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Capture One Pro versus Lightroom

Im ersten Teil der Artikelreihe über Capture One Pro sind wir auf einzelne Eigenschaften der Bildbearbeitung eingegangen. In diesem zweiten Teil reden wir über die Vorteile und Nachteile von Capture One versus Lightroom Classic. Ich ziehe ein Fazit zur Bildbearbeitung und gebe Tipps, wie man die Bildbearbeitung-Software am besten erlernen kann:

Test Capture One versus Lightroom
Test Capture One versus Lightroom

Der Artikel „Capture One Pro versus Lightroom Classic“ wurde zuerst im Dezember 2017 veröffentlicht und im März 2021 für Sie überarbeitet.

Viele Funktionen von Capture One Pro (C1) sind besser als Lightroom Classic.

In Sachen Schärfe und Farbe macht C1 keiner etwas vor.

Capture One Nachteile im Vergleich zu Lightroom

Es existieren einige Nachteile von Capture One Pro 2020 (C1) im Vergleich zu Mitbewerber Lightroom Classic (LR) von Adobe. Zunächst fällt auf, dass in C1 ein detailliertes Protokoll fehlt, mit dessen Hilfe Fotografen einzelne Bearbeitungsschritte rückgängig machen. Auch der sogenannte und aus Lightroom vertraute Schnappschuss fehlt (Bearbeitungsschritt merken).

Vermissen werden Fotografen auch die sehr gut funktionierende Lightroom-Bearbeitung von HDR-Fotos oder Panoramabildern. Für HDR Fotos mit C1 gib es ein tolles Plugin namens Photomatix Pro. Für Panoramastiching sind es Programme wie PTGui Pro oder Hugin Panorama Software.

Größtes Manko der Bildberabeitungssoftware aus Dänemark ist aus meiner Sicht die fehlende automatische Perspektivkorrektur (LR – Transformieren). Zwar ist eine manuelle Linienkorrektur / Trapezkorrektur möglich mit Hilfe von Linien, die ich im Bild an schrägen Kanten anlege. Das aber ist für Reportagen und viele Architekturfotos oft schlicht zu aufwändig. Alternativ kann ich seit 2020 als Fotograf mit C1 auf externe Programme zugreifen, wie die Google Nik Collection zugreifen (Perspective Efex), die sogar umfangreicher als LR korrigiert.

Die Schwarzweiß-Bearbeitung von C1 ist nicht so umfangreich, wie die von LR. Es lassen sich nur sechs Farbfilter anwenden, bei LR sind es acht. Inzwischen lässt sich in C1 auch ein Korn hinzufügen. Allerdings gehen viele Fotografen, so auch ich selbst, den Weg der Umwandlung von Farbe nach Schwarzweiß über Silver Efex Pro (Nik Collection) und dieser Umweg lässt sich auch in C1 beschreiten.

Capture One Vorteile im Vergleich zu Lightroom

Die Vorteile von C1 im Vergleich zu Lightroom sind mannigfaltig. Gehen Sie mit der Maus oder dem Stift Ihres Tabletts im Foto über einen bestimmten Helligkeitswert, so wird der Wert im Histogramm angezeigt. Es kann sehr wichtig und auch lehrreich sein, bestimmte Farbtöne oder Helligkeitswerte aus einem Bild auszulesen, um zu wissen wo diese im Histogramm tatsächlich angeordnet sind.

Verschiedene Tastaturbefehle lassen sich Funktionen und Arbeitsabläufen zuweisen. Dabei sind bestimmt Tastaturkombinationen geschützt, andere können Sie frei zuweisen. Die Möglichkeit macht uns Fotografen den Arbeitsablauf einfacher und beschleunigt ihn.

Ein großer Vorteil von Capture One ist die detaillierte Farbbearbeitung, Struktur und  und Schärfekorrektur eines Fotos. Hier spielt das Programm seinen Vorteil so stark aus, dass man sagen kann, die Ergebnisse von C1 sind tatsächlich um Längen besser, als die von Adobe Lightroom.

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Links das Bild mit Lightroom bearbeitet, recht das Ergebnis mit Capture One.

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Capture One versus Lightroom Classic: Links das Bild mit Lightroom bearbeitet, rechts das Ergebnis mit Capture One.

Die C1-Automatiken in Sachen Belichtung / Helligkeiten sowie für den Weißabgleich funktionieren augenscheinlich besser als beim Mitbewerber. Wer hier mit dem kleinen „A“ des jeweiligen Werkzeugs (alte C1-Version, C1 V20 und C1 V21 nutzt den Zauberstab) arbeitet, der erzielt meist überzeugende Resultate. Bei der Automatikfunktion von Adobe Lightroom erhalte ich den Eindruck, dass Bilder meist zu hell und zu kontrastreich eingestellt werden. Diese Automatik, wie auch der automatische Weißabgleich funktioniert nach meinen Erfahrungen bei C1 besser.

Das Tethered Shooting per Kabel direkt zum Computer ist wesentlich zuverlässiger als das von LR. Es überträgt die Datenmengen offenbar besser und störungsfreier als der Mitbewerber. Schalten wir zusätzlich noch die Anzeige der Schärfeebene ein, so wird schon im Studio klar, wo im Foto die Schärfeebene liegt. Das führt zu einem kontrollierten Studioablauf für Produktfotos, Portraits und andere Fotogenre.

Ich nutze im Studio ausschließlich Capture One Pro, nicht mehr Lightroom.

Vorteile Nachteile Vergleich

Vergleich LeistungenCapture One Pro
(auch Fujifilm / Sony / Nikon)
Lightroom Classic CC
Bildbearbeitung RAW / JPGJaJa
Ebenen für EinstellungenJaNein
RetuscheMöglichMöglich
Tethered Shooting JaJa
(Absturzanfällig)
Gleichzeitiger Export mehrerer Dateiformate / AusgabegrößenJaJa
Einfaches SchärfenEinfacherSchwieriger
Relative Pfade beim SpeichernJa Nein
Ablesbare Helligkeitswerte
(Histogramm)
JaNein
FotobrowserJaJa
Fotoverwaltung
(Stichwörter)
JaJa (besser)
HDR-aus mehreren Bildern erstellenNeinJa
Panorama-aus mehreren Bildern erstellenNeinJa
Korrektur stürzender LinienJaJa
Automatische Korrektur stürzender LinienNeinJa
ICC-ProfileJaJa
Kaufen (Lizenz)Capture One Pro erwerben (einmalige Lizenz)Lightroom >>

In Adobe Lightroom kann ich exportierte Bilder nicht in absoluten Pfaden oder Unterordnern speichern. Habe ich alle Fotos eines Termins zum Beispiel in dem Ordner „171120-fotokurs“, so lege ich in diesen Ordner drei Unterordner:

  • aussortiert
  • korr
  • unkorr
Capture One kann in relative Pfade speichern. Ein riesiger Vorteil im Vergleich mitLightroom
Capture One kann in relative Pfade speichern. Ein riesiger Vorteil im Vergleich mitLightroom

Meine Originalfotos (RAW) kopiere ich von der Speicherkarte in den  Ordner „171120-fotokurs/unkorr/“. Daher möchte ich die exportierten TIF-Fotos gerne beispielsweise im Unterordner „171120-fotokurs/korr/“ ablegen. Das ist mit Lightroom ausschließlich mit absoluten Angaben möglich, die mich jedes Mal viel Zeit kosten. Anders als in C1:

Im Ausgabeordner von C1 kann ich einen relativen Pfad für den Export angeben (Bildordner – „../korr/tif/c1“). Der „Bilderordner“ ist dabei derjenige Ordner, in dem die bearbeiteten Fotos gerade liegen. (../ bedeutet einen Ordner nach oben zu gehen, danach vertieft sich der Ordnerpfad in „korr/tif/c1“) Relative Pfade sind somit eine Arbeitserleichterung und ein Vorteil in Capture One!

Die gleichzeitigen Ausgabemöglichkeiten beim Exportieren sind inzwischen von Adobe in LR übernommen worden. C1 V20 / V21 wie LR ist in der Lage, mir gleichzeitig ein großes TIF, ein großes JPEG, ein kleines JPEG für E-Mails, ein Bild für Facebook, und ein Bild für die Übergabe an das Fotolabor mit nur einem Knopfdruck zu liefern, solange der Ausgabeordner immer derselbe ist. In der Abbildung rechts sehen Sie zwei Verarbeitungsvorgaben, die gleichzeitig abgearbeitet werden. Mit einem Knopfdruck stehen mir hier sowohl das TIF, als auch das JPEG im entsprechenden Unterordner bereit.

Wenn Sie die Gradiationskurve anpassen möchten, ohne die Farben zu verändern, dann bietet C1 diese hervorstechende Möglichkeit einer Lumakurve. Die Lumakurve können Sie anpassen wie eine normale Gradiationskurve, ohne Farben zu verändern. Ein weiteres Plus des Programms. Dieses Video erklärt die Anwendung ab etwa 35 Minuten, ist aber auch für alle anderen Farbanpassungen sehr aufschlussreich:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Das Unternehmen Adobe hatte im Oktober 2017 angekündigt, zukünftig nur noch die Mietversion von LR anzubieten. Capture One von Phase One können Sie als Vollversion kaufen ODER mieten. Mit der Kaufversion geraten sie in keine Abofalle wie beim Konkurrenten Adobe Lightroom.

Fazit Test Capture One versus Lightroom

Bei der Recherche von Capture One versus Lightroom behaupten einige Fotografen, dass die C1-Software komplizierter zu bedienen sei, als sein Mitbewerber Adobe LR. Diese Meinung kann ich bei meinem Software-Test insgesamt nicht bestätigen – im Gegenteil. Wer in der Bildbearbeitung weiß, wie ein Histogramm zu lesen ist, der kommt auch schnell mit C1 zurecht.

Tatsächlich ist Capture One ebenso wenig selbsterklärend wie Lightroom. Sie benötigen demnach entweder einen Fotokurs oder eine andere Hilfe, um sich in die Software einzuarbeiten. Unten finden Sie noch eine Liste mit Links, welche hilfreiche Videos bei YouTube in englischer Sprache und dem erwähnten Buch bereitstellt.

Machen wir uns nichts vor: Jede Bildbearbeitungssoftware für die RAW-Entwicklung benötigt eine heftige Einarbeitungszeit. Allerdings ist C1 so logisch aufgebaut, dass man nach kurzer Zeit seine Bilder exportiert.

Schärfer und Lebendiger

Das Programm C1 entwickelt im Gegensatz zu Lightroom die Bilder noch knackiger und lebendiger. Die Fotografien gewinnen dadurch an Tiefe und an Natürlichkeit. Ich bearbeite alle meine vier und fünf Sterne Bilder mit Capture One. Beim Endergebnis übertrifft die Software seinen Mitbewerber Adobe LR um ein entscheidendes Quäntchen Bildqualität. Ich hätte diesen Qualitätsunterschied tatsächlich nicht erwartet und verwende C1 für die besten Fotos. Und nur diese sollten wir aus Zeitgründen auch bestens herausarbeiten.

Meine besten Bilder bearbeite ich mit Capture One Pro. Hier dient mir LR nur noch als Fotoverwaltungssoftware.

Die hervorragende Bildqualität der exportierten Fotografien zeigt, dass Capture One eine bessere Rohdatenentwicklung bereitstellt. Die Software schlägt in der Bildqualität den Mitbewerber Adobe LR um eine Länge. Sicherlich wird C1  hauptsächlich von Fotografen genutzt, die viel Wert auf Bildqualität legen. Ich lege jedem anspruchsvollen Fotoamateur die Software ans Herz. Wer die Bildqualität für ein Pixelzählen hält, der schaue sich einfach selbst mit Hilfe der Testversion die Ergebnisse an und entscheide dann selbst.

Vieles in der C1-Software ist gewöhnungsbedürftig. Ich persönlich glaube, dass die Software mehr Stärken als Schwächen gegenüber LR aufweist. Sehr praktisch ist die gleichzeitige Ausgabe der fertigen Fotografien in verschiedenen Größen und Auflösungen in relativen Pfaden.

Wer darüber hinaus im Studio fotografiert und das Tethered-Shooting schätzt, der wird um diese Software kaum herum wollen. Ausgerechnet in der Druckvorstufe und in der Bearbeitung von Hauttönen, bietet diese Software weitere Asse im Ärmel des Fotografen.

Plugins für Capture One Pro

Viele Plugins können Funktionen übernehmen, die Adobe bei LR zur Verfügung stellt. Natürlich erhöht sich damit der Preis der Software, aber Adobe bietet uns nicht mehr die Wahl, sondern drängt uns in das Mietmodell. Kaufen wir die Capture One Pro Software und die NIK COLLECTION, dann sind wir mit einer überschaubaren Investition dabei, die dem Preis eines billigen Objektivs ähnelt.

Nik Collection kaufen >>

Was ist die Nik Collection?

Die Nik Collection sind Plugins, mit denen wir Fotografen verschiedene Bearbeitungen unserer Fotos einfach umsetzen können:

Nik Filter PluginsMerkmale
Color Efex ProMit 55 kreativen Filtern und 20 Bildvoreinstellungen sorgt Color Efex Pro für Farbe und Atmosphäre in Ihren Bildern. Jeder Filter umfasst bis zu sechs Bearbeitungsvariationen, mit denen Sie Ihre ganz individuellen Effekte erzeugen können. Mit diesem Nik-Filter-Plugin erstellen Sie heute unter anderen den digitalen Crosseffekt vergangener Tage, als Fotografen einen Diafilm in eine Negativenwicklung oder einen Negativ in eine Diaentwicklung gaben.
Silver Efex ProBeim Erstellen von Schwarz-Weiß-Fotos geht es nicht nur um das Entsättigen von bunten Fotos. Silver Efex Pro aus der Nik Collection ist das Schwarz-Weiß-Plugin einer Palette an kreativen Tools und Anpassungen wie Helligkeit, weicher Kontrast, Verstärken der Weißtöne und einem erweiterten Körnungsmodul, mit dem Sie authentische Filmeffekte erstellen, die Schwarz-Weiß-Filmmaterial präzise reproduzieren. Silver Efex Pro umfasst eine breite Palette an Filtern und Effekten mit denen Sie den Look von klassischem Filmmaterial wie dem Kodak Tri-X 400, Ilford Delta 100 und dem Fuji Neopan nachahmen können. Sie können einen virtuellen Gelbfilter, Orangefilter, Rotfilter, Grünfilter oder Blaufilter vor Ihr Objektiv schrauben und genau dieses Aussehen von analogen Filmen mit Filtern simulieren.
Analog Efex ProErstellen Sie stimmungsvolle Bilder mit einer Reihe von Effekten, die das Erscheinungsbild klassischer Kameras, Objektive und Filmtypen nachahmen. Wenden Sie Unschärfe, Bokeh, Lichtlecks, Objektiv-Vignettierung und Kratzer auf Ihre Fotos an. Durch die Kombination von mehr als 80 Tools und Effekten können Sie klassische Bilder mit einem authentischen antiken Look erstellen.
HDR Efex ProUm HDR-Bilder aufzunehmen, werden zunächst mehrere Fotos mit verschiedenen Belichtungen (AEB-Reihen) aufgenommen. Hierzu wird die Aufnahmereihefunktion Ihrer Kamera verwendet. Dank HDR Efex Pro fügen Sie drei, fünf oder mehr Bilder zu einem einzigen Bild mit hohem Dynamikbereich zusammen.
VivezaHaben Sie schon jemals versucht, die Farbe oder den Ton eines Bereichs eines Bildes anzupassen? Vielleicht wollten Sie schon mal die Augenfarbe einer Person im Bild oder den Farbton der Blätter an einem Baum ändern. Mit Viveza ändern Sie mehrere Farben, Farbtöne und Sättigung beliebiger Bereiche eines Bildes.
DfineBilder entrauschen. Auch automatisch. Bei höheren ISO-Einstellungen, kann das Rauschen ein Bild beeinträchtigen. Dfine mindert das Bildrauschen. Mithilfe einer Reihe von erweiterten Algorithmen kann Dfine ermitteln, an welchen Stellen im Bild Rauschen entfernt werden muss … und dies erfolgt dann mit einem einzigen Klick.
Sharpener ProMit der korrekten Schärfe lassen sich Ihre Bilder immer verbessern. Sharpener Pro ist ein Fotobearbeitungs-Plug-in, das zwei Schärfestufen bietet. Die erste Stufe ist RAW Pre-Sharpener, ein Tool, mit dem sich die passende Detailtreue eines Fotos extrahieren lässt. Die zweite Stufe ist das Output Sharpening, mit der Bilder für ihre jeweilige Präsentationsform angepasst werden können, egal, ob Druckversion oder Webversion.
Perspective Efex
(entfällt ab Version 7)
Perspektivkorrektur für Objektive und für stürzende Linien. Die Software analysiert die Bilder und korrigiert die Perspektive automatisch oder manuell.
Nik-Filter-Plugins auf der DXO Webseite >>

Lightroom oder Capture One?

Ob Sie sich für Lightroom oder für Capture One entscheiden, ist letztlich eine Sache der Vorlieben und der Wahl zwischen Miete und einmaligem Kauf (Lizenz). Vermutlich wird sie der einmalige Preis der Software deshalb nicht abschrecken, weil sie hiermit nicht in eine Abofalle geraten. Ich persönlich bin sehr viel lieber dazu bereit, eine etwas größere Summe für die einmalige Anschaffung der Software zu zahlen, als meine monatlichen Kosten aus dem Auge zu verlieren. Außerdem kann der Fotograf mit jedem Upgrade einer Software selbst entscheiden, ob er das Upgrade nutzen möchte. Diese Entscheidung ist mit einer Mietsoftware nicht möglich. Mit dem Ende der Miete stehen mir bei Adobe weder länger die Fotoverwaltung, noch alle meine Bildbearbeitung zur Verfügung. Das bedeutet den Verlust von viel Zeit, die ich in meine Fotos steckte. C1 kann ich jederzeit nutzen, auch im hohen Alter, wenn ich vielleicht keine große Rente erhalte.

Was letztlich über die Nutzung einer Software entscheidet, sind zum einen der Preis, zum anderen die Handhabung und last not least das Bildergebnis. Zumindest in Sachen Bildergebnis geht die Wahl der Bildbearbeitungssoftware deutlich für Capture One aus. Probieren Sie C1 mit Hilfe der Testversion vor dem Kauf (Preise etwas weiter unten):

C1 Webseite >>

Englische Videos zu C1 >>

Die Kosten der Software

Die Software des Herstellers Phase One ist zwar teurer als die letzte Kaufversion 6 des Mitbewerbers Adobe Lightroom, dafür hat man es aber mit einem einmaligen Betrag zu tun und nicht mit einer Abofalle und Mietkostenfalle. Wer Updates nicht benötigt, der muss beim Hersteller PhaseOne auch keine erneuten Zahlungen fürchten. Die Updates der Bildbearbeitungssoftware C1 orientiere sich näher an den Wünschen der Fotografen, als die zierlichen Anpassungen von Adobe.

Wer möchte, der kann Lightroom parallel zu Capture One betreiben, um die Bildverwaltung in Katalogen weiterhin mit Adobe LR zu absolvieren. Dazu genügt sicherlich die letzte Kaufversion von LR, Version 6. Ich persönlich nutze diesen Weg mit beiden Programmen parallel. Ich entwickle mit LR nur noch selten Bilder.

C1 Pro alleine liegt bei EUR 349,- in der Vollversion für drei Arbeitsplätze. Beschränkt man die Software auf Fujifilm, Sony oder Nikon, so ist sie tatsächlich noch günstiger, man kann allerdings ausschließlich die RAWs der Marke bearbeiten. Für Profis ist diese Vergütung durchaus realistisch und rechnet sich schnell. Amateure, die Adobe LR den Rücken kehren möchten und großen Wert auf das Bildergebnis legen, sind meist mit einer Einmalzahlung zufrieden:

C1 Pro >>

C1 Pro Fujifilm >>

C1 Pro Sony >>

C1 Pro Nikon >>

Hinweis: Ich konnte in meinem Test, welcher Wochen der Recherche und 30 Stunden des Schreibens kostete, nicht alle Aspekte von Capture One Pro aufzählen. Die Geschwindigkeit von C1 erscheint mir zumindest mit großen Daten höchstens vergleichbar mit der von LR. LR kann besser mit vielen Fotos in der Bildverwaltung umgehen.

Tipp Fujifilm Fotografen: Sie kennen das Problem mit den Wurmartefakten in Adobe LR? LR überschärft die Fujifilm-Fotos mit dem X-Trans-Sensor. Auch sonst ist Capture One in Sachen Fujifilm-RAF-Bildbearbeitung überlegen. Wenn Sie der Artikel zu den Fuji-Würmern interessiert:

Fujifilm Wurmkur >>

Nachtrag Dezember 2021:

Lightroom und Capture One sind sich in Sachen Bildqualität inzwischen sehr ähnlich geworden. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich drei Programme auf eine Ebene stellen: Adobe Lightroom, DxO Photo Lab und Capture One. Ich sehe keine Qualitätsunterschiede, nur noch enorme Preisunterschiede und da liegt C1 leider ganz weit oben.

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Capture One versus Lightroom – Vorteile und Nachteile

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Fototrainer Peter Roskothen ist Fotograf und Fotojournalist
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Individueller C1 Fotokurs >>

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog).

Im Fotoblog helfen wir, Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorn zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine andere Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

20 Kommentare

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  • Leider sind in diesem Vergleich ein paar wichtige Aspekte nicht berücksichtigt. Zum Beispiel: Wie weit stehen in C1 die Profile von Mittelformatkameras zur Verfügung? Wie schneidet C1 ab bei der Zusammenarbeit mit Photoshop? Ferner verstehe ich nicht, warum im Vergleich von Lightroom und C1 bearbeitete Bilder einander gegenübergestellt werden. Ist es nicht so, dass die Bilder in beiden Programmen so «verarbeitet» werden können, dass sie sich im Ergebnis nicht oder kaum unterscheiden? Und ist es nicht so, dass C1 als All-in-one-Programm für die Bildbearbeitung gedacht ist, während Lightroom und Photoshop ein Paar bilden, von dem man je nach Aufgabenstellung und Ansprüchen eines oder beide Programme verwendet?

  • @Rolf Meier,

    korrekt. Das steht aber in den zwei Artikeln drin, das es nicht möglich ist, alle Aspekte zu berücksichtigen. Zitat:
    „Hinweis: Ich konnte in meinem Test, welcher Wochen der Rechereche und drei Tage des Schreibens kostete, nicht alle Aspekte von C1 aufzählen. Ich empfehle für eine große Übersicht das Buch aus dem dpunkt.Verlag. “

    Mittelformat: Ich habe einen Link zu den unterstützten Kameras bereit gestellt.

    Der Vergleich von Lighroom und C1 muss vielleicht noch mal erklärt werden. Ich arbeite sehr lange mit LR und komme trotzdem nicht auf die Ergebnisse und die Farb-/Schärfe-Möglichkeiten von C1. Wie sonst könnte ich das darstellen? Schwierig, oder?

    Ja, C1 ist umfassender als LR, aber reicht nicht in alle Aspekte von Photoshop. Möchte man Collagen erstellen, Teile eines Bildes ersetzen, verzerren oder ähnliches, dann gibt es Affinity Photo. Das ist keine Mietsoftware. Der Artikel zu Affinity findet sich ebenfalls hier im Blog.

    Danke für Ihren Kommentar. Trotzdem hat der Artikel viel Arbeit bereitet und ich hätte es auch schön gefunden, ein kleines Danke zu hören. Wir machen hier alle unsere Arbeit ohne Entgelt, nur mal am Rande. Wir sind schon froh, wenn die Spenden oder Affiliate Käufe die Serverkosten decken.

    • @Peter

      Ja, unabhängig von dem Wunsch nach Danke ;-) , zunächst einmal ein Danke für die Zusammenfassung von LR und C1.

      Ich bin (als Amateur) zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. LR ist sehr gut als Datenbank für die Bilder und kann auch sehr gute Raw-Konvertierungen produzieren.

      Bzgl. der Datenbank habe ich Versuche unternommen, meinen LR Katalog mit ca. 80.000 Aufnahmen auch als C1 Katalog zu übernehmen. Hier bin ich gescheitert (Abbrüche in C1 Version 10). Auch werden die C1 Kataloge (auch mit V11) sehr sehr groß.

      Bei der reinen Raw-Konvertierung komme ich zu den gleichen Ergebnissen. Die C1 Ergebnisse sind schon ohne besondere Aktivitäten „leuchtender“ und schärfer als die LR Ergebnisse. Die Tricks, um mit LR genauso scharfe und farbintensive Bilder wie mit C1 zu produzieren habe ich (leider) noch nicht gefunden. Meine Zielsetzung ist es nicht, an einem Bild mehrere Stunden für z.B. ein einzelnes Plakat zu arbeiten, sondern in möglichst kurzer Zeit möglichst gute Ergebnisse zu produzieren (auch für Amateure ist Zeit Geld!).

      Die Automatiken von C1 sind sehr gut, die von LR bzgl. Ausrichten usw. auch. Bzgl. Helligkeit usw. wurden die LR Automatiken jetzt in der aktuellen Version besser, sie sind aber noch nicht so gut wie die von C1.

      So bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig, als zunächst noch mit beiden Produkten zu arbeiten: Bearbeitung mit C1, Aufbewahren usw. mit LR.

      Leider ist das die teuerste Variante, da C1 auch als Kauf-SW in den Update-Preisen (jährliche Updates) auch das Niveau der Monatspreise von LR erreicht hat. Man muss zwar nicht jedes Update mitmachen, aber nach jetzigen Preismodellen alle zwei Jahre, um nicht den Upgradepfad zu verlieren. Außerdem fehlt ansonsten irgendwann die Unterstützung neuer Kameramodelle und Objektiven.

      Dennoch ist es gut, dass es neben dem Platzhirschen auch Produkte wie C1 gibt, denn die Konkurrenz sorgt letztendlich, dass sich beide Produkte auf (heute unterschiedlichem Niveau) positiv weiterentwickeln.

  • Nein, Media Pro habe ich noch nicht eingesetzt.

    Ich scheue mich irgendwie davor, einen weiteren Arbeitsprozess aufzumachen (und zusätzlich 225€ Kosten).

    Mit meinen zur Zeit 80.000 Aufnahmen im LR Katalog bin ich dann auch zu 2/3 des Media Pro Kataloges ausgereizt.

    • Der Preis würde mich als Profi nicht abhalten. Für Amateure ist das viel Geld. Aber einmalig. Die Media One Begrenzung auf 120.000 Bilder finde ich merkwürdig. Da hilft nur ein Splitten, aber damit finde ich dann wieder nicht alles auf einen Schlag.

      Ich habe mir verschiedene Datenbanksysteme angesehen und finde momentan nichts besseres als Lightroom. Phase One müsste da dringend etwas eigenes entwickeln, was auch gepflegt wird.

      • Auch von meiner Seite vielen Dank für diesen Super-Vergleich!
        Wo liegt eigentlich die entscheidende Schwierigkeit bei der Datenbank von capture one pro?
        Ich nutze aktuell LR 6 und habe mir aber kürzlich eine neue Fuji gekauft, die nicht mehr unterstützt wird. Also zukünftig LR-Abo oder C1P. Letzteres soll gerade für Fuji einen besseren RAW-Konverter haben. Was mich noch abhält auf C1P umzusteigen ist diese Diskussion über die Datenbank bzw. Bildverwaltung, die man in vielen Reviews lesen kann.

  • Sie arbeiten mit C1 und schreiben es sei nicht möglich Korn hinzu zu fügen? Im Gegensatz zu Lightroom gibt es selbst für das Korn verschiedene Varianten, welche ausgewählt werden können.

    Hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck auf den Rest des Vergleichs…

    • Ich bin immer überrauscht, wie Menschen mit solchen kindischen Kommentaren ihr Ego befriedigen, anstatt konstruktiv zu sagen, wie es geht. Aber mit so viel „Charme“ muss man wohl leben.

  • Zunächst, vielen Dank für den sehr umfangreichen und guten Vergleich. Ich kann nahezu alles bestätigen. Bei der Farbverwaltung der Rohdaten bin ich mir nicht ganz sicher. Ich selbst habe festgestellt, dass Canon mit Lightroom und Nikon/Fuji/Sony mit Capture funktioniert. Darf ich fragen welches Format beim Test verwendet wurde?

    • Hallo Herr Baumbach, danke für Ihren Kommentar. Wir haben natürlich RAW verwendet. Funktionieren tut wohl alles in beiden Programmen, was Sie meinen ist vermutlich das optimale Ergebnis? Ich würde auf Lightroom schon wegen der Fotoverwaltung gerne verzichten.

  • Was mir noch fehlt ist ein hinweis auf die fehlende Möglichkeit vom GeoTagging:
    In Lightroom super easy via Map. Auch die Möglichkeit ungenaue Zeitangaben (i.d. Kamera zB) zu korrigieren .. fehlt leider in C1 komplett. Da ich gerade über einen Umstieg nachdenke, stehe ich bei
    Lightroom vs. CaptureOne + GeoSetter + HDR-Programm (das ich noch suche) + Pano-Programm (das ich noch suche)

    Es wird wohl aufs LR Abo rauslaufen :-(

  • @Peter
    Danke für den Bericht. Die Beschreibung der C1 Eigenschaften entsprechen meiner Erfahrung, nachdem ich vor 2 Jahren von Aperture auf C1 umgestiegen bin. Drei Ergänzungen:

    – Die Vergleichstabelle legt nahe, dass C1 keine Verschlagwortung bietet, dies ist nicht korrekt. Auch wenn hier LR überlegen ist, ist für mich C1 als Fotoverwaltung sehr wohl brauchbar (natürlich im Katalog-Modus).

    – Was ich an C1 sehr schätze, ist die intensive Weiterentwicklung. Die derzeitige Version ist mit der von vor ein paar Jahren nicht mehr vergleichbar. Ein Grund, warum ich trotz der Kosten kein Upgrade auslasse.

    – Ein Mangel ist die Unterstützung von Veröffentlichungen zu Flickr und Konsorten oder Druckdiensten.

    Besten Gruß
    Holger F.

  • Hallo :-)

    Danke für Ihren tollen Beitrag,
    Ich bin vor einigen Wochen schon über Ihr Youtube Video zum Thema HDR und C1 gestoßen,
    Und bin am überlegen ob ich mir Photomatix Pro kaufe, denn die fehlende HDR fähigkeit hat mich an C1 als Hauptconverter zu benutzen immer noch abgehalten.
    Ich kann das bestätigen was die Bildquallität angeht.
    Ich habe beim letzten Supermond einige Landschaftsfotos gemacht, und sie mit C1 entwickelt.
    die selben Bilder habe ich versucht mit LR genau so zu entwickeln, es ist mir nicht gelungen.
    Die C1 Bilder haben mehr kraft, mehr Mikrokostraste, sind einfach schöner. also nach meinem Geschmack dynamischer.
    Jetzt lese ich Ihren Beitrag und auch Ihre Beispielbilder, erwecken bei mir den selben Eindruck, wie bei meinen Bildern.
    Ich wollte Ihnen das nur bestätigen.
    Ich sehe mich als Hobby Fotograf,
    Lightroom ist toll, keine Frage, der Katalog und die Einfachheit überzeugen, ich arbeite gern damit, aber im Detail, was Farben, Kontraste, Schärfe, und das gewisse Extra angeht, bin ich überrascht.
    Habs meine Bilder nicht mit LR idetisch rekonstruiert bekommen, Auch wenn die LR Bilder dennoch gut aussehen,
    Meine C1 Bilder haben mehr schmackes ;-)
    Danke

    Bleibt Gesund!
    LG

  • Herr Roskothen,

    erstmal vielen Dank für ihre Mühe um „Capture One Pro versus Lightroom Classic“ zu vergleichen. Ich bin selber von LR6 nach Capture One umgestiegen. Mir gefiel das ABO-Modell nicht. Gut die Einarbeitungszeit für C1 ist etwas länger als bei LR6. Muß aber sagen, das die Bildergebnisse in C1 um Einigens besser sind. Mein Workflow besteht darin, das ich meine Bilder in Capture One 20 Pro bearbeite und dann an Affinity Photo übergebe. Hier werden noch eventuell ( falls nötig ) einige Nachbearbeitungen ausgeführt und dann das Bild abgespeichert. Hatte bis zum Januar 2020 eine Olympus E-30. Nach 15 Jahre mit dieser Kamera bin ich nun stolzer Besitzer einer Fuji X-T3. Es ist erstaunlich wie gut C1 mit den RAW-Daten der X-T3 klar kommt. Bin Hobby Fotograf und jetzt eingefleischter Capture One Pro Fan.

    Bleiben sie und ihre Familie gesund.
    Norbert Deniflé

    • Guten Tag Herr Deniflé,

      danke für Ihre Erfahrungen und Ihnen viel Spaß mit C1. Ich entwickle alle 4-5 Sterne Fotos und die Fotografien für *fotowissen mit C1. Bitte schauen Sie sich auch die NIK-Collection an, die mit einer automatischen Trapezkorrektur C1 prima ergänzt.

      Herzlich,
      Ihr Peter

      • Guten Tag Herr Roskothen,

        Danke für den Hinweis zu der NIK-Collection. Diese besitze ich auch seit der ersten Stunde und bin auch heute noch davon begeistert.

        Gruß
        Norbert Deniflé

  • Sehr gelungene Darstellung, für mich als „Noch-Einsteiger- sehr hilfreich. Danke. Auch sprachlich sehr gelungen, bei aller Genauigkeit gut lesbar.
    (Nur : „Beim Endergebnis übertrifft die Software seinen Mitbewerber Adobe LR „

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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