Die Canon EOS 100D ist eine der kleinsten digitalen Spiegelreflexkameras für unter EUR 500,-. Die Kamera ist sowohl preiswert, als auch besonders handlich. Taugt sie als eine Volkskamera?
Inhaltsverzeichnis
- Test CANON EOS 100D
- Spiegelreflexkamera für Einsteiger und Fortgeschrittene
- Kritik an der Canon 100D – Kameratest
- Eine gute Wahl für Anfänger, Amateure wie Profis
- Das Beste an der Volkskamera von Canon
- Kamera Vergleich
- Kitobjektiv EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 IS STM
- Blitz
- Fazit – Liebe auf den ersten Blick
- Testfotos JPG – Kameratest
- Testaufnahmen RAW (bearbeitet)
- Vergleich Kitobjektiv vs. EF 35mm f2,0
- Vergleich ISO 100 – 12800 bei f29
- ISO Vergleich Ausschnitte
Test CANON EOS 100D
Wir haben die kleine SLR (Spiegelreflexkamera) getestet und für Sie auf die Alltagstagestauglichkeit untersucht. Canon behauptet es sei die weltweit kleinste Spiegelreflexkamera. Soviel sei vorweg genommen: Die Kleine ist eine ganz Große.
Spiegelreflexkamera für Einsteiger und Fortgeschrittene
Haben Sie vor sich eine preiswerte Spiegelreflexkamera zu kaufen oder sie zu verschenken? Möchten Sie eintauchen in die Amateurfotografie oder sind Sie Profi und suchen eine handliche Alternative zu Ihrer großen Profikamera von Canon? Beide Anforderungen haben wir untersucht. Mal haben wir die Kamera einem Amateur in die Hand gedrückt, mal habe ich sie als Profi Fotograf unter die Lupe genommen.
Die Canon 100D kommt bei uns mit dem Kitobjektiv EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 IS STM daher. Das IS steht für stabilisiert und eignet sich für verwacklungsfreiere Fotos aus der Hand. Sie ist eine sehr kleine digitale Spiegelreflexkamera mit nur 620 Gramm Lebendgewicht inklusive Akku und Objektiv. Der Body mit Akku wiegt nur rund 400 Gramm, das sehr leichte Zoomobjektiv wiegt nur etwa 220 Gramm. Damit ist die Kamera eine leichte SLR für unterwegs. Leider passt sie nicht in eine Jackentasche, dazu ist das Objektiv etwas zu lang. Auch mit einem Canon 35mm, f2.0 ist sie noch zu groß für die meisten Jackentaschen. Also ist sie keine echte Alternative für eine digitale Kompaktkamera. Immerhin ist die EOS aber ähnlich klein wie die meisten Bridgekameras.
Doch eignet sich die Kamera nur für zarte Frauenhände oder auch für größere Pranken der männlichen Fotoamateure? Wir haben beides getestet und die Kamera liegt hervorragend in der Hand beider Geschlechter. Sie macht auf Anhieb alles richtig mit einem sehr großen Touchdisplay, welches sich besonders für die Durchsicht der Fotos eignet. Mit zwei Fingern kann man Ausschnitte vergrößern (das kennt man von Apple Smartphones und Tablets) oder die Bilder durchwinken.
Kritik an der Canon 100D – Kameratest
Einer der wenigen Kritikpunkte an der EOS 100D ist dennoch das Display: es lässt sich nicht heraus klappen. Möchte man ein praktisches Klappdisplay, mit dem man auch mal schnell aus der Froschperspektive oder der Vogelperspektive fotografieren kann, so muss man die größe Schwester EOS 700D wählen. Letztere ist im Straßenpreis rund EUR 100,- teurer und kann etwas mehr als die kleinere Canon EOS 100D (9 Kreuzsensoren statt einem Kreuzsensor für den Autofokus, etc.). Dafür ist die 700D aber etwa 180 Gramm schwerer und klotziger. Wer es klein und schlank mag, der wird also weiterhin einen Blick auf die schicke 100D werfen.
Eine gute Wahl für Anfänger, Amateure wie Profis
Anfänger haben mit der EOS 100D alle Möglichkeiten groß zu werden und sich im professionellen Fotoumfeld zu tummeln. Die Kamera macht hervorragende Fotos in den automatischen Belichtungsprogrammen und den Motivprogrammen, welche für alle gängigen Situationen Einstellhilfen liefern. Fotoamateure werden sich freuen, dass die kompakte Kamera bis zu vier Bilder pro Sekunde schafft und trotzdem so handlich ist. Und Profis finden alle Belichtungsprogramme an Bord der SLR wie P, Av, Tv, und manuelle Belichtung. Sogar eine Abblendtaste für das Prüfen der Tiefenschärfe ist an Bord. Das Display bietet im Liveviewmodus einen Autofokus Verfolgungsmodus. Einmal auf die richtige Stelle getippt, behält die Kamera dieses Detail im Auge und stellt hier beim Abdrücken scharf.
Möchte man statische Motive fotografieren ist ein Stativ immer hilfreich. Fotografiert man jedoch mit wenig Licht aus der Hand, so befriedigt die Bildqualität bis zu 3.200 ISO. Das genügt auch mal in schummrigen Räumen oder in der Dämmerung. Tatsächlich kann der Besitzer die EOS 100D von 100 ISO bis zu 12.800 ISO einstellen.
Das Beste an der Volkskamera von Canon
Das Beste an der kleinen Spiegelreflexkamera sind der kleine Preis, das durchaus brauchbare Objektiv und das geringe Gewicht. Viele Mitmenschen, vor allem Senioren und Frauen scheuen das Gewicht einer Profi-Spiegelreflexkamera wie einer 5D Mark II oder sogar einer EOS X1 mit lichtstarken Objektiven. Die EOS 100D kann wirklich gute Fotos für kleines Geld einfangen.
Die Canon EOS 100D ist ideal für den Einstieg in die Fotografie.
Fotografen, die andere Canon Kameras gewöhnt sind, kommen sofort mit dieser Kleinen zurecht. Alle Tasten sind schnell und intuitiv gefunden. Da ist die Taste zur Belichtungskorrektur hinten gleich neben dem großen Display, die ISO Taste oben neben dem Wahlrad, gleich hinter dem Auslöser. Die gesamte Anordnung der Tasten und Bedienelemente ist für Canon Liebhaber in Minuten klar und bereits am ersten Tag intuitiv bedienbar. Als Profi dachte ich, diese Kamera schon immer zu kennen. Und auch die Amateurfotografin kam sofort zurecht und verliebte sich in die Kamera.
Kamera Vergleich
Der Vergleich mit einer EOS 5D Mark II offenbart nicht nur die kompakte Bauform, sondern auch die offensichtlichen Fortschritte der Zeit. Das größere Display der 100D ist von guter Helligkeit und Schärfe. Es eignet sich nicht bei grellem und direkten Sonnenlicht, aber für das Fotografieren ist der Sucher sowieso sympathischer. Dieser ist wie gewohnt bei einer echten SLR optisch und nicht elektronisch. Durch den Sucher kann man gut die Schärfe, den Bildausschnitt und das Motiv beobachten. Hier hat die Canon 100D einen klaren Vorteil vor den digitalen Kompaktkameras, welche man meist vor sich hält und über das Display fotografiert. Wer gerne mit dem Sucher fotografiert, der kann dies optional bei der Kleinen im Liveview-Modus. Dieser Modus erleichtert zum Beispiel in der Makrofotografie ungemein das Scharfstellen, da man hier im Display in das Motiv vergrößern kann.
Vergleich EOS 5D Mark II mit EOS 100D
Vergleich der Rückseiten und Displays
Vergleiche vor dem Kauf
Vergleicht man aber nicht eine Vollformatkamera mit einer APS-C Kamera wie der 100D (kleinerer Sensor), sondern eine 50D mit dieser modernen Schnitte, dann wird klar, welches Potential in der modernen SLR steckt. Da ist das größere Display, die Möglichkeit in allen Belichtungsprogrammen (auch in den Motivprogrammen) in RAW zu fotografieren. Die Kompaktheit und Leichtigkeit geben schnell den Ausschlag die 50D durch diese modernere Volkskamera zu ersetzen, auch wenn die Bildrate nicht so hoch sein sollte. Zusätzlich kann man mit der 100D auch in HD filmen.
Vergleich EOS 50D mit EOS 100D
Vergleich der Rückseiten und Displays der APS-C Kameras
Vergleichen wir die 100D mit einer digitalen Kompaktkamera, so ist sie wirklich nicht so einfach zu transportieren und kein Ersatz für eine Westentaschenkamera. Aber sie erlaubt den Wechsel der Objektive für diejenigen Anfänger der Fotografie, die mit der Zeit ein Teleobjektiv zum Geburtstag wünschen oder ein Makroobjektiv zu Weihnachten geschenkt bekommen möchten. Und natürlich passen alle Canon Objektive auf die Spiegelreflex, sogar ein hochwertiges Supertele. Dann allerdings schraubt man die Kamera an das Objektiv und nicht mehr das Objektiv an die Kamera. Das sieht witzig aus, ist aber durchaus praktikabel (hier ein Canon 70-200mm f2.8 IS).
Die Fotos selbst speichert die Canon auf die kleinen und preiswerten SD Speicherkarten. Diese lassen sich schon für EUR 40,- mit 32 GB Kapazität erwerben. Das ist genug Speicher für rund 1.000 RAW Fotos oder für etwa 3.800 JPG Fotografien. Der Akku hält erstaunlich lange durch. Trotzdem ist mit jeder digitalen Kamera ein Ersatzakku immer von Vorteil. Das gilt insbesondere für Fotografen, die auch gerne die Videofunktion nutzen. Die Spiegelreflexkamera ist aus Aluminium gefertigt und damit sehr robust. Genau richtig zum eben mal mitnehmen.
Kitobjektiv EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 IS STM
Im Volksmund auch als Joghurtbecher bekannt ist das leichte Kitobjektiv EF-S 18-55mm. Die offenste Blende liegt bei 18mm Brennweite mit f3,5 und bei 55mm Brennweite mit f5,6. Das sind keine aufregenden Werte für einen Profi. Um mit diesem Objektiv ein schönes Portrait zu machen, bedarf es eines geringen Abstandes zur Person bei offenster Blende. Dennoch ist es ein tolles Objektiv für viele Gelegenheiten. Die 18mm Weitwinkel machen es zu einer guten Wahl in der Strassenfotografie wie in der Landschaftsfotografie.
Die Naheinstellgrenze erlaubt auch mal eine Aufnahme aus gerninger Distanz (minimal 25cm). Für Makrofotos bedarf es entweder einer Nahlinse (wie ein Filter), eines Zwinschringes (Canon EF25II) oder eines Retroadapters. Letzterer bringt erstaunliche Makrobilder. Wer viel Makro fotografiert denkt schnell über ein alternatives Canon-Makroobjektiv nach. Das sehr leichte Objektiv hat im Test sehr gute Fotos gemacht.
Einer der größten Vorteile des Objektives im Vergleich zu vielen anderen kompakteren Kameramodellen liegt in der Möglichkeit der exakten und schnellen manuellen Einstellung von Zoom und Schärfe an den Einstellringen.
Blitz
Zusätzlich zum eingebauten Blitz, der auf Knopfdruck herausspringt, hat der Fotograf noch die Möglichkeit einen Canon Systemblitz oben auf die 100D aufzustecken. Für unterwegs ist der eingebaute Blitz aber oft eine große Hilfe und bindet uns nicht an die schweren externen Blitzgeräte. Als Aufheller spielt er im Test oft eine sehr hilfreiche Rolle.
Fazit – Liebe auf den ersten Blick
Die kleine Canon EOS 100D hat das Zeug zur Volkskamera. Sie ist preiswert und kompakt und leicht. Die SLR kann trotz der Kompaktheit mit allen modernen Funktionen einer digitalen Kamera aufwarten. Sie ist die ideale Kamera zum Einstieg in die Fotografie für Anfänger. Und gleichzeitig ist die EOS ideal für verwöhnte Fotoamateure und Profis, die schnell eine leichte und vollwertige SLR mitnehmen möchten. Wer Wert auf ein Klappdisplay legt, der greift zur etwas teureren und schwereren EOS 700D. Für viele Fotografen wie mich, wird die Canon EOS 100D aber Liebe auf den ersten Blick sein.
Testfotos JPG – Kameratest
Die Testfotos mit der Canon 100D sind absichtlich alltäglich aufgenommen. Es handelt sich um ganz reguläre Motive vieler Fotoanfänger und Amateure, um einen guten Querschnitt zu bieten. Alle Fotos sind in RAW und in JPG fotografiert. Wir zeigen hier zunächst die unbearbeiteten JPG Fotos, weiter unten dann aus dem RAW “entwickelte” Fotos.
Testaufnahmen RAW (bearbeitet)
Vergleich Kitobjektiv vs. EF 35mm f2,0
Vergleich ISO 100 – 12800 bei f29
ISO Vergleich Ausschnitte
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Canon EOS 5D Mark IV Erste Eindrücke, Kameratest
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