Badende Schwäne im Nebel – *Fototagebuch: Am heutigen Tag geht die Sonne träge auf. Es ist nebelig am Niederrhein und die Sonne muss etwas kämpfen, um die scheinbar schwerelose Kühle langsam aufzulösen. Ich fahre gerade mit dem Auto von Mülhausen in Richtung Grefrath, als ich zu meiner Linken einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebe.
Die Sonne scheint gemächlich durch den Nebel auf die Niers und die Wiesen. Nein, die Mittelformatkamera habe ich leider nicht im Auto, wie immer an solch schönen Momenten. Ich halte an und hole meine kleine Zweitkamera aus der Westentasche, die ich seit Kurzem immer dabeihabe …
Foto oben: Niers im Nebel in Grefrath.
Inhaltsverzeichnis
Badende Schwäne im Nebel
Ich parke hinter der Brücke an der Niers. Schon von der kleinen Brücke aus zeigt sich der künstlich angelegte Bach von einer schönen Seite (Bild oben). Nicht umsonst ist der Nebel an diesem langsam fließenden Wasser besonders dicht. Ich blicke auf einige Weiden, als die Sonne hinten in Oedt aufzugehen scheint.
Die kleine Zweitkamera stelle ich auf eine AEB-Fotoreihe mit 2 Sekunden Selbstauslöser. Ein kleines bisschen Überbelichtung braucht es, damit der Sucher die richtige Helligkeit zeigt. Ich drücke ab und schieße die Belichtungsreihe, ganz in Sorge, die Sonne könnte viel zu schnell luftige Höhen erklimmen. Die Aufnahme gewährt es mir, diesen verträumten Moment einzufangen und die Zeit für einen kleinen Moment anzuhalten. Ich genieße den Moment, die Luft und atme bewusst diese Schönheit.
Ein paar Meter weiter finde ich an der Niers gelegen einige Bündel von abgeschnittenen Ästen, an denen noch Tautropfen kleben. Im Gegenlicht sieht dieses Motiv besonders verträumt aus. Meine Schuhe sind ganz nass und ich wünschte schon zum x-ten Male, meine Stiefel hinten ins Auto zu legen.
Foto oben: Der neblige Sonnenaufgang enthüllt eine heitere Landschaft in Grefrath, wo blattlose Bäume still neben der spiegelnden Oberfläche der Niers im Nebel stehen. HDR-Foto.
Die anliegenden Wiesen sind vom andauernden winterlichen Regen getränkt und bilden einen kleinen See, in dem sich Schwäne gemütlich den Morgen vertreiben. Viele von ihnen sind es, die in diesen nassen Wiesen zu überwintern scheinen. Majestätisch trotten sie gemeinsam in Richtung Wasser. Immer wieder schauen sich einige unsicher um, obwohl ich einen respektablen Abstand von der Straße aus halte.
Ich bin plötzlich froh über das kleine Zoomobjektiv mit dem 70mm kleinbildäquivalenten Tele in meiner Zweitkamera. Nicht ganz nah genug reicht es heran, aber die Stimmung einzufangen ist es ausreichend.
Immer wieder arbeite ich mit einer kleinen Überbelichtung und der Belichtungsserie (AEB), die ein korrekt belichtetes Bild, ein unterbelichtetes und ein überbelichtetes Bild liefern (0EV, -2EV, +2EV). Die Kamera rattert diese drei Bilder in Windeseile ab. Später, so der Plan, füge ich diese drei Fotos in einer Software zu einem HDR-Foto zusammen.
Schwäne im Nebel und Sonnenaufgang an der Grefrather Niers
Badende Schwäne im Nebel an der Grefrather Niers
Ein letzter Blick auf die von mir geliebten Weiden, die in einer Reihe den Sonnenaufgang und Nebel genießen.
Bildbearbeitung
Im Büro stelle ich fest, dass Lightroom mit den „Geisterbildern“ der Schwäne nicht zurechtkommt. Die Schwäne sind ein kleines bisschen versetzt, und Lightroom schafft es nicht, die Geisterschatten in den HDR-Fotos aufzulösen.
Ich entscheide mich bei den kritischen Aufnahmen mit Bewegung für Capture One und Photomatix als Lösung. Capture One ist die wertvollere Bildbearbeitungssoftware, wenn es um wertvolle Lichter, Tiefen, das Schärfen und die Farben geht. Auch der Export zu *fotowissen fällt leichter, da ich in der Proof-Ansicht bereits die Schärfe kontrolliere und anpasse. Die Bildbearbeitung-Arbeiten sind in 60 Minuten erledigt.
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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Badende Schwäne im Nebel
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Ja, genau das ist es!
Nichts ist fesselnder, als die morgens aufgehende Sonne zu erwarten, zu sehen, und die Wärme zu spüren. Das ist was unfassbar Besonderes. So, wie die Rückkehr des Lebens nach langer Dunkelheit. Du hast das, was es ausmacht, wahnsinnig gut eingefangen.
Danke & Gruß, Dirk
Wunderschöne Aufnahmen und ein Text, der die Stimmungen sowohl in der Landschaft als auch in dir widerspiegelt.Lieber Peter, da hast du einen sehr wertvollen Moment eingefangen… Nicht nur für dich (ich erinnere mich an deinen Bericht zum meditativen Aspekt der Fotografie), sondern auch fotografisch.
Herzliche Grüße,
Maike
Das sind wunderschöne Bilder. Gratuliere, Herr Roskothen! Was für ein Glück, wenn man in solchen Momenten eine gute Kamera dabei hat! Solch eine “Zweitkamera” hätte ich auch gerne, die hat ja fast schon das Zeug zur “Erstkamera”!
Übrigens: zur Not verhilft einem oft auch schon das Smartphone zu erstaunlichen Ergebnissen. Etwas Übung und gute Bildbearbeitung gehören natürlich dazu. Ich möchte alle ermutigen: denkt daran und versucht es! Die beste Kamera ist die, die man dabei hat!
Hallo Peter,
super Bilder – und das mit der SONY RX100 ! Ich habe eigentlich immer die noch ältere III dabei, aber sie reicht in erster Linie vollkommen aus.
Seit ich Capture One habe, ist es erste Wahl und es ist toll, wie dieses Programm selbst 10 Jahre alte Digi-Bilder neu bearbeitet.
Mich ärgern nur die großmundigen Versprechungen der Firma über lebenslange Updates, klar für Version 12.
Dann gibt die Version 20 und nichts ist mehr mit Updates, nur ein (teures) Upgrade. Aber aus demselben Grund habe ich mich schon vor Jahren von Lightroom verabschiedet.
Eine schöne Woche
Klaus
Lieben Dank an Sie alle für die netten Kommentare. Ich freue mich darüber sehr und führe das *fototagebuch fort.
Herzlich, Peter
Sehr geehrter Herr Roskothen,
ich saß heute morgen auf Arbeit vor dem Rechner und wartete auf den Start des Arbeitstages. Und seit ich Ihre Webseite kenne, ist es ein liebgewonnenes “Ritual” geworden, auf dieser Webseite zu “stöbern”. So bin ich erst heute auf Ihr Fototagebuch gestoßen.
Mein Blick geht auf einen kleinen Innenhof. Der ist kurz vor 7.00 Uhr noch stockdunkel, nur der Schnee leuchtet. Und obwohl der Schnee und der Winter sehr schöne Momente zaubern kann und ich die kalte frische Luft liebe, kann ich Schnee unterwegs nicht leiden, da man mit dem Rollstuhl so schlecht vorankommt.
Wunderbar war es daher, in die Bilder, die Sie zeigen und beschreiben, “abzutauchen”. Ich war wirklich erschrocken, als die Arbeit plötzlich losging!
Also: Machen Sie unbedingt weiter mit Ihrem sehr schönen Fototagebuch- das hilft beim Start in den dunklen Winterarbeitstag und ganz bestimmt auch zu anderen Zeiten! :-)
Herzliche Grüße
Frank Seeber