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Canon und der Imaging-Markt: Ein schleichender Rückzug?
Canon zählte über Jahrzehnte zu den führenden Marken im Bereich der Fotografie. Millionen Fotografen weltweit vertrauten auf ihre DSLRs, spiegellosen Kameras, Objektive und den exzellenten Support. Doch seit einigen Jahren zeigt sich eine stille, aber deutliche Bewegung: Canon zieht sich offenbar schrittweise aus weiten Teilen des Imaging-Marktes zurück.
Wie lange bekommt Ihre Canon-Kamera noch Support?
Auslaufender Support für Kameramodelle und Objektive
Canon hat offiziell angekündigt, den Reparaturservice für viele Kameras und Objektive zeitlich zu begrenzen. Hier die aktuelle und vollständige Übersicht:
Canon EOS R Kameras
- EOS R: November 2029
- EOS R6: Mai 2030
- EOS Ra: Januar 2028
- EOS RP: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS RP (Gold Edition): Juni 2026
- EOS R1, R3, R5, R5 Mark II, R6 Mark II, R7, R8, R10, R50, R100: Noch kein Service-Ende bekannt
Canon DSLR-Kameras
- EOS Kiss X8i: August 2025
- EOS Kiss X9: Mai 2026
- EOS Kiss X9i: November 2026
- EOS Kiss X10i: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS Kiss X10: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS Kiss X80: April 2025
- EOS Kiss X90: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS 9000D: November 2026
- EOS-1D X Mark II: Juli 2026
- EOS-1D X Mark III: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS 5D Mark IV: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS 5Ds: Mai 2027
- EOS 5Ds R: August 2028
- EOS 6D: September 2025
- EOS 6D Mark II: Noch kein Service-Ende bekannt
- EOS 7D Mark II: Januar 2027
- EOS 80D: Oktober 2027
- EOS 90D: Noch kein Service-Ende bekannt
Canon EOS M Mirrorless Kameras
- EOS M5: Februar 2026
- EOS M6: März 2027
- EOS M6 Mark II: März 2029
- EOS M100: November 2026
- EOS M200: Oktober 2030
- EOS M200 (Gold Edition): März 2028
- EOS Kiss M: November 2027
- EOS Kiss M2: Juni 2030
Canon Cinema EOS Kameras
- EOS C100 Mark II: August 2025
- EOS C200: November 2025
- EOS C200B: November 2025
- EOS C300 Mark II: November 2025
- EOS C300 Mark III: Februar 2030
- EOS C400, C500 Mark II, C700 FF, C70, C80, R5 C: Noch kein Service-Ende bekannt
Canon Kompaktkameras (PowerShot-Serie)
- PowerShot G1 X Mark III: Juni 2028
- PowerShot G3 X: September 2025
- PowerShot G5 X Mark II: Juni 2028
- PowerShot G7 X Mark II und III: Noch kein Service-Ende bekannt
- PowerShot G9 X Mark II: August 2026
- PowerShot SX70 HS, SX740 HS: Noch kein Service-Ende bekannt
- PowerShot SX420 IS: November 2026
- PowerShot SX430 IS: Dezember 2026
- PowerShot SX620 HS: Dezember 2026
- PowerShot SX720 HS: Juli 2026
Canon Speedlite und Zubehör
- Speedlite 430EX III-RT: Noch kein Service-Ende bekannt
- Speedlite 470EX-AI: Februar 2027
- Speedlite 600EX II-RT: Februar 2027
- Speedlite EL-1, EL-5, EL-10: Noch kein Service-Ende bekannt
- Macro Ring Light MR-14EXII, Macro Twin Light MT-26EXRT: Noch kein Service-Ende bekannt
- Speedlite Transmitter ST-E3-RT (alle Versionen): Teilweise März 2028 oder noch offen
Canon und der Rückzug aus dem Einsteigersegment
Canon dominierte in den frühen 2000er-Jahren den Fotomarkt insbesondere durch günstige und leistungsfähige DSLRs. Modelle wie die EOS 300D (Digital Rebel) oder später die EOS 700D, EOS 800D machten die Fotografie für breite Käuferschichten erschwinglich und begeisterten Millionen von Hobbyfotografen weltweit.
Diese Strategie führte zu einer enormen Markenbindung und sicherte Canon für Jahre einen Vorsprung vor den Wettbewerbern. Allerdings deutet sich inzwischen ein klarer Strategiewechsel an:
- Seit dem Erscheinen der EOS 90D im Jahr 2019 gab es praktisch keine neuen Spiegelreflex-Modelle für Einsteiger mehr.
- Auch im spiegellosen Bereich stieg Canon vergleichsweise spät ein: Die erste Vollformat-DSLM EOS R erschien erst 2018 – ganze fünf Jahre nach Sony und Fujifilm.
- Im APS-C-Bereich werden zwar mit Kameras wie der EOS R50 oder EOS R100 günstige spiegellose Modelle angeboten, doch diese wirken oft abgespeckt oder bieten relativ wenig Entwicklungsspielraum für ambitionierte Fotografen.
- Das RF-Objektiv-Ökosystem ist primär auf teure Vollformat-L-Objektive und professionelle Anwendungen ausgerichtet. Günstige RF-Objektive gibt es bislang nur wenige.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Canon offenbar bewusst die breite Masse der Einsteiger und Amateure hinter sich lässt, um sich auf margenträchtige Profikameras und hochwertige Objektive zu konzentrieren.
Ob wir eine Kamera-Objektivkombination wie die Canon Canon EOS R8 + RF 50mm f/1,8 STM für derzeit etwa € 1.571,- (Foto-Koch) als Einstiegsangebot bezeichnen dürfen?
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Während Konkurrenten wie Sony und Fujifilm ihre spiegellosen Systeme über Jahre kontinuierlich auch im unteren Preissegment ausbauten, hinkte Canon zunächst hinterher – und wirkt bis heute vorsichtig und selektiv in seinen Angeboten für Hobbyfotografen.
Ein schleichender Rückzug?
Es könnte der Eindruck aufkommen, dass sich Canon mehr aus dem Fotogeschäft zurückziehen möchte. Das spricht dafür:
- Service-Ende für zahlreiche beliebte Kameras und Objektive angekündigt oder absehbar.
- Verlagerung hin zu hochpreisigen, spiegellosen Premiumprodukten.
Sollte das der Fall sein, dann gibt Canon den Imaging-Markt nicht abrupt auf. Doch die strategische Neuausrichtung weg vom breiten Fotomarkt ist spürbar.
Wir müssen Canon und allen anderen Kameraherstellern zugutehalten, dass es bereits vor Jahren schwieriger wurde, mit Kompaktkameras oder Einstiegskameras zu punkten, seitdem die Smartphones populär sind. Der Kameramarkt wurde schwieriger und eine stete Verbesserung der Technik scheint kaum noch vorstellbar. Vielleicht wäre ein strategischer Rückzug eine unpopuläre, aber unternehmerisch verständliche Planung? Was sagen Sie dazu (Kommentar)?
Sind digitale Kameras am Ende der Entwicklung? >>
Hinweis: Diese Liste basiert auf den Angaben von Canon-Rumors (Stand: April 2025). Änderungen oder Ergänzungen sind jederzeit möglich.
Quelle für bereits nicht mehr unterstützte Canon-Produkte auf der japanischen Webseite:
Canonrumors.com – Canon Service Life Update (April 2025)
© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon und der Imaging-Markt: Ein schleichender Rückzug?
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Hoffentlich werden die Termine auch eingehalten und nicht heimlich vorgezogen. Das hat beispielsweise OM-System gemacht. Die offiziellen Personen für Deutschland haben von einer sicheren Reparaturmöglichkeit während 10 Jahren gesprochen. Die Käufer dachten ab Kauf, der Hersteller ab Präsentationsdatum. Schlecht für die letzten Käufer.
Noch schlimmer ist es, wenn Kameras wie die Pen F noch auf der Serviceliste stehen und bei Einsendungen als nicht mehr reparierbar zurück kamen. Markteinführung war 2016, also noch lange nicht 10 Jahre her. Verkauft wurde sie bis Mitte 2020, noch keine fünf Jahre her.
Ich vermute einen Zusammenhang zur neuen OM-3, die eine abgespeckte Pen F ist zum Preis einer OM-1 und deshalb viele schlechte Kommentare einfuhr. Dort wurde empfohlen, besser die Pen F gebraucht zu kaufen, auch weil der Preis für die neue viel zu hoch angesetzt wurde für das Gebotene (Technik von 2015). Aufgrund der verweigerten Reparaturmöglichkeit ist die Pen F nun viel unattraktiver gemacht worden. Diese Rechnung geht eher nicht auf, weil viele das System verlassen.
Hallo Fotofreunde,
ich habe mich schon vor Jahren von CANON verabschiedet, nachdem der Treiber für meinen Scanner (Spitzenmodell von CANON) nicht für das aktuelle WINDOWs´ Betriebssystem zur Verfügung gestellt wurde. Mitteilung von CANON an mich: Kaufen Sie sich einen neuen Scanner.
Für meine Radtouren hatte ich mir eine SONY Kompaktkamera gekauft (DSC-HX20V). Ein Vergleich der Bildschärfe mit meiner CANON Einsteigerspiegelreflex ergab. Die mit der DSC-HX20V gemachten Fotos waren nur minimalst schlechter als die von der CANON Spiegelreflex, obwohl die einen grösseren Sensor hatte. Von da an lag die Spiegelreflexkamera von CANON nur noch im Schrank.
Jetzt nutze ich schon seit längerer Zeit spiegellose Kameras (SONY A7RIII, A6600; Olympus OM1, O-M5III, O-M10II, …). Die Bildschärfe der Olympuskameras reicht mir im Normalfall völlig aus. Die Kameras und die Objektive sind leicht. Dank des eingebauten IBIS kann ich aus der freien Hand scharfe Teleaufnahmen machen. Die A7RIII macht natürlich Fotos mit mehr Detailtreue. Das nutze ich, wenn ich es wirklich brauche.
Dieter Ueberschär
Im Zusammenhang von Serviceleistungen ist die Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen von entscheidender Bedeutung. Die Hersteller dieser Bauteile sind oft Mono- oder Oligopolisten und die entscheiden aus rein kommerziellen Gründen, wie lange solche Teile produziert werden. Bei wenig Nachfrage kann schneller als erwartet ein solches Bauteil abgekündigt werden, auch schon alleine, um die beschränkten Kapazitäten voll auslasten zu können.
Gerade während der Coronazeit hatte es einige Umbrüche wegen Nichtverfügbarkeiten gegeben. Man denke allein an den Einfluss fehlender Chips bei den Produktionen von Autos und Kühlschränken.
Wenn nun das Design einer Kamera von Bauteilen abhängig ist, die nicht mehr länger verfügbar sind und es keine Alternativen gibt, bleibt nur noch die Möglichkeit, Restbestände aufzukaufen. Diese Restmenge bestimmt dann die Dauer der Serviceleistung oder auch der Produktion.
Das ist sicher nur ein Aspekt. Es muss aber nicht der wahre Grund sein, kann aber Erklärung für unerwartete Verkürzung bei Serviceleistungen sein, wenn die Nachfrage steigt, aber nur eine beschränkte Menge Bauteile zur Verfügung steht.
So genau ist mir das bisher noch nicht aufgefallen. Danke für ihren Artikel. Ich zwar in Fachforen gesehen, daß ältere Canon EF-Objektive und DSLR-Kameras bald nicht mehr supportet werden, aber das Canon schleichend einen Rückzug aus dem Consumer-Markt zu planen scheint, habe ich nicht bemerkt.
Auffällig hingegen ist schon, daß die L-Objektive beim RF-Mount sehr teuer sind. Nun waren L-Linsen schon immer teurer, aber so extrem fand ich es früher beim EF-Mount nicht, wenn man mal von den langen Tele-Brennweiten absieht.
Da hilft nur, genau überlegen, sich die ein oder andere L-Linse gebraucht kaufen, oder auf Cashback-Aktionen zu warten. Alternativ kann man natürlich auch noch das “alte” EF-Pendant kaufen. Klar muß man dann berücksichtigen, daß es irgendwann “End of Life” ist, aber solange man es pfleglich behandelt, gehen Objektive selten kaputt.
Smartphones können nur bedingt mit professionellen Kameras mithalten, da bestimmte Dinge wie Freistellen, Makroaufnahmen, Langzeitbelichtung usw. damit nicht möglich sind.
Smartphones machen zwar schnell und unkompliziert “Alltagsfotos” und sind praktisch, wenn man schnell im Internet Bilder posten möchte, aber mit wirklicher, echter Fotografie – also das Spiel mit Licht, Zeit und Blende haben sie wenig gemein.
Von daher wird es sicher auch in Zukunft einen Markt und somit Interessenten für hochwertige Kameras geben. Davon bin ich überzeugt. Allerdings dann leider in anderen Preisregionen, vorallem bei Canon.