Meine Meinung zu der neuen Canon EOS 6D Mark II. Ist die Kamera innovativ oder schon beim Erscheinen veraltet?
Inhaltsverzeichnis
Meine Meinung zur Canon EOS 6D Mark II
Beginnen wir mit den wirklich tollen Dingen bei der Spiegelreflex-Vollformatkamera:
Innovationen der 6D Mark II?
Wir bekommen für EUR 2.099,- einen 26 Megapixel Sensor mit guten Eigenschaften, der zudem einen Dual-Pixel-Autofokus in LiveView bietet. Außerdem ist da der in der Profiklasse lang erwartete Klappmonitor mit Touchfunktion. Eine tolle Sache. Leider ist das aber alles nichts mehr Neues und vor allem nicht mehr innovativ. Der Klappmonitor ist längst überfällig und kann tatsächlich eine Kaufentscheidung sein, aber er hätte ja auch schon seit Jahren in allen Canon-Kameras verbaut sein müssen. Freuen wir uns darüber, aber wenn wir uns das richtig betrachten, dann war dieser längst überfällig.
Ich fürchte das war es an Unterschieden. Sind das wirkliche Innovationen?
Veraltet? Zurück im Mittelalter!
Speicherkarte EOS 6D Mark II
Leider haben wir in dem Kartenslot nur Platz für eine SD-Karte (UHS-I-Karten). Vorbei die Zeiten mit den guten alten CF-Karten, die unkaputtbar schienen und sicherlich wesentlich besser waren, was die Aufbewahrung im Portemonnaie angingen. Die wirklich wichtige Frage ist aber, warum lässt Canon keine modernen SD-Karten zu? Karten mit mehr Schreibgeschwindigkeit und Lesegeschwindigkeit? Sind das Lizenzkosten, die hier eingespart werden? Warum dann nicht wieder die schnellen und knicksicheren CF-Karten?
Und warum kein Dual-Speicher-Kartenslot zur Sicherung der Bilder auf zwei Karten parallel für wichtige Aufnahmen. Überhaupt: was sind denn nun eigentlich keine wichtigen Aufnahmen? Alle Bilder sind wichtig. Fast alle modernen Kameras bieten den zweifachen Kartenslot an. Wo ist denn Canon damit? Zurück im Mittelalter?
4K-Video Fehlanzeige
Das fehlende 4K-Video werden echte Fotografen mit einem “Brauch ich sowieso nicht!” abtun. Letztlich war es aber Canon, die mit den ersten Vollformatkameras das Filmen ermöglichten und die Kameras zu einem Hit unter den Videografen machten. Diese Kehrtwende ist sicherlich eine politische, um die 6D Mk II von der 5D Mk IV abzugrenzen. Verdammte Politik, das ist totaler Mist, den Canon sich hier ausdenkt. 4K-Video ist längst ein Bestandteil der meisten Kameras sogar unter EUR 1.000,- im Markt. Hier das 4K-Video zu verweigern ist einfach nur dumm. Panasonic bietet bereits 6K-Fotoserien mit 30 Einzelaufnahmen pro Sekunde von 18 Megapixeln. Ich frage mich wo Canon diese wahnsinnige Dummheit produziert?
Canon scheint auszurufen: 4K-Video brauchen Canon Fotografen nicht!
Noch schlimmer ist der fehlende Kopfhöreranschluss der Kamera. Auch damit schließt Canon Videografen im Grunde von vornherein aus. Die Canon Geschäftsführung ruft förmlich laut aus:
Canon scheint zu sagen: Diese 6D Mark II ist keine Videokamera. Kauft Video-fähige-Kameras von Nikon, Panasonic oder Fujifilm oder von Sony.
Wer solch einen Ausruf tätigt ist wohl sicherlich kurz vor dem Ende seiner einstigen innovativen Karriere. Ganz schlimm ist auch der verpasste echte 5-Achsen-Stabilisator, der bei anderen Marken nachts Aufnahmen aus der Hand mit langen Belichtungszeiten zulässt. Der 5-Achsen-Stabi für Video in der 6D Mark II ist nur ein elektronischer, kein mechanischer. Diese Funktion ist nichts anderes als das nachträgliche Stabilisieren einer besseren Videosoftware. Das gibt es seit vielen Jahren. Video ist also überhaupt kein Kaufgrund für diese Kamera. Die Tatsache ist verschmerzlich für Fotografen aber keineswegs zeitgemäß oder gar innovativ.
Bildfolge – Kastriert
Die Bildfolge von 6.5 Bildern pro Sekunde bei 21 RAW-Bildern in Folge ist ein schlechter Scherz. Diese Bildfolge reicht nicht für Sport, nicht für Action, nicht für Kinderfotos, Tierfotos, …, und ist auch nicht mehr zeitgemäß. Man kann das eine kastrierte Kamera nennen. Die Nikon D750 konnte das schon vor 2.5 Jahren, was im Digitalzeitalter mehreren Lichtjahren entspricht. Jetzt schon ist klar, dass die nächste Nikon D760 eine Überfliegerkamera im Vergleich zur Canon EOS 6D Mark II sein wird. Ist das schlimm? Für Canon schon. Schließlich wollte man mal die Nummer eins am Markt sein. Im Grunde schreit Canon jetzt:
Canon scheint zu sagen: Wir verzichten auf den Platz 1. Wir sind auch mit dem letzten Platz zufrieden.
Autofokus 6D Mk II
Über den Dual-Pixel-Autofokus im Livemodus kann man nichts schlechtes sagen. Der ist hervorragend. Aber wie kam Canon denn darauf nur 45 AF-Felder (immerhin Kreuzsensoren) anzubieten, die gerade einmal in die linken und rechten Drittel des Bildes hineinreichen? Was soll man denn machen, um hier kreativ den Bildausschnitt zu gestalten? Am besten bitten Sie die portraitierte Person, sich nicht zu bewegen. Das ist doch in 2017 ein echter Scherz. Schauen Sie sich mal Sony oder Fujifilm-Kameras an mit über 300 AF-Feldern, die bis zum Rand des Bildes reichen. So kann Canon doch keinen mehr vom Hocker reißen. Man hört Canon doch förmlich schreien:
Canon scheint mit der 6D Mk II zu sagen: Wir kommen nicht aus dem Mittelalter heraus. Wir sind kein innovativer Kamerahersteller mehr. Wir kastrieren unsere Kameras nur noch zu Gunsten der viel zu teuren Profikameras und Profivideokameras!
Wissen Sie wie Canon dieses AF in den technischen Daten nennt? “Weitbereich-Autofokus mit 45 AF-Kreuzsensoren”, nennt Canon das. Das ist lächerlich. Spätestens hier muss doch mal jeder Canon-Fan lachen, oder? Nicht-Canon-Fans lachen bereits lauthals herzlich über diese Kamera und den Hersteller. Schon seit einiger Zeit. Canon hat vielleicht einen innovativen Schallschutz installiert.
Der Sucher
Wer mal mit einem elektronischen Sucher wie dem der Fujifilm X-T2 oder GFX 50S gearbeitet hat, der möchte die Anzeigen und Möglichkeiten in aller Regel nicht mehr missen. Die Spiegelreflexkamera kann einfach nicht im Sucher vor der Aufnahme anzeigen, wie hell oder dunkel das Bild wirklich wird. Es fehlt die Hyperfokalanzeige, die Fokusentfernung in Metern, das Histogramm, die Möglichkeit das fertige Foto vor Sonne geschützt im Sucher anzusehen.
Canon setzt weiter auf Spiegelreflex und den Nicht-elektronischen-Sucher. Das ist das gute Recht des Unternehmens, so sollte man denken. Ist es aber nicht. Man enthält Millionen von Canon-Nutzern diese Features vor und produziert statt dessen eine enttäuschende EOS M5, oder jetzt eine EOS 6D Mark II, die beim Erscheinen schon drei Jahre alt zu sein scheint. Wenn wenigstens die Fokusentfernung oder Hyperfokaldistanz im Klappdisplay angezeigt würden!
Canon scheint doch einen Großteil der Canon-Fans zu anderen Marken zwingen zu wollen. Nein, nicht alle, denn die letzten halten am Nicht-elektronischen-Sucher fest. Aber ich vergleiche gerade Äpfel mit Birnen. Oder vergleiche ich Mittelalter mit Gegenwart? Sorry!
Was bleibt Positives an der 6D Mark II?
Diese Kamera wird sich wieder sehr gut verkaufen. Sie ist ein solides Schiff in der Brandung, welches allerdings überhaupt nicht innovativ ist. Trotzdem sind viele positive Punkte zu bemerken. Das Chassis wird wiederum sehr widerstandsfähig sein. Es ist solide und spritzwassergeschützt. Die Bedienung der Kamera, die sehr gut in der Hand liegen dürfte, ist wie immer übersichtlich und hervorragend gelöst. Menü, Customfunktionen und Bedienelemente sind für alle Canon-Fotografen vertraut und auf sehr gutem Niveau.
Die Kamera wird hoffentlich eine sehr gute Bildqualität liefern. Man kann davon ausgehen, dass die Dynamik wieder nicht auf Nikon-Niveau liegt, aber durchaus sehr gut brauchbar ist. Der berührungssensitive Klappmonitor ist eine hervorragende Idee für Fotografen, leider wird kein Vlogger die Kamera nutzen, denn Video mit dieser Kamera scheidet als Kaufgrund aus.
Es bleibt als Kaufgrund der Klappmonitor und eine etwas bessere Auflösung. Dazu aber ein relativ hoher Preis im Vergleich zu anderen Kameras. Im Grund dürfte die EOS 6D Mark II nur bei einem Preis von etwa EUR 1.200,- liegen.
Das Warten hat sich gelohnt! sagt Canon
Fazit EOS 6D Mark II
Die Kamera ist entwicklungstechnisch etwa 3 Jahre zurück. Das ist im Digitalzeitalter sehr viel. Canon ruft scheinbar in den Markt: “Wir sind entwicklungstechnisch am Ende! Wir sind im Mittelalter stecken geblieben und wissen nicht weiter.”. So kommt es mir vor. Ich persönlich gewinne den Eindruck da kommt nichts mehr bei Canon. Ausgereizt, am Ende, Prego, Platt. Aber Totgesagte leben ja bekanntlich länger, lach! Es würde mich für alle Canon Fotoamateure und Fotografen sehr freuen.
Schauen wir uns die Nikon, Panasonic, Olympus, Fujifilm oder Sony Kameras an, dann können die einfach um Längen mehr und besser. Nikon ist mit der D810 weit voraus. Mit einem derzeitigen Straßenpreis von etwa EUR 2.750,- ist sie der 5D Mark IV und der 6D Mark II um Längen überlegen. Warum sollte man also derzeit eine Canon EOS 5D mark IV oder 6D Mark II kaufen? Weil man die Canon-Objektive besitzt, richtig. Dann ist die 6D Mk II eine solide Kamera, die gute Fotos produziert. Leider ist sie mit nur einer SD-Karte nicht professionell und mit dem AF, dem Videomodus und der kastrierten Bildfolge auch keinesfalls innovativ.
Böse Zungen werden sagen: Canon ist innovativ am Ende. Moderatere Stimmen werden fragen: Was ist los mit Canon?. Canon-Fans freuen sich über den Klappmonitor. So unterschiedlich sind die Sichtweisen – dem Himmel sei Dank! Dem Canon-Besitzer kann man nur mit Marius-Müller-Westernhagen raten: Zahlen und fröhlich sein!
Was denken Sie über diese Kamera? Schreiben sie im Kommentarfeld unten einfach Ihre Meinung. Ich freue mich darüber.
Dies ist eine Serie von Beiträgen - Canon EOS 6d Mark II - Lesen Sie die ganze Serie:
- Canon EOS 6D Mark II - Einstieg ins Vollformat
- Canon EOS 6D Mark II - innovativ oder veraltet? *Meinung
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon EOS 6D Mark II – innovativ oder veraltet? *Meinung
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Herr Roskothen so inflationär wie Sie hier Lichtjahr verwenden muss ich Sie leider darauf hinweisen dass es sich bei einem Lichtjahr um die Strecke von 9,461 Billionen Kilometer handelt.
Das Lichtjahr ist somit ein Längenmass und kein Zeitmass.
“Die Kamera ist entwicklungstechnisch etwa 3 Jahre zurück. Das sind Lichtjahre.”
Canon kastriert übrigens seine Bodys seit eh und je, die 6D zugunsten der 5D, die wiederum zugunsten der 1D und die wiederum zugunsten der professionellen Video Kameras. Also alles wie gehabt.
@Heinricht Kramera – da ist was dran. Allerdings eine 6D Mark II mit absolut zurück gebliebener Dynamik auf den Markt zu werfen ist ein K.O. Kriterium, oder?
Hallo Herr Roskothen,
den untenstehenden Kommentar hatte ich bereits im Dezember bei “photografix” hinterlassen.
An dem Gerücht könnte was dran sein warum die Entwicklung nicht auf dem neusten Stand ist.
23. Dezember 2016
Ich habe vor einigen Monaten das Gerücht gelesen, dass Canon Finanziell nicht ganz so gut aufgestellt ist, als in der Vergangenheit.
Wenn ich mich an den Stand von Canon auf der letzten Photokina zurückerinnere könnte da etwas dran sein.
Außerdem gab es in der letzten Zeit außer die neuen 5er und meiner Meinung die Preislich überzogene 5 MK IV nichts Nennenswertes.
Selbst bei den Objektiven gab es nur meist nur „Einsteiger-Klasse“
Ich glaube das Canon Probleme hat etwas Gutes auf die Beine zu stellen und glaube nicht, dass es in den nächsten Monaten eine neue 6er geben wird.
Was ich sehr bedauere, da ich darauf schon seit einem Jahr warte um von meiner 70D zum Vollformat wechseln zu können.
@RaRö – da ist die neue 6er aber sie ist nicht gut. Der Klappspiegel ist klasse, aber die Dynamik bleibt nach meinen Informationen 1EV hinter der 80D zurück. Warum dann Vollformat? Canon schießt sich gerade aus dem Rennen. Nur eine spiegellose Vollformatkamera mit Nutzung der EF-Objektive kann Canon noch helfen. Wenn das nicht 2017 passiert, dann sehe ich ganz schwarz für Canon.
Hallo Peter,
vielen Dank für deine Einschätzung. Ich selber gehöre zu denjenigen, die viel Canon Equipment haben und liebend gerne einen Marken- bzw. Systemwechsel vornehmen würden. Betriebswirtschaftlich ist das leider unsinnig….
Viele Grüße
Stefano
@Stefano – Das ist richtig, aber natürlich geht es ja nicht nur um Betriebswirtschaft, sondern auch um Inspiration durch die richtige Kamera. Ich fotografiere privat drei Mal so viel, seitdem ich die Fujifilm habe. Ich denke das spricht für sich :-)
… sehr gut ausgearbeitet! Ganz genau meine Ansicht. Habe meine 5D IV mit allen “L” Objektiven verkauft und bin zu Fuji gegangen! Die X-T2 ist der Hafen der mich nun glücklich macht!!
@Stefan – danke herzlich. Ich bin ebenfalls sehr glücklich mit Fujfilm und fotografiere jetzt sogar mit Adapter und M42 Linsen. Die Fotos kommen in Kürze hier auf *fotowissen.
nachdem ich verschiedene spiegellose Systeme ausprobiert habe (Fujifilm, Olympus, Sony, Panasonic, Leica M) bin ich bei Canon gelandet, und zwar aus zwei subjektiven Gründen: das Fotografieren mit einer Spiegelreflex empfinde ich als befreiend, der Look von Canon-Fotos hat mich am meisten angesprochen
@Rainer – das ist super. Ich persönlich bin der Meinung, die Kamera, die ich liebe wird mir auch tolle Fotos liefern. Sprich, die Canon wird Sie inspirieren.
Mag vieles stimmen, dass sie da sagen. Aber ein elektronischen Sucher will nicht jeder! Ich stehe auf optische Sucher. Das Bild, SO WIE ES IST und nicht elektronisch aufgehellt oder so! Das ist für mich ein Unding.
Nur, dass sie mal erfahren, dass nicht JEDER Mensch die gleiche Meinung hat.
Eins noch; es wird oft vergessen, dass die 6D ein EINSTIEGSMODELL ist. da MUSS sie keine Profifunktionen haben. Dafür gibt es die 5D. Diese ganze Jammerei von Fotografen, dass der 6D dies und das fehlt….warum kaufen sie keine 5D? Wer sich die als Profi nicht leisten kann, macht etwas falsch.
Sehe es genauso wie Peter Roskothen…
Canon ruht sich auf den Lorbeeren von früher aus. Die 6D Mii ist viel zu teuer für das Gebotene…
Schade Canon. Chance vertan!
Ein alter Canon Fan.
Was ist das denn für ein Boulevard-Artikel. Meinungen kann man auch sachlich formulieren, ohne Canon scheint zu sagen: “…”
Die Fotos macht immernoch der Fotograf und nicht die Kamera !
… und elektronische Sucher mag ich auch nicht
Doulase, richtig die Bilder macht immer noch der Fotograf. Ich mag es aber wenn die Kamera mich dabei unterstützt. Nehmen wir mal den AF dieser Kamera, damit wird es schwierig, mit lichtstarken Objektiven zu fotografieren. Die Schärfentiefe ist im Millimeterbereich und man kann praktisch nur in der Mitte fokussieren. Wenn ich das tue und die Kamera dann nach links oder rechts schwenke bin ich aus der Schärfe, von den Nachteilen durch den Front und Backfokus reden wir erst gar nicht.
Auf lange Sicht wird Canon keine 2 Objetivlinien anbieten können. Diese Kamera wird ausschließlich von Leuten gekauft, die teure EF Linsen haben, um diese weiterzuverwenden. Technologisch war eine Spiegelreflexkamera immer eine Krücke. Weitwinkelobjektive müssen in der Retrofokusbauweise gebaut werden um, den grösseren Abstand zum Sensor, verursacht durch den Spiegel, ausgleichen zu können. Das geht auf die Bildschärfe. Die Kamera kann man heute als Grauimport für 1150 € kaufen, Peter Roskothen lag mit seiner Preisvorstellung also richtig. Gleichzeitig sagt dieser Preisverfall, dass niemand die Kamera will. Wer diese Kamera heute kauft muss wissen, das er technologisch auf dem Stand von ca. 2012 ist, es keine Updates geben wird und sich die Preise für die Linsen im freien Fall befinden. In 2 Jahren dürfte man garnichts mehr dafür kriegen. Ich habe es schon oft gesagt, künftige Innovationen kommen fast ausschliesslich von der Softwareseite und da ist Canon abgehängt. Würde ich heute aufs Vollformat umsteigen, kämen ausschließlich die L-Mount Alliance oder Sony für mich infrage. Das aber nur am Rande, da nicht so relevant. Irgendwann wird jeder auf eine spiegellose Kamera umsteigen, die Vorteile sind einfach zu mächtig und das Innovationspotenzial für die Zukunft ist beeindruckend. Spiegelreflexkameras kann man nicht mehr weiterentwickeln, sondern nur noch im Detail verbessern technologische Quantensprünge sind hier nicht mehr möglich.
Man kann mit ihnen aber gute Fotos belichten, wie sie es ja gesagt haben. Fakt ist aber, dass sich der Geschmack und die Ansprüche an Fotos auch mit der sich entwickelnden Technik ändern werden. Z. B. macht die Lumig G9 MFT Kamera 30 Bilder/sec im 6K Videomodus das sind 18 MP. Damit werden sich die Ansprüche an Actionbilder ändern. Nicht gleich, aber bestimmt. Ich kann eine Spiegelose einfach mit einem Tablet oder Smartphone verbinden und steuern. Kamera und Computer werden immer mehr verschmelzen. Ein Ansatz mit viel Phantasie für die Zukunft ist die Sigma SP aus der L-Mount Alliance mit ihrem modularen Konzept. Das sind wirklich Inovationen in denen ich Potenzial für die Zukunft sehe. Computer, Kameras und Objetive werden zu individeull konfigurierbaren Einheiten zusammenwachsen, KI im Objektiv in der Kamera und in der Bildverarbeitung wird die Fotografie grundlegend verändern. Eine Spiegelreflex von Canon wirk dagegen wie ein anachronistischer Kasten aus dem Museum..