Das „unbeabsichtigte“ Porträt
Am vergangenen Samstag war ich in den Straßen Perugias (Italien) unterwegs auf der Suche nach schönen Streetfotografie-Motiven. Als ich ein kleines Straßencafé passierte, fiel mir das Gesicht dieses Mannes auf, der gedankenversunken an einem Tischchen saß und klassische Musik aus seinem Handy hörte. Ich blieb stehen, um die Szene auf mich wirken zu lassen und als er seinen Kopf hob, trafen sich unsere Blicke und ich drückte auf den Auslöser meiner Kamera. Erst zu Hause, bei der Durchsicht und Bearbeitung meiner Fotos, wurde mir klar, dass dieses Bild eher für ein Porträt als für eine übliche Straßenszene taugte; dieser skeptische Gesichtsausdruck mit diesen beeindruckenden Augen! Tatsächlich mein erstes, aber unbeabsichtigtes Porträt.
Foto: Bettina Arens-Kardell
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Liebe Frau Arens-Kardell,
vielen Dank für Ihr wunderbares unbeabsichtigtes Portrait. Tatsächlich zogen auch mich von der ersten Sekunde an die faszinierenden Augen des Mannes in den Bann. Was für einen Blick Sie da eingefangen haben. Glückwunsch! Besonders gut gefällt mir der gewählte Ausschnitt und der quadratische Zuschnitt Ihres Bildes. Es lenkt nichts ab. Vielleicht hätte ich das tiefe Schwarz in der Kleidung und an der Kopfbedeckung etwas aufgehellt, aber das ist unwesentlich. Ich bin selber sehr viel in den Straßen unterwegs und finde, diese unbeabsichtigten Portraits gehören zur Streetfotografie unbedingt dazu. Sie hoffe, Sie machen noch mehr von diesen Aufnahmen.
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Guten Morgen liebe Frau Röhrner,
vielen Dank für Ihren wohlwollenden Kommentar. Es freut mich sehr, dass Sie beim Betrachten des Porträts ähnlich empfunden haben wie ich, denn dies wollte ich ja gerne teilen. Danke auch für den Hinweis darauf, dass Mütze und Schal etwas mehr Zeichnung vertragen hätten; da haben Sie durchaus recht.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und grüße Sie ganz herzlich aus Iserlohn,
Bettina
Guten Tag, Frau Arens-Kardell,
meinen Glückwunsch zu Ihrem tollen Portrait. Ich habe mich beim ersten Anschauen gleich gefragt, ob Sie es wohl beabsichtigt auch so hätten aufnehmen können. Denn gerade das Spontane der Situation hat doch den intensiven Gesichtsausdruck erst hervorgerufen. Die Schwärzen des Huts und des Schals sind in der Tat vollkommen unwichtig, das Gesicht ist es. Hoffentlich gelingen Ihnen solche Aufnahmen öfter.
Freundliche Grüße aus Tokio,
Detlef Rehn
Hallo Herr Rehn,
dass Sie sich sogar im fernen Japan die Mühe machen, um mein Foto zu kommentieren, freut mich besonders. Lieben Dank dafür und viele schöne Fotomomente wünscht Ihnen,
Bettina
Hallo Frau Arens- Kadell,
das ist ein sehr beeindruckend ausdrucksstarkes Gesicht, das Sie vor die Kamera bekommen haben. Spontan fällt mir dazu Rasputin ein. Und s/w ist dabei wirklich das gestalterische Mittel der Wahl! Sehr gelungen!
Ich glaube mich zu erinnern, dass Sie mit einer X100 fotografieren. Wie nah müssen Sie da vor dem Mann gestanden haben?! Und wie war seine Reaktion- eigentlich erübrigt sich die Frage, denn sein Gesicht spricht Bände!
Eine besinnliche Adventszeit!
Herzliche Grüße
Frank Seeber
Hallo Herr Seeber,
tatsächlich ist das Foto in sw viel ausdrucksstärker als in farbig.
Und ja, Sie erinnern sich richtig – ich fotografiere mit der X100V, also mit 23 mm APS-C. Da ich ursprünglich die Szene als Streetfoto angelegt hatte, musste ich das Bild stark croppen, um diesen Bildausschnitt zu zeigen. Trotzdem war ich ziemlich nah dran – vielleicht 2,5 m entfernt.
Danke für Ihren Kommentar und auch Ihnen eine schöne Weihnachtszeit,
Bettina
Sehr geehrte Frau Arens-Kardell,
ja das ist mal richtig gut, Glückwunsch! Wahnsinn, das Foto scheint komplett aus der Zeit gefallen zu sein. Mir zeigt sich ein Seemann, der, nach Wochen auf einem alten Segelschiff, nun an Land sitzt. Gesellschaft vieler Leute strengt ihn sichtlich an. So könnte es gewesen sein.. ;-)
In schwarz-weiß grandios, mag ich den harten Kontrast von Gesicht zu Kleidung total. Das verstärkt seinen Ausdruck eindrücklich, wie ich finde. So ein ausdruckstarkes Gesicht stellt alle anderen Bildanteile sowieso mindestens in die 3. Reihe, mich wird dieses Foto sicher noch eine Weile beschäftigen.
Was mich auch ziemlich begeistert, ist, das dieses Foto eine sehr gute Verdeutlichung darstellt dessen, was intuitive Fotografie für Ergebnisse liefern kann. Das ist übrigens für mich das herausragende Merkmal von “Street-Fotography”.
Herzlichen Dank für die Veröffentlichung!
Freundliche Grüße, Dirk Trampedach
Hallo Herr Trampedach,
vielen Dank. Offensichtlich sind wir beide gleichermaßen von der Streetfotografie begeistert!
Oftmals ist es wie eine Jagd nach dem Sichtbaren, aber trotzdem Unbekannten.
Liebe Grüße,
Bettina
Hallo Frau Arens-Kardel,
was wäre das (Fotografen)-Leben ohne Zufälle.. Und wenn es dann ein solches Bild wird – umso besser. Planen kann man so eine Aufnahme wohl eher nicht – Gratulation!
Gruß vom Bodensee
Herbert
Hallo Herr Neidhardt,
vielen Dank! In der Tat war dieses Foto nicht geplant. Aber dennoch lässt sich auch in der Streetfotografie einiges planen bzw. vorhersehen. Wie auch immer: dieses Genre der Fotografie behält viele Überraschungen vor.
Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für Ihren Kommentar,
Bettina