Sind die neue Canon EOS R7 und EOS R10 gute APS-C Kameras? Canon kündigte am 24.05.2022 zwei neue APS-C Kameras und zwei neue APS-C Objektive für die R-Serie an. Die beiden spiegellosen Systemkameras (DSLM) EOS R7 und EOS R10 sind ein Angriff in Richtung Fujifilm X-System. Oder eben doch nicht?
Ist die EOS R10 / EOS R7 eine gute APS-C Kamera?
EOS R7 APS-C spiegellose Systemkamera. Der Artikel wurde im Mai 2022 publiziert und im August 2022 für Sie erweitert (Kurzer Vorab-Test Canon EOS R7 in Sachen Wildlifefotografie).
Inhaltsverzeichnis
Canon EOS R7 und EOS R10
Ist die neue Canon EOS R7 eine gute APS-C Kamera? Was kann die Kamera und welche Erfahrungen liegen damit vor? *fotowissen gibt Auskunft:
Abbildungen EOS R7
Alle Fotos von Canon:
Abbildungen EOS R10
Technische Daten Canon EOS R7 und EOS R10
Die technischen Daten der Canon EOS R7 und EOS R10 im Vergleich:
Technische Daten Canon EOS R7 und R10 | Datenblatt Canon EOS R7 | Datenblatt Canon EOS R10 |
---|---|---|
Sensor | 22,3 x 14,9 mm APS-C CMOS | 22,3 x 14,9 mm APS-C CMOS |
Megapixel | 32 MP | 25 MP |
Anzahl Pixel | 6.960 x 4.640 | 6.000 x 4.000 |
Bildstabilisator IBIS | bis 7EV | - |
Video | 4K bei 60 B/s | 4K bei 30 B/s |
Autofokus | -6 EV | -6.5 EV |
AF KI | Menschen (Auge, Gesicht, Kopf, Körper), Tiere (Hunde, Katzen und Vögel) oder Fahrzeuge (Rennwagen oder Rennmotorräder) | Menschen (Auge, Gesicht, Kopf, Körper), Tiere (Hunde, Katzen und Vögel) oder Fahrzeuge (Rennwagen oder Rennmotorräder) |
Bilder pro Sekunde mechanischer Verschluss | 15 B/s | 15 B/s |
Bildpuffer mechanischer Verschluss | 224 JPEG oder 51 RAW | 460 JPG o. 29 RAW |
Bilder pro Sekunde elektronischer Verschluss | 30 B/s | 23 B/s |
Bildpuffer elektronischer Verschluss | 126 JPEG oder 42 RAW | 70 JPEG oder 21 RAW |
Speicherkarte | 2 x SD UHS-II | 1x SD UHS-II |
Datenformate | JPG / HEIF / RAW 14 Bit | JPG / HEIF / RAW 14 Bit |
Sucher | 2.36 Mio. | 2.36 Mio. |
Seitenverhältnis | 3:2, 4:3, 16:9, 1:1 | 3:2, 4:3, 16:9, 1:1 |
Verschluss | 1/8.000 s mechanisch 1/16.000 elektronisch | 1/4.000 s mechanisch 1/16.000 elektronisch |
Schärfentiefe-Kontrolle | konfigurierbare Tasten | konfigurierbare Tasten |
Staubschutz Spritzwasserschutz | Ja | Nein |
Gewicht | 530 Gramm 612 Gramm mit Akku und SD-Karte | 382 Gramm 429 Gramm mit Akku und SD-Karte |
Markteinführung | Ende Juni 2022 | Ende Juli 2022 |
UVP Preis € | 1.499,- | 979,- |
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Vergleich EOS R7 und EOS R10
Die Canon EOS R7 sind APS-C Kameras ohne Spiegel (R-System, spiegellose Systemkamera, DSLM). Während die R10 mit abgespeckten technischen Details und kleinem Preis auf Einsteiger ins spiegellose Kameraformat zielt, ist die EOS R7 eine Alternative, die an die Erfolge der EOS 7D II Spiegelreflexkamera anschließen will. Die extreme Bildfrequenz und der moderne Autofokus macht die Kamera für Sportfotografen, Actionfotografen, Wildlifefotografen und Tierfotografen interessant, die den Crop Faktor von x1.6 mit einem RF100-500 mm, RF600mm oder RF800mm Objektive nutzen können. Umgerechnet ergeben sich mit der R7 und dem RF600 eine kleinbildäquivalente Brennweite von 960 mm, mit dem RF800 eine kleinbildäquivalente Brennweite von 1280 mm. Berechnen wir den Preis der Kombi (R7 mit RF800mm) so kommen wir auf nur etwa € 2.548,-, ein sensationell geringer Preis für die Wildlifefotografie mit extremer Brennweite.
Während die EOS R7 mit modernster Technik wie KI-basierendem Autofokus (mit künstlicher Intelligenz programmierter Autofokus erkennt Menschen, Tiere und Fahrzeuge) und IBIS ausgestattet wurde, wird die EOS R10 für Einsteiger eine preiswerte Canon-Möglichkeit darstellen.
Beide Kameras zielen eher nicht auf den Videomarkt ab, denn die Spezifikationen der Videoleistungen sind bescheiden.
Canon APC-C Objektive
Zwei neue APS-C Objektive sollen beim Kauf eines Kits die Preise klein halten:
- RF-S 18-45 mm F4.5-6.3 IS STM – € 349,-
- RF-S 18-150 mm F3.5-6.3 IS STM – € 549,-
Pro und Contra EOS R7
PRO EOS R7
- Gute Bildqualität auch bei höherer ISO
- IBIS (in Kombination mit dem IS vom Objektiv)
- Hervorragender Autofokus
- Akkulaufzeit
- Programmierbare Knöpfe
- Staubverschluss vor Sensor beim Abschalten
- EF-RF Adapter mit im Lieferumfang (erste Bestellungen)
- Klappdisplay
- Wasserwaage begradigt Fotos automatisch (IBIS)
CONTRA EOS R7
- Zu kompakt für manche Menschen: Kamera nicht mit größeren Händen greifbar, wenn entsprechende Objektive verwendet werden.
- Kastrierter Bildpuffer
- Nur die schnellsten SD-Karten garantieren Serienbilder und Bildpuffer
- Fehlendes Schulterdisplay
- AF Schalter vorn hat keine Umschaltung AF-C und AF-S
- Gewöhnungsbedürftiger Joystick mit Wahlrad
- Fehlendes drittes Wahlrad
- Alter Sensor = Rolling Shutter
- Mechanischer Verschluss laut
- Komplexes Menü, Drive-Einstellung schwierig
- Kein zeitgemäßer Sucher
Preise und Verfügbarkeiten EOS R10 / R7, Objektive
- EOS R7 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) – verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP € 1499,-
- EOS R7 Kit mit RF-S 18-150 mm F3.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) – verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP € 1889,-
- EOS R10 Body (inkl. EF/RF Mount Adapter) – verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP € 979,-
- EOS R10 Kit mit RF-S 18-45 mm F4.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) – verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP € 1099,-
- EOS R10 Kit mit RF-S 18-150 mm F3.5-6.3 IS STM (inkl. EF/RF Mount Adapter) – verfügbar ab Juli 2022 zu einem UVP € 1369,-
- RF-S 18-45 mm F4.5-6.3 IS STM – verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP € 349,-
- RF-S 18-150 mm F3.5-6.3 IS STM – verfügbar ab Juni 2022 zu einem UVP € 549,-
Meinung zur EOS R7 und EOS R10
Der Angriff beider Kameras zielt in Richtung Fujifilm, das den spiegellosen APS-C Markt derzeit mit einer Vielzahl interessanter und schicker Kameras und APS-C Objektive beherrscht. Beim APS-C Markt geht es neben kleinen Preisen für Kameras auch um geringes Gewicht und Baugröße. Canon baut mit der EOS R7 und EOS R10 zwei Kameras, die leicht sind, denen aber die Vielzahl der APS-C Objektive fehlen. Daher bringt Canon gleichzeitig zwei Einstiegsobjektive, die sich gut mit den Kameras verkaufen lassen, wenn die Fotografin und der Fotograf keine zu hohen Ansprüche an die Bildqualität stellt.
Wer hinter die Kulissen schaut, der findet allerdings bei Canon kaum APS-C Objektive mit geringem Gewicht. Zwar sind die meisten RF-Objektive nicht wirklich so schwer, wie in Zeiten von Spiegelreflexkameras, allerdings sind die begehrten L-Objektive weder leicht noch billig. Ob man sie preiswert nennen möchte, hängt vom eigenen Blickwinkel und Geldbeutel ab. Damit handelt sich bei der EOS R7 und EOS R10 eher um den Versuch die bestehenden Brennweiten mit einem Cropfaktor kleinbildäquivalent zu verlängern, als um einen echten Vorstoß ins APS-C Format. Die Zeit wird zeigen, ob Canon ein großes Sortiment RF-S Linsen anbietet. Ich bezweifle das. Ein erster Test der Canon EOS R7 wird außerdem einige Kritik und Contras offenbaren (siehe weiter oben).
Dass in beiden Kameras kein BSI-Sensor verbaut wurde, hat mich überrascht. Im Grunde sind BSI-Sensoren heute schon Standard. Die Preise sind vollkommen in Ordnung und verführerisch.
Video EOS R7 EOS R10
Fazit: Ist die R7 eine gute APS-C Kamera?
Beide Kameras (R7 / R10) machen einen guten Eindruck. Wir müssen uns aber die Bilder des CMOS Sensors mit Belichtungen hoher ISO anschauen, um zu sehen, ob sich die R6 nicht sogar besser für Wildlife, Tiere und Sport eignet, als eine R7. Es bleibt abzuwarten, ob der Autofokus der R5 / R6 mit dem der R7 mithalten kann. Immerhin hat Canon sich nicht gescheut, AF-Entwicklungen der EOS R3 in die R7 einfließen zu lassen. Der AF ist nicht so schnell wie AF der R3, denn es handelt sich nicht um einen rückwärtig beleuchteten BSI-Sensor. Aber das Tracking des AF scheint überragend zu sein.
Für Canon EOS R5 Fotograf:innen kann die EOS R7 deshalb interessant werden, weil sie mit dem Crop-Faktor etwa 43 % mehr Auslösung als die EOS R5 liefert. Die EOS R5 speichert mit dem x1.6 Crop nur noch 17 Megapixel (Dank an Manfred für den Hinweis).
Die EOS R7 ist auch für EOS R5 Besitzer interessant.
Ein Umstieg von Canon Spiegelreflex auf Canon R-System Kameras ist besonders einfach, da Canon mit der R7 und R10 den EF-RF-Adapter mitliefert. Ein cleverer Schachzug des Herstellers, der sich auszahlen wird.
Neu: Erster Test Canon R7
Bei einem ersten Test der Canon R7 habe ich festgestellt, dass die Kamera ausgerechnet für Wildlife ungünstig ist. Es hat mich verblüfft, festzustellen, wie laut der mechanische Verschluss ist. Der mechanische Verschluss kommt mir lauter vor, als bei einer alten Spiegelreflexkamera. Der elektronische Verschluss hingegen ist schwierig bei Tieren in Bewegung, da der alte Sensor der R7 einen Rolling-Shutter-Effekt hat, der sich in vielen Fällen sehen lassen kann.
Fazit: Die Canon R7 ist für Wildlife nur eingeschränkt nutzbar.
Neu: Fujifilm X-H2S versus Canon EOS R7
Der Tier-Autofokus und Objekt-Autofokus der Fujifilm X-H2S kann mit dem der Canon R7 mithalten. Vergleichstest in Kürze.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon EOS R7 und EOS R10 APS-C Systemkameras
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Laut Handbuch hat die R5 mit 1.6 Crop-Faktor ca. 17,3 Megapixel, NICHT die oben angegebenen 27 Megapixel. 17,3 x 1,6 x 1,6 = ca. 45 Megapixel. Quadratisch, nicht linear. Also könnte die R7 doch für R5-Nutzer interessant sein.
Sie haben Recht, ich habe einen Rechenfehler begangen und habe den Artikel abgeändert. Danke für die Aufmerksamkeit und den Hinweis, Manfred!
Ich bin R5 Nutzer und denke auch über eine R7 nach. Gerade wegen der Wild Life Fotografie und dem Crop Faktor. Also für mein RF 100-500 und der geplanten 800 mm Festbrennweite. Bin mal auf die ersten Testberichte gespannt.(Rauschverhalten, wie die AF Erkennung funktioniert…bei der R5 leider nicht so perfekt wie ich im Vorfeld dachte)
R7 und R10 sind schon ok, nur wird Fuji wegen seines jahrelangen Engagements wohl weiterhin die Nase vorn haben. Bei Canon, Nikon und Sony spielt APS-C nur eine kleinere Rolle, das Geld bringt VF.
Für höhere Auflösung und absolute Professionalität hat Fuji MF. Auch das war und ist kein Experiment, sondern gut überlegt. Der Abstand zum nächstgrößeren System ist weiter. APS-C ist im Grunde DAS System für alle, weil bezahlbar, nicht zu schwer. Zu hoffen ist das Canon die Objektivpalette noch erweitert. Interessant sind die beiden Kameras auch für Besitzer der älteren Reflexe, die alten Objektive kann man adaptieren.
Der Tanz um die eierlegende Wolfmilchsau is going on.
Laut Wikipedia: “Eierlegende Wollmilchsau (auch eierlegendes Woll(milch)schwein) ist eine umgangssprachliche Redewendung, mit der etwas (eine Sache, Person oder Problemlösung) umschrieben wird, das ‘nur Vorteile hat, alle Bedürfnisse befriedigt, allen Ansprüchen genügt’ “.
Es geht doch hier nur um Marktanteile (die natürlich mit Profit verbunden sind). Die verlorenen will Canon selbstverständlich zurück gewinnen.
Die verschiedenen Markt-/Preissegmente spielen hier eine große Rolle. Aber auch die Kundengruppe, die nicht alles aus dem Geldbeutel bezahlen KANN (oder will) ist hier von Bedeutung. Denn beim Geldbeutel ist der potentielle ASP-C-Kunde zu Hause. Außerdem werden Canon-Nutzer nicht ihren Gerätepark mit Verlust loswerden wollen, um ein vielleicht für gewisse Zeit etwas besseres/fortschrittlicheres Produkt eines anderen Herstellers zu kaufen. Ich teile auch nicht die Ansicht, dass Canon-Objektive für das APS-C-System nicht neu angeboten werden. Dafür ist Canon zu entwicklungsorientiert. Es dauert natürlich; das ist das Los, wenn man länger geschlafen hat.
Die Firmen- und Produktstrategie von Fuji ist intelligent, vorausschauend und vorbildlich. Hinzu kommt ein ausgezeichnetes Qualitäts- und Preisniveau. Davon können die Mitbewerber lernen.
Eines ist aber immer noch das Wichtigste: Egal, wo die technische Entwicklungsreise hingeht, entscheidend ist immer noch die Art und Weise, was man fotografiert. Für die Landschaftsfotografie
braucht man keinen AF; für die Tierfotografie sind AF und Geschwindigkeit ernorm wichtig. Die Megapixel sind persönlich/anwendungsbedingt zu sehen.
Mal sehen, was die Tests der neuen Canons und Fujis bringen. Interessant sind deratige Vergleiche immer. Zeigen sie doch, wie das Preis-/Leistungsverhältnis zu bewerten ist. Dafür mein Dank an die Tester.
Nur so nebenbei: Man muss nicht immer das Neueste haben.