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Das Canon Desaster – Fehler und Verbesserungsvorschläge

Viele Canon User fragen sich seit langem: Ist Canon am Ende? Soll ich das System wechseln? Gibt es ein Canon Desaster? Der Versuch einer sehr persönlichen Antwort:

Das Wort Desaster wird im Duden erklärt mit „Unglück, Zusammenbruch, katastrophaler Misserfolg“. Manch ein Fotoamateur und Fotograf sieht ein Canon Unglück, einen katastrophalen Misserfolg wennschon vielleicht noch keinen Zusammenbruch. Also ein Teildesaster?

Sicherlich kann ich Canons Zukunft nur aus der Sicht des Redakteurs, Fotografen und Verbrauchers beurteilen. Es ist eine subjektive Sicht der Dinge. Vermutlich sehen einige Mitarbeiter und Verkäufer in Fotofachgeschäften klarer, was die Zukunft des Unternehmens angeht. Auch wissen Mitarbeiter und Management genauer wo es hakt. Aber von außen betrachtet stellt sich die Zukunft von Canon für mich wie ein Desaster dar:

Dieser Artikel wurde ursprünglich im Oktober 2016 veröffentlicht und im März 2020 zum letzten Mal überarbeitet.

Das Canon Desaster

Canon baut seit langen Jahren gute, sogar sehr gute Kameras und Objektive. Noch dazu konnte ich nie einen Fehler am Service finden, der eine ausgezeichnete Arbeit leistet. In den letzten Jahren jedoch macht die Unternehmensleitung aus meiner persönlichen Sicht viele, zu große Fehler.

Canon arbeitet als Aktiengesellschaft mit einem sehr großen Produktfeld. Das japanische Unternehmen stellt große Kopierstraßen für Unternehmen her, ist weltweit im Druckergeschäft und vermarktet sogar 3D-Drucker.

Darüber hinaus existiert die Fotosparte, die wie bei allen großen Kamera-Herstellern immer schwieriger wird. Warum? Weil die Smartphone Kameras immer mitgeführt werden und das Unternehmen Canon große Fehler macht.

Canon Management Fehler #1

Erst seit kurzer Zeit (Stand 2016) hat das Unternehmen das Wi-Fi in fast allen neuen Kameras integriert. Dabei war schon vor langen Jahren klar, dass Fotoamateure und Fotografen ihre Fotos sofort mit der Welt teilen möchten. Amateure möchten ihre Bilder über das Smartphone auf Facebook, Instagram und andere Dienste hochladen. Oder sie versenden die Babyfotos mit dem Smartphone per Email. Wenn die Kamera also keine Verbindung zum Smartphone liefert, dann wird eben schlicht mit dem Smartphone geknippst.

Profis möchten die Bilder ebenfalls mit dem Smartphone, dem Tablet oder Notebook sichten. Im Fotostudio möchten Fotografen die Bilder über Wi-Fi oder Bluetooth auf dem großen Monitor sehen und dort schon aussortieren.

Natürlich ist deshalb im Markt die Zahl aller Kameras ohne Funkübertragung stark rückläufig. Und Kompaktkameras lassen sich seit dem Erfolg der Smartphones nicht mehr in den großen Stückzahlen verkaufen. Darunter leiden alle Kamerahersteller, obwohl es uns Profis und Fotoamateuren oft klar ist, dass eine hervorragende kompakte Kamera mit Sucher im Vorteil vor dem Smartphone ist.

Die Alternative ist deshalb eine schnelle Verbindung mit dem Smartphone. Die Funktion kommt bei Canon Kameras viel zu spät und fehlt in vielen Modellen. Sie funktioniert auch 2020 noch nicht so einfach, wie sie sollte. Das muss viel unkomplizierter werden!

Canon Management Fehler #2

Die Systemkameras ohne Spiegel sind deutlich im Vormarsch. Das hat mit vielen Details zu tun. Jeder elektronische Sucher hat den Vorteil, dass ich die Helligkeit der Belichtung schon vor der Aufnahme erkennen und korrigieren kann. Die Schärfentiefe, eine Wasserwaage und viele weitere Informationen sind in einem elektronischen Sucher einfacher oder überhaupt darstellbar. Eine Spiegelreflexkamera mit einem optischen Sucher kann nur sehr schwer und dunkel die Schärfentiefe mit Hilfe einer Abblendtaste vermitteln. Das ist bei einer Systemkamera mit elektronischem Sucher einfacher.

Gleiches gilt für das manuelle Scharfstellen. In einem elektronischen Sucher hat der Fotograf meist ein Vergrößerungsfeld in der Mitte, welches beim manuellen Scharfstellen überaus hilfreich ist. Das gilt besonders für Brillenträger, die in der Regel eine Spiegelreflexkamera mangels Schnittbildindikator gar nicht manuell scharf stellen mögen.

Die Systemkameras EOS M1 und EOS M3 werden von Testmagazinen und Verbrauchern seit Jahren wegen des miserablen Autofokus kritisiert. Außerdem ist ein häufiger Kritikpunkt die schlichte Tatsache, dass Canon diesen Kameras keinen Sucher erlaubte. Ein schwerer Wettbewerbfehler.

Zitat dpreview zur M3:

  • Sluggish autofocus speeds – zu deutsch: langsame Autofokus Geschwindigkeit
  • Mediocre depth and subject tracking – zu deutsch: Mittemäßige Tiefen- und Objektverfolgung

Die zur Photokina vorgestellte EOS M5 ist zwar in der Lage diese Fehler wett zu machen, jedoch ist sie etwa 3-4 Jahre zu spät auf dem Markt. Schwerer Managementfehler.

Managementfehler #3

Die ganze Welt sieht zu, wie Canon und Nikon den Markt der Spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiven verpasst (DSLM – digital single lens mirrorless). Sony hatte zur Photokina 2014 drei so genannte Alpha-Modelle (Alpha 7, 7S, 7R) herausgebracht, die allesamt Vollformat bieten und sich den Markt seither mit Fujifilm und wenigen anderen aufteilen.

Zwei Jahre nach der Messe 2014 bietet Canon noch immer keine Alternative für Fotografen, die Vollformat fotografieren möchten und einen elektronischen Sucher wünschen. Derweil ist der Marktanteil der Systemkameras riesig und wächst weiter.

Anmerkung (Kein Fehler)

Nikon verbaut Sony Sensoren in seinen Kameras. Damit haben Nikon und Sony die besseren Sensoren als Canon. Jahrelang hatte man sich bei Canon daran gewöhnt, dass die Kameras auf den ersten Plätzen der Testmagazine landen. Jetzt schaffen sie das oft nur noch, weil diese Testmagazine auf die Werbung von Canon angewiesen sind. Immer noch sind Canon Kameras hervorragend, aber sie sind nicht mehr automatisch auf den ersten Plätzen. Nicht bei DXOMarks.com, nicht bei Dpreview.com und auch nicht bei vielen Printmagazinen.

Das bedeutet nicht, dass Canon Kameras nicht mit anderen wichtigen Eigenschaften punkten könnten. Sie sind handlich, sehr gut bedienbar und extrem zuverlässig. Leider werden diese sehr wichtigen Eigenschaften so gut wie nicht in die Bewertung einbezogen. Jedoch sind diese Eigenschaften wirklich wichtige Kriterien, welche Canon Kameras sehr wertvoll machen. Unter dem Strich gewinnen Canon Kameras also mit diesen oft vergessenen Kriterien sehr viele Punkte, die in Printmagazinen unter den Tisch fallen.

Leider sind die Sensoren und sonstige Technik der Kameras nicht in der Lage so viel Dynamik und so wenig Rauschen zu produzieren, wie die von Nikon und Sony. Hier muss Canon in der Entwicklung aufholen. Es handelt sich vielleicht in diesem Falle nicht um einen Managementfehler, weil jeder schnell verstehen kann, dass nicht alle Unternehmen gerne von Sony abhängig sind. Wie wohl das Ergebnis bleibt dasselbe.

Vergleichstabelle der Sensoren dxomarks.com >>

Managementfehler #4

Ist die neue Canon EOS 5D Mark IV zu teuer? Canon Desaster in Preis und Innovation
Ist die neue Canon EOS 5D Mark IV zu teuer? Canon Desaster in Preis und Innovation

Die EOS 5D Mark IV ist eine hervorragende Kamera, bei der große Fehler gemacht wurden. Während inzwischen jede noch so kleine Kamera hervorragende 10 Bilder pro Sekunde schießt, bremst man die neue Allroundkamera zu Gunsten des Flagschiffes 1Dx Mark II aus.

Die Kamera wird vermutlich softwaretechnisch ausgebremst. Viele Profis und Amateure glauben, dass die verbaute Hardware sicherlich auch 10 Bilder pro Sekunde schaffen würde. Zudem hätte man ohne zu großen Mehraufwand einen weiteren Digic-Prozessor verbauen und die schnelleren modernen CFast Speicherkarten unterstützen können.

Der Kamera fehlen ein 5-Achsen Bildstabilisator, Bracketing / Belichtungsreihen mit verschiedenen Blenden, Schärfeebenen und einige Innovationen mehr. Dafür wirbt Canon mit der nachträglich einstellbaren Schärfe ebene „Dual Pixel RAW“, die in meinen Augen als Marketingversuch völlig in die Hose ging. Da stimmen mir andere Profis und Amateure zu:

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4K-Video

4K-Video ist in aller Munde. Leider hat man bei Canon auf ein viel zu großes Dateispeicherformat gesetzt. Außerdem verbaut das Unternehmen immer wieder Klappdisplays für alle möglichen Consumerkameras, jedoch nicht bei den SLRs für die Profis. Mit anderen Worten sollte man 4K-Video besser gar nicht erst anbieten und weiterhin Videokameras an Videografen verkaufen. Auch beim 4K-Video vermuten Kenner, dass der Japaner seine anderen Kameras nicht obsolet machen möchte und daher die Mark IV künstlich ausbremst.

Preis Preis Preis

Weil man Innovationen „vergessen“ hat, ist man der arrogant wirkenden Auffassung den Preis der 5D Mark IV ins Endlose steigern zu können. Mit EUR 4.065,- wird die Kamera auch Wochen nach der Photokina 2016 bei allen führenden Anbietern angeboten und liegt wie ein Stein in den Regalen. Der nicht fallende Preis kann nach meinen Überlegungen nur auf die bereits bezahlten Einkaufsrechnungen von FotoKoch, Leistenschneider, Calumet, AC-Foto und andere zurück geführt werden. Offensichtlich verkauft man in der Zwischenzeit lieber Nikon, Fujifilm, Pentax und Sony, da diese bessere Preise und mehr Innovationen anbieten. Man kann die Verkäufer über das Canon Management förmlich müde lächeln sehen. Wäre die Canon Geschichte der letzten Jahre nicht so traurig.

Nachtrag 17.11.2016: da hat sich Canon wahrscheinlich über meinen Kommentar „wie ein Stein in den Regalen“ kaputt gelacht. Denn die Kamera läuft inzwischen wie geschnitten Brot bei den Händlern. Und das trotz des stolzen Preises. Das hat mich persönlich sehr überrascht.

Managementfehler #5

Warum hört Canon nicht auf seine Fans, greift Vorschläge auf und verkauft Kameras zu attraktiven Preisen? Ganz offenbar war der Canon Photokina Stand 2016 zu groß, zu behäbig und völlig ohne Inspiration ausgefallen. Ein Spiegelbild des Unternehmens? Diese überflüssigen Millionenbeträge hätte man sich zu Gunsten der Verkaufspreise sparen können. Es gab sowieso keine wirklichen Innovationen für den Verbraucher, die man präsentieren konnte. Der Canon Messestand spiegelte dieses Desaster im Herzen des Herstellers.

Managementfehler #6

Wie man in der heutigen Zeit eine 50 Megapixel-Spiegelreflexkamera namens EOS 5DS R verkaufen kann, die ohne Klappdisplay, GPS und Wi-Fi auskommt ist mir vollends unerklärlich. Die Kamera zielt auf Landschaftsfotos, Architekturfotos und Produktfotos. Die beiden ersten Genre können vom Klappdisplay / GPS profitieren. Alle Genre dagegen können vom Wi-Fi profitieren, mit dem der Fotograf die Fotos sichtet und in der Schärfe beurteilt. Oder mit dessen Hilfe die Kamera auf dem Stativ über ein Smartphone oder Tablet eingestellt und ausgelöst wird.

Wie also kann Canon wieder ganz erfolgreich werden? Konstruktive Canon Kritik

Ich hätte jede Menge Tipps für das Unternehmen, die aber allesamt schwerwiegende Entscheidungen mit sich führen. Würde man die Tipps und Anforderungen der Profis und Fotoamateure anhören, so gewänne man in naher Zukunft noch viele Punkte.

In jedem Falle braucht es ein Pendant zu den Sony Alpha-Vollformaten (A7- Serie). Auch von Fujifilm könnte man sich bei Canon einiges abschauen. Viele Menschen wünschen leichte APS-C-Systemkameras mit leichten Objektiven.

Fehler erkennen

Um das Unternehmen Canon wieder nach ganz vorne zu bringen, darf man Kameramodelle nicht künstlich technisch ausbremsen und überteuert verkaufen. Wenn Japaner den Misserfolg der 5D Mark IV auf die Zahl IV zurückführen, dann erkennen sie ihre eigenen Fehler nicht. Das wäre ein weiteres Canon Desaster!

Ohne 4K-Video, dagegen mit höherer Bildfrequenz, 5-Achsen Stabilisator, wetterfestem Klappdisplay, Hybridsucher (elektronisch und optisch), wählbarem eingebauten ND-Filter, Blendenbracketing, Schärfebracketing und einigen Features mehr hätte man die EOS 5D MK IV zu einem Verkaufsschlager machen können.

Für den Preis dieser Kamera gilt nur eines: Runter auf deutlich unter EUR 2.000,- und die Kunden, die diese überteuerte Kamera kauften, bekommen einen Einkaufsgutschein für andere Canon-Produkte. Meinetwegen schenkt Canon Kunden, die den Preis von EUR 4.065,- zahlten, eine EOS M5 damit diese populärer wird. Bislang haben vermutlich nur Profis gekauft, die für die M5 werben.

Es gibt mit jedem Tag Bedenkzeit unendlich viele Fotoamateure und Fotografen, die einen Systemwechsel zu Sony, Nikon oder Fujifilm überlegen und vollziehen. In Wahrheit sind viele Profis und Fotoamateure im Wechsel begriffen und haben ihn vollzogen. Eine vergleichbare Nikon D810 mit einem Tamron 24-70mm 1:2,8 SP Di VC USD, sowie einem Metz Mecablitz 44 AF-2 Digital lässt sich locker für unter EUR 4.065,- erwerben. Der genaue Preis für die Top-Nikonkamera mit diesem Zubehör liegt in 2016 bei EUR 3.857,-. Dafür bekomme ich bei Canon nur das 5D mk IV Gehäuse!

Wi-Fi und GPS in allen Kameras

Die Kompaktkameras ohne Sucher müssen eingestellt werden. Alle Kameras benötigen ab sofort Wi-Fi, GPS, schnelle Speicherkartenunterstützung sowie Softwareupdates. Mit den Softwareupdates, auch Firmwareupdates genannt, müssen wichtige Funktionen zu Gunsten der Verbraucher nachgerüstet werden. Wie bei Panasonic und anderen Herstellern lange üblich. Diese Updates müssen im Marketing deutlich beworben werden mit den Worten „Canon ist immer auf dem neuesten Stand der Technik.“

Nur mit sehr guten und schnellen Entscheidungen der Führungsebene ließe sich das Canon Desaster mit etwas Anstand über die Bühne bringen. Ich hoffe inständig, dass Canon die trägen Strukturen abwirft und sich neu erfindet. Noch hat Canon sein Gesicht nicht verloren, aber das Unternehmen ist nahe dran. Das ist nur meine ganz persönliche und ehrliche Meinung, aus der das Unternehmen Profit ziehen kann, wenn es dafür offen ist. Besser passieren solcherlei Umsetzungen noch bevor viele Fotografen der Marke Canon den Rücken kehren.

Nachtrag März 2020

Die Canon EOS R und Canon EOS RP werden verkauft, während eine EOS R5 angekündigt ist. Die Kamera ist laut Canon die eierlegende Wollmilchsau. Keiner weiß, wann die EOS R5 veröffentlicht wird. Für das gesamte R-System stehen aber nur wenige native RF-Objektive zur Verfügung, die zum großen Teil teuer sind. Objektive wie das RF 24-105mm F4-7,1 IS STM sind in meinen Augen keine geeigneten Einsteigerobjektive, da eine kleine Schärfentiefe und damit das Freistellen von Motiven schwer fällt. Wodurch unterscheidet sich dann eine Canon EOS RP mit einem solchen Objektiv für EUR 1.499,- von einem guten Smartphone? Das wird so keinem Einsteiger einleuchten.

Das Canon RF 35mm f/1.8 IS Macro ist ein sehr gutes Objektiv, welches ich jedem Einsteiger und fortgeschrittenen Fotografen empfehlen möchte. Aber warum steht immer noch kein RF 50mm f/1.8 für kleines Geld zur Verfügung? Alle anderen RF-Objektive sind extrem teuer. Wie wird das wohl weitergehen? Was meinen Sie zu diesen Entwicklungen bei Canon? Bitte schreiben Sie unten Ihren Kommentar. Vielen Dank!

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Das Canon Desaster – Fehler und Verbesserungsvorschläge

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Peter Roskothen

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Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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10 Kommentare

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  • Hallo Herr Roskothen,
    ich kann Ihnen beim Thema Canon nur voll und ganz zustimmen. Ich fotografiere seit meinen Anfängen mit Canon (AE1 analog, bis heute 5DIII)
    Aber jetzt ist endgültig Schluss!!! Als Ersatz für meine 7D hab ich bereits, da ich von der 7DII sehr enttäuscht war, eine Pentax K3 gekauft. Somit ist die nächste Anschaffung folglich die K1 und wahrscheinlich zusätzlich eine Nikon 750! Ich kann ebenfalls die Modell- und Preispolitik bei Kameras und Objektiven nicht mehr nachvollziehen. Hier stimmt das Preis Leistungsverhältnis in keinster Weise mehr. Vielleicht muss Canon erst richtig auf die Nase fallen um die Wünsche ihrer Kunden zu erkennen und zu respektieren.

    • Lieber Herr Bartl, ich sage oft: Nur Schmerzen führen zu Änderungen.. Und ich glaube Canon leidet gerade unter ganz großen Schmerzen. Vielen Dank für den offenen Beitrag!
      Herzlich, Ihr Peter R.

  • Danke für den ehrlichen Bericht. Genau meine Meinung. Ich erzähle meinen Fotofreunden schon seit ein paar Jahren, daß bei Canon etwas grundlegend falsch läuft.
    Habe gerade in dieser Woche meine letzten Canon SLRs und Objektive verkauft.
    Bin vor 18 Monaten auf Olympus umgestiegen und glücklich.

    • Guten Tag Dieter, danke für den sehr ehrlichen Beitrag! Ich kann das gut verstehen. Ich habe zwar gerade einen provokanten Beitrag zum fourthirds geschrieben, aber im Grunde wollte ich nur provozieren, lach. Das hat gut funktioniert und ganz viele Olympus Nutzer haben sich korrigierend, aber mit sehr guter Etikette gemeldet. Ich liebe den Wettbewerb im Kamerageschäft und nur dieser kann Canon dazu bewegen, sein Management zu überdenken. Ich persönlich finde Ihre Entscheidung sehr konsequent und bewundere das.
      Herzlich, Ihr Peter R.

  • Bin schon vor 1 Jahr von Canon D5MkII zu Sony gewechselt und habe den Canonbody vor ca. 1 Monat für gutes Geld entgültig verkauft, nachdem er nur noch im Schrank gelegen hat. Die Canonlinsen benutze ich weiter, da ich die guten Sonylinsen teilweise überteuert finde. Dennoch: Good Bye Canon, es reicht.

    • Danke Wolfgang für den Beitrag. Uns von der Redaktion würde natürlich auch dringend interessieren, warum Sie von Canon weg gewechselt sind, und und warum zu Sony und zum Beispiel nicht zu Nikon? Welche der Argumente im Artikel fanden Sie passend, welche teilen Sie nicht?

  • Was für ein Unfug, was Canon alles hier in den Mund gelegt wird, wenn auch nur als anscheinend! Wem die EOS 6D Mark II nicht zusagt, soll doch die Finger davon lassen, soll er doch eine Kamera nehmen, von der er meint, sie würde ihm eher zusagen, anstatt öffentlich zu jammern!
    Man darf nicht vergessen, dass das Vollformat kein APS-C oder Micro-Four-Thirds ist. Eines ist seit etlichen Jahrzehnten bekannt: je größer das Aufnahmeformat, desto teurer wird die Fotoausrüstung!
    Und weil Canon gerade mit dieser einen Kamera nicht gleich alle Wünsche erfüllt, wird auch Canon selbst gleich als rückständig und katastophal hingestellt, ungeachtet der Tatsache, was Canon in den letzten Jahren alles herausgebracht hat (viele der neuen Kameras von Canon finde ich hier nicht beschrieben).
    Der Hype auf die spiegellosen Kameras mutet hier schon fast zu einem Glaubenskrieg gegen die DSLR.
    Nichts gegen die spiegellosen Kameras, wenn der mit Augenmuschel abgedeckte elektronische Monitorsucher nicht fehlt (sonst ist es wirklich nur rausgeworfenes Geld), doch für mich hat das DSLR-System immer noch die entscheidenen Vorteile (u.a. besserer, entspannterer Griff bei schweren Objektiven, genügsamer Energiebedarf, auch die DSLR-Sucher haben sich in den letzten Jahren noch weiterentwickelt und werden es wohl noch weiterhin tun).
    Und der Absatz an spiegellosen Kameras ist weltweit sehr unterschiedlich. In Japan verkaufen sich die Spiegellosen wesentlich besser als bei uns, im Westen setzt man mehr auf die DSLR und auf die Smartphones, Canon weiß das wohl.
    Mögen Eure Sorgen ein Ansporn für Canon sein!

    • Guten Tag Herr Lüther,

      vielen Dank für Ihre ehrliche Meinung.

      Auch mein Artikel ist nur meine Meinung und als solche ausdrücklich erkenntlich (erster Satz). Ich kann alle Ihre Argumente verstehen, nicht aber warum Canon seit 2014 Kameras am Verstand und am Wunsch der Kunden vorbei baut. Die Canon EOS 5D Mark IV ist ein Desaster: zu teuer, fehlender Klappmonitor, weitere Fehler. Es handelt sich um eine gute Kamera, die aber am Kunden vorbei entwickelt wurde.

      Die Canon EOS 6D II ebenfalls ein Desaster: zu enge AF-Felder, viel zu teuer und weitere Fehler. Ich habe das bereits beim Erscheinen der Kamera offen gesagt. Obendrein sprechen die Testberichte Bände, studiert man sie einmal genau. Das Versagen des japanischen Noch-Marktführers drückt sich auch darin aus, dass Canon seit Jahren nicht mehr auf den ersten Plätzen der Testberichte landet, sondern abgeschlagen ist.

      Und Sie haben Recht: eine EOS M6 ist verbranntes Geld, denn der Sucher fehlt, das Objektivangebot ist auf extrem schlechtem Niveau. Es fehlt eine gute spiegellose APS-C oder Vollformat-Canon mit Hybridsucher oder elektronischem Sucher, welche die EF-Linsen nutzt. Damit würde auch das ewige Problem des Frontfokus und Backfokus endlich erledigt, was Canon beim Verkauf seiner DSLRs nicht publiziert.
      Über eine EOS 77D oder ähnliche Fehlgriffe brauche ich glaube ich nicht zu reden. Canon verpasst den Markt, die Kundenwünsche und vor allem den Preis. Es gibt Kameras anderer Hersteller, die um Längen besser sind, als eine EOS 6D Mark II oder EOS 5D Mark IV.

      Das Problem an der Sache ist die Abhängigkeit des Fotografen vom Kamerahersteller, sobald er mehr als ein gutes Objektiv besitzt. Ein Systemwechsel ist teuer. Somit müssten die Kunden den Hersteller auffordern – wie auch immer – auf die Wünsche einzugehen und bessere Kameras anzubieten.

      Das Missmanagement von Canon lässt sich an der fehlenden spiegellosen Vollformatkamera am besten ablesen. Hier ist Sony seit 2014 im Markt tätig und bietet den Vorteil des elektronischen Suchers (auf *fotowissen ausführlich beschrieben, exakter Fokus, viel mehr schärfere Bilder, Gesichtserkennung, Schwarzweiß im Sucher, Hyperfokaldistanz, sichtbare Schärfentiefe, sichtbare Helligkeit vor der Aufnahme,…).

      Wer seinen treuen Kunden eine solche Entwicklung vorenthält, der hat ein großes Problem in der Führung. Dieses japanische Fehlmanagement ist für alle Canon-Mitarbeiter und -Kunden mit guten Canon-Objektiven ein Desaster. Sie erkennen das Problem auch, wenn Sie in den letzten Jahren Canon-Mitarbeitern begegnen: die gucken überwiegend ernst und bedrückt. Achten Sie einmal darauf.

      Die meisten Foto-Magazine beschäftigen sich nicht kritisch mit Kameraherstellern, da sie die Anzeigeneinnahmen schätzen. Ich bin nicht sicher, warum für kritische Bemerkungen Ihre Dankbarkeit nicht zu spüren ist. Immerhin spreche ich hier Probleme an, die sich sonst kaum jemand traut zu erwähnen und die zu einer Verbesserung für Sie als Canon-Fan führen könnten.

  • ich befürchte, ja bedauer den FOTOKamera Sektor ausser ordentlich. Aus Sicht der Fotografen (Hobby/Beruf). Es ist seit über 10 Jahren klar, wohin die Fotogeräte-reise geht. Die gesamte Bildverarbeitende Industrie geht den Weg über das Video. Die KI wird das, was Heute bereits im Ansatz zu sehen ist, aus dem laufenden Stream heraus aufbereiten können. Das Stehbild hat als reines Aufnahmeformat so gut wie ausgedient. Canon und Co. haben diese Entwicklung augenscheinlich in Bezug des Zeitfensters falsch eingeschätzt. Was wir z.Z an „neuen“ Kameras geboten bekommen, sind grundlegend ausentwickelte Produkte, die der Markt eigentlich nicht mehr gebrauchen kann. Die Entwicklung einer Kamera/Optiklinie dauert ca. 4-5 Jahre. Bedeutet, eine R5 ist ihrer Zeit/Technik weit hinterher. Die Kameraindustrie ist versucht, durch völlig überzogene Preise, die Kosten zu kompensieren. Das wird ihr nicht gelingen. Das grundlegende Fotografier Verhalten im Massenmarkt, also da, wo das Geld „gemacht wird“, hat sich zugunsten der Smartphone Industrie entwickelt. Wer glaubt, das Firmen (Aktionäre) wie Canon,Nikon usw. ein Interresse an dem Produkt haben, hat von moderner BWL keine Ahnung. Der verbleibende, winzige, wirtschaftlich völlig unbedeutende Teil der FOTO begeisterten, hat auf die Entwicklung keinen Belang. Auch bei Leica/Zeiss werden die wohlhabenden Kunden für die notwendigen Stückzahlen nicht ausreichen. Zumal hier nicht ernsthaft fotografiert wird. Auch Leica´s neue MF ändert daran nichts.

  • Ich würde Ihnen im Wesentlichen zustimmen. Daher bin ich schon vor einigen Jahren auf Sony umgestiegen. Was ich seitdem von Canon in den Fingern hatte, hat mich das nicht im Geringsten bereuen lassen. Das jetzt schon etliche Monate im vorauss ankündigungen gemacht werden was sich in Entwicklung befindet (R5) macht mich erst recht skeptisch was bei denen los ist. Offensichtlich ein Versuch die Wechselwillien Canon DSLR User noch ein paar Monate aufzuhalten…. Ob das gelingt. Ich hätte das Vertrauen verloren und geh sicher nicht zurück. Dazu wird man von Sony zu stark mit neuen Produkten und Verbesserungen verwöhnt.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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