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Adobe Mietversion Verarschung

Viele Fotografen empfinden die Adobe Mietversion als Verarschung. Ich schreibe es mal wie die Menschen es empfinden und bringe es auf den Punkt. Kaum jemand möchte Adobe Software mieten.

Adobe Mietversion Verarschung? Lightroom

Adobe zwingt zur Mietversion

Oft erreichen uns bei der Redaktion von *fotowissen.eu Kommentare wie dieser:

Zu Lightroom und seinen Upgrades: ich benutze LR 4.4 und bin damit rundum zufrieden, eigentlich begeistert. Natürlich schmeckt mir die Mietversion nicht, aber dagegen werde ich mich über kurz oder lang nicht wehren können.

Ich habe mir vor zwei Wochen eine neue Kamera gekauft (SONY RX100 M3), und LR 4.4 kann deren RAW-Dateien (ARW) nicht öffnen. Meine Recherche ergab, dass dies erst ab RL 5.5 möglich ist. Ich kann mir jetzt ddas Upgrade auf LR5 oder LR6 kaufen – aber dann? Wenn ich mir irgendwann wieder eine neue Kamera kaufe, kann es möglich sein, dass ich mir dann LR CC anschaffen muss.

Photoshop CS 6 (13.0.1.) kann diese RAW-Datei übrigens öffnen, allerdings nützt mir dies leider nichts. Nur wird es auch mit Photoshop denselben Weg gehen wie mit Lightroom: ab in die Cloud.

Schade.

Vielleicht kommen ja irgendwann doch noch Mitbewerber auf den Plan. Ich würde es begrüßen!

Günter

Hier meine Antwort (Peter Roskothen):

Günter, ich habe weiter unten noch zwei Tipps gegeben, wie Sie die Fotos mit Ihrer alten Lightroom-Version öffnen können. Außerdem gebe ich unten auch Tipps für Adobe Photoshop Alternativen, die wirklich gut sind.

Aber: nur die regelmäßige Pflege einer Software kann uns als Fotografen auch gerecht werden. Nicht nur neue Kameramodelle müssen eingepflegt werden, auch sollte die Software auf allen neuen Betriebssystemen stabil laufen und muss immer neue, gute Funktionen bieten.

Viele gute Software Produkte sind wieder vom Markt verschwunden, weil sie kostenlos waren. Diese Lösungen wurden schlichtweg nicht gepflegt. Was hilft es mir, mich an eine Software zu gewöhnen und dann plötzlich im Regen zu stehen. Jüngstes Beispiel (wenn auch nicht kostenlos) war Apples Aperture. Da fühlten sich auch viele hunderttausende Fotoamateure verarscht, als Apple die Pflege der Software einstellte. Prompt hat Adobe eine Möglichkeit eingerichtet, die alten Kataloge (Bildverwaltung) in denen oft viele tausende Stunden Arbeit steckten in Lightroom zu importieren. Wie soll das gehen ohne Geld?

Diese Software-Pflege muss bezahlt werden. Adobe sah sich vielen Millionen von Photoshop Raubkopien gegenüber, die alle illegal genutzt wurden. Bevor es die Mietversion gab sahen die Kommentare meist so aus:

Photoshop ist zu teuer

Unter der Hand wurde nach Raubkopien gesucht und extrem viele Menschen hatten Photoshop CS2, CS3, CS 4 oder CS5 als Raubkopie im Einsatz. Sogar Fotografen nutzten die Software ohne Lizenz und verkauften Fotos, die mit der Raubkopie bearbeitetet wurden. Ich finde das geht gar nicht zusammen.

Jetzt beschweren sich viele Fotografen und Fotoamateure über die Mietversion. Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, dass die Mietversion keine gute Sache ist. Aber für Einsteiger ist es andererseits die preiswerteste Alternative eine gepflegte Software zu bekommen. Eine neue Version Photoshop hat vor Jahren noch EUR 1.500,- gekostet. Überlegen Sie mal, wie lange Sie jetzt für etwa EUR 12,- pro Monat mieten können, bevor Sie eine einzige Version von Photoshop bezahlt haben. Im Vergleich zur Kaufversion können wir jetzt über zehn Jahre mieten* und erhalten nicht nur das aktuellste Photoshop, sondern auch Lightroom inklusive.  *vorausgesetzt der Preis bleibt so wie er ist

Andererseits möchten wir unabhängig bleiben und lieber eine Version so lange nutzen, wie möglich. Das ist unser Wunsch als Verbraucher. Beides geht aber nicht. Mit neuen Kameramodellen und Betriebsversionen muss auch die Software ständig gepflegt werden. Das machen nicht nur AGs wie Adobe nicht umsonst.

Zugegeben ich halte nicht viel von Adobe als Konzern. Die letzte Lüge war jene, dass Lightroom 6 schneller geworden sei. Das Gegenteil ist der Fall. Schauen wir uns die jüngere Vergangenheit an: Adobe versuchte mit aller Macht das Mietkonzept Creative Cloud in den Markt zu pressen. Viele Fotografen und Fotoamateure waren nicht bereit monatlich EUR 59,- für die Creative Cloud aufzubringen. Nachdem Adobe vermutlich hunderttausende Kunden verloren gingen und sich die Fotografen nach Alternativen wie Adobe Elements Kaufversion, Gimp oder ACDSee umsahen, hat man begriffen, dass das Konzept für Adobe große Verluste bringen könnte und eine Mietversion für Fotografen von Photoshop und Lightroom angeboten. Die kostet zur Zeit um die EUR 12,- pro Monat. Wie auch immer sich dieser Preis entwickeln wird.

Alternativen zu Adobe Photoshop Bildbearbeitung

Alternativen, die den Test lohnen: Gimp, ACDSee, OnOne Software, Adobe Photoshop Lightroom, PhotoLine (CMYK), Corel PhotoPaint, Photoshop Elements mit Elements Plugin XXL

Vermutlich war Adobe gezwungen die Adobe Creative Cloud Fotografie Version anzubieten, um nicht noch mehr Kunden zu verlieren. Andererseits dürfen wir nicht vergessen, dass unter den Amateurfotografen viele Menschen gar keine “Kunden” waren, sondern Raubkopien von Photoshop im Einsatz hatten.

Mir persönlich macht vor allem Sorgen, was im Alter los ist. Kann man sich dann noch Photoshop und Lightroom leisten? Macht es Sinn, Rentnern eine Monatsmiete der Software anzubieten? Können die das bezahlen?

Tipp: speichern Sie in Photoshop nach Möglichkeit keine PSD-Dateien, sondern TIF-Dateien. Damit bleiben Sie halbwegs kompatibel.

Deshalb nutze ich in Photoshop nur sehr selten bis gar nicht die Option als PSD speichern. Ich speichere lieber TIF-Dateien, welche auch Ebenen verwaltet. Damit bleibe ich offen, die Fotos auch in Zukunft in anderer Software zu öffnen.

Wenn Sie wie ich auch die Adobe Mietversion als Verarschung empfinden, dann können wir nur versuchen mit vereinten Kräften der Verbraucher Adobe zwingen auch wieder Kaufversionen der anderen Software Produkte anzubieten. Wenn sich alle weigern die Miete zu zahlen, dann ist es möglich, dass Adobe uns Alternativen anbietet. Immerhin ist Lightroom weiterhin auch in der Version 6 als Kaufversion zu erhalten. Auch das ziemlich tüchtige Photoshop Elements ist immer noch als Kaufversion zu bekommen.

Neue RAW-Daten mit alten Lightroom-Versionen öffnen

Adobe DNG-KonverterNun aber zu Ihrer Frage: Sie haben durchaus Möglichkeiten Ihre RAW-Bilder auch anders in alten Lightroom-Versionen zu öffnen. Noch ist auch Lightroom 6 als Kaufversion zu erhalten, aber es ist deutlich langsamer als Lightroom 5 und damit nicht wirklich eine Verbesserung, sondern eher eine Verschlechterung zur Vorgängerversion (wir haben berichtet).

Dennoch können Sie zunächst den neuesten RAW-DNG-Konverter von Adobe laden. Hiermit erhalten Sie die Möglichkeit eine kameraspezifische RAW-Datei in ein DNG zu wandeln (was ist ein DNG?). Als DNG können Sie dann das Foto auch mit Ihrer alten Lightroom Version öffnen.

DNG-Konverter für Windows und Mac >>

Ein anderer Weg ist Ihre alte Photoshop CS6 Version zu nutzen. Wenn diese Version das Foto öffnen kann, dann speichern Sie die Fotoserie mit einem Batch als DNG öffnen es schließlich in Lightroom.

Viel Spaß mit Lightroom!

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist und schreibt zu Adobe Mietversion Verarschung

Adobe Mietversion Verarschung - *fotowissen
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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Profi-Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotograf*in. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog). Im Fotoblog helfen wir Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorne zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine ganz eigene Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

1 Kommentar

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  • Ich habe diesen Artikel gerade gelesen, und ich stimme diese Meinung ohne irgendeine Einschränkung zu. Ich fühle mich von Adobe vollkommen verarscht! Warum? Ich bin nun wirklich kein Freund von Schwarzkopien etc., weil sie auch Arbeitsplätze gefährden. Aber:

    Es kann nicht sein, dass man auf der offiziellen Seite von Adobe Produkte anbietet, die auf einer monatlichen Kündigungsfrist basieren! Für ein derartiges Produkt habe ich mich entschieden und hatte den Kauf angeregt. Bei meiner Bestellbestätigung habe ich dann feststellen müssen, dass ich ein Jahresabo gekauft habe. So nicht! Für mich ist das rechtswidrig und abmahnungswürdig!

    Meine Stornierung wurde sofort angenommen, aber nun muss ich mir mangels Alternativen genau überlegen, ob ich nicht doch noch ein Jahresabo kaufe……..What a shit!!!!!!!!!

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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