Landschaftsfotografie

OOPS… Über Gelungenes und weniger Gelungenes…

Dies ist ein Plädoyer für Sorgfalt und Kontrolle der eigenen Aufnahmen während man fotografiert.

Vielleicht sind Sie weit (und lange) zu einem Ort gefahren, den Sie schon immer mal fotografieren wollten, kommen voller Stolz mit einer Vielzahl von Aufnahmen zurück und müssen feststellen, dass einige der schönsten Fotos Bildfehler enthalten, die vermeidbar gewesen wären und im Zweifel auch von der elektronischen Bildverarbeitung nicht geheilt werden können.

Es ist ja nicht schlimm wenn man solche Aufnahmen dabei hat, solange man es noch während des Fotografierens merkt und die Möglichkeit hat ein zweites Bild ohne diesen Fehler aufzunehmen.

Hier einige Beispiele von solchen Fotos.

Bei dem ersten Foto ist mir ein wirklich blöder Fehler unterlaufen. Ich habe mich so auf die Auswahl des Motivs konzentriert, dass ich beim ersten Foto übersehen habe, dass auf der Glasscheibe vor der ich stand, ein Piktogramm meines Motivs (im Bild von mir rot eingekreist) dargestellt war. Zu blöd, wenn ich das erst zu Hause bemerkt hätte und eine ganze Reihe solcher Fotos aufgenommen hätte. Daher: Eine kurze Kontrolle des aufgenommenen Bildes auf dem Kameramonitor hilft !

Unglücklicher Weise war dieser Aussichtspunkt an diesem Tag zu dieser Stunde nicht eine wirklich gute Wahl. Zunächst einmal stand mir die Sonne exakt gegenüber, so daß ich ins Gegenlicht fotografiert habe und alle Aufnahmen mit höherem Sonnenstand flau sind. Irgendwie ließ sich der Aussichtsturm auf dem ich stand nicht verschieben um seitlich zur Sonne zu kommen…..
Der Platz war also super, nur nicht in dem Moment an dem ich dort war.

Die Scheiben vor denen ich stand wurden alle paar Meter seitlich von einer Säule begrenzt in denen sie verankert sind. Ich habe relativ nah an einer der Säulen gestanden, da ich so die anderen mit mir auf der Plattform stehenden Personen gut aus dem Bild und von meinem Stativ weg halten konnte.

Zu Hause musste ich dann feststellen, dass alle Fotos, die ich von dieser Position aufgenommen habe, im rechten Viertel des Bildes mit einer klaren Kante heller sind als im Rest des Bildes. Das habe ich beim Fotografieren auf dem Kameramonitor nicht gesehen. Es kann sich eigentlich nur um eine Reflexion des Lichts von der Säule handeln. Zum besseren Erkennen habe ich eine rote Linie in das Bild gezeichnet. Ich denke man sieht das gut. Ein bischen Abstand hätte hier sicher geholfen.

Noch eine Spur gemeiner ist der nächste Fehler.

Das linke Bild ist so (wie dargestellt) aufgenommen und Teil einer Reihe von sechs Fotos die zu einem HDR werden sollten. Macht man ein schwarz / weiß Bild daraus und zieht die Kontraste extrem hoch, erkennt man plötzlich ebenfalls Reflexionen im Bild. In diesem Fall kamen diese von der Wand hinter mir. Wer ganz genau hinsieht erkennt das Notausgangsschild (welches sich etwa drei Meter hinter mir befand) oberhalb der linken Domspitze gespiegelt. Also nix mit HDR…

Zum Schluß noch ein Klassiker. Wer lange Belichtungszeiten nutzt weiß, dass man das Okular verschließen muss, da sonst quasi von hinten Streulicht in die Kamera fällt und zu sehr unschönen Lichtreflexen führen kann. Leider hat Nikon meiner D610 keinen Okularverschluss (wie z.B. der D800) eingebaut, sondern legt zu diesem Zweck eine kleine Plastikkappe bei, die man anstelle der Gummiblende aufschieben kann. Leider ist das sehr hakelig, weshalb ich es mir gern etwas einfacher mache und ein Mikrofasertuch über die Kamera lege. Das tut es prinzipiell sehr gut, wenn da nicht ein Windstoß käme und dieses runterwirft. Ergebnis: Alles nochmal machen, diesmal mit Original-Nikon-Kappe. Auf dem Foto sieht man auch nochmals recht gut, dass das rechte viertel des Fotos heller ist als der Rest des Bildes.

So, hier noch ein paar Bilder zu späterer Stunde und ohne solche Fehler. Die eine oder andere Aufnahme ist ja auch gelungen ;-))

Darum mein Plädoyer: Prüft Eure Aufnahmen so gut es geht an Ort und Stelle. Das hilft später Frust zu vermeiden :-)

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Landschaftsfotografie

Geschrieben von:

Avatar von Ulrich Schifferings

Ulrich Schifferings

Ich bin seit vielen Jahren Hobby-Fotograf und arbeite seit 2003 mit NIKON Kameras. Zuerst mit einer der ersten digitalen Bridge-Kameras, später mit einer DSLR.

8 Kommentare

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  • Hallo Ulrich,

    natürlich sollte man sein Fotos prüfen, aber… Das erste Fotos mit dem Piktogramm bzw. der Brücke im Mini-Format hat schon wieder was und ich denke, dass man es sehr kreativ sehen kann.
    Mit ein wenig Bearbeitung kann man darauf sicherlich einiges machen :-)

    Ich sehe es nicht als Fehler…

    Gruß
    Blandyna

    • Hallo Blandyna,
      ja klar, Du hast natürlich Recht.
      Z.T. nutze ich so etwas auch ganz bewußt im Bild.
      In diesem Fall war es aber nicht absichtlich.
      Je nach beabsichtigtem Verwendungszweck des Fotos ist das dann ärgerlich,
      wenn man zu spät erkennt, das man im Bild etwas übersehen hat, wodurch es
      ggf. für den geplanten Zweck unbrauchbar wird.

  • Danke, Ulrich :-) Du glaubst gar nicht, wie sehr es einen Anfänger/Einsteiger beruhigt, solche “Fehlerbilder” von jemandem zu sehen, der sonst so tolle Bilder zeigt! Ich denke, jeder von uns kennt das Gefühl vor dem heimischen Monitor zu sitzen und das Bedürfnis zu haben, mal eben mit dem Kopf auf den Schreibtisch zu schlagen.
    Theoretisch weiß natürlich auch jeder von uns, dass nicht jedes Bild – unabhängig vom Können des Fotografen – ein Knaller ist. Schließlich zeigt jeder auch nur die Bilder, die er selbst für herzeigbar hält, aber gerade in der Anfangszeit verzweifelt man dann doch langsam aber sicher. So lernt man – theoretisch – ein Blick auf das Display kann nach der Aufnahme das Erlebnis “Kopf auf den Tisch” vermeiden. Ich habe gelernt, das alleine reicht nicht! Viele Bilder sehen auf dem kleinen Kameradisplay knackig scharf aus und sind am Monitor höchstens noch mit viel Wohlwollen als schwammig zu bezeichnen. Reinzoomen und eine kleine Schärfekontrolle rettet auch da vor Kopfschmerzen :-)
    Zudem muss ich Dir sagen, dass ich Deine Bilder einfach toll finde. Es gibt kaum eins, dass man sich nicht direkt an die Wand hängen könnte! Hat das Stadtmarketing von Köln eigentlich kein Interesse an Deinen Bildern? Veröffentlichungswürdig sind auf jeden Fall!
    LG
    Britta

    • :-)
      Danke für das dicke Lob, Britta !
      Ich find’s gar nicht schlimm auch mal die sonst aussortierten Bilder zu zeigen.
      Irgendwie war in der ersten Fotografie-Stunde soviel “Mist” passiert, das ich das mal zeigen wollte.
      Du hast übrigens komplett Recht, daß man nicht alles auf dem Kameramonitor erkennen kann.
      Aber besser man findet die erkennbaren Fehler, als gar keine Kontrolle.

      Ich habe mir eine neue Speicherkarte gekauft. Eine “eyefi mobi pro”. Damit überträgt
      die Kamera die aufgenommenen Bilder sofort ins Web oder auf ein Smartphone/Tablet etc.
      Damit kann man dann schon mal schnell einen etwas genaueren Blick auf Schärfe und Co. werfen.
      Wenn es die Zeit erlaubt schreibe ich in den nächsten Wochen darüber.

  • Hallo Ulrich,

    wieder ganz , ganz tolle Bilder von Dir!!!!

    Und ein sehr informativer Artikel, ich muss mir auch unbedingt eine Kontrolle am Display angewöhnen, das böse Erwachen kommt wirklich oft zuhause am Laptop.

    Ich kann mich da Britta nur anschließen und finde es ganz klasse, auch mal misslungene Bilder von Dir zu sehen, das

    motiviert irgendwie ;-)

    Wo hast du denn da oben gestanden, gegenüber dem Dom? Kann da jeder drauf, bzw. hin???

    LG

    Susanne

  • Hallo Ulrich,

    es gibt immer wieder Dinge, die man erst hinterher auf dem fertigen Bild sieht, weil man beim Fotografieren zu sehr auf das Hauptmotiv fokussiert ist. Schade, wenn man so schnell nicht wieder an den Ort zurück kommt. Aber so ist das im Leben. Besser als das Bein gebrochen oder eine Dehnung im Sprunggelenk, weil man die Kamera im Fallen noch hoch hält statt sich abzustützen. So wie es mir schon ergangen ist.
    Deine anderen Bilder entschädigen doch aber dafür, wirklich sehr gelungene Aufnahmen. Vermutlich mit deiner Nikon gemacht. Mich würde noch interessieren, ob du dabei ein Zoom-Objektiv oder feste Brenn weiten verwendet hast. Ich tippe mal auf Zoom.

    Gruß Peter

    • Hallo Peter,
      ja, NIKON D610 mit Tamron 24-70mm f/2,8.
      Eine Festbrennweite wäre sicher von der Bildschärfe noch einen Tick besser, da man aber meist beim Standort Kompromisse machen muss, da man dort, wo man idealer Weise stehen wollen würde, eh nicht hin kommt, hilft ein Zoom. Ich versuche das Bild nach Möglichkeit gleich so gut aufzunehmen wie es geht und in der Bildbearbeitung anschließend nur das korrigieren zu müssen, was ich bei der Aufnahme nicht anders fotografieren konnte. Dazu zählt auch bildunwichtige oder störende Teile (wenn möglich) gleich rauszuzommen um dann mehr Pixel-Spielraum beim endgültigen Freistellen zu haben.

      Viele Grüße
      Ulrich

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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