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Das geht ruckzuck – 12 wertvolle Tipps gegen Diebstahl von Fotoausrüstung

kamera gestohlen - 10 wertvolle Tipps gegen Diebstahl von Fotoausrüstung

Die Niagarafälle sind ein beeindruckendes Naturschauspiel. Millionen Menschen besuchen jährlich die Wasserfälle in Kanada und bestaunen das Naturwunder.

Dabei wissen die wenigsten, dass an dem Schauspiel gar nicht mehr so viel Natur dabei ist. Ja, selbstverständlich stürzt hier ein gewaltiger Strom in den Abgrund, das ist alles schon echt und natürlich. Aber wussten Sie, dass man die Niagarafälle auch einfach abschalten kann?

Unnützes Wissen, aber interessant

Ja, das ist so! Schon ewig gibt es auf kanadischer Seite ein großes Kraftwerk, durch das ein Teil des Wassers zur Energiegewinnung geleitet wird. Und genau damit können die Kanadier die Wassermenge, die über die steinerne Kante bricht, ganz genau regulieren. Sie stellen es für gewöhnlich so ein, dass ein beeindruckendes Schauspiel für die Touristen entsteht, aber die Gewalt der Wassermassen die Abbruchkante nicht unnötig zerstört. Denn je mehr Wasser in die Tiefe rauscht, umso größer ist die Gewalt, die der Niagara-River ausübt, und umso mehr Felsbrocken würden allmählich in die Tiefe stürzen. Die Wasserfälle würden so im Laufe der Zeit immer weiter vom Ort Niagara-Falls weichen.

Deshalb schalten die Kanadier nachts die Fälle rund auf ein Drittel der Wassermassen zurück und morgens werden sie per Knopfdruck wieder eingeschaltet. Ja, wie ich oben schrieb, die Fälle werden mitunter sogar ganz abgeschaltet, etwa um die Sturzkante zu warten, loses Gestein entweder zu lösen oder besser zu befestigen und um so den wunderschönen Eindruck möglichst lange zu erhalten.

Dieser kleine Ausflug in die Welt des unnützen Wissens ist die Einleitung zu einer ganz anderen Geschichte, die ich Ihnen von den Niagara-Fällen erzählen möchte, die sich so aber auch überall sonst auf der Welt zugetragen haben könnte.

Hammer-Erlebnis an den Niagarafällen

Meine Frau und ich stehen vor einigen Jahren staunend an jener Mauer, an der vor uns schon Millionen anderer gestaunt haben. Die Niagarafälle sind wirklich sehr beeindruckend, und sie gesehen zu haben, gehört ganz sicher zu den tollsten Erlebnissen überhaupt. Vor allem sind die Fälle laut. Je nachdem, wie der Wind steht, ist das Getose mitunter ohrenbetäubend.

Wir stehen da und staunen, während sich links von uns eine Gruppe deutscher Touristen aufbaut. Etwa ein Dutzend Männer und Frauen in kurzen Hosen, Badelatschen und mit bunt bedruckten Schlabberhüten mit der Aufschrift „Alle Neune“ stehen an den Niagarafällen in Kanada und werden gefilmt, während sie schmettern „Warum ist es am Rhein so schön?!“

Wir haben uns danach eine Weile nur noch auf Ungarisch unterhalten, nur um nicht in den Verdacht zu geraten, zu dieser peinlichen Gruppe in Beziehung zu stehen; und das, obwohl wir beide gar kein Ungarisch können.

Während wir diese Szene beobachten, sehen wir, wie eine kleine Gruppe junger Leute fröhlich auf die Kegler zugeht. Es kommt zu einem kurzen Gespräch, das offenbar darin mündet, dass alle ihre Fotoapparate abgeben, damit die jungen Leute nun Fotos von ihnen machen können. Fotos von der ganzen Gruppe vor den weltberühmten Wasserfällen und jeder ist auch drauf. Klasse!

Benutzt man keinen Selbstauslöser, fehlt ja immer mindestens der Fotograf.

Aber was geschah?

Nun, irgendjemand ruft „Cheese!“, alle lachen und die jungen Leute flitzen mit den eingesammelten Kameras davon. Ruckzuck sind sie in der Menschenmenge untergetaucht und mit ihnen die wertvollen Fotoapparate.

Auf einmal war alles weg

Szenenwechsel: Wir sind in der Türkei und machen einen Ausflug. Wie das so ist, werden diese Ausflüge als tolles Erlebnis für den Reisenden angepriesen, enden dann aber meist in einer Lederfabrik, wo nur so getan wird, als würde dort etwas fabriziert. In Wirklichkeit sollen die Touristen Lederjacken und -mäntel kaufen. Solche Touren gehören bei preiswerteren Reisen dazu. Ist nicht schlimm, man wird nicht gezwungen, aber es entgeht einem unter Umständen was.

Ich weiß gar nicht mehr, was wir genau besichtigt haben. Irgendwelche Trümmer von früher. Jedenfalls waren unter den Mitreisenden auch einige Herrschaften dabei, die mit sehr hochwertigen Kameras ausgestattet waren.

Einer der Herren, ein Professor von der Uni Hohenheim, hatte seine Enkelin vor einem dieser Trümmer in Pose gesetzt, überprüfte das mehrfach mit einem Blick durch die Kamera und ging dann immer mal wieder zum Kind, um noch etwas an der Körperhaltung zu korrigieren.

Und dann? Als er dann wieder zu Kamera und Stativ zurückkehren wollte, war beides weg. Einfach verschwunden. Niemand hat etwas gesehen, keiner hat etwas bemerkt.

Diebstahl von Fotoequipment

Fotografen, insbesondere auf Reisen oder bei touristischen Hotspots, sind ein beliebtes Ziel für Diebstähle. Hochwertiges Kameraequipment zieht leider oft Diebe an, die in wenigen Sekunden zuschlagen können. In meinen beschriebenen Erlebnissen wird deutlich, wie schnell Kameras und Ausrüstung verschwinden können, wenn man unachtsam ist. Es gibt jedoch viele Strategien, die Fotografen anwenden können, um sich gegen den Diebstahl ihrer wertvollen Ausrüstung zu schützen.

Tipps und Tricks zur Diebstahlsicherung von Kameraequipment

1. Tragen Sie das Equipment immer am Körper

Es klingt einfach, aber der effektivste Schutz ist, die Kamera stets bei sich zu tragen. Vermeiden Sie es, die Kamera aus den Augen zu lassen oder unbeaufsichtigt auf einem Stativ zu belassen. Wenn Sie mit einem Stativ arbeiten, achten Sie darauf, immer in Reichweite des Equipments zu bleiben. Wann immer es geht, sollte die Kamera mit einem Gurt fest am Körper gesichert sein. Besonders aus Italien wurde mir berichtet, dass Diebe mit scharfen Messern auch diese Gurte blitzschnell durchtrennen. Spezielle Kameragurte, die schnittfeste Materialien verwenden, können das verhindern.

2. Verwenden Sie Diebstahlsicherungen

Es gibt spezielle Sicherheitsausrüstung für Fotografen, die dabei helfen kann, das Equipment zu sichern. Hierzu zählen:

  • Kamerakabelschlösser: Diese können am Stativ oder der Kamera befestigt werden und verhindern, dass jemand die Kamera einfach nimmt und wegrennt.
  • Stativschlösser: Diese werden genutzt, um das Stativ an feststehenden Objekten zu befestigen, wie etwa Geländern oder Zäunen.
  • Kamerasicherungen für unterwegs: Rucksäcke mit speziellen Sicherheitssystemen, die nur vom Träger geöffnet werden können, bieten zusätzlichen Schutz.

3. Kamera in belebten Gegenden immer festhalten

An belebten Orten wie touristischen Sehenswürdigkeiten oder überfüllten Straßen ist besondere Vorsicht geboten. Viele Diebe arbeiten im Team: Während einer für Ablenkung sorgt, greift ein anderer zu. Halten Sie Ihre Kamera in solchen Situationen immer fest oder bewahren Sie sie sicher in einer Tasche auf.

4. Verwenden Sie unauffällige Kamerataschen

Viele Fotografen tragen ihre Kamera in auffälligen Fototaschen, die sofort ins Auge fallen. Verwenden Sie stattdessen unauffällige Rucksäcke oder Messenger-Taschen, die wie normale Alltagsgegenstände aussehen. So locken Sie keine unnötige Aufmerksamkeit auf Ihr teures Equipment. Einige Hersteller bieten sogar Kamerataschen an, die aussehen wie gewöhnliche Rucksäcke, aber im Inneren spezielle Polster und Fächer für Kameraausrüstung haben.

Eine gute Aufbewahrung ist auch ein Fotorucksack, der ausschließlich von der Rückseite geöffnet werden kann.

5. Fotografieren Sie in Gruppen

Wenn möglich, gehen Sie nicht alleine auf Fotosafari, sondern schließen Sie sich einer Gruppe an. Gemeinsam kann man sich gegenseitig unterstützen und auf die Ausrüstung achten. Wenn Sie jemanden kennen, der ebenfalls fotografiert, können Sie sich gegenseitig absichern. Einer kann zum Beispiel das Umfeld im Blick behalten, während der andere sich auf das Fotografieren konzentriert.

6. Verwenden Sie GPS-Tracker

Es gibt mittlerweile winzige GPS-Tracker, z.B. Apple-AirTags, die an Kameras oder Objektiven befestigt werden können. Sollten Sie Ihre Ausrüstung verlieren oder sie gestohlen werden, lässt sie sich so leichter aufspüren. Diese Tracker sind unauffällig und können problemlos im Kameragurt, im Batteriefach oder der Kameratasche versteckt werden. Wichtig ist es, sie gut zu verstecken, denn auch die Täter kennen die Dinger und werfen sie sonst schnell weg.

7. Vorsicht bei fremden Hilfsangeboten

Wie in meinem Beispiel von den Niagarafällen beschrieben, bieten Fremde oft an, Fotos zu machen. Auch wenn das freundlich wirkt, sollten Sie niemals Ihre Kamera in die Hände von Fremden geben. Nutzen Sie stattdessen den Selbstauslöser oder nehmen Sie ein kleines Dreibein-Stativ mit, um sicherzustellen, dass Ihr Equipment unter Kontrolle bleibt.

7a. Zusatztipp: Die trügerische Gegenseitigkeit

Mir ist von einer besonders perfiden Methode aus Tunesien berichtet worden. Nette Leute drücken Ihnen ihre Kamera oder ihr Smartphone in die Hände und deuten an, dass Sie doch bitte ein Foto von ihnen machen sollen. Das macht man doch gerne.
Dann wird im Gegenzug lachend angeboten, ebenfalls ein Foto von Ihnen zu machen. Fallen Sie nicht darauf rein! Es kann passieren, dass die freundlichen Leute im nächsten Moment mir Ihren Sachen weglaufen.

8. Versicherungen für Fotoequipment

Wenn Sie oft auf Reisen sind oder wertvolle Ausrüstung besitzen, lohnt sich der Abschluss einer speziellen Fotoequipment-Versicherung. Diese Versicherungen decken in der Regel den Verlust, Diebstahl oder sogar Beschädigungen an der Ausrüstung ab, selbst wenn Sie sich im Ausland befinden. Schauen Sie sich aber die Versicherungsangebote gründlich an, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Teile Ihrer Ausrüstung abgedeckt sind.

9. Markieren Sie Ihre Ausrüstung

Sie können Ihre Kameraausrüstung mit unsichtbaren UV-Markierungen oder speziellen Aufklebern markieren. Diese Markierungen helfen dabei, gestohlene Ausrüstung wiederzuerkennen und eventuell zurückzubekommen. Einige Fotografen gravieren ihre Ausrüstung auch mit ihren Initialen oder der Telefonnummer. Nicht selten werden die Diebe bei ganz anderen Beutezügen erwischt und dann steht die Polizei vor dem Problem, das ganze noch vorhandene Diebesgut zuordnen zu können. Mit unauffällig angebrachten Markierungen tragen Sie dazu bei, Ihre Sachen eventuell doch noch wiederzubekommen. Ein Mitglied meines Fotoclubs hat nach sieben (!) Jahren auf diese Weise noch Objektive von der österreichischen Polizei wieder erhalten. Gestohlen wurden sie ihm in Ungarn.

10. Seien Sie wachsam und vermeiden Sie auffälliges Verhalten

Präsentieren Sie Ihre Kameraausrüstung nicht unnötig und seien Sie besonders aufmerksam in touristischen Hotspots oder unsicheren Gegenden. Vermeiden Sie es, Ihr Equipment zur Schau zu stellen, und wechseln Sie bei Bedarf die Kamera von einer teuren Spiegelreflexkamera auf eine unauffällige Systemkamera. Nehmen Sie nicht Ihre gesamte Ausrüstung mit, wenn absehbar ist, dass Sie mit weniger auskommen könnten.

11. Kameratasche immer nach vorne

Stellen Sie Ihre Kameratasche oder Ihren Fotorucksack nie hinter Ihnen, sondern vor Ihnen, oder zwischen den Beinen ab. So behalten Sie Ihr Equipment in den Augen, während Sie fotografieren.

12. Kameratasche zwischen den Beinen

Wenn Sie im Restaurant sind, stellen Sie die Kameratasche zwischen die Beine. Das ist auch deshalb sicherer, weil sie die Tasche oder den Kamerarucksack nicht vergessen können.

Diebstahlschutz bei Reisen

Gerade bei Reisen ist die Gefahr eines Diebstahls erhöht. Hier einige zusätzliche Tipps, die Ihnen helfen können, Ihr Equipment sicher zu verwahren:

  • Verwenden Sie die Safes in Hotelzimmern, wenn Sie Ihre Ausrüstung nicht benötigen.
  • In öffentlichen Verkehrsmitteln: Halten Sie Ihre Kameratasche immer in Sichtweite, besonders in Zügen oder Bussen.
  • Am Flugplatz: Achten Sie darauf, Ihre Ausrüstung niemals auf dem Gepäckband oder unbeaufsichtigt liegenzulassen. Fotoequipment gehört ins Handgepäck. Zumindest die Kamera und die Objektive.
  • Versichern Sie Ihr Fotoequipment. Die speziellen Fotoversicherungen sind auch gegen viele weitere Gefahren hilfreich, wie eigen verursachte Bruchschäden, Wasserschäden, Schäden durch Dritte. Achten Sie darauf, ob es sich um eine Neuwertversicherung handelt.
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Was meinen Sie?

Der Schutz von Kameraequipment ist für Fotografen eine wichtige Aufgabe. Die beschriebenen Erlebnisse verdeutlichen, wie schnell und unbemerkt ein Diebstahl geschehen kann. Mit der richtigen Vorsorge und Sicherheitsvorkehrungen lässt sich das Risiko jedoch erheblich verringern. Ob durch GPS-Tracker, spezielle Sicherheitsausrüstung oder das richtige Verhalten – es gibt viele Strategien, mit denen Fotografen ihre Ausrüstung schützen können.

Ist Ihnen so etwas auch schon einmal passiert oder haben Sie so etwas mitbekommen? Schreiben Sie es bitte unbedingt in die Kommentare. Denn je mehr Fälle bekannt sind, umso besser können sich andere dagegen wappnen.
Haben Sie noch weitergehende Tipps für uns?

Hintergrundbild Rhodos von Katja Fuhlert auf Pixabay

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Geschrieben von:

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Peter Wilhelm

Der Buchautor schreibt hier über Fotografie. Hier finden Sie seine Satiren und Gedanken über dies und das. Der Psychologe und Dozent wurde in der Halloweennacht an Allerheiligen geboren und lebt mit seiner Familie bei Heidelberg. Mehr über ihn gibt es hier.

1 Kommentar

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  • Guten Tag Peter Wilhelm,
    die beschriebenen Beispiele der Diebstahltaktiken zeigen einen großen Punkt auf: die Auffälligkeit der Touristen bzw Fotografen. Kameragurte mit deutlicher Angabe (absichtlich doppelsinnig formuliert) des Kameratyps, Stativ, Fotorucksack als solcher erkennbar und natürlich die offensichtliche Präsentation der Kamera vor dem Bauch.
    Ich hoffe weiterhin auf meine Unauffälligkeit: Kamera seitlich am Rumpf getragen, von Arm oder Jacke mgl verdeckt, neutraler schmaler Kameragurt, ziviler Rucksack. Auf einem Parkplatz am Wagen vermeide ich es ebenso, die Kamera zu zeigen, um den Anreiz zu verhindern, daß im Auto noch weitere Ausrüstung liegen könnte…
    Dazu mache ich auf Reisen jeden Abend Datensicherung der Aufnahmen.
    Kleine Gravuren auf der Ausrüstung sind ein super Tip.
    Beste Grüße und weiterhin Gut Licht,
    Andreas P.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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