bilder als hier im Blog. Allerdings bin ich Bearbeitungs-Anfänger. Da mache ich also nicht viel und brauche daher auch nicht viel Zeit pro Bild. Aber die Masse frisst dann doch viel Zeit. Da ich aber vorher nie weiß, welches Bild tatsächlich in das Fotobuch kommt, werden halt alle bearbeitet :-)
An Wettbewerben habe ich bisher nicht teilgenommen. Und ja, im digitalen Zeitalter macht man eher mehr als weniger Bilder. Es ist eindeutig Luxus mit verschiedenen Blenden zu spielen oder ein Objekt aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen, um dann zu entscheiden welche die Beste ist. Das hätte sich im analogen Zeitalter kein Mensch leisten können.
Ich denke jeder muss seinen Weg finden, ob er nun alles behält oder großzügig aussortiert.
LG
Britta
Hey Britta,
mein Favorit ist die 21 :-) irgendwie wirkt es auf mich „positiv“ bedrohlich. Ich kann`s nicht besser beschreiben.
Allesamt finde ich sie etwas zu dunkel, mein Empfinden…
Dein Zufallsbild ist auf jeden Fall interessant, hätte man bewusst sicher nie so versucht. Unglaublich, was da alles möglich ist.
Aufhängen würde ich es allerdings nicht ;-)
LG
Susanne
Hi Susanne,
„positiv bedrohlich“ gefällt mir. Aber das beschreibt es recht gut!
Hm, zu dunkel … nun, an beiden Tagen war nicht das beste Wetter und die Sonne auch nicht wirklich zu sehen. Vielleicht sind sie dadurch etwas düster geraten.
Das Zufallsbild kommt auf gar keinen Fall an die Wand, aber ich fand es dennoch so interessant, dass ich es Euch nicht vorenthalten wollte. Ich wäre noch nicht auf die Idee gekommen, dass mit Absicht zu machen. Wahrscheinlich war ich daher umso überraschter das der Unfall tatsächlich interessant war :-)
LG
Britta
Die Fotos sind in Schwarzweiß einfach ausdruckstärker. Das Thema „Verrottet“, „Rost“, „Natur und Technik“, „Die Technik wird von der Natur aufgelöst“ wird damit sehr viel stärker interpretiert. Ganz nebenbei stimmt auch noch Deine Bildgestaltung und die Zeit, die Du Dir genommen hast. Nur noch eine Idee für solche Motive zusätzlich: aus der Froschperspektive fotografieren bringt vielleicht noch eine interessante Vordergrundunschärfe oder Motive, welche Tiefe entwickeln.
Hallo Peter,
die Froschperspektive hatte ich mir -bei unserem zweiten Besuch – auch überlegt. Allerdings waren die Steine so glitschig und ich so froh, das es nur zu einem kleinen Unfall gekommen ist (siehe das Zufallsbild), das ich auf größere Experimente zur Sicherheit meines Equipments verzichtet habe. Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich es nicht schon beim ersten Besuch versucht habe. Da waren die Steine halbwegs trocken und längst nicht so rutschig. Aber da habe ich daran natürlich noch nicht gedacht :-(
LG
Britta