Fotografie der Woche

Henner, Frieder & Mr. X – *fotowissen Bild der Woche

Henner, Frieder und Mr X - Foto: Dirk Trampedach - *fotowissen Bild der Woche

Henner, Frieder & Mr. X

Henner und Frieder, Bergmann und Hüttenmann, sind Bronzefiguren, beide lebensgroß, von der Berliner Gießerei Schäffer & Walker gegossenen für die Industrie-und Gewerbeausstellung Düsseldorf, 1902. Für die Stadt Siegen und ihre Geschichte des Bergbaus und der Eisenverhüttung stehen sie fast schon sinnbildhaft und Wahrzeichen gleich, auf der Brücke über der Sieg zwischen Unter- und Oberstadt. In dem für unsere Region fast schon typischen Nieselregen fand ich das Motiv sehr schön, vor allem mit beschirmtem Passanten, der die beiden querte, und auf den ich eine ganze Weile warten durfte. Die Gebäude der Moderne im Hintergrund fand ich als hellen Hintergrund und thematischen Kontrast gleichsam reizvoll.

FUJIFILM X-T2 + ASAHI Pentax SMC Tacumar 50mm/1,4, adaptiert mittels Focal-Reduktor. ISO 400  f2,8  1/500sec.

Foto: Dirk Trampedach

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Die einsendenden Fotografen werden gebeten, die Kommentare unter ihren Fotos zu lesen und zu kommentieren, da sich viele Leser große Mühe mit einer konstruktiven Rezension machen. Das betrifft nicht ausschließlich die eigenen Fotografien, sondern auch die anderer Leser und Autoren bei *fotowissen. Vielen Dank!

15 Kommentare

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  • Guten Morgen Herr Trampedach,

    vielen Dank, dass Sie mit Ihrem Bild zeigen, ein Street Photo muss nicht zwangsläufig in einer hippen Großstadt wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf etc. aufgenommen werden. Ein wenig kleiner geht auch.
    Zudem habe ich durch Ihren Kommentar erfahren, dass Siegen eine wohl nicht unbedeutende Metropole des Bergbaus und der Eisenhüttenindustrie war, fotowissenDE bildet also nicht nur fototechnisch.
    Nun zu Ihrem Bild. Ich finde es schade, dass Sie so lange auf Mr. and Mrs. X gewartet haben, denn die beiden lenken nach meinem Geschmack zu sehr von dem eigentlichen Clou des Bildes ab. Hier verdichten sich zwei ganz unterschiedliche Welten ziemlich genial in Ihrem Bild. Zum einen der Berg- bzw. Hüttenmann, die wären wohl nie auf die Idee gekommen nach ihrer Arbeit ins FitnessStudio zu gehen. Zum anderen die McFit Werbung, die symbolisiert, dass heute vielfach die körperliche Fitness künstlich erreicht wird, wie bei den Hamstern im Laufrad …

    Alles Gute für 2022, vor allem viele gute Street Photos, bin schon gespannt.
    sfo

    • Hallo sfo,

      danke ihnen für die intensive Betrachtung des Fotos! Spannender Weise kommen in ihrer Kritik einige Faktoren zusammen, die mir auch präsent waren. Ich habe nämlich durchaus auch Fotos belichtet, auf denen keine Fußgänger zu sehen waren. Nach vielem Anschauen und Abwägen bin ich für mich dann zu dem Ergebnis gekommen, dass mir ohne Fußgänger etwas Entscheidendes fehlt, und zwar bezogen auf die Intention, Strassen-Fotografie zu betreiben. Ohne Fußgänger bleib für mich ein Foto, dass seinen Platz eher in den Genres Städte- oder Architekturfotografie haben würde. Der hohe Fokus auf dem Kontrast der Figuren und der Fitness-Werbung ist zwar nachvollziehbar, tatsächlich aber gar nicht mein Hauptanliegen gewesen.

      Mit freundlichen Grüßen, Dirk Trampedach

  • Guten Morgen Herr Trampedach,
    herzlichen Glückwunsch zum Bild der Woche. Ich möchte mich dem Kommentar von sfo anschließen: die beiden Personen mit dem Regenschirm lenken von der eigentlichen Szene und deren Aussage ab, nämlich dem Kontrast zwischen körperlicher Anstrengung in der Arbeitswelt unserer Vorväter und dem körperlichen Ausgleich, den wir für unsere meist sitzenden Tätigkeiten heutzutage in Fitnesstempeln suchen. Wenn man sich also die beiden lebenden Personen aus diesem Siegener Stadtbild wegdächte, bliebe nach meiner Definition von Streetphotography ein Foto aus dem Genre „Urban Space“ übrig. Tatsächlich weiß ich gar nicht, ob das auch die gängige Unterscheidung zwischen Fotos mit und ohne Beteiligung von „Human Beings“ ist, ich jedenfalls würde es so klassifizieren.
    Unabhängig davon gefällt mir Ihr Foto ausgesprochen gut, nicht zuletzt deswegen, weil der oben beschriebene inhaltliche Kontrast auch noch durch den Kontrast zwischen den hellen Tonwerten der Gebäudekulisse und den dunklen der beiden Bronzefiguren verstärkt wird.
    Im übrigen freue ich mich sehr, dass Sie sich das Projekt „Street“ für dieses Jahr vorgenommen haben – ich bin schon sehr gespannt.
    Mit herzlichen Grüßen aus Iserlohn,
    Bettina Arens-Kardell

    • Hallo Frau Arens-Kardell,

      es freut mich, dass auch sie mein Foto so ausgiebig betrachten und die Zusammenhänge zu erörtern suchen. Ihre Argumentation pro/contra “Street” oder “Urban Space” trifft meine Sicht der Dinge auf den Punkt, und somit wird deutlich, warum die Passanten für mich bedeutsam sind.

      Herzlichen Dank auch für ihr weiterführendes Interesse.

      Ihnen wünsche ich alles Gute im (Foto-) Jahr 2022!

      Herzlich, Dirk Trampedach

  • Lieber Dirk,
    was für eine schöne Inspiration zum Fotojahresanfang! Nicht nur wegen der gelungenen Bildaussage – und ja, es muss nicht immer die hippe Metropole sein -, sondern auch für den Stupser, auch im traurigen Winternieselwetter die Kamera zu schnappen und raus zu gehen!
    Ich freue mich auf Dein Street Photography-Projekt und bin gespannt auf Deine Erfahrungen. Danke Dir, dass Du Deine Blicke und Einsichten mit der Community teilen willst. Das wird sicher bereichernd werden!
    Gutes Gelingen und ein perspektivreiches neues Jahr wünscht Dir,
    Kira

    • Liebe Kira,

      einen großes Dankeschön für deine aufmunternden Zeilen!
      Ja, man darf gespannt sein, vor allem, ich… ;-))

      Auf diesem Wege wünsche ich auch dir ein freudiges (Foto-) Jahr 2022!

      Herzlich, Dirk

  • Einen schönen guten Morgen aus dem tief verschneiten Thüringer Wald, Herr Trampedach!

    Danke für das Zeigen Ihres Bildes, das mir sehr gefällt und zwar aufgrund Ihres Standpunktes, der die beiden Statuen diagonal ideal ins Bild setzt. Auch, wie schon erwähnt, ist Ihnen der Kontrast zwischen dunklen Figuren und hellem Hintergrund sehr gut aufgefallen. Ich hätte das Bild an der linken Seite so beschnitten, dass der Anbau mit Klimanalage (?) weg wäre.
    Und die beiden Schirmträger….? Das ist das, was ich neulich meinte: das ist für mich keine Streetfotografie. Und skurril sind die beiden ja auch nicht. Wären sie auf dem Brückengeländer balanciert, ja dann… :-)

    Einen schönen Tag und Woche!
    Herzliche Grüße
    Frank Seeber

    • Hallo Herr Seeber,

      schön, sie zu lesen, und ja, ich weiß, was sie meinen… ;-)

      Bei der Definition von Strassen-Fotografie, und wohl auch der Auslegung, komme ich nach wie vor an Grenzen. Für mich mal möglichst zusammengefasst, sollte es sich um schöne, alltägliche Situationen handeln, vielleicht noch mit etwas Esprit. Wobei Esprit so augenzwinkernd verstanden sein darf, wie das Wort skurril.
      Zur Situation am Foto wäre meine Frage: Wenn es nicht Street ist, was ist es dann? Vielleicht war ich für das, was ich da gesehen habe, noch ein Stückchen zu weit weg, vielleicht aber auch nicht. Kurzum, ich nähere mich dem Thema, sowohl inhaltlich wie räumlich, und ich habe die Vermutung, dass mit Verkürzen von Abständen die Szenen mehr Aussage bekommen. Das Jahr ist noch lang, wir werden sehen.

      Herzliche Grüße nach Thüringen, Dirk Trampedach

      • Hallo und einen schönen guten Abend,

        ja, was ist das Bild für mich? Es ist eine schöne Aufnahme ihrer Stadt. sfo hat für sich den Clou mit McFit beschrieben und hat Recht damit. Ich verstehe sfo sehr gut, hätte es selbst aber nicht so gesehen- eben unterschiedliche Betrachtungsweisen.
        Street- Fotografie geht für mich eher so in Richtung Menschen in Aktion, der Fotograf nahe dran oder mitten drin, Gefühle und Stimmungen werden auf den Bildern gespiegelt, so in etwa….? Ist das falsch?
        Auf jeden Fall freue ich mich sehr, dass Sie sich des Themas angenommen haben und ich freue mich schon auf die Ergebnisse. Und vielleicht kann mir ja mal Herr Roskothen im Rahmen eines Kurses in Sachen Street- Fotografie auf die Sprünge helfen?! :-)
        Ihnen noch eine schöne Woche!
        Herzliche Grüße
        Frank Seeber

  • Guten Morgen Herr Seeber,

    die Einordnung von Reaktionen in richtig/falsch möchte ich mir nicht zur Grundlage machen, das liegt mir zu nahe an gut/schlecht, das hilft wenig weiter. Ihre Ansicht ist goldrichtig, denn es ist ihre, und die Betrachtung des Fotos, gerade auch bzgl. McFit und Statuen, gefällt mir richtig gut. Ganz weit gefasst, ohne vorab prinzipiell was auszuschließen, würde ich Street für mich beschreiben wollen als “Leben in der Stadt”. Und das sehe ich auch so, da liegt mein Foto absolut im Grenzbereich.

    Liebe Grüße, Dirk Trampedach

  • Hallo zusammen,

    an dieser Stelle möchte ich mich nochmals in die interessante Diskussion einbringen.
    Selbst wenn man – was ich persönlich schade finde – den Inhalt des McFit Werbeplakats außer Acht läßt, stören mich die beiden Regenschirme, die durchs Bild getragen werden. Sie haben einen harten schwarz/weiss Kontrast, der aus dem übrigen Bild heraus sticht, und führen somit das Augenmerk als erstes auf sich. Würden der schwarze und weisse Regenschirm einen Zebrastreifen überqueren, hätte das sicherlich einen grafischen Reiz. In diesem Bild lenken sie jedoch zu sehr von der eigentlichen Szenerie ab.
    Wenn ich Sie Herr Trampedach richtig verstanden habe, haben Sie bewußt auf Personen, die das Bild durchqueren, gewartet, um überspitzt zu formulieren aus dem Bild ein Streetphoto zu machen. Laut Wiki umfasst die Straßenfotografie zwar normalerweise einzelne Menschen oder Menschengruppen im öffentlichen urbanen Raum. Meiner Meinung nach muss auf einem Streetphoto nicht zwangsläufig eine Person oder Teile davon abgebildet sein. Ich könnte mir z.B. ein Bild einer üblicherweise belebten Straße einer Innenstadt vorstellen, die ohne Fahrzeuge und Menschen nur mit einer Maske im Vordergrund abgebildet ist. Das wäre für mich ein super atmosphärisches Streetphoto, gerade weil ohne Personen.
    Zudem empfinde ich die Übergänge zwischen einzelner Genres oftmals als fliessend. Gerade die Streetphotographie läßt sich schwierig zu anderen Genres abgrenzen, wie beispielsweise Dokumentation, Reportage, Porträt, Mode, Architektur, Grafikdesign etc..

    Ihr Projekt, Herr Trampedach, bleibt also interessant.

    Schöne Grüße aus der Nordheide
    sfo

    • Guten Tag sfo,

      danke für Ihre Erläuterung zur Street- Fotografie. Das ist ein guter Ansatz. Man kann sich ja auch einfach mal ruhig irgendwo in einer Stadt hinsetzen und mal beobachten, dabei gleichzeitig selbst entspannen und bestimmt entsteht dann das eine oder andere Motiv.
      Herzliche Grüße
      F.Seeber

  • Liebe Alle,

    als ich mir das erste Mal die Fotografie auf dem Handy(!) angesehen hatte, fragte ich mich: Was soll das? Die Fotografie hatte auf mich keine Wirkung, es wurde in mir nichts ausgelöst. Ich nahm mir dann die Zeit und die Ruhe, die Aufnahme auf einem Bildschirm anzusehen. Sofort war die Wirkung eine gänzlich andere.

    Zugebend, dass ich mir eine Fotografie immer erst ohne Erklärungen dazu ansehe, fand ich es fast humorvoll, dass zwei Personen an einem „Sensenmann“ und einer Wache vorbei müssen. Genaugenommen, eine schwarze und eine weiße Person (Seele?). Insofern sind für mich die beiden Personen essenziell für die Wirkung des Bildes. Bildaufbau und ähnliches möchte ich hier gar nicht erörtern, ich finde es perfekt. “mcfit” stellt für mich keine Information dar, ohne diesen Fleck, würde aber etwas fehlen. Eine großartige Aufnahme, welche mich im Kontext des Sensenmannes zum Nachdenken und zur Ruhe bringt … wobei zur Ruhe bringen und Sensenmann irgendwie unschön nebeneinander klingen.

    Liebe Grüße,
    Bernhard

  • Liebe Fotobegeisterte,

    es ist mir wirklich eine Freude, den gut ´begründeten, teils unterschiedlichen Stellungnahmen zu folgen. Im Endeffekt zeigt sich, wie unterschiedlich (vorm Hintergrund individueller Fotografie) die Betrachtungen ausfallen. Und es wird gerade mir auch deutlich, das die Strassenfotografie deutlich exakterer Herangehesweisen bedarf, als es bei manchem nach Zufall und Glück aussehenden Foto scheint.
    Dir, Bernhard, noch einen lieben Dank für deine Bemühungen und Gedanken zum Foto. Vor allem die Einordnung der beiden Passanten geht sehr stark in die Richtung dessen, was auch ich dort “gesehen” habe.

    Herzliche Grüße, Dirk Trampedach

  • Verehrter Herr Trampedach,
    ich habe mir Ihr Foto sehr oft angesehen und kann mich den vorherigen Kommentaren nur anschließen. Ich sehe ein sehr gut in Szene gesetztes Bild, das meine Augen sofort zu den beiden Bronzefiguren leitet. Mich lenken die beiden beschirmten Fußgänger nicht ab, im Gegenteil: Ich sehe sie als besonderes Detail in Ihrem Bild. Ich liebe Straßenfotografie, betreibe sie selbst und weiß, wie viel Mühe, Geduld und Zeit oft hinter einer so genannten “Momentaufnahme” steckt.
    Danke für Ihr tolles Foto, das mir auch in seiner Tristesse gefällt.
    Bin schon sehr gespannt auf Ihr Projekt! Alles Gute dafür!
    Herzliche Grüße
    Ingrid Röhrner

de_DEDeutsch