Meinung: Mein Bericht von der Photo und Adventure 2024 in Duisburg ist subjektiv. Jeder wird die Messe anders erlebt haben. Ich habe mit vielen Menschen über die Messe geredet und bekam durchweg positive Rückmeldungen:
Inhaltsverzeichnis
Großartige Photo & Adventure in Duisburg 2024
Drei junge Damen, von denen zwei mit dem Smartphone fotografieren, eine mit einer Kamera im Automatikmodus, gaben ein positives Feedback zur Photo & Adventure am 09. Juni 2024. Sie schätzten die Vorträge und mochten den gemeinsamen Sonntag auf dem Gelände. Gut gelaunt warteten Sie an einem der Tische draußen auf den Botswana-Vortrag.
Auch andere Gäste, die mich auf dem Messe-Festival trafen, berichteten, wie gut Ihnen der Besuch der Photo & Adventure gefiel. Dirk Trampedach, Joachim Böttcher, Susanne Bien und ich hatten ebenfalls nur gute Momente auf der P&A. Drei von uns fiel auf, dass vor Jahren – noch vor der Pandemie – mehr Besucher und Aussteller bei der Veranstaltung präsent waren.
Vortrag auf der Photo und Adventure 2024.
Sicherlich leiden alle Messen, angefangen von der längst vergangenen Kölner Photokina (überzogene Preise) über die Hamburger Photopia (überzogene Preise und schlechtes Marketing) auch unter dem Einfluss der Smartphones. Die Photo & Adventure macht alles richtig mit einer Mischung aus Fotoreisen, Vorträgen, Check&Clean-Service, Workshops, Fotoausstellung und Fotoequipment.In der großen Halle auf dem Gelände des Landschaftsparks Nord, haben wir als Fotografinnen und Fotografen überdies die Möglichkeit immer wieder frische Luft zu schnappen, etwas Leckeres zu essen oder diese faszinierende Mischung aus Natur und Technik einzufangen. Dabei ist die Messe nicht für Profis, sondern deutlich für Amateure ausgerichtet und besonders herzlich.
Die Nähe der Menschen untereinander, die Freundlichkeit vieler Aussteller ist echt. Besonders auffällig war für uns alle die unglaublich aufmerksame und freundschaftliche Bedienung bei den besuchten Ständen, seien es C-Rope, Excire, Fujifilm, Canon der Gesellschaft für Naturfotografie und dem polnischen Anbieter Objektivanbieter Irix, die wir besuchten. Vermutlich waren alle anderen ebenfalls so aufgeweckt unterwegs.
Fotoausstellung
Die Fotoausstellungen der Photokina waren für mich immer ein besonderes Highlight und so verhielt es sich auch auf der Photo & Adventure in Duisburg. Die großen Abzüge der GDT (Gesellschaft für Naturfotografie) im hinteren Teil der Halle ließen unsere Augen immer größer werden. Dabei waren einige Fotografien von unter 14-jährigen Fotografen, die atemberaubende Kompositionen und Perspektiven zeigten. Oft waren die Aufnahmen noch mit Spiegelreflexkameras und preiswerten Objektiven eingefangen, was wieder beweist, wie unwichtig die Technik ist, wenn es um hervorragende Aufnahmen geht.
Foto oben: GDT Fotoausstellung 2024 auf der Photo und Adventure.
Das Buch zu den GDT Fotos 2022 auf der P&A:
Das Buch zu den Fotos 2023:
Erstmals auf der Photo & Adventure zeigte der DVF mit einer ganz neuen Ausstellung unter dem Namen „Strukturen und Perspektiven“ insgesamt 42 Farbfotos auf Alu Dibond im Format 80 x 60 cm. Auch einige dieser Fotografien gehörten zu den besten Aufnahmen, die ich gesehen habe.
Die IG-RUHRPOTTFOTOGRAFIE zeigte oben auf dem Hallen-Balkon ihre Amateur-Aufnahmen und machte klar, wie viel Freude Fotografinnen und Fotografen beim Fotografieren und Ausstellen ihrer Werke haben.
Insgesamt war es eine Freude für uns als Journalisten, die vielen Fotos ansehen zu dürfen. Allein es waren zu viele, um sie verarbeiten zu können, was aber keine Kritik an der Messer sein darf.
Kameramarken
Sorge bereitete mir die kleinen Stände von Canon und Nikon zu sehen, die damit auf das abnehmende Interesse an dem „echten“ Kameraequipment reagieren. Sony hatte nach meinen Informationen erst in letzter Sekunde eine Präsenz zugesagt, wollte offenbar erst gar nicht ausstellen. Fujifilm hatte im Vergleich zu den drei genannten Marken einen großen Stand und viele Besucher, wenn auch hier nicht der Zudrang wie vor Jahren zu beobachten war. Immerhin hatten wir als Besucher so mehr Zeit, mit den sehr freundlichen Menschen hinter den Tresen zu fachsimpeln.
Entdeckungen und Neuigkeiten von der P&A
Fujifilm
Deutlich wurde beim Gespräch auf dem Fujifilm-Messestand, dass das Unternehmen die Produktion der X100VI nicht künstlich verknappt und das Interview mit dem CEO Teichi Goto falsch verstanden wurde. Die X100VI wird im Juli mit einer um 100 Prozent höheren Stückzahl hergestellt und sollte die Nachfrage befriedigen.
Sicherlich sind auch die vielen Doppelbestellungen und Dreifachbestellungen einiger wartender Fotografen an den falschen Zahlen rund um die X100VI beteiligt. Für das Unternehmen sind die tatsächlichen Zahlen zu den wartenden Käufern daher schwer einzuschätzen.
Die X-T50 ist inzwischen auch bei Fujifilm in Deutschland eingetroffen und überaus kompakt.
C-Rope
C-Rope ist das aufsteigende junge Unternehmen, welche dem Hersteller Peak-Design zu Recht ein Mitbewerber wird. Die kreativen Unternehmer haben nicht nur besondere, handgefertigte und angenehme Kameragurte und Kameraschlaufen mit wechselbarer Befestigung, sondern auch preiswerte Aufbewahrungen für Kameras, Objektive und Organizer im Programm. Ich selbst bin begeisterter Besitzer von einem C-Rope Kameragurt und einer Kameraschlaufe für meine X100VI:
IRIX Objektive
Irix ist ein polnischer Objektivhersteller und überraschte mich mit einem Objektiv Irix 45mm f/1.4 für GFX, welches mit der Offenblende bei manuellem Fokus das Fokus-Peaking oder die Fokus-Lupe zum manuellen Fokussieren benötigt. Die unglaublich offene Blende ist allerdings für eine Mittelformatkamera eine Versuchung, der ich nur wegen eines zu knappen Budgets widerstehen konnte. Dabei ist das Objektiv sowohl unglaublich preiswert, als auch schwer und gut verarbeitet:
Aufnahme mit dem Irix 45mm f/1.4 auf GFX 100S II auf der Photo und Adventure 2024.
Fazit Photo & Adventure 2024
Hoffnung und Ausblick
Wir alle können nur hoffen, dass die Smartphones Dummphones nicht weiter unser Interesse an „echten Kameras“ mit Sucher, kleiner Schärfentiefe und denkenden Fotografinnen und Fotografen weiter in den Schatten stellen. Handys haben nämlich die Eigenschaft, sich den nicht aufmerksamen Fotografen anzubieten. Falls auch diese wichtige Messe trotz des unglaublich vielfältigen und interessanten Angebots leiden sollte, dann können wir uns auf weiter schrumpfende Kameraangebote, teure Foto-Gebrauchtmärkte und noch mehr Dummphones einstellen.
Empfehlung für Hersteller
Die Hersteller Fujifilm, Canon, Nikon, Sony, Leica, Panasonic sind gefordert, den Unterschied zwischen den Smartphones und echten Kameras herauszuarbeiten und Smartphone Besitzern die weiterführende Kunst der Fotografie mit dem Sucher und geringen Schärfentiefen schmackhaft zu machen. Dabei könnte für das schnelle Veröffentlichen der Fotos die kostenlose Dreingabe eines SD-Kartenlesers für die Smartphones weitaus erfolgreicher sein als immer wieder zu komplexe Bluetooth-Verbindungen.
Empfehlung für Fotografinnen und Fotografen
Ich kann Ihnen allen den Besuch der großartigen Photo und Adventure nur empfehlen. Bitte kaufen Sie sich eine Festbrennweite mit Offenblende wie ein 35mm f/1.8 oder 50mm f/1.8 im Vollformat (23mm und 33m APS-C) und fotografieren gezielt mit geringer Schärfentiefe, damit Sie Ihre Kamera und Aufnahmen mit Freude genießen können. Sicher hilft auch ein individueller Fotokurs.
Empfehlung für die Messeausrichter
Es ist unglücklich, dass zeitgleich das Umweltfotofestival in Zingst stattfindet. Ich würde mir wünschen, dass die Veranstalter sich nicht noch mangels Einsicht oder Absprache die Butter vom Brot nehmen.
Foto oben: Landschaftspark Nord Duisburg 2024. Fotografiert im Format 65:24 mit GFX 100S II und GF 45mm.
Dirk Trampedach Impressionen der P&A 2024
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Bericht von der Photo und Adventure 2024 – Großartig
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Lieber Peter, liebe Fotobegeisterte,
nachdem sich gerade in den letzten Jahren immer mehr gute und etablierte Messen zum Thema Fotografie aus dem eh schon dünnen Angebot verabschiedet haben, war ich sehr gespannt, wie sich die „Photo & Adventure“ (2 Tage) im Landschaftspark Duisburg präsentieren würde.
Von der Aufmachung her habe ich alles so vorgefunden, wie ich es aus den letzten beiden Jahren gewohnt war. Es war allerdings wirklich spürbar weniger los, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um es zu realisieren. An den Ständen der Hersteller von Equipment und Zubehör war Anstehen und Warten kaum nötig. Wirklich Betrieb fand sich tatsächlich nur dort, wo kostenlose Sensorreinigung angeboten wurde. Obwohl in denkbar schlechter Umgebung (hohe Luftbewegung + Stäube), hatten die Leute dort eindeutig die meiste Kundschaft.
Für uns (Joachim, Peter + mich) bot „Photo & Adventure“ genügend Freiraum, und auf entspannte Weise die grandiose Fotoausstellung (Wildlife) im hinteren Bereich der Halle zu genießen, die Fototechnik stressfrei anzuschauen, und in aller Ruhe mit den Damen und Herren an den Ständen zu quatschen. Unser gemeinsamer Foto-Tag als solcher war das Salz in der Suppe, und wiedermal die (An-) Reise wert.
Darüber hinaus bietet abseits der Messehalle das tolle Außengelände reichlich Möglichkeiten, Leute zu treffen, feine Speisen und Getränke zu sich zu nehmen, oder kreuz und quer durch die alte Hochofenanlage zu kraxeln. Genau das haben wir ja auch fotografierender Weise getan.
Prognosen, wie das denn nun weitergehen mag mit den Fotomessen und „Photo & Adventure“, wage ich keine abzugeben. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht wir Fotografen selbst sind, die durch fern bleiben und immer kleiner werdende Besucherzahlen auch den wenigen, verbliebenen Veranstaltungen den Boden entziehen. Ich für meinen Teil habe wieder viel Inspiration und Informationen aus Duisburg mitnehmen können, und kann Ihnen und uns nur ans Herz legen, solche Veranstaltungsangebote auch fleißig zu nutzen.
Herzlich,
Dirk Trampedach