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Serielle Fotografie, Reihenfotografie Streetfotografie

foto serie umbrella 007, Serielle Fotografie, Reihenfotografie Streetfotografie
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Serielle Fotografie, Serien fotografieren oder Reihenfotografie meint grundsätzlich dasselbe. Beleuchten möchte ich gerne, dass die Methode Fotos in Serie zu schießen auch in der Streetfotografie ihre Berechtigung hat. Mit diesem Artikel gebe ich Ihnen außerdem einen Gesamtüberblick zum Thema Serielles Arbeiten. Sie erfahren, was serielles Arbeiten überhaupt umfasst und einbezieht, und warum und wozu sich in Serien zu arbeiten anbietet. Zudem werden Möglichkeiten beschrieben, was wir anschließend mit dem Ergebnis einer seriellen Fotografie anfangen können.

Die Fotografie einer Serie ist eine Herausfoderung.

Wie immer, schreibe ich Ihnen das durch meine Brille gesehen. Insofern verstehen Sie es bitte nicht als ultimativen Leitfaden, sondern als eine Zusammenfassung von generellen Aspekten und meinen eigenen Ansichten und Erfahrungen. Abgesehen von den Buchtipps, die Sie am Ende des Artikels finden, sind gerade auch zur Serienfotografie im Genre „Street“ gute Informationen im von mir kürzlich rezensierten Buch „Next Level Streetfotografie“ zu finden.

Was ist eine Fotoserie?
Eine Fotoserie ist eine Menge von Fotos, die sich auf eine bestimmte Idee oder ein Thema konzentrieren. Die Fotos in der Serie können eine Geschichte erzählen oder einfach verschiedene Aspekte eines Themenbereichs zeigen. Oft werden Fotoserien in Galerien, Ausstellungen oder Fotobüchern präsentiert und können dazu beitragen, ein tieferes Verständnis des Themas zu vermitteln. Eine gute Fotoserie erfordert oft eine sorgfältige Planung und Vorbereitung, sowie eine kreative Vision und das Beherrschen der Fotografietechniken.

Serielles Arbeiten

Für mich war serielles Arbeiten lange Zeit überhaupt kein Thema. Wenn, dann habe ich mir ein Projekt gesucht, oder z.B. der fotografischen Dokumentation einer Reise eine bestimmte rote Linie verpasst, an der entlang ich gearbeitet habe. Offen gesagt, habe ich Serien auch nicht gerne angeschaut. Fotoserien haben mich fast schon gelangweilt. Wahrscheinlich, weil ich deren tieferen Sinn nicht verstanden hatte. Doch seit einiger Zeit nun reizt es mich, etwas genauer hinzuschauen.

Hintergrund ist vor allem, dass ich mir für 2023 auch wieder gerne ein Projekt schaffen möchte. Es gibt für mich allerdings wenig Alternativen zur Streetfotografie selbst. Und in der Street Photography liegt noch vieles, das auf mich wartet. Demnach finde ich es ganz passend, das „Projekt Street“ fortzuführen, und mit etwas mehr inhaltliche Tendenzen, nämlich dem Arbeiten in Serien, anzureichern (Reihenfotografie Streetfotografie). Zur Veranschaulichung finden sich hier ausschließlich Fotos meiner Serie “Umbrella Roads”.

foto serie umbrella 001, Serienfotografie, Serielles Arbeiten

foto serie umbrella 001 – Serielle Fotografie, Reihenfotografie Streetfotografie. Das Schwarzweiß-Foto bei Regen zeigt eine Frau mit Regenschirm am Zebrastreifen. Zu Ihrer rechten steht ein Zebrastreifen-Schild (zeigt ebenfalls eine Person am Zebrastreifen). 

Serielle Fotografie

Den Begriff „Serie“ finden wir in der Fotografie in unterschiedlicher Verwendung. Meistens geht es um differenzierte Ansichten von demselben Motiv. Teilweise wird auch das Fachwort Zyklus zu finden sein. Manchmal taucht in serieller Fotografie auch der Begriff “Konzept” auf. “Reihe” findet als Beschreibung auch Verwendung. Der meiner Ansicht nach meistverwendete Begriff ist aber tatsächlich Serie. Und das meint hauptsächlich unterschiedliche Motive gleicher Art und Weise, oder auch differenzierte Ansichten ein- und desselben Motivs.

Fotografie in Serien setzt immer voraus, sich mit dem gewählten Thema etwas ausführlicher zu beschäftigen, als das üblicherweise bei Einzelfotos der Fall ist. Die fotografische Qualität eines Einzelfotos einer Serie muss allerdings nicht zwingend höher sein, als in der Fotografie von Einzelbildern. Diese wichtige Feststellung dürfen wir im Hinterkopf behalten, egal, wofür wir uns entscheiden. Aber serielles Arbeiten ist anders. Und dieses anders hat seinen Sinn. Der plastische Unterschied zur Einzelbild-Fotografie ist meines Erachtens, dass man schon ab Foto 2 beginnt, umfassender zu einem bestimmten Thema zu arbeiten. Meiner Definition nach sollte eine Serie die Mindestzahl von 3 Fotografien umfassen.

Herausforderung Fotografie einer Serie

Hat man erst begonnen, steigert sich unweigerlich die eigene Intensität. Es bleibt also auch nicht aus, sich tiefgründigeres Detailwissen zu dem anzueignen, was uns mehr als 1 Foto wert ist. Was folgt, ist bestenfalls ein erkennbarer Strang, an dem wir entlang arbeiten, und entsprechend fotografieren. Etwas zugespitzt könnte man auch sagen, das Einzelbild ist eher die Komfortzone. Es wird also so sein, dass es nicht ausbleibt, sich in serieller Fotografie deutlich intensiver, und fortlaufend selbst herauszufordern. Es gibt eben nicht nur eine Facette zu einem Thema, und spätestens nach ein paar anfänglichen Aufnahmen in Serie stellt man das auch fest. Plötzlich wird klar, dass es etwas anstrengender, herausfordernder, spannender, intensiver wird, und nicht beim immergleichen „Sehen-Fotografieren-Fertig“  bleiben wird. Der umfangreicheren Auseinandersetzung folgen umfangreichere Ideen, Umsetzungsoptionen und Ergebnisse.

Fotoserie Beispiele Serielle Fotografie, Reihenfotografie Streetfotografie

Herzlos fotografieren ist sinnlos.

Themen von Serien finden

Letztlich gibt es zum Finden von Themen zur Serienfotografie mindestens zwei Herangehensweisen. Entweder man sucht sich irgendein Thema, um sich heranzutasten ins serielle Fotografieren. Das können ganz banale Dinge sein. Leute mit roten Brillen, gelbe Autos, bestimmte Formen in Architektur und Technik, oder Dinge, die Emotionen zeigen. Fröhlichkeit, Traurigkeit, Ärger etc. Oder aber, man beginnt damit, sich an den Themen zu orientieren, mit denen man sich ohnehin schon intensiver auseinandersetzt. Also das, was man als Hobby, Leidenschaft, Passion, vielleicht auch Berufung bezeichnen mag. Sich einer seriellen Arbeit über diese Themen zu nähern, ist ganz sicher erfüllender, als ein Thema zu wählen, an dem das eigene Herz gar nicht hängt.

Herzlos zu fotografieren ist sinnlos.

Mir ist auch aufgefallen, wie im Sehen und Suchen eine Dynamik entsteht, die eben jener Aufmerksamkeit zu dem gewählten Thema folgt. In meinen eigenen Serien geht es um klassische Automobile + Besitzer, um Schlechtwetter-Szenen mit Regenschirm, um Personen, die ich gerne portraitieren möchte. Plötzlich sieht man genau diese Dinge unaufhörlich. Die Motive des gewählten Themas zeigen und finden sich auf einmal überdeutlich und oft. Gerade bei der Fokussierung auf Motive unserer Serie gilt mehr denn je, dass unsere Energie unserer Aufmerksamkeit folgen wird.

Qualität einer Foto-Serie

Serie bedeutet: Mehr als eins.  Serie bedeutet aber auch, in bestimmter Weise Masse zu erzeugen. Der Slogan, Klasse statt Masse bekommt daher gerade bei der seriellen Fotografie aktuelle Brisanz. Um die Klasse zu wahren, lassen sich relativ einfach Parameter festlegen, die hilfreich sein können. Alles, was nach Zufälligkeit aussieht, darf daher eliminiert werden. Beispiele dafür können sein, sich für Farbe oder Schwarzweiß zu entscheiden, nur in einem bestimmten Bildformat zu arbeiten. Oder es gibt andere, deutlich erkennbare Übereinstimmungen, die den Stil, die Aussage der Serie einrahmen und unterfüttern.

Fotoserie erstellen Beispiel Streetfotografie

Ausgeschlossen sein sollte eine Zufälligkeit darin, wie wir zum Fotografieren losziehen. Wenn ich z.B. zu meiner Serie „Umbrella Roads“ arbeiten möchte, ziehe ich bei Regen per Kamera los, und fokussiere mich ausschließlich auf Schirme in den Straßen. Alles andere ist an dem Tag raus. Das hilft mir, mich auf die gewünschten Motive zu konzentrieren. Außerdem ist meine Kamera passend zur Serie konfiguriert. Und unsere eigene Korrektur- und Ausschlußmentalität darf gerade in der Serienarbeit nicht vernachlässigt werden. Was nichts taugt, gehört raus. Ein einziges, mäßiges oder schlechtes Foto zerstört eine ganze Serie guter Aufnahmen.

Abschluss und Verwendung der seriellen Fotografie

Eine Serie findet dann ihr Ende, wenn wir es festlegen oder das Interesse am Thema endet. Es besteht sicherlich auch die Option, einen zeitlichen Rahmen zu Beginn einer Serie zu bestimmen. Für mich entsteht dann allerdings ein Konflikt der beiden Titel Serie und Projekt. Festgelegte, zeitliche Rahmen ordne ich deutlich eher einem Projekt, als einer seriellen Arbeit zu.

Schlussendlich stellt sich die Frage, was sich anfangen lässt mit den Ergebnissen serieller Fotografie. Für mich liegt nahe, sie ganzheitlich zu präsentieren. Themen als Serie vermitteln sich eindrücklich, und sind homogen. Stellen Sie sich bitte vor, in eine themenoffene Ausstellung zu gehen, wo der kunterbunte Mix aus allen denkbaren Facetten der Fotografie sie vor die Aufgabe stellt, irgendein System zu erkennen. Oder aber Sie finden eine seriell ausgerichtete Ausstellung vor, die sich klar und strukturiert einem Thema widmet, und dessen Ergebnis Sie interpretieren dürfen. Das hat meistens mehr Tiefe und vermittelt zugleich die Energie, Intensität und Umsetzung, die zu diesem Thema verwendet wurden.

Ob Sie nun per Galerie, Webseite, Kalender, oder einem Fotobuch ihrer Serie Ausdruck verleihen, sei Ihnen überlassen, und dem, was am besten dazu passt. Serien schreien aber danach, gezeigt zu sein. Mit dieser These möchte ich den Artikel gerne beenden. Zeigen Sie bitte ihre Serien. Ermöglichen Sie den Interessierten den Einblick in ihr Schaffen, adeln Sie ihre Fotografie, lassen Sie ihre Fotos frei!

Vielen Dank für alles Interesse + Aufmerksamkeit,
Ihr Dirk Trampedach

Meine Buchempfehlungen zur seriellen Fotografie

Manfred Kriegelstein:

Harald Mante:

© Dirk Trampedach, Journalist für Fotografie bei *fotowissen – Serielle Fotografie, Reihenfotografie Streetfotografie

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Dirk Trampedach

Eine Geschichte, ein Bild, eine Stimmung. Erlebnisse, Schreiben und Fotografieren, das hängt für mich unmittelbar zusammen. Foto-Themen, denen ich mich gerne widme, sind Berichte von Touren im VW T3 WESTFALIA, Street Photography, sowie Storys um klassische Automobile und deren Besitzer. Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten: www.dt-classics.de.

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Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

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