Canon stellt zwei neue digitale Kameramodelle vor: die Canon EOS 5DS und EOS 5DR. Beide Kameras haben eine extreme Auflösung von 50 Megapixeln und folgen damit dem Megapixel-Wahnsinn, den Nikon und Sony vorgelebt haben.
Inhaltsverzeichnis
Das neue Mittelformat von Canon
Mit 50 Megapixeln hat eine Kamera genügend Auflösung um einer Mittelformatkamera Konkurenz zu machen. Die Canon Modelle sind jetzt wohl ausgewachsen, wenn wir uns das S hinter der EOS 5D anschauen. Dieser Buchstabe steht bei Canon immer für Highend Profikameras. Vorher galten die Vollformatler Canon EOS 5D Mark II und EOS 5D Mark III als Lösung zwischen Amateur- und Profisegment.
Trotz des hochauflösenden Sensors ist die Gehäusegröße der neuen 5DS und 5DR vermutlich gleichauf mit den Vorgängermodellen. Die Kamera zielt auf den Naturfotografen, Modefotografen, Produkt- und Architekturfotografen. Selbstverständlich werden hervorragende Objektive für diese Kamera Pflicht sein, um Unschärfen zu vermeiden.
Es bleibt spannend weitere Details der Kamera zu erfahren. Diese hat Canon bislang unter anderen veröffentlicht:
- Auflösung von 50,6 Megapixeln
- Canon EOS 5DS R mit Tiefpass-Aufhebungsfilter für noch mehr Schärfe
- ISO-Empfindlichkeit 100-6.400 (in Drittelstufen oder ganzen Stufen) erweiterbar auf L: 50 oder H1: 12.800
- Belichtungsreihen mit 2, 3, 5 oder 7 Aufnahmen; ± 3 Blenden in halben oder Drittelstufen
- 16 Custom-Funktionen
- Möglicher Bildzuschnitt bei der Aufnahme mit Wahl eines 1,3fachen oder 1,6fachen Bildausschnitts (Faktor 1,6 = 19 Megapixel)
- Reihenaufnahmen max. ca. 5 B/s, (die Geschwindigkeit wird für 510 JPEGs bzw. 14 RAWs beibehalten) [1][2][10] mit UDMA 7 Karte beibehalten
- 61-Punkt / 41 Kreuzsensoren (1:4) inkl. 5 Dual-Kreuzsensoren bei 1:2,8[11] Die Anzahl der Kreuzsensoren hängt vom Objektiv ab.
- integrierter Timer ermöglicht Langzeitbeobachtungen und Zeitrafferaufnahmen
- hochauflösendes 8,11 cm (3,2 Zoll) Clear View II LC-Display
- 150.000-Pixel-Messsensor (RGB und IR)
- verfügbar ab Juni 2015
Preise Canon EOS 5DS und EOS 5DR:
Die empfohlenen Startpreise der Kameras liegen laut Canon bei: EOS 5DS für 3.499 Euro / EOS 5DS R für 3.699 Euro.
Ausblicke
Noch auf der Photokina 2014 wollte Canon nichts von den hohen Auflösungen wissen. Doch die Mitbewerber Sony Alpha 7R und Nikon D800 / D810 mit und ohne Tiefpassfilter, haben die Firma Canon in Zugzwang gesetzt. Es waren bereits vor Jahren viele Modefotografen zu Nikon gewechselt, um mit der hohen Auflösung auch einmal Bildausschnitte wählen zu können. Zu sehr werden in der Mode große Auflösungen für Printmedien verwendet. Auch die Naturfotografen hatten sich mit den großen Weitwinkeln höhere Auflösungen gewünscht, um größere Poster drucken zu können. Für Architekturfotografen ist Auflösung sowieso extrem wichtig. Bei diesem Genre ist die hohe ISO nicht so wichtig, da meist vom Stativ fotografiert wird.
Die neue EOS 5DS und EOS 5DR werden sicher nicht in hohen ISO Bereichen arbeiten. Diesen Schluss lässt schon der eingeschränkte ISO-Bereich bis 12.800 vermuten. Zu dicht sind die Pixel auf dem Vollformatsensor, um auch noch mit hohen ISO zu fotografieren. Also haben wir es nicht mit einem Nachfolger der EOS 5D Mark III zu tun, sondern mit einer Kamera für andere Anwendungen im hohen Auflösungsbereich (Naturfotos, Architekturfotos, Modefotos, Produktfotos).
Wer benötigt die neue EOS 5DS R?
Wer mit hohen ISO-Bereichen fotografieren möchte, weil er vielleicht Reportage fotografiert, den wird nach wie vor die EOS 5D Mark III interessieren oder nach anderen Modellen Ausschau halten. Wer hingegen mit niedrigen ISO beste Auflösungen benötigt, der wird die neue Canon ausprobieren wollen. Die größte Enttäuschung dürfte Naturfotografen mit dem fehlenden GPS-Empfänger erwarten. Auch für das Fotostudio fehlt ein integriertes WLAN. Beides wird wieder nur über teures Canon-Zubehör zu nutzen sein.
FAZIT
Die neuen Canon EOS 5DS R Kameramodelle sind nur für spezielle Aufgabengebiete interessant. Diese betreffen weder die Reportage, noch die Sportfotografie. Canon orientiert sich mit der Entwicklung der Kameras an Nikon und Sony, welche für Naturfotografen bereits Kameras mit und ohne Tiefpassfilter herausgebracht haben.
Was Canon hier auf den Markt bringt ist allerdings unbedingt notwendig, um als Kamerahersteller im Rennen zu bleiben. Zu sehr hatten Nikon und Sony die Messlatte erhöht und zu lange hatte Canon dem auf dem sportlichen Entwicklungskurs nichts entgegen zu setzen. Was diese beiden Modelle können, wird spannend im Testberichte zu erfahren sein.
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