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*Buchrezension Eric Kim Straßenfotografie dpunkt.verlag

Straßenfotografie - 50 Tipps für den schnellen Einstieg
Straßenfotografie - 50 Tipps für den schnellen Einstieg
Das Buch "Straßenfotografie" von Eric Kim gibt mindestens 50 gute Tipps für Einsteiger in das Genre. Es ist eine absolut empfehlenswerte Vorbereitung für den ersten Zugang zur Straßenfotografie.

Das Taschenbuch Straßenfotografie – 50 Tipps für den schnellen Einstieg ist im dpunkt Verlag erschienen. Ich habe es für Sie bei *fotowissen rezensiert:

*buchrezension Straßenfotografie im dpunkt.verlag

Street photography is about cleansing and easing your mind. Street photography is about enjoying your walks (slowly) with your camera in your hand. Street photography is all about finding the beauty in the natural world. Street photography is about the common, plain, and rugged.

(Eric Kim, -How to be a Zen Street Photographer – gefunden auf seiner Homepage)

Der Autor Eric Kim

Eric Kim, der Autor des Büchleins Straßenfotografie hat sich selbst ganz diesem Genre verschrieben und sucht in seiner eigenen Herangehensweise das entspannende und entspannte Momentum. Schauen wir uns auf seiner Homepage um (meine Empfehlung), so finden wir Serien, die den persönlichen, privaten Moment einfangen und in ungeheurer Intensität Zugang zu seiner Gefühlswelt schaffen. Seine teils schon philosophischen Blogs geben auf jeden Fall viele Denkanstöße.

Nebenbei, E. Kim lebt in den USA, in Michigan. In den Weltmetropolen bietet er Workshops an, stellt seine Werke aus und sammelt Material für seine Blogs.

Tipps im Buch

Straßenfotografie von Eric Kim ist im dpunkt.verlag erschienen und für knappe 20 € zu bekommen. Aus meiner Sicht ist es für Menschen gedacht, die sich dem Genre der Straßenfotografie annähern möchten und vielleicht wenig bis keine Erfahrungen mit dem Foto-Genre haben. Beim Lesen habe ich oft gedacht “Ach ja, welch schlaue Anregung!”, “Ja, darüber sollte man sich vorher Gedanken machen!”, oder “Na klar, wenn ich mir diese Antworten auf Fragen von Passanten vorher zurecht lege, dann fühle ich mich sicherer!”.

Wie der Untertitel zum Buch Straßenfotografie angibt, bietet es 50 Tipps für den schnellen Einstieg. Diese bekomme ich auch kurz und knackig geliefert. Die “edition espresso” passt quasi ins Handgepäck. Das Büchlein lässt sich leicht zur Vorbereitung einer Städtereise, oder an einem sonnigen Nachmittag lesen. Angereichert werden die 50 Tipps mit Ausflügen in Gästegalerien, auch diese jede für sich sehenswert.

Reingeschaut

Eric Kim widmet sich in seinem Buch “Straßenfotografie” ganz konkret den ersten Schritten als Fotograf auf offener Straße. Wie kann ich auf Menschen zugehen? Wie überwinde ich meine Ängste? Welche Fragen können mir entgegenkommen? Wie könnten die Menschen reagieren? Wie kann ich darauf reagieren? Auf welche Herausforderungen sollte ich vorbereitet sein? Vielleicht können sich einige, die hier lesend unterwegs sind noch daran erinnern, wie sie selbst ihre ersten Erfahrungen in der Straßenfotografie gemacht haben. Mich auf jeden Fall kostete es zunächst Überwindung, auf Menschen (mit denen ich vielleicht nicht einmal in einer gemeinsamen Sprache kommunizieren konnte) zuzugehen und die Erlaubnis für ein Foto einzuholen. Auch hatte ich hin und wieder Angst, wenn ich dabei “erwischt” wurde, ein Foto geschossen zu haben und dann das Einverständnis dafür im Nachhinein einzuholen. Ich bin mir sicher, schon das erste Kapitel von Eric Kim hätte mich darauf vorbereitet. Es regt mich dazu an, mir im Vorfeld Gedanken zu machen und die Bandbreite möglicher Reaktionen etc. gedanklich durchzuspielen. Auch gibt uns der Autor einige Übungen an die Hand, die uns Schritt für Schritt dem Genre nähern und Ängste abbauen lassen. Diese Übungen sind auch für alte Hasen in Sachen Streetfotografie geeignet und lassen uns den Blick wieder schärfen.  Das Wesentliche oder die Geschichte finden, oder einfach ein Experiment mit ungewissem Ausgang erproben. Ich höre schon den geschätzten DWL schreiben: “Frau Lehmann, braucht man das?”. Ich kann nur sagen “Lieber DWL, ob man das braucht weiß ich nicht. Aber ich brauche schon hin und wieder so einen Anschubser. Ich mag solche Angaben. Sie lassen mich kreativ und flexibler werden!”. Aber ich schweife schon wieder vom Thema ab.

Mehr zum Inhalt

Natürlich gibt es im Anschluss an das Heranführen ans Genre der Straßenfotografie ein Kapitel zur Kameratechnik. Ich freue mich zu lesen, dass auch Eric Kim Festbrennweiten empfiehlt und favorisiert. Ganz im Sinne von Henri Cartier-Bresson gibt es anschließend Ausführungen zum Story-Telling, auch hier immer gepaart mit Tipps und Anregungen. Er erläutert Techniken, um die Ausrüstung optimal zu nutzen und die Geschichte gut herauszuarbeiten. Weitere Tipps befassen sich mit meiner eigenen Wirkung (als Fotografierende*r)  auf die Umgebung und damit möglicherweise auch auf die Aufnahme. Er bestätigt uns darin, dass jeder einzigartige Aufnahmen macht. Dennoch kann es aber sinnvoll sein, Zeit in die Entdeckung des eigenen Stils zu stecken (ja DWL ich höre dich!). Ein Kapitel zum Bildaufbau und eines zur Veröffentlichung in sozialen Medien (u.A.) runden die Einführung in die Straßenfotografie ab.

Mein Fazit zum Buch Straßenfotografie

Dieses Büchlein “Straßenfotografie – 50 Tipps für den schnellen Einstieg” von Eric Kim, hält was es verspricht. Es vermittelt viele Tipps für den Einstieg in die Straßenfotografie. Ich halte es für eine gelungene Vorbereitung auf das Genre und hätte es gerne vor meinen ersten Ausflügen und die Straßenfotografie gelesen. Es hätte mir ohne Zweifel einige Unsicherheiten genommen und mich darin bestärkt, unvoreingenommen auf die Menschen zuzugehen. Ich hätte mich mit einigen Fragestellungen im Vorfeld beschäftigt und mir den reinen “learning by doing” Modus erspart.

Wenn sich jemand der Straßenfotografie widmen möchte, oder vielleicht eine Städtereise ansteht, empfehle ich diese Büchlein wärmstens. Ich kann hier und dort in den Kapiteln kurze und knackige Informationen und Tipps lesen, bekomme Übungen und kreative Ideen an die Hand und die Investition von 20 € ist überschaubar und wirklich gut angelegtes Geld. Aus meinem ganz persönlichen und sicher nicht objektiven Blickwinkel kann ich nur sagen: “Daumen hoch!”.

  • Erscheinungsdatum: 29.07.2013
  • Seitenanzahl: 144Verlag
  • dpunkt.verlag
  • Einband: komplett in Farbe, Klappenbroschur, Taschenbuch / Softcover

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Straßenfotografie - 50 Tipps für den schnellen Einstieg
Straßenfotografie – 50 Tipps für den schnellen Einstieg

© Maike Lehmann – *buchrezension Straßenfotografie – 50 Tipps für den schnellen Einstieg

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Geschrieben von:

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Maike Lehmann

Ich fotografiere mit einer Nikon D610 und versuche mich in die digitale Fotografie und die verschiedenen Genres einzuarbeiten. Ich bin fasziniert von der Makrofotografie, versuche aber auch bewusst Abstecher in verschiedene andere Bereiche zu unternehmen. Früher habe ich gern gemalt und gezeichnet, es scheint als würden sich meine Vorlieben für Aquarelle und den Impressionismus auch in den Fotografien wiederfinden können. Ich bin auf der Suche nach meinem eigenen Stil und finde diesen Weg sehr spannend. Schaut gern bei Instagram vorbei: mai_leh
Ich freue ich über eure Kommentare!

11 Kommentare

Bitte schreiben Sie einen konstruktiven Kommentar. Links sind nicht gestattet. (Tipp: Kopieren Sie Ihren Text vor dem Absenden zur Sicherheit).

  • Liebe Maike,

    Ich kenne zwar nicht dieses Buch, habe aber einige von Eric Kim‘s Ratschlägen gelesen.
    Da ich davon ausgehe, daß das hier rezensierte Buch diese schön zusammenfasst, bin ich von dessen hoher Qualität überzeugt.
    Eric Kim spricht in seinen Ratschlägen nicht nur viele verschiedene wichtige Aspekte der „street“ Photography an, deren Wichtigkeit so Manche/r erst erkennt, wenn sie im Buch gelesen werden. Das, was mir an seiner Herangehensweise an diesen sehr anspruchsvollen Gebiet der Fotografie besonders gefällt, ist daß er nicht einem Idol nachhängt und es zu kopieren begann, sondern auf sehr intelligente Art die sehr verschiedenen technischen, vor allem aber mentalen und zwischenmenschlichen Herangehensweisen vieler bekannter Straßenfotografen analysierte und eine sehr überzeugende und aufgeklärte Basis bietet, von der aus man sehr schön sieht und begreift, daß es viele verschiedene und jede für sich erfolgversprechende technische, emotionale, interaktive, sozialkompetente Herangehensweisen gibt.

    Er erspart dem Leser auf diese Art und Weise enorm viel Zeit (und Geld) welche man ansonsten selber hätte investieren müssen, um mühsam eine auch nur annähernd ähnlich breite Wissensbasis zu erlangen.

    Er vermittelt seine sehr überzeugende und wohlreflektierte eigene Synthese der vielen verschiedenen Stilformen sehr bekannter Fotografen, nimmt dem Leser die zumeist völlig übertriebenen Ängste und leitet den Leser dazu an, sich aus dem von ihm ausgebreiteten Spektrum an Herangehensweisen das zum eigenen „Typ“ passende auszuwählen und einfach mal damit zu beginnen.

    Was mir auch sehr gefällt, sind seine weit über das Sujet „Straßenfotografie“ hinausgehenden Hinweise zum reflektierten, selbstkritischen Umgang mit dem eigenem Foto und dem ambivalenten Gefühl, wenn man solche Fotos erneut zuhause betrachtet. Sein Ratschlag, die Beurteilung durch Dritte dabei einzubeziehen, halte ich gerade bei dieser Art von Fotografie für sehr hilfreich, insbesondere am Anfang.

    Ich halte Eric Kim‘s Erklärungen und Sichtweise für extrem hilfreich und gerade das Aufzeigen der vielen verschiedenen möglichen individuellen Herangehensweisen ist vermutlich eine der besten und solidesten verfügbaren Anleitungen.

    Überzeugende Straßenfotografie, welche ich persönlich eher als „spontane Portraits auf der Basis zufälliger zwischenmenschlicher Begegnungen“ bzw der Versuche dessen bezeichnen möchte, gehört meiner Meinung nach zusammen mit gelungener Aktfotografie zu den allerschwierigsten Bereichen der Fotografie überhaupt.
    Beide haben eine enorme Fallhöhe, bei der solide Selbstkritik und Respekt im Umgang sehr wichtig sind.
    Und beide müssen, um erfolgreich zu sein, frei von Voyeurismus sein, und den fotografierten Menschen (im übertragenen Sinne) „auf Augenhöhe“ halten und man darf auf denjenigen Menschen nicht als Objekt herabsehen, keine hierarchische (fotografische und/oder menschliche) Beziehung aufbauen, sonst ist man auf der sicheren Verliererstraße.

    Herzliche Grüße
    DWL

    • Hallo Dirk! Es freut mich zu lesen, dass du schon virtuelle Bekanntschaft mit Eric Kim hast. Ich wurde erst so richtig vom Büchlein überzeugt, als ich mich auf seiner Homepage umgeschaut habe. Aus den von dir liebenswerter Weise so ausführlich dargestellten Ansätzen heraus, finde ich die Homepage absolut empfehlenswert. Ich danke dir, für deine ergänzenden Ausführungen. Liebe Grüße,
      Maike

  • Liebe Maike,

    vielen Dank, ein ziemlich außergewöhnliches Buch stellst du vor, dass ein höchst spannendes Thema behandelt. Dass, was du dem Buch abgewinnen kannst, gefällt mir auch. Es scheint so, als würde der Autor dieses Thema an richtigen und wichtigen Stellen verdeutlichen. Viele Fotos, die ich auf der Webseite fand, haben mich komischer Weise wenig angeregt.

    Mir wäre mit Blick auf ein Buch zum Thema wichtig, herauszubekommen, ob und wie das Buch die rechtliche Lage streift, oder diesen Punkt überhaupt aufgreift. Auf Deutschland bezogen: Das Buch ist von 2014, seit 2018 hat z.B. in Deutschland das Bundesverfassungsgericht Staßenfotografie als Kunstwerk, als Kunstform anerkannt. In der Kontroverse, die sich weiterführend zu individuellen Rechten abgebildeter Besitztümer und Personen entwickelt, steckt allerdings das eigentliche Problem. Und daraus abgeleitet, folgt unweigerlich die Frage, was Street Fotografie überhaupt ist!? Denn eine exakte Definition ist mir nicht bekannt. Sagt der Autor da was zu? Der oftmals auf das Motiv bezogen genannte Faktor „Zufälligkeit“ wird ja leider durch das, was der Autor vorschlägt (Leute einladen, fragen, etc…=gestellte Situation), zunichte gemacht. Sind wir dann also schon bei eine Form von Portraits in den Strassen, oder ist es noch Street Fotography im eigentlichen Sinne?

    Ich kenne einige Fotografen, die sich seit längerer Zeit schon kaum noch an ungestellte „Street“ wagen, weil sie befürchten, üble Reaktionen/Ansprüche zu erfahren. Gerade für diejenigen, die Fotos auch zeigen möchten, ist die Lage kniffelig. Meiner Meinung nach kommt man heute an dieser Stelle nicht vorbei, wenn es um Street Photography geht, und ich finde, ein gutes Buch zu diesem Thema sollte unter Nennung der Risiken, aber auch der Optionen, Antworten geben können.

    Herzliche Grüße,

    Dirk Trampedach

    • Lieber Dirk!
      Auch dir gilt zunächst mein herzlicher Dank für deinen konstruktiven und ausführlichen Kommentar. Nein, das Buch setzt sich nicht mit den rechtlichen Gegebenheiten auseinander und definiert auch nicht. Aber das ist auch, aus meiner Sicht, gar nicht der Ansatz dieses Buches. Allerdings kann ich nachvollziehen, dass diese Aspekte manchem Leser fehlen könnten. Hierfür würde ich dann aber nicht einen solchen (rein) praxisorientierten Ratgeber empfehlen, sonder eher ein Grundlagenwerk. Ich habe von David Gibson “Streetfotografie” gelesen (mitp Verlag). Dort findest du wirklich all diese Informationen, allerdings habe ich auch hier nur die Ausgabe von 2015 zur Hand und weiß nicht, ob es inzwischen eine Aktualisierung gab. Meines Wissens nach wird Peter aber zeitnah ein aktuelles Werk zum Thema vorstellen, vielleicht ist das ja dann etwas für dich. mit herzlichen Grüßen ins Wochenende,
      Maike

      • Hallo Maike,

        auszuschließen, dass das Buch was für mich wäre, möchte ich mit dem Kommentar nicht darstellen. Ich hatte mich nur vor 1-2 Jahren, mal mit “Street” beschäftigt, als ich einen Fotobereich für ein Projekt zu suchen begann. Und meine eigene Erkenntnis war die, dass die praktische Umsetzung (zumindest hier in D) möglichst in Kenntnisnahme dessen fußen sollte, was man sich ggf damit “einhandelt”. Mir war das damals ehrlich gesagt zu kompliziert, die ganzen Paragraphen zu lesen zu mühsam, und daher kam mir dann die Idee der alten Automaten.
        Diese Art der Fotografie ist allerdings dermaßen interessant, dass es auch wirklich schade wäre, sie kaputt zu reglementieren. Von daher wird es ein guter Zeitpunkt sein, z.B. mit so einer Buchvorstellung dem Ganzen nochmal Leben einzuhauchen.

        Danke dir dafür, liebe Grüße,

        Dirk

    • Das Buch bezieht sich ja klar auf die fotografischen Aspekte.
      Ein US-Fotograf ist wohl ziemlich damit überfordert, wenn er auch noch die weltweit drastisch unterschiedlichen jeweiligen landestypisch variierenden gesetzlichen Grundlagen referieren soll… zudem muss man ja auch erst einmal die rechtliche Auslegung (!) der diversen Instanzen abwarten, um überhaupt substanziierte Kommentare abgeben zu können. Bekanntlich gibt es zu jedem 50fache an Seiten von Gesetzeskommentaren, an denen Dutzende von Jura-Lehrstuhlinhabern jahrelang brüten, bevor diese überhaupt erscheinen… und es ist mein Zufall, daß das in Form von Loseblattsammlungen geschieht – denn auch diese Kommentare sind selber nur Momentaufnahmen der gängigen Rechtsprechung..

      Wer aber vor oder auch nach dem Fotografieren fragt, ist auf der sicheren Seite, wenn die Person zustimmt.

      Wer offensichtlich „posiert“, kann auch im Nachhinein wohl kaum behaupten, er/sie sei nicht einverstanden gewesen. Meine wenigen Erfahrungen in dem Bereich haben mich jedoch sehr erstaunt: Eric Kim hat recht, wenn er behauptet, daß die meisten Leute sehr positiv reagieren – es kommt halt darauf an, wie man auf die Leute zugeht, wie immer im Leben… deswegen habe ich ja auch geschrieben, daß Authentizität und sozialkompetenz in diesen kritischen Bereichen von hoher Wichtigkeit sind. Auch da: „wie immer im Leben“…

      Zudem ist Straßenfotografie (nach meinem Kenntnisstand) immer noch ok, solange man die Person nicht klar identifizieren kann bzw die Person nicht das eigentliche Motiv ist. Klassisches Beispiel: man findet ein tolles Motiv wie eine Plakatwand, einen tollen Toreingang mit schönem Schattenwurf, ein schönes Automodell, etc. Und die Person ergänzt letzlich nur die Komposition, ist nur seitlich zu sehen, etc… da ist am ehesten Fingerspitzengefühl gefragt.
      Und solange man nichts veröffentlicht, ist das Risiko eh nahe Null.
      Übrigens sehr praktisch,, daß man heutzutage mit der Kamera Sprachnotizen aufnehmen kann: dann hat mannzu dem Foto u.U. Gleich auch das aufgenommene Einverständnis, wenn man will…

      Der heutzutage eher kritische Bereich dürfte eher im Bereich der Fotografie von Kindern liegen:
      Eltern sind vermutlich und verständlicherweise da sehr sensibel.

      Daher würde ich selbst völlig unverfängliche Fotos und wunderbare harmlose Motive niemals machen bzw nutzen – das ist heutzutage stark vermintes Terrain.

      Mir persönlich gefallen die Fotos von Eric, welche ich auf seiner Homepage sah, Kim ebenfalls größtenteils nicht besonders. Aber das Foto mit ihm und seiner Frau auf dem Balkon mit der Spiegelung ist absolut sensationell schön… wirklich zum Niederknien. Weltklasse. Eine wunderbare fotografische Liebeserklärung, die sehr authentisch wirkt um mir das Herz warm werden ließ.

      Gruß
      DWL

      • Hi,

        ja, ich weiß, was du meinst. Wenn wir nur hier in Deutschland dieses, oder zig andere Bücher zum Thema lesen, ist der Gang durch die Gegebenheiten aber Pflicht. Klar, der Amerikaner oder Afrikaner kennt die Gesetze hier nicht. War auch nicht mein Inhalt. Das ist das eine.

        Und das Andere ist einfach die Frage, ab wann, wenn wir uns die Fotos schön mogeln, Street Fotography als solches eigentlich keine mehr ist!?

      • Lieber Dirk,

        „Mogeln“ ist eine sehr wertende Formulierung. Ich verstehe ,was Du damit meinst, aber immGrunde ist ja jede Belichtung bereits eine klare persönliche Interpretation des Geschehens, also streng genommen ein „Mogeln“.
        Aber ich meide auch gerne das viel strapazierte Wort „straßenfotografie“ , weil es m.M.n. zu sehr eine unrealistische bzw überzogene Erwartungshaltung erzeugt. „Street“ ist ja keine Reportagefotigrafie, es ist der mehr oder weniger künstlerisch gestaltete Blick in den öffentlichen und/oder persönlichen „Raum“ ,der gleichzeitig für alle dort befindlichen Personen frei zugänglich und frei gestaltbar ist.

        Deswegen ja auch in meinem ersten Kommentar der Versuch, eine sehr lange Unterkategorie der „Portrait“Fotografie dafür zu betiteln.
        Ich glaube nach wie vor, daß die Ängste verständlich, nachvollziehbar sind, aber überzogen.

        Und daß man einfach akzeptieren sollte, daß der Rahmen freier Gestaltung nicht unbedingt „Mogelei“ befeutet, sondern eine Zone kreativer Freiheit – solange man sich nicht zum fotografischen Claas Relotius macht – das wäre selbstverständlich eine klare Grenzüberschreitung und eindeutige Mogelei.

      • Ich sehe gerade, daß Eric Kim das sehr schön selber auf den Punkt bringt…

        Zitat:

        „Don’t become pigeon-holed by definitions in photography (especially in “street photography”). Most of the “street photographers” profiled in this book never call themselves “street photographers.”

        “Street photography” is just an easy blanket term we can use to describe the type of public photos of people we make (to differentiate ourselves from nature and landscape photographers).

        Photography is photography. Some days you might want to shoot “street photography,” and on other days you might want to shoot your friends, family, or sunsets.

        Don’t let definitions hold you back. Disregard labels that others try to put on you.“

      • Liebe Männer!
        Manchmal erschrecke ich kurz, wenn ich sehe, dass ihr so viele Kommentare zu einem Buch schreibt. Aber auch heute wird mir wieder klar, dass ihr euch sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt und das vorgestellte Buch lediglich der Auslöser für diese angeregte Diskussion war. Ich stimme zu, dass es genügend Bücher gibt, die die rechtliche Lage der Länder darlegen. Schade, dass man sich inzwischen tatsächlich intensiv informieren muss, wenn man sich in diesem Bereich künstlerisch austoben möchte. Ich sehe die Straßenfotografie (oder welchen Namen man auch immer diesem Genre geben möchte) aber auch als Kunst an. Allerdings stoße ich mich etwas am Begriff der “Mogelei”. Von daher versichere ich mich zumeist, dass ich das Foto aufnehmen durfte, komme dabei ins Gespräch und habe nur sehr selten Ablehnung erfahren. Diese muss ich dann aber auch akzeptieren. Zu Eric Kims Homepage wollte ich noch schreiben, dass mich die Fotos schon teilweise auch einfangen (z.B. die Reihe zur Geburt seines Kindes), mich aber insbesondere seine schriftlichen Ausführungen angesprochen haben. DWL hat ja auch ein sehr punktgenaues Zitat gefunden und ich halte auch jenes Zitat zur Street Photography als sehr treffend, welches ich an den Beginn der Rezension gestellt habe. Bei den Fotos hatte ich noch gar nicht soooooo intensiv geschaut, weil ich sehr schnell bei den Texten hängen blieb. Habt lieben Dank für diesen konstruktiven und intensiven Austausch, und genießt das Wochenende! Liebe Grüße,
        Maike

  • Hi zusammen,

    ja, “Mogelei” klingt so für sich unangebracht, stimmt. Das hätte ich wohl besser in Gänsefüßchen gesetzt. Mir geht es dabei um die Punkt, wo auf Grund nicht erlaubter Umstände ein eigentlich spontan getätigtes Foto nach Abklären aller Genehmigungen etc. in “gestellter Form” entsteht. Das sieht natürlich nicht jeder sofort. Für meine persönliche Definition von “Street” ist es nur eben dann keine mehr.

    Feinen Sonntag euch!

    Dirk

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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