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Fotografieren bei Schlechtwetter – Gunst oder Kunst?

Fotografieren bei Schlechtwetter – Da ist sie nun, die triste, graue, endlos dunkle Herbst-/Winter-Jahreszeit, in die nur Lampen und Scheinwerfer Helligkeit bringen, oder so motivierende Dinge wie der beleuchtete Wecker und der Schalter der Kaffeemaschine. Mit schwindendem Licht zieht sich auch gerne die Motivation zurück, nach draußen vor die Tür zu gehen. Und da sich draußen nicht fotografieren lässt, wenn wir Fotografen in Haus und Wohnung bleiben, schwinden leider auch die Anlässe, unserer herrlichen Leidenschaft nachzugehen. Es sei denn, wir finden auch dafür den diesbezüglichen Schalter. Kleiner Tipp: Der steckt in uns!

Alleine rausgehen, fotografieren, Wetter hin oder her, das macht was mit uns. Etwas Gutes.

Fotografieren bei Schlechtwetter - Gunst oder Kunst? Fotografieren bei Schlechtwetter – Gunst oder Kunst? – FUJINON XF 16mm 1:1,4 R

Fotografieren bei Schlechtwetter – Gunst oder Kunst?

Vermutlich wird uns auch gerade unter so widrigen Umständen nichts anderes übrigbleiben, als den Fotorucksack zu nehmen, die Thermosflasche mit Heißgetränk, ein paar warme Handschuhe, Mütze auf, und für uns allein vor die Tür zu treten. Und auch, wenn sich das zu Beginn so anfühlen sollte, es ist nicht Einsamkeit, was uns erwartet. Beide Wörter, Einsamkeit und Alleinsein, beschreiben oberflächlich die gleiche Situation. Dabei sind sie in der Realität genau das Gegenteil.

Einsamkeit oder Alleinsein

Denn die Einsamkeit entsteht durch einen negativen, und das Alleinsein durch einen positiven Geisteszustand. Sich dessen bewusst zu machen, halte ich für bedeutend, denn es führt uns zu der Einsicht, dass aus mit sich allein verbrachter Zeit, die keiner Einsamkeit entspricht, ausnahmslos Positives werden wird. Deutlich wird das vor allem eben dann, wenn nicht die Sonne lacht. Und haben wir das verinnerlicht, dürfen wir diese positive Einstellung auch der winterlichen Fotografie zugutekommen lassen.

Fotografieren bei Schlechtwetter - Gunst oder Kunst? - FUJINON XF 16mm 1:1,4 R Fotografieren bei Schlechtwetter – Gunst oder Kunst? – FUJINON XF 16mm 1:1,4 R

Allein zu sein, es zu können, zu wollen, und vor allem, zu dürfen, das ist ein glücklicher Umstand. Es ist temporärer Rückzug aus dem Trubel der Welt, aus der immer lauten Menge. Solche stillen, leisen Foto-Stunden, vor allem bei eher mäßigem Wetter, sind immer etwas sehr Besonderes und Wertvolles. Je nachdem, wie die Tage und Wochen so waren, rieselt man unablässig aus sich heraus, wie feiner Sand aus einer geschlossenen Hand, und es bleibt kaum mehr Greifbares übrig. Gerade, und vor allem in der winterlichen Tristesse, wo sowieso kaum einer Lust verspürt, nach draußen zu gehen, spielt uns das im Grunde voll in die Karten!

Winterfotos

Ein konzeptloses, frei entstandenes Foto-Kaleidoskop, mitgebracht von ein paar solcher Alleinsein-Touren im herannahenden Winter, möchte ich gerne hier im Beitrag zur Ansicht anbieten. Und ich möchte dazu motivieren, rauszugehen! Bei Nebel, Kälte, und einer zugegeben farblosen Tristesse. Überrascht zu werden, auch von den Impressionen solcher Umstände, das kann sehr erhellend und motivierend sein!

Dieses Alleinsein, auch im grau eines vorwinterlichen Tages, ist der kreativste Moment, dem sich jeder bemächtigen darf. Dann mehrere Stunden, oder vielleicht sogar den ganzen Tag mit Kamera draußen unterwegs zu sein, ist das Sahnehäubchen dieser sowieso schon entzückenden, menschenleeren Zeit.

Ein bedeutsamer Aspekt der Fotografie an solchen Tagen ist die Inspiration! Wir setzen uns allzu gerne selbst unter Druck, möglichst immer einem Thema folgen zu wollen. Jeden Anlass zum Fotografieren unterwerfen wir gerne einem Konzept, einem Plan. Das darf so sein, aber das muss es nicht. Ob in der Natur, oder einfach durch die Straßen der eigenen Stadt schlendernd, es zeigen sich uns alle nur erdenklichen Motive in endloser Vielfalt. Auch das ist ein Konzept.

Fotografieren im Winter PENTACON 29mm, 1:2,8

Dreimal rot in Reihe, wenn man es dann vor lauter grau sehen möchte.

Oben auf den Höhen begegne ich selten Leuten. Im Sommer noch eher, aber jetzt, wenn es anfängt unwirklich zu werden, ist alles still. Ich mag das sehr.
Fotografieren im Winter FUJINON XF 10-24mm, 1:4.0 R

Einfach schauen. Irgend etwas zeigt sich uns längst.

Für die Landschaftsfotos bin ich morgens um halb 6 aus den Federn. Einfach los, schauen, was sich zeigt. Und die Fotos aus der Stadt habe ich während einer Starknebelphase nachmittags belichtet, als es draußen offensichtlich wenig fotogen zuging. Aber stimmt das tatsächlich?

Es wird noch ein Weilchen dauern, bis die Sonne wieder vor uns aufsteht. Von daher, lasst euch nicht in die Suppe spucken, und keinesfalls auf die Linse. Es ist herrlich draußen. Ganz ohne Plan, ganz ohne Konzept, und völlig ohne Blick auf die Uhr. Losgehen und Hinsehen, das reicht aus. Bei Sonne und angeblich bestem Fotowetter kann das jeder. Im Winter könnte es jeder. Man muss es bloß machen.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!

Viel Spass und freundliche Grüße, Dirk Trampedach


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Dirk Trampedach

Eine Geschichte, ein Bild, eine Stimmung. Erlebnisse, Schreiben und Fotografieren, das hängt für mich unmittelbar zusammen. Foto-Themen, denen ich mich gerne widme, sind Berichte von Touren im VW T3 WESTFALIA, Street Photography, sowie Storys um klassische Automobile und deren Besitzer. Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten: www.dt-classics.de.

8 Kommentare

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  • Lieber Dirk,

    weil sich überhaupt niemand zu Deinem Artikel geäußert hat, obwohl er der bestgelesene Beitrag am vergangen Sonntag war, möchte ich Dir ein Feedback geben. Es mag seltsam anmuten, dass der Chefredakteur seinen Kollegen einen Kommentar spendiert, aber ich finde das prima:

    Dein Artikel ist stimmig, beschreibt die Probleme der Fotografen bei tristem Wetter genau.

    Du schreibst philosophisch, mir gefällt Dein Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit. Du drehst im Folgenden alle Aspekte zu positiven Elementen der Fotografie und Deine Bilder reflektieren Deine Einstellung wunderbar.

    Du hast überzeugende Bilder mit einer ganz eigenen Stimmung belichtet. Ich erkenne Deinen eigenen, unverwechselbaren Stil, der Dich auszeichnet. Die Fahrräder, die roten Elemente, der Baum, der Nebel, all das sind wunderbare Aufnahmen.

    Insgesamt ein sehr stimmiger Artikel, den jeder *fotowissen Fotograf flüssig lesen und bewundern kann. Mein Kompliment.

    Herzlich,
    Dein Peter

    • Lieber Peter,

      weißt du was, es ist etwas wirklich Schönes, dass ich alle meine Intention des Beitrags in deiner Sicht der Dinge wiederfinden darf. Und das ich einen erkennbar eigenen Stil habe, das höre ich mit Erstaunen, denn den (er-)kenne ich ich für mich selbst tatsächlich nur schwer.

      Ich danke dir sehr!

      Freundschaftliche Grüße, Dirk

  • Lieber Herr Trampedach,
    genau die richtige Inspiration im richtigen Moment! Auch wenn wir uns im Moment ohnmächtig fühlen und wir denken, zum Nichtstun verdammt zu sein, machen Sie Mut, nicht nur dem Wetter zu trotzen, sondern auch das Gute daran zu entdecken. Ihre Fotos sind eine Einladung, vor die Tür zu gehen, sich mal bewusst im Allein sein zu üben und die winterliche Stimmung einzufangen. Vielen Dank für den Anstupser!!

    • Hallo Frau Crome,

      das freut mich sehr, ich habe zu danken…
      Viel Freude draußen, und ordentlich Spass beim Tun wünsche ich,
      verbunden mit einem lieben Gruß!

      Herzlich, Dirk Trampedach

  • Ich bin auch so eine Schönwetter-Fotografiererin – ich meine aber, dass ich das ganz dringend überdenken sollte. Der Artikel ist für mich eine kleine Inspiration auch bei grauem Himmel „mein Foto“ zu suchen. Danke!

    • Ja genau, auch bei nicht so schönem Wetter rausgehen zum Fotografieren erweitert in unseren Breitengraden die Gelegenheiten um gut 50%… ;-)

      Danke für ihren Kommentar!

  • Lieber Dirk,
    Ich kann nur zustimmen….

    Schlechtwetterfotos können sogar berühmt machen.
    Eine stattliche Menge ikonischer Fotos des großartigen Steve Mc Curry wurden sogar bei Extremwetter gemacht.

    Man möge in einer Suchmaschine mal seinen Namen und das Wort „Monsoon“ eingeben und sich diese höchst beeindruckenden Fotos anschauen…

    Das gute in Coronazeiten: „Schlechtes“ Wetter gibt es nicht nur in fernen und exotischen Ländern, sondern auch bei uns. Sogar kostenlos! Nicht so gewaltig wie in Indien, aber auf seine Art fotografisch ebenso reizvoll.
    Da reicht bereits das Ensemble von zwei Menschen und nur einem einzigen Regenschirm im Regen als spannendes Motiv.
    Eine Autorin von Fotowissen.eu (habe leider gerade den Namen nicht parat) hat ja ebenfalls zum gleichen Thema wie Du in einem schönen Artikel beschrieben, wie sie sich selber überwunden hat und trotz nasser, kalter Füße wunderbare Fotos im Eis eines kleinen Baches machte…
    Und im Übrigen: es gibt ja bekanntlich gar kein „schlechtes Wetter“, sondern lediglich „unangepasste Kleidung“…

    Beste Grüße
    DWL

  • Hallo Dirk, bei Schlechtes Wetter habe ich nie fotografiert, aber weil das Wetter kaum Spielraum uns lässt werde ich wohl auch fotografieren, vielen Dank für deine Meinung das hilf mir schon!

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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