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Canon EOS R Pro und Contra

Es ist an der Zeit die Canon EOS R Pro und Contra zu betrachten. Die Kamera ist ein neues System für Canon und bricht mit den Spiegelreflexkameras der vergangen Jahre. Immerhin kann man noch alte Objektive daran verwenden. Was ist gut, was ich schlecht an der neuen Canon EOS R?

Das neue Canon EOS R System - Canon EOS R Pro und Contra
Das neue Canon EOS R System

Canon EOS R Pro und Contra

Ich bin selbst ein ausgesprochener Canon-Fan gewesen, bevor Canon viele Jahre keine brauchbare spiegellose Systemkamera herausbrachte, die ich für professionelle Fotos nutzen kann. Dann kam zur Photokina 2018 die sensationelle Nachricht, dass Canon die EOS R entwickelte die ein neues Bajonett für neue Objektive bringt. Alte Objektive lassen sich mit Adaptern weiterhin verwenden. Wie gut die Bildqualität mit den alten Linsen ist, bleibt noch abzuwarten. Die neuen Objektive erbringen hervorragende Aufnahmen, so sagen Experten.

Die Kamera wurde lange von Canon geheim gehalten und erst zur Photokina 2018 veröffentlicht. Das war schon ein starker Auftritt. Leider stellte sich ganz schnell heraus, dass neben den vielen positiven Aspekten, auch einige echte Nachteile zu einer Sony Alpha 7 III oder eine Fujifilm X-T3, ja sogar zu einer X-T2 verbaut sind. Bringen wir etwas Licht ins Dunkel:

Schöne Fotos mit der EOS R

Ganz ehrlich: die Fotos der EOS R sagen nur aus, dass die Kamera funktioniert. Ein Profi und sehr guter Amateurfotograf macht mit jeder Kamera der Welt sensationelle Fotos. Davon darf man sich nicht blenden lassen. Es geht natürlich auch um die Qualität der Bilder, diese muss sehr gut sein im Jahr 2018. Aber es geht um sehr viel mehr. Zum Beispiel darum, wie die Kamera in der Hand liegt, wie gut der Sucher ist, wie gut das Klappdisplay funktioniert und vieles mehr.

Um die Kamera zu testen, hat Canon auf Kosten der Kunden mal eben ganz viele Profis nach Hawaii fliegen lassen. Das allein sollte einen guten Journalisten nicht beeinflussen. Damit sich diese Profis die Kamera ansehen konnten, hat man Ihnen die Kamera mit verschiedenen Objektiven in die Hand gegeben und sie fotografieren und filmen lassen.

Das Ergebnis waren Profis, die die Kamera kritisch sehen, und Profis, welche die Kamera loben. Das größte Problem entstand in meinen Augen ausgerechnet bei Tony Northrup, der beim Videodreh drei Fehler auf der von Canon zertifizierten SD-Karte erlebte. Doch dazu später mehr.

Die Vorteile der Canon EOS R

Die neue EOS R beitet viele Vorteile. Der große Griff gefällt vielen Menschen mit großen Händen, die keine kleinen Kameras mögen. Die Bildqualität ist ausgezeichnet. Der Autofokus mit Gesichtserkennung und Augenerkennung ist hervorragend in One-Shot AF (andere Kameras AF-S). Der Autofokus mit Gesichtserkennung und Augenerkennung bei AI-Servo AF (andere Kameras AF-C) soll per Firmewareupdate nachgerüstet werden.

Weiterhin ist der Sucher über jeden Zweifel erhaben, das Klappdisplay hervorragend und sogar per Touch zu bedienen. Toll auch die Idee, den mechanischen Verschluss beim Objektivwechsel gegen Staub zu schließen. Der programmierbare Objektivring, für zum Beispiel die Blendeneinstellung, ist eine hervorragende Idee.

Richtige Verkaufsargumente für Canon sind noch die hervorragende Menüführung der Kameras und der Spitzenservice in Willich am Niederrhein. Auch das große bestehende Objektivsortiment könnte dazu gehören, wenn denn die Bildqualität mit Adapter überzeugt. Das Letzte bleibt abzuwarten.

Contra Canon EOS R

Der fehlende Joystick ist vielen Canon-Fans bereits übel aufgestoßen. Meist ist es einfacher den Autofokus über diesen Stick zu steuern, als über das Touchdisplay. Was ist überhaupt im Winter? Wir haben in Deutschland etwa 5 Monate lang Handschuhe an. Wie lässt sich der Autofokus dann per Touchscreen bedienen? Was ist mit Hochformat? Da bricht man sich die Finger, um den Autofokus einzustellen. Um Himmels Willen Canon!

Canon EOS R
Fehlender Joystick

Schade, dass Canon einen zu kleinen Akkus nutzt, der schnell entladen ist. Die Serienbildgeschwindigkeit ist nicht zeitgemäß. Genauso die Videoeigenschaften der EOS R. Wer kein 4K mit 60 Bildern pro Sekunde anbietet und einen Cropfaktor aus dem Mittelalter implementiert, den kritisieren selbst die nach Hawaii eingeladenen Journalisten.

Die Videoeigenschaften (1.7x Crop bei 4K, …) der EOS R sind ein Witz. Die Kamera hätte mit dem Klappdisplay viele Vlogger interessiert (auch wenn sie viel zu schwer ist, um sie mit ausgestrecktem Arm zu halten). Die Serienbildgeschwindigkeit ist vier Jahre zurück. Oder sind das 40 Jahre?

Und damit sind wir schon beim größten Manko der Canon EOS R, den Tony Northrup schmerzhaft feststellte: Dem einzelne Karteneinschub.

Der einzelne Karteneinschub

Eben noch traf ich ein Paar, welches erlebte, wie man der Fotografin auf der Hochzeit die Kameratasche mit den Speicherkarten aus der Kirche klaute. Ich dachte sofort: Amateurin. Und das denke ich auch weiterhin, denn ein Profi hat eine kleine Festplatte am Gürtel, in der er die vollen Speicherkarten überspielt und dann separat von der Festplatte aufbewahrt. Doppelte Sicherheit eben! Doppelte Kameras mit doppelten Karteneinschüben, plus doppelte Sicherung. Und damit auch echte Preise für Hochzeitskunden. Aber manche Hochzeitskunden scheinen ja billig zu wollen…

So ist das auch mit den Fotos in der Kamera. Da gehören zwei Speicherkarten hinein und man speichert als Profi auf beiden Karten die gleichen Bilder. Aber es gibt ja immer noch Leute, die glauben, dass eine Karte genug sei. Reicht Ihnen auch eine Festplatte ohne Backup? Mal ehrlich, da hat sich Canon wie Nikon einen Witz erlaubt, der die Kamera für Profis wie ambitionierte Amateure unzuverlässig und unbrauchbar macht.

Video Kartenfehler Canon EOS R

Der Canon-Sensor ist alt. Das ist auch einer der Gründe, warum man bei 4K-Video einen Crop-Faktor von 1.7x hat. Er ist kein BSI-Sensor. Er hat kein IBIS (5-Achsen-Stabilisierung im Gehäuse).

Der Preis ist ein weiteres Manko. Zwar sieht es so aus, als habe die Kamera ähnliche Bildqualität wie die EOS 5D Mark IV, aber die war auch deutlich zu teuer. Ich persönlich würde behaupten, dass die EOS R nach nur einer weiteren Kamerageneration für EUR 1.500,- zu bekommen sein wird, da sie zu viele Mankos mit sich bringt. Was mich zum Fazit bringt:

Fazit Pro und Contra Canon EOS R – Meine Meinung

Der Vorstoß von Canon in die spiegellosen Systemkameras ist korrekt. Man darf sich aber nicht einbilden, dass Canon das für den Fotografen unternimmt. Es geht ums Geld. Anders ist nicht zu erklären, dass nicht die wichtigsten Anforderungen an eine spiegellose Spitzenkamera erfüllt werden und so viele Contra-Punkte zu finden sind. Einer davon ist ein absolutes K.-o.-Kriterium für die EOS R und für den Hersteller. Hätte man wie bei der Entwicklung der EOS 7D die Kunden gefragt, was in der Neuen hätte drin sein müssen, so wäre der Fehler mit dem einzelnen Karteneinschub nie passiert.

Canon und Nikon haben mit der einzelnen Speicherkarte der neuen Spiegellosen Vollformatkameras den größten Fehler in der Firmenhistorie begangen. Totalversagen des Managements. Meine Meinung.

Wie gut die Kamera auch in der Bildqualität sein mag, sie taugt nicht für Profis und Vlogger. Noch dazu ist der Preis zu stolz und kann nicht konkurrieren. Sehen wir von vorhandenen Canon-Objektiven und Blitzgeräten ab: Würden Sie für etwa EUR 2.500,- eine EOS R kaufen oder für EUR 1.500,- eine Fujifilm X-T3? Dazu benötigen Sie doch auch noch mindestens ein Objektiv!

An der Stelle (Gesichtserkennung im Serienmodus) kann man nachfragen: Wurde die Kamera zu schnell aus dem Boden gestampft? Ist sie nicht fertig?

Viele Menschen wollen heute ohnehin leichte und gute Kameras kaufen, die sie auch mal auf eine Bergtour und Städtetour mitnehmen können. Da kommt keine Vollformatkamera in Frage, sondern eine Kompakte, Bridgekamera oder spiegellose APS-C-Kamera.

Bei allem EOS R Pro und Contra, für Canon-Fans kann die Kamera eine gute Wahl sein. Das hängt auch von der Bildqualität mit den alten Objektiven ab. Für den professionellen Einsatz oder für wichtige Fotos (welche sind überhaupt unwichtig), ist die Kamera nicht zu gebrauchen, wie man an den Speicherkartenfehlern im Test von Tony Northrup erkennen kann.

Nachtrag vom 23.09.2018

Auf Grund des Kommentares von Stefan Hirschberger (siehe unten, vielen Dank!), ist der Hinweis erlaubt, dass man sich gut überlegen sollte, ob man in die neuen Objektive von Canon für die EOS R investiert. Schließlich sind das richtige Investitionen die alternativ ebenso gleich den Schritt zu Fujifilm oder Sony erlauben. Beide Unternehmen sind technologisch vier Jahre weiter.

Canon für mich persönlich

Ich persönlich werde das Gefühl nicht los, dass Canon nur den Wechsel von hunderttausenden Canon-Besitzern verhindern will. Diese spiegellose Vollformatkamera richtet sich doch nicht an Fotoeinsteiger! Die Spiegellose ist nur ein Hinweis vom Hersteller: Hey, wir sind noch am Markt.

Aber diese Kamera kann nicht überzeugen, Canon.

Würde mich persönlich auf der Photokina 2018 jemand von der EOS R überzeugen wollen, so würde ich immer wieder dankend ablehnen: Fehlender zweiter Speicherkarteneinschub, Preis, Serienbilder, Video. Ich würde auf die nächste Generation nach der EOS R warten. Oder eben auch nicht mehr warten.

Ich persönlich habe längst den Schritt zu Fujifilm unternommen. Das Unternehmen ist weiter, begeistert mich mit Innovationen, Firmware-Updates die nicht nur Fehler beheben, sondern laufend Funktionen hinzufügen. Die Bildqualität ist umwerfend, die Objektive sind das Beste, was man für Geld kaufen kann. Die Bedienung ist richtig gut und anders, mit der Blendeneinstellung am Objektiv. Alle Einstellungen wo ich sie möchte. Serienbilder klasse, Video umwerfend, Autofokus, Gesichtserkennung und Augenerkennung das Beste was geht. Innovationen wohin man sieht.

Was ist die Neue von Canon? Nicht mal gut abgeguckt. Nicht zu Ende gedacht. Gute Ideen auf der einen Seite, totale Denkfehler auf der anderen. Was auch immer: Der fehlende zweite Speicherkarteneinschub ist unentschuldbar.

Eines ist für mich sonnenklar: Die Ära Spiegelreflexkameras ist mit der Photokina 2018 vorüber.

Fotos: Canon

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon EOS R Pro und Contra

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Profi-Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotograf*in. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog). Im Fotoblog helfen wir Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorne zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine ganz eigene Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

13 Kommentare

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  • Die erste spiegellose Kleinbildkamera von Canon musste jetzt kommen,
    um erstmal den Druck von der Firma zu nehmen.
    Viele wollen ja jetzt spiegellos fotografieren.

    Nun hat man eine erste Kleinbild DSLM am Markt und die Gemüter werden
    sich etwas beruhigen.
    Das abwandern von Fotografen ist erstmal gemindert.

    Canon Fotografen müssen für eine Kleinbild DSLM jetzt nicht mehr die Marke wechseln.

    Die EOS R ist kein Spitzenmodell, sondern guter Durchschnitt.
    Es ist aber durchaus ein Modell mit dem die meisten Canon Fotografen erstmal leben können.
    Verbesserungen und die Erweiterung der Modellpalette nach oben/unten werden stetig folgen.

    Für ein Erstlingswerk halte ich die Kamera für durchaus gelungen.
    Kein anderer Hersteller hat beim ersten Modell alles richtig gemacht.

    Sollten die EF Objektive am Adapter gut funktionieren, wird die EOS R von
    Canon Fotografen akzeptiert werden.
    Die Kamera ist momentan nicht preiswert, aber preiswerter als ein ruinöser
    Markenwechsel.
    Zumal ja auch noch das Zubehör wie Blitze, Fernauslöser, Funkauslöser usw.
    ausgetauscht werden müssen, da sie am neuen System nicht funktionieren.

    Und fehlerfrei ist keine neue DSLM am Markt.
    Vieles wird aber verschwiegen oder schöngeredet.
    Nur dafür muss man sich in den verschiedenen Kanälen erstmal schlau lesen.

    Auch sind viele Beanstandungen reine Geschmacksache oder Vorlieben.
    Wie zum Beispiel Größe der Kamera, Bedienung und Aussehen.

    Statt laufend einem Trend zu folgen, sollte man das Geld lieber in einen guten
    Monitor und Drucker investieren.

    • Lieber Herr Breitzke, danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich darüber sehr, denn da ist was wahres dran.
      Aber: Sie können das doch mal mit einem Auto vergleichen. Fahren Sie noch einen Porsa (Marke xyz) aus 1983, dann ist ein Update fällig, weil die Karre vermutlich jetzt auseinander fällt. Wenn Sie so denken wie bisher, dann kaufen Sie wieder einen Opel. Aber Sie können auch zu Platzda wechseln (Marke nur ein Beispiel). Was vergeben Sie sich? Die Winterreifen verkaufen Sie. Dann investieren Sie neu. Die Treue zur Marke wäre doch dumm, wenn Sie ein viel besseres Auto für Ihr Geld erhalten als die alte Marke.
      In jedem Falle erhalten Sie in der Kameratechnik bereits nach vier Jahren eine ganz andere, viel bessere Kamera, genau wie bei einem Auto, das auch wieder viel besser auf der Straße liegt, sich besser lenken lässt, besser bremst und so weiter. Da wäre es doch dumm, nicht über den Horizon zu schauen. Ich rate jedem sich umzusehen. Sie gehen auch nicht auf die Punkte ein, die ich genannt habe.
      Herzlich,
      Peter Roskothen

    • Guten Tag Herr Beitzke,

      ein Adapter für ältere Objektive ist immer nur eine zweitbeste Lösung. So gibt es diverse Profifotografen, die die EOS R wieder in den Laden zurückgebracht haben, weil die EF Objektive eben nicht optimal daran funktionierten. Ich habe das selber nicht ausprobiert, da ich längst von Canon zu Fujifilm gewechselt bin und kann mich nur auf diese Zurückgaben verlassen. Tatsache ist, dass sie für eine Nikon Z7/Z6 oder Canon EOS R tatsächlich einen Systemwechsel vollziehen müssen. Auf die Dauer werden sie nämlich nicht umhin kommen die neuen Objektive zu kaufen. Dann redet man über wirkliche Neu-Investitionen. Und genau an dieser Stelle stellt sich die Frage ob man nicht auch gleich die Marke wechseln möchte. Das muss nicht sein, ist aber eine der Optionen. Zumal beide japanische Unternehmen der Zeit hinterher laufen. Und dann gebe ich noch zu bedenken, dass weder Canon noch Nikon in den letzten Jahren auf die Wünsche der Fotoamateure und Fotografen eingegangen ist. Das drückt sich zum Beispiel auch in Firmware Updates aus, die ausschließlich Fehler beheben, nicht aber die Kamera funktionaler machen. Wenn mir nämlich ehrlich sind, sind beide Unternehmen Aktiengesellschaften und achten hauptsächlich auf die Dividende ihrer Aktionäre. Dieses Verhalten rächt sich jetzt, da bereits viele (sogar sehr viele) Fotoamateure und Fotografen von Canon und Nikon zu Sony, Panasonic und Fujifilm gewechselt sind.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

  • Sehr gut zusammengefasst.
    Ich habe ebenfalls den Schritt zu Fuji gemacht und bin sehr froh darüber.
    Nikon und Canon haben die Entwicklung verschlafen – bewusst oder unbewusst.
    Wer jetzt noch in neue Objektive für das neue Bajonett investiert, kann gleich zu Sony oder Fuji wechseln.
    Die Bedienung der Fuji ist ein Spaß. Die Qualität der Bilder und Videos ein Traum.

    • Danke Herr Hirschberger,
      Ihr Hinweis mit der Investition in das neue Glas ist als Nachtrag in den Artikel geflossen. Das war sehr wertvoll, denn wer so viel Geld investiert, der kann im Grund bis auf das Blitzgerät sowieso einen Systemwechsel vollziehen. Der kann mit Fujifilm und Sony durchaus wesentlich preiswerter und vor allem technisch weiter sein.
      Herzlich,
      Peter Roskothen

  • Ich habe heute auf der Photokina sowohl die z6/z7 als auch die eos r testen können.
    Die Canon ist die um Welten bessere Kamera. Warum?
    Sie liegt viel besser in der Hand, der optionale Batteriegriff hat doch tatsächlich auch einen Auslöser – allein dafür gehört der Entscheider bei Nikon gefeuert. Der EVF ist heller und schärfer. Drag und Touch AF während man durch den Sucher schaut – sehr geil, auch wenn ich gern zusätzlich einen Joystick hätte. Feedback beim Silent Modus (man sieht das man ein Foto aufgenommen hat – bei den z habe ich mich immer gefragt, ob jetzt was passiert ist)
    Der Kontrollring am R Objektiv – einfach genial. Und die Objektive …. 50 1.2 und 28-70 2.0 – wie geil ist das denn. Video interessiert mich 0. 2Slots fehlt leider beiden – wobei ich das ehrlicherweise auch nicht wirklich nutze, obwohl ich Kameras mit 2 Slots habe. Sensor wird geschützt, wenn man die eos ausschaltet und objektiv wechselt – bei allen anderen viel Spaß mit dem Dreck auf dem Sensor falls man mal im Studio etc. mit f11 oder so fotografiert ;-)
    Eye AF geht leider bei der R zur Zeit noch nur im OneShot AF , wobei ich das auch eher selten verwende sondern den AF selber verschiebe. Ich würde zur Zeit aber keine mirrorless kaufen, egal welche – bringt mir einfach keinen Vorteil. In 5 Jahren wird man wohl eher nur bei mirrorless uptodate Technologie bekommen.

    • Hallo Rainer,

      da bin ich ganz bei ihnen. Auch ich sehe da für mich keine Vorteile.

      Mit meiner Spiegelreflex bin ich nach wie vor glücklich.

      Ich bin aber auch nicht der Typ Fotograf der sich jährlich eine neue Kamera gönnt.

      Bei mir ist Fotografie ein Hobby.

      In fünf Jahren wird man an mirrorless nicht mehr vorbeikommen.

      Das sehe ich ähnlich.

      LG, Gerd

  • Für mich gibt es zwei Interpretationsmöglichkeiten des Phänomens „Canon EOS R“:
    1.
    Bei Canon hat man sich allzulange auf der Erfolg bei Profikameras ausgeruht. Dieser Erfolg macht konservativ (Management), das mit seiner Selbstüberzeugtheit groosse Widerstände gegen Neues und Innovatives haben; deswegen kommt bei Canon die DSLM so spät und so wenig überzeugend.
    2.
    Es gibt bei Canon heftige Zwistigkeiten, bei denen sich zwei Gegner (Management-Gruppen) gegenseitig blockieren, so dass kaum noch eine Entwicklung möglich ist, sowohl bei DSLR als auch bei DSLM.

    Solche Situationen / Szenarien sind nicht neu; die frühere deutsche Kameraindustrie hat auch alle solche Fehler gemacht und ist daran zugrundegegangen. Die Nachfolger waren schon in den Startlöchern (Japan) und haben den gesamten Markt übernommen. Diese Gefahr besteht auch heute mit Nikon und Canon, wobei Nikon wohl schon wirtschaftliche Probleme hat und Canon o.g. narzisstische.
    Nikon scheint aus seiner Not aber etwas besser zu machen mit der Z6/7 als Canon mit einer weniger überzeugenden Kamera.
    Sony hat einige Jahre früher seine wirtschaftliche Krise gehabt und daraus rasch gelernt und die überzeugenderen Produkte entwickelt und macht damit den beiden richtig Druck, aber die genauso ‚gefährliche‘ Konkurrenten scheinen Panasonic, Samsung, Fuji und im asiatischen Bereich Ricoh/Pentax zu sein, diese haben alle ihre eigenen, unabhängigen Konzepte und keine erkennbaren inneren Hemmungen im Entwicklungsbereich, da sie sich auf keinem so groossen Erfolg wie Nikon und Canon ausruhen können.

    Für Canon und Nikon gilt folglich: Achtung, Vorsicht, die Konkurrenz schläft nicht! Wenn ihr schlaft, dann seid ihr bald Geschichte!

  • Sorry Peter, aber ein paar Punkte finde ich übertrieben dargestellt.

    “Wir haben in Deutschland etwa 5 Monate lang Handschuhe an. Wie lässt sich der Autofokus dann per Touchscreen bedienen? ” … genauso wie bei Smartphones, die laut diesem “Argument” ja auch 5 Monate nicht nutzbar wären. Man nimmt einfach entsprechende Handschuhe dafür, Punkt.

    “Was ist mit Hochformat? Da bricht man sich die Finger, um den Autofokus einzustellen. Um Himmels Willen Canon!”
    JA, ist gewöhnungsbedürftig, aber dafür nimmt man statt der rechten Hand dann einfach die linke. Funktioniert tadellos.

    Ich arbeite übrigens auch mit einer 5D Mark IV, die einen Joystick hat. Und ich erwische mich regelmäßig dabei, wie ich den Fokus schon intuitiv per Touch und Drag an der DSLR einstellen will (Was die 5D ja leider nicht kann). Eben weil es schneller, genauer und intuitiver ist.

    “..Speicherkarten aus der Kirche klaute. Ich dachte sofort: Amateurin.” Diese Aussage finde ich überheblich. Es mag auch schon Profis gegeben haben, die sind Rückwärts mit ihrem Equipment in irgendwelche Gewässer gefallen. Da sind dann die Speicherkarten und ggf. Backups auch hinüber. Mir tun Kollegen eher leid, bei denen etwas geklaut wird. Leidtun

    Ja, zwei Slots wären besser gewesen. Aber man kann auch einfachin den Pausen vor Ort sichern oder nicht den ganzen Tag eine 256Gb SD durchrattern. Wie war es denn überhaupt möglich Events und Hochzeiten zu fotografieren, als zwei Kartenslots in den wenigsten Kameras zu finden waren?

    Die EOS R arbeitet verlässlich auch wenn´s mal regnet, meine EF Objektive liefern an ihr extrem gut ab und ich halte die Kamera auch nach 10 Stunden noch sehr bequem in der Hand und ich quetsch mir nicht die Fingerkuppen zwischen Objektiv und Griff wund. Das sind Dinge, die mir wichtiger sind als 4K oder ein Blende mehr Dynamikumfang.

    Übrigens: Mit dem Sigma 18-35mm 1.8 Art macht auch 4K an der EOS R Spaß.

    Die R ist Canons erste spiegellose Vollformat Kamera und sie haben damit nicht alles falsch gemacht. Ich hatte noch nie so viel Freude mit diesem Arbeitsgerät! Sony hat übrigens ganze drei Generationen gebraucht bis es halbwegs rund war und die Ergonomie ist immer noch nicht das gelbe vom Ei.

    • …… genau darum, als weil die EOS R so viel kritisiert wird, habe ich mir heute eine neue gekauft. Einfach so, um mir selbst ein “Bild” zu machen. Da nun schon R5/R6 im Handel sind, ist der Preis einer R mit EF Adapter für mich in Reichweite. So ist nun so eine EOS R neben 5D MkII und 5D Mk IV nebst einigen Gläsern und Blitzen in der Vitrine. Die vorhandenen Akkus passen ja alle auch. Also denn, wurden bereits viele Bilder gemacht. ( die Videofunktion interessiert mich nicht). Hingegen ist der Sucher und das Schwenkdisplay ein Genuss. Was soll ich sagen, mit meinen EF-L Canon Objektiven am Adapter sind die Bilder tadellos geworden. Die R liegt mir prima in der Hand und somit hat Canon nicht alles falsch gemacht. Den fehlenden zweiten Kartenslot verzeihe ich Canon denn ich arbeite und hauptsächlich mit Tethering (Kabel oder Air-Direct Wireless). Die Bildqualität liegt auf dem Level der EOS 5DMk IV (gleicher Sensor) aber die Bedienung ist einfach anders, vielleicht moderner, aber immer noch typisch Canon. Somit werde ich die EOS R auf jeden Fall gerne behalten denn irgendwie mag ich sie. Bisher gab aus meiner zweiten Vitrine mit den ebenso geliebten FujiFilm Kameras keinen Protest, denn ich lebe gerne in zwei Welten. Den seidigen, fast erotischen, Spiegelschlag einer hochwertigen SLR kann mir (75, Industriefotograf) jedoch eine Spiegellosen nicht ersetzen.

  • Heute schreiben wir den 16. Oktober 2021, also ein Jahr nach meinem letzten Kommentar zur EOS R. Zuerst vorneweg, die EOS R ist immer noch da und ich habe keinen Moment daran gedacht sie zu verkaufen. Wir haben uns recht gut aneinander gewöhnt, sie liefert mir ausgezeichnete Bilder, auch mit den EF-L Objektiven, und ich habe damit in kürze gutes Geld verdient. Meine treue zu Canon wurde somit nicht enttäuscht, auch wenn der gegangene Weg nicht von allen sofort verstanden wurde. Manchmal braucht es das eben um zur EOS R5 zu kommen, aber auch zur EOS R3. Einmal mehr hat es sich gelohnt, trotz den negativen Berichten den Weg nicht zu verlassen. Meine EOS R5 ist jetzt auch da und eine schnelle R3 wird auch dazu kommen. Ich habe gerade meine Ur-FujiFilm X100 in der Hand, ja sie funktioniert immer noch tadellos, aber hat es auch fast 10 Jahre und mehrere X-Modelle bis zur “ausgereifteren” X-100V gedauert. Vieles wird und wurde schlecht geredet, aber meine eigene Erfahrung ist mir seit 77 Jahren wichtiger. Canon ist immer noch da !

    • Lieber Friedrich,

      ich zum Beispiel habe nichts schlecht geredet, sondern habe kritisiert, dass Canon nicht in den spiegellosen Markt hinein ging. Und vor allem gab es keine Transparenz. Wir wollen jetzt auch nicht so tun, als ob Canon alles richtig gemacht hätte. Canon hat viele Fehler gemacht. Ich kritisiere weiterhin Fehler, damit Sie als Leser auf dem Laufenden bleiben. Hochglanzmagazine tun das nicht, aber wohl mehr, um die Werbeeinnahmen nicht zu gefährden. Sie als Leser müssen entscheiden, ob Sie konstruktive Kritik lesen möchten oder nicht.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

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