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Canon zu teuer?

Ist Canon zu teuer? Die neue 5D Mark IV ist mit einem unverbindlichen Verkaufspreis von EUR 4.065,- empfohlen. Das neue EF 16-35mm 1:2,8L III USM ist zum Preis von EUR 2.625,- angesetzt. Ist das zu teuer?

Canon zu teuer? Neue Preise

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Ist die neue Canon EOS 5D Mark IV zu teuer? Canon zu teuer?

Canon entwickelt viele neue Produkte. Nicht alle Einzelteile in den Kameras und Objektiven sind neu, aber an vielen Stellen wird ständig weiter entwickelt. In den letzten Jahren sind viele Canon Objektive neu berechnet worden, um den Anforderungen der hochauflösenden Spiegelreflexkameras – allen voran der EOS 5DSR – gerecht zu werden. Die Spiegelmechanik wurde überarbeitet, um leiseren und hochqualitativen Spiegelschlag zu gewährleisten. Beim internen Computer der Kameras sind wir bereits beim DIGIC 7 angekommen, welcher zuletzt in der EOS M5 eingesetzt wurde. Ständig werden neue Sensoren entwickelt. Kann man also sagen Canon ist zu teuer?

Viele Innovationen kosten viel Geld. Nun kann man Canon viel vorwerfen wie zum Beispiel:

  • Canon hat die EOS 5D Mark IV zu spät gebracht. Diese hätte mit der EOS 7D Mark II erscheinen müssen.
  • Die erste spiegellose Systemkamera mit elektronischem Sucher (EOS M5) kommt viel zu spät.
  • Der Anschluss an die Vollformat-Systemkameras wird verschlafen

Canon Qualität

Was wir Canon aber nicht vorwerfen können ist schlechte Qualität zu bauen. Die Kameras sind unverwüstlich und langlebig. Meine beiden EOS 5D Mark II hatten zusammen 250.000 Auslösungen, bevor ich die EOS 5D Mark IV erworben habe. Ich hatte an der Mark II niemals Schwierigkeiten, sehen wir vom Ersatz des CMOS gleich nach dem Kauf ab. Das war zu einer Zeit, als Canon neue Fertigungen in Asien noch nicht qualitativ im Griff hatte.

Auch die Objektive sind eine wahre Freude. So ist mein Canon EF 50mm f/1.4 USM immer noch knackscharf an allen Kameras. Es funktioniert wie eine Eins. Ich habe noch nicht ein Objektiv von Canon gekauft, welches in irgend einer Weise Probleme gemacht hätte. Auch der Service von Canon in Willch nahe Krefeld arbeitet hervorragend und repariert die meisten Produkte, die nicht bereits viel zu alt sind zu moderaten Preisen.

Aber ist Canon zu teuer geworden? Spätestens seit dem Erscheinen der EOS 5D mk IV sagen viele Verbraucher, Canon hätte zu hohe Preise. Das mag stimmen, aber gute Qualität kostet auch gutes Geld, so meine ich. Klar, die neue EOS 5D Mark IV ist ziemlich hoch gegriffen mit EUR 4.065,-. Diese Zahl ist doch manchem Fotoamateur zu viel des Guten. Zumal die EOS 5D Mark III und Mark II zu Ihren Erscheinungsterminen wesentlich günstiger waren.

Kaum einer mag auch begreifen, warum die EOS 5D mk IV in den USA um die Dollar 3.500,- kostet, was umgerechnet etwa EUR 3.100,- entspricht. Das stimmt zwar, ist aber ohne Mehrwertsteuer ausgewiesen, welche auch in den USA noch hinzukommt. Eine gedankliche Falle.

Preisvergleiche der Kameramarken

Außerdem müssen wir klar sagen, dass alle führenden  japanischen Kamerahersteller seit etwa August 2016 die Preise teils massiv angezogen haben. Sony, Nikon, …. alle haben neue Preise. Die Nikon D500 ist mit einem Straßenpreis von EUR 2.200,- auch kein Schnäppchen. Zum Vergleich kostete die EOS 7D Mark II beim Erscheinen 2014 (vor der Preiserhöhung) etwa EUR 1.700,-. Vergleichen wir die Sony Alpha 7R II mit der Canon EOS 5DSR, dann stehen sich beide Branchenriesen derzeit mit etwa EUR 3.600,- ähnlich gegenüber.

Die neue EOS M5 ist mit einem Listenpreis von EUR 1.129,- noch unter dem Listenpreis der Sony Alpha 6300 von EUR 1.299,-. Falls die inneren Werte der neuen Systemkamera stimmen, dann scheint uns das kein übertriebener Preis zu sein, oder?

Wenn wir die Preise vergleichen, dann entweder klassen übergreifend die Preise beim Erscheinen der Kameras oder den derzeitigen Listenpreis. Wir können nicht den empfohlenen Verkaufspreis der EOS 5D mk IV mit dem Straßenpreis der Nikon D810 vergleichen. Das wäre nicht korrekt oder fair.

In keinem Falle wäre es gut für Fotoamateure oder Profifotografen, wenn Canon die Preise nicht einigermaßen stabil hielte. Schließlich wollen wir keinen zu großen Wertverlust erleben. Der ist im digitalen Zeitalter sowieso nicht aufzuhalten, aber ich bin ganz froh, wenn ich noch gutes Geld bekomme für das gebrauchte Canon Equipment. Und das ist sicher ein Kompliment an Canon.

Mich interessiert aber was Sie denken. Deshalb würde ich mich über Ihren Kommentar unten sehr freuen!

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon zu teuer?

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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4 Kommentare

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  • Manchmal wird schlicht und fast vergessen, wie viel Arbeit, Forschungszeit und wie viele Nächte in einer solchen Technologie letztlich steckt. Ist LEICA zu teuer? Wer erforschte das alles, wie lange, wer setzt die hervorragenden Kameras zusammen, wer kontrolliert sie und wer übernimmt die Garantien über mehrere Jahre, … ? –
    Wer wenig bezahlen möchte, muss sich dann auch mit weniger Qualität begnügen (Material, Präzision, Wetterfestigkeit, Langlebigkeit, etc.).

    Musiklektionen sind auch Vielen zu teuer :-)) Trotzdem müssen Musiklehrer schauen, wie sie ihre Familie durchbringen wollen!
    In aller Achtung vor den Entwicklern und allen sonst, die zum Gelingen solcher Wunderwerkzeuge (Kameras) beitragen, bezahle ich für eine Kamera, mit der ich dann meine Kreativität fördere und jahrelang riesige Freude habe (und an den Bildern lebenslang!), gerne einen «stolzen Preis» …

    Klar ist’s kein billiges Hobby; aber Sport, je nach dem, ja auch nicht (Sportverletzungen noch nicht mal mit eingerechnet ;-)), und nicht zu vergessen: das Entwickeln der Bilder – kostet heute de facto ja nichts mehr …

    Was ich meinem Portemonnaie zumuten darf, ist für mich eine ganz andere Frage, als jene, ob ein Gerät «zu teuer» ist oder nicht; manchmal vermischen sich diese Fragen … ich möchte sie bewusst trennen.

    Viel Spaß allen beim Fotografieren! —

  • Hallo Peter,

    vielen Dank, das Du Deine Gedanken mit uns teilst. Ich bin noch nicht so lange in der Fotografie unterwegs (habe gerade mein 3 jähriges Jubiläum auf der Illumina gefeiert), so dass mir viele Erfahrungswerte ganz einfach fehlen. Für mich ist die Kamera in erster Linie ein Mittel zum Zweck, ein Arbeitsmittel. Ich stelle sie nicht als Geldanlage in eine Vitrine oder streichel ihr abends noch einmal über den (nicht vorhandenen) Kopf, so wie ich es bei meinen Katzen mache. Ich habe keine emotionale Bindung zu ihr. Das heißt aber auch für mich, wenn ich eine neue Kamera kaufe, muss sie auch zu meinem Geldbeutel (und vielen anderen Dingen) passen.
    Ja, ich habe bei dem Preis der neuen Modelle auch geschluckt. Und ja, ich werde mir ganz sicher dieses Modell zu diesem Preis noch lange nicht zulegen. Ich persönlich finde auch, das gerade für das riesige Feld der Hobby-Fotografen die Hardware oft zu teuer ist. Das Fotografie kein günstiges Hobby ist, wird jeder ambitionierte Fotograf recht schnell merken. Ich frage mich dabei oft, ob es nicht sinnvoller wäre die Preise geringer anzusetzen, um einfach viel mehr Menschen den Kauf einer guten Kamera zu ermöglichen. Ich würde, wenn die guten Objektive günstiger wären, sehr viel eher zuschlagen und ein neues, besseres Objektiv kaufen. So bleibt mir bei den hochpreisigen Modellen nur der Weg ein gebrauchtes Objektiv zu kaufen, wovon ich in der Regel wirklich kein großer Fan bin.
    Sehr positiv ist das jedoch gebrauchte Canon-Kameras und Objektive relativ preisstabil sind, wenn sie nicht gerade schon 20 Jahre auf dem Buckel haben. Der Wertverlust bei hochwertigen Modellen ist deutlich geringer als in anderen Bereichen.
    Technisch hochwertiges Equipment hat seinen Preis, aber es dürfte dennoch gerne etwas günstiger sein. Gerade ganz neue Modelle sind häufig unerschwinglich und erst nach einem Jahr auf einen (mehr oder weniger) erträglichen Preis gesunken. So braucht man doch ein wenig Geduld, bevor man zuschlagen kann.
    In diesem Sinne fände ich es toll, wenn Fotografie mit guten Equipment einfach preisgünstiger würde. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch qualitativ hochwertiges Equipment haben. Nun ist die Frage: Geht das eine nicht mit dem Anderem? Diese Frage wird uns nur der Hersteller beantworten können. Vielleicht lesen die Canons, Nikons etc dieser Welt ja mit und können uns diese Frage beantworten ?

    LG
    Britta

  • So gut wie Du fotografierst, müsstest Du die Kameras und Objektive von Canon gestellt bekommen, Britta. Das meine ich im Ernst! Natürlich ist die Entwicklung von Linsen und Kameras sehr aufwändig. Ich denke die Preise sind so wie sie sind sicher ok. Es gibt viele Menschen, die für die vier Felgen über EUR 2.000,- zahlen, da finde ich eine Kamera durchaus sinnvoller und kultivierter. Ein Hobby kostet meist viel Geld. Das zahlen wir gerne wenn es Spaß bereitet. Du kannst Linsen durchaus gebraucht kaufen, zum Beispiel bei Fachhändlern, die Dir sogar Garantie bieten. Ich habe neulich in bei einem Fachhändler ein Canon EF 70-200 f4 für EUR 400,- gesehen, das war wie neu. Eine super Linse mit einmaliger Leistung und sicher auch in 30 Jahren noch hervorragend. Schau ruhig mal bei den Fachhändlern vorbei. Klar, die neue 5D Mark IV wird man da auch nicht gebraucht und günstiger bekommen, aber vielen wäre doch auch eine 7D Mark I eine tolle Begleitung. Sind einfach super tolle Arbeitstiere die Canon Kameras und Objektive, da kann ich noch so sehr über fehlende Innovationen meckern :-)

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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