Buchbesprechung: Michael Lobisch-Delija: „Wie wirkt mein Bild? Klarer sehen für bessere Fotos“
Das Büchlein von Herrn Lobisch erscheint im mitp Verlag, hier unter der Edition „FOTOHITS“. Es ist seit 2014 auf dem Markt.
Inhaltsverzeichnis
Buch: Wie wirkt mein Bild?
Über den Autor erfährt man in der Buchklappe zunächst, welche fotografischen Preise er bereits seit seiner Jugend angesammelt hat. Des Weiteren erhält man eine Übersicht der Ausstellungen, an denen er sich bereits beteiligte. Ob er eine fotografische Ausbildung hat wird nicht erwähnt.
Die Kapitel befassen sich mit den Grundlagen des Bildaufbaus in teils aufeinander aufbauenden Schritten:
- Form und Geometrie
- Strukturelemente
- Regeln der Bildsprache
- Rahmengebungen
- profane Motive
- Bildausschnitt
In den Grundlagen des Bildaufbaus erklärt Michael Lobisch-Delija die altbekannten Regeln des Goldenen Schnittes und den Einsatz von Diagonalen. Er veranschaulicht durchgängig alle Prinzipien durch Beispielaufnahmen, in die Sichtachsen etc. eingezeichnet sind.
Nach einer ausführlichen Anleitung zum Umgang mit dem Goldenen Schnitt befasst er sich mit geometrischen Strukturen im Bildaufbau (Symmetrien, Wiederholungen, Spiegelungen etc.) um sich anschließend erneut über den Goldenen Schnitt hin zur Drittelregel zu arbeiten.
Bei den Regeln der Bildsprache veranschaulicht er über diverse Beispiele die Blickrichtung und Sehgewohnheiten des menschlichen Auges. Nach einem kurzen Exkurs über Motive, die „natürliche“ Rahmungen durch Fenster, Türen o.Ä. erfahren, kommt der Autor des Buches dann zur Konzentration auf die wesentliche Bildaussage, bzw. zur Wahl von Ausschnitten in der Bearbeitung der Fotos.
Fazit
Der Kauf dieses Buches hat sich für mich nicht gelohnt! Zum einen stimmt aus meiner Sicht das Preis-Leistungs-Verhältnis gänzlich gar nicht. Ich bekomme hier ein Büchlein im Format etwa B5 (eher kleiner) zum Preis von 20€, welches ja immerhin fast 200 Seiten mit bestimmt ebenso vielen Fotos umfasst.
Ein solches Buch kann großartig sein, wenn es mir denn kompakt Wissen vermittelt, welches eine Bereicherung für mich darstellt. Natürlich kann aber Herr Lobisch den Bildaufbau und dessen Regeln auch nicht neu erfinden! Somit fand ich in diesem Buch lediglich die Informationen zu den Sehgewohnheiten des Auges interessant, wenn auch nicht neu.
Da der Autor das Buch im Zusammenhang mit meinem Blog zum Thema „Schwarz-Weiß-Fotografie“ empfohlen hatte, habe ich es auch aus der Erwartungshaltung heraus gekauft, etwas zu diesem Thema zu erfahren. Leider geht er aber genau darauf mit nur ganz wenigen Sätzen ein und fasst zusammen, dass ein schwarzweißes Bild dann funktioniert, wenn man die „Farbigkeit“ nicht vermisst.
In und mit meinem Buch zur Makrofotografie (Galileo Design) arbeite ich im wahrsten Sinne des Wortes, dieses Büchlein jedoch habe ich auf einer halbstündigen S-Bahn Fahrt durchgelesen und war wirklich enttäuscht. Jeder, der bei Peter Roskothen eine Fotoschulung bzw. eine Grundlagenschulung besucht hat, erfährt dieses Wissen anhand des eigenen, angeleiteten Handelns. Daraus habe ich weit mehr gelernt, als aus diesem Buch. Jeder, der dazu noch im Kunstunterricht und in Mathematik aufgepasst hat (Goldener Schnitt, Symmetrieachsen), kann Fotos auf gleichem Niveau analysieren. Sorry Herr Lobisch, aber für mich war das nicht zielführend oder gewinnbringend!
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Hm, Schade, Maike. Der Titel las sich so vierversprechend. Aber gut zu wissen, denn sonst hätte das auch für mich ein Fehlkauf sein können, denn der Preis ist ja durchaus attraktiv. Danke!
Hallo Britta! Sicher habe ich es durch die „Brille“ s/w Fotografie gekauft und hätte besser aufpassen bzw. genau lesen müssen. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch gewinnbringend für Autodidakten ist. Liebe Grüße, Maike
Gut, das Du es erwähnst! Vielleicht werfe ich doch mal einen Blick hinein ;-)
Es ist nur immer schade, wenn man ein Buch mit einer bestimmten Erwartungshaltung zur Hand nimmt und diese nicht erfüllt wird.
LG
Britta
Schade, Frau Lehmann, dass Sie von meinem Buch so enttäuscht sind! Was mich tröstet ist, dass der Altmeister Prof. Harald Mante mein Buch in seinen Kursen gerne zirkulieren lässt – also kann es zumindestens nicht für jeden ganz nutzlos sein.
Beste Grüße,
MLD
Schade, wenn ein Buch nicht das hält was es Verspricht.
Ein wirklich guten Buchtipp in diese Richtung hat Peter im Dezember 2012 hier im Blog gegeben.
https://www.fotowissen.eu/sprechende-bilder-david-duchem-fotografin/
Das Buch macht richtig Spaß zu lesen und kann einen wirklich weiter bringen.
Der Rezension von Peter ist auch nichts mehr hinzuzufügen!
LG Chris
Danke für den Tipp, Chris. Werde ich mich alternativ mal anschauen.
LG
Britta
Hi Maike,
was ich Dir übrigens in Sachen SW-Fotografie ebenfalls nicht empfehlen kann ist „schwarzweiß FOTOGRAFIE – Die Reduktion auf das Wesentliche“ aus dem Franzis Verlag. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich lese ein Buch für Anhänger der Analogen Fotografie (das dann sehr ausführlich). DSLR wird eher abgetan und danach kommen nur noch ausführliche Beschreibungen dreier SW-Programme. Für mich keine absolute Verschwendung, da ich eines der Programme nutze bzw. nutzen möchte, aber als Anhänger der SW-Fotografie, der noch etwas lernen möchte, eher unerquicklich :-(
LG
Britta
Diesem Veriss dieses sehr informativen Büchleins kann ich absolut nicht nach voll ziehen, haben Sie den das Buch aus dem Auge eines Anfangenden angesehen – wohl eher nicht. Den Inhalt fand ich sehr inspirierend – ein Fingerzeig, alt bekanntes anders anzusehen. Zusätzlich die Annahme „wer im Unterricht aufgepasst hat……“ so ein Blabla von Ihnen – was interessiert mich Ihre Schulbildung, im Grunde genommen sollte man Sie für diese üble Kritik verklagen können, denn dadurch lassen sich unkritische Leser dermaßen verunsichern, dass sie das Buch nicht selbst zur Hand nehmen.
Wir leben aber nicht in einer Diktatur. Noch können wir schreiben was wir wollen und unsere Meinung auch in der Öffentlichkeit sagen. Was haben sie eigentlich für ein Presse- und Demokratieverständnis wenn sie wünschen, dass gegen negative Kritiken geklagt werden sollte.
Sehr geehrter Herr Mrosek,
ich bin erstaunt, dass die Diskussion um dieses Büchlein wieder aufgeflammt ist. Allerdings habe ich sehr deutlich gemacht, dass es sich hierbei um meine ganz persönliche Meinung handelt. Im ersten Teil der Rezension ist sachlich dargestellt, welche Inhalte bearbeitet werden. Wer diese für sich als gewinnbringend ansieht, kann sich auf dieser Grundlage durchaus zum Kauf entscheiden. Im Hinblick auf die schwarz/weiß Fotografie jedoch ist diese Buch nicht lehrreich, wurde aber von Herrn Lobisch zu diesem Zwecke empfohlen. Vielen Dank für Ihre offene Kritik, ich würde mich über weitere Beiträge Ihrerseits freuen.
Maike Lehmann
Ich habe das Buch ebenfalls gelesen und kam zu dem Fazit: Absolut nicht empfehlenswert. Weder für Anfänger noch für Fortgeschrittene empfehlenswert.
Peter Roskothen